Erwecke meine Liebe

Autor: Cri.Chan
veröffentlicht am: 03.06.2011


Sooo ihr lieben =) das ist somit die Fortsetzung von "Befreie meine Liebe" jedoch als "neue" Geschichte. Somit ein zweites Band =P ich hoffe, dass ich euren Erwartungen weiterhin gerecht werde und ihr meine Geschichte nicht langweilig findet! *hoff*
Ich wünsche euch gaaaanz viel spaß! Bitte um Kommis und verbesserungsvorschläge, kritik und so weiter =)

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Da stand ich nun, zwischen meinem Ex-Freund und meinem Ex-Liebesgeist. Ihr fragt euch bestimmt was ein Liebesgeist ist… Naja, eigentlich habe ich Damian, so heißt er, einfach so getauft, denn er sollte mich zu meinem Liebesglück führen, als er noch ein Geist war. Er war vor langer, langer Zeit von einem Magier verflucht worden. Damals war er ein Prinz und ein ziemlicher Playboy! Dafür das er der Nichte des Zauberers das Herz gebrochen hatte und diese darauf hin sich das Leben nahm, belegte Nophos, der Zauberer, Damian mit einem Fluch: Er solle für ewig mit der Strafe leben Mädchen zu ihrem Glück zu führen! Da er zum Geist wurde, konnte er diese weder anfassen noch mit ihnen reden… Für einen Playboy ziemlich hart. Naja, dies ist nun Vergangenheit, denn wie gesagt: er ist nun ein Ex-Liebesgeist. Durch mich wurde der Fluch gebrochen… Oder eher hat Damian den Fluch selber brechen können... Als ich noch 17 war, wurde Damian mein Liebesgeist. Dadurch, dass meine Oma mir eine besondere Kette zum Geburtstag geschenkt hatte, konnte ich ihn sehen. Leider konnte er bei mir seinen Job nicht erfüllen, denn wir verliebten uns ineinander…Ständig versuchte ich seinen Fluch zu brechen, doch selbst nach zwei Jahren schaffte ich es nicht, hatte dann einen schrecklichen Autounfall und um mich stand es sehr schlecht. Somit beschloss Damian mit Nophos einen Deal zu schließen: Seine Liebe gegen mein Leben! Da die Kette beim Unfall kaputt gegangen war, nutzte Damian Nophos nichts mehr. Als Rache reichte ihm das Szenario, also Damian der wegen mir stark litt und somit verwandelte er ihn wieder zum Menschen. Als er mir die Sache mit dem Deal erzählte, war ich zutiefst verletzt. Ich hatte mich sehr in ihn verliebt als er noch ein Geist war und wir hatten uns sogar geküsst, als Damian durch seine starke Willenskraft es geschafft hatte, sich für kurze Zeit zu verfestigen. Verletzt durch sein Geständnis mich nicht mehr zu lieben, wurde ich gemein zu ihm, denn auch wenn es etwas sehr romantisches gewesen war seine Gefühle für mein Leben einzutauschen, konnte ich anders mit dem Schmerz im Herzen nicht umgehen. Nun stand er hier, vor meinem Ex-Freund Marc und warf ihm drohende Blicke zu weil ich mit ihm ein Date hatte... Als Marc durch seine Schwester Michelle, eine Oberzicke aus meiner Klasse mit der ich mich sehr oft zanke, erfuhr, dass ich in den Sommerferien im Krankenhaus gewesen war, rief er mich an und da wir eigentlich im Guten auseinander gegangen waren, lud er mich zum Essen ein. Marc hatte an der Türe geklingelt während ich noch in meinem Zimmer war und mich im Spiegel betrachtete, um zu checken ob ich gut genug aussah. In der Zwischenzeit hatte Damian die Türe geöffnet. Er wohnte nicht direkt bei mir, nur war er durch die Zauberei Nophos‘ der Neffe des Freundes meiner Mutter geworden und somit war er scheinweise oft bei uns zu Hause, obwohl der Deal nur wenige Wochen her war. Das heißt, dass jeder dachte, dass Damian schon immer da gewesen war!

Als ich so zwischen den beiden stand, fragte ich mich, ob sie jeweils auf den anderen eifersüchtig waren, denn wie sie sich anfunkelten war nicht normal.
>> Wie wilde Tiere die um ein Stück Fleisch kämpfen! Haha! Carin ist ein Stück Fleisch! <<, lachte mich eine Stimme in meinem Kopf aus. Ja, ich führe Selbstgespräche! Entweder im Kopf oder sogar laut, wenn ich alleine bin. Irgendwie habe ich verschiedene Ich’s im Kopf… Bin ich nun reif für die Klapse? Wenn ja… ich will eine Lila Zwangsjacke! Ich liebe Lila!
„Marc, können wir endlich gehen? Und Damian, willst du mir vielleicht vorher einen Peilsender in den Hintern stecken, damit du auch ja weißt wo wir hingehen, oder lässt du mich auch so los?“, sagte ich mit entschlossener, jedoch auch ironischer Stimme. Die Situation wurde mir echt zu blöd und ich wollte endlich was essen gehen! Plötzlich wendete Damian seinen sturen Blick von Marc ab und sah mich mit einem sexy Grinsen und amüsierten Blick an. Mit seiner wunderschönen, tiefen und gleichzeitig sanften Stimme, die ich bis vor ein paar Wochen noch nie gehört hatte und welche mich einfach jedes Mal in seinen Bann zog, sagte er zu mir:
„Ich wusste ja gar nicht, dass du auf sowas stehst! Wenn du nachher zurückkommst, dann können wir gerne ein paar Dinge ausprobieren.“
So ein verdammt frecher Playboy! Die Wut kochte in mir auf und mein Gesicht wurde bestimmt so rot wie eine Tomate. Ich war empört!
„Du Sackgesicht kannst mich mal! Mit dir werde ich bestimmt nichts ausprobieren du Arsch!“, giftete ich ihn an und boxte ihn kräftig auf die Brust. Durch den harten Schlag musste er einen Schritt zurückweichen, keuchte auf und sah mich erstaunt über meine Kraft an. Stolz auf mich kehrte ich ihm einfach den Rücken zu und lobte mich selbst dafür, dass ich regelmäßig im Training war und wusste wie man einen richtig guten Schlag austeilte. Seit ungefähr eineinhalb Jahren machte ich nämlich mit einer Freundin Wing Tsun, eine chinesische Kampfkunst die sehr effektiv war. Marc grinste Damian schadenfroh an und widmete mir wieder seine Aufmerksamkeit.
„Möchtest du was essen oder trinken gehen? Übrigens war das ein eins-A Schlag!“, meinte er freundlich, aber auch schadenfroh grinsend.
„Danke! Am besten beides!“, antwortete ich frech mit einem Zwinkern.
„Wie die Dame wünscht.“
Wieder schenkte er mir ein Grinsen und diesmal strahlte er förmlich.
„Nett deine Bekanntschaft gemacht zu haben, Damian.“, meinte er noch trocken zu Damian, der noch an der Tür stand.
„Fick dich!“, zischte der und sah mich noch einmal an.
„Komm nicht zu spät! Wenn was ist, ruf an!“, meinte er, schob uns aus dem Haus und schloss die Haustüre.
„So ein komischer Kerl! Wer ist das eigentlich? Von einem Bruder hast du mir doch gar nichts erzählt.“, fragte mich Marc.
„Das ist der Neffe vom Freund meiner Mutter. Er ist nicht oft bei uns, aber ab und zu kommt er vorbei, damit ich nicht alleine zu Hause bin, da meine Mum ja ständig arbeitet.“
„Ein richtiges Arbeitstier deine Mutter, was?“, bohrte er weiter nach und schenkte mir ein wirklich süßes Lächeln.
„Ja. Sie ist die tollste! Sie tut das alles nur für mich. Ich bin froh, dass sie Theo, ihren Freund hat und endlich auch was Gutes für sich tut und glücklich sein kann! Nach der Scheidung mit meinem Vater hat sie wirklich hart für ihre Kariere gearbeitet und dabei nur an mich gedacht... Theo ist wirklich gut für sie und er ist sehr nett.“
Ich schenkte ihm auch ein Lächeln. Da wir bereits an seinem Auto angekommen waren und er mir noch, wie ein richtiger Gentleman, die Beifahrertüre aufhielt. Das war schon immer ein Pluspunkt für Marc gewesen! Er war immer sehr zuvorkommend.
„Danke dir.“
„Gern Prinzessin.“
Als ich auf den Beifahrersitz Platz genommen hatte, schloss Marc die Autotür und lief um das Auto um auf der anderen Seite selbst einzusteigen.
„Wo möchtest du denn gerne hin?“, fragte er mich während er sich anschnallte.
„Ähm… Keine Ahnung!“
>> Wie klug du doch immer wieder klingst! << ärgerte ich mich in Gedanken über meine ach so schlaue Antwort.
Marc lachte kurz auf und sah mich amüsiert an.
„Du bist noch so süß wie früher. Na dann sag doch einfach mal was du essen willst.“
Sein Lächeln ließ mein Herz ein wenig schneller schlagen. >> Oh, oh! Kommt da etwa wieder was von früher hoch? <<
Schüchtern lächelte ich wieder zurück.
„Das weiß ich grad auch nicht.“, war meine Antwort und ich wurde glaube ich rot im Gesicht. Wie peinlich!
Marc schien kurz zu überlegen. Er stecke den Autoschlüssel ins Zündschloss, wartete aber noch bevor er den Motor startete.
„Wie wäre es, wenn wir zu dem Italiener gehen bei dem wir mal waren? Weißt du noch?“
Ich nickte. Dieses Restaurant war wirklich gut! Damals sind Marc und ich uns bei diesem Italiener auch näher gekommen…
„Na dann mal los.“, meinte er, startete den Motor und fuhr los.

Bei der Fahrt erzählte mir Marc von seinem Auslandsbesuch. Er hatte dort sein Modestudium erweitert und es schien so, als würde er bald ein Modedesigner werden können. Ich war stolz auf ihn, dass er seinen Traum erfüllen könnte.
„Das klingt ja fantastisch!“, sagte ich ihm mit viel Enthusiasmus. Er lächelte schüchtern.
„Danke… Ich bin auch froh, dass ich es so weit gebracht habe.“

Schon bald standen wir vor dem italienischen Restaurant. Von außen sah es noch genauso aus wie damals. Als wir eintraten, stelle ich fest, dass innen auch nicht viel verändert wurde. Es standen nur ein paar neue Topfpflanzen an den Fensterbrettern und die Tischdecken hatten eine andere Farbe. Der leckere Geruch von frisch zubereiteter Soße stieg mir sofort in die Nase. Lecker!
„Wow! Bei den ganzen leckeren Gerüchen läuft einem ja richtig das Wasser im Mund zusammen!“, meinte Marc und ich musste kurz grinsen, denn es war genau das was ich kurz vorher auch gedacht hatte.
„Was ist?“, fragte er, als er mein Grinsen sah.
„Nichts! Ich hab einen riesen Hunger! Wo sitzen wir?“
Er sah sich kurz um, als uns ein Kellner entgegenkam und uns zu einem Tisch führte. Wir nahmen an einem Zweiertisch Platz und saßen uns gegenüber. Marc bedankte sich noch kurz beim Kellner als dieser kurz bevor er wegging eine Kerze in der Mitte des Tisches anzündete.
„Wie romantisch!“, meinte ich mit ironischem Unterton. Marc lächelte mich wieder an. Irgendwie schien er das heute sehr oft zu machen stellte ich fest.
„So ist es hier nun mal. Hast du das schon vergessen?“, fragte er mit gespielt empörtem Gesichtsausdruck.
„Natürlich nicht! Wie könnte ich das nur vergessen?“
Marcs Gesichtsausdruck veränderte sich. Irgendwie schien er für einen Moment ernst zu werden, doch kurz darauf lächelte er wieder. Besorgt musterte ich ihn.
„Was ist denn los? Habe ich was Falsches gesagt?“, wollte ich wissen.
„Natürlich nicht! Nur ist mir einfach gerade etwas von Damals wieder eingefallen… Tut mir leid. Weißt du…“, er stockte kurz.
„Was?“, hakte ich nach.
Bevor er weitersprechen konnte, tauchte der Kellner wieder auf um unsere Bestellung aufzunehmen.
„Habt ihr euch schon entschieden?“, fragte er mit leichtem Akzent. Ehrlich gesagt, fragte ich mich ob dieser nicht nur gespielt war…
„Carin, was nimmst du denn?“, fragte mich Marc freundlich.
„Ich habe Lust auf Pasta… Aber welche weiß ich nicht genau.“
„Da habe ich was ganz feines für dich. Wie wäre es mit Penne Wodka?“, fragte mich der Kellner.
„Werde ich davon besoffen?“, war meine, natürlich sehr reife und kluge Antwort. Der Kellner lachte kurz.
„Natürlich nicht! Das Gericht ist nur mit ein wenig Wodka verfeinert. Der Alkohol verfliegt beim Kochen.“
„Das nehme ich dann auch.“, stellte Marc einfach mal so klar.
„Zum Trinken?“
„Für mich eine Cola und für meine nette Begleitung eine Sprite?“
Marc sah mich fragend an.
„Ja, eine Sprite.“, antwortete ich schnell. Er wusste noch was ich das letzte Mal getrunken hatte… Wow.
Der Kellner machte sich auf den Weg in die Küche und ließ Marc und mich wieder alleine.
„Was wolltest du mir sagen?“ Ich versuchte das unterbrochene Gespräch wieder aufzunehmen. Marc zögerte wieder. Irgendwie sah er besorgt aus.
„Ach, können wir das nicht nach dem Essen bereden? Es gibt doch noch so vieles was du mir noch nicht erzählt hast. Was ist denn so in letzter Zeit passiert?“, lenkte er vom Thema ab. Das war komisch! Warum machte er das? Ich zuckte somit einfach mit den Schultern und versuchte nicht weiter darüber nachzudenken. Marc würde mir schon sagen was mit ihm los war und dazu musste ich einfach nur geduldig sein. Schließlich hatten wir uns so lange nicht mehr gesehen, da wäre es einfach nicht angebracht ihn wie ein kleines Kind auszufragen!

Später nach dem Abendessen saßen wir in Marcs Auto.
„Die Penne Wodka waren wirklich superlecker!“, meinte ich aufgeregt.
„Das hat man gesehen! Du hast ja noch fast meine Portion weggegessen!“, erwiderte Marc.
„Stimmt doch gar nicht! Dafür hast du mir mein Tiramisu weggeschnappt!“
„Hast du verdient!“ Er streckte mir die Zunge raus. Gespielt empört starrte ich ihn mit offenem Mund und schockiertem Gesichtsausdruck an.
„Mit dir geh ich nicht mehr weg!“, sagte ich mit total kindischer Stimme und streckte ihm nun auch die Zunge raus.
„Okay, okay! Entschuldigung! Das mache ich nie wieder!“
Marc sah mich mit Hundeblick an. Ich musste lachen.
„Na gut! Alles wieder vergessen. Aber jetzt fahr mich nach Hause, sonst wird es spät.“
„Was denn! Es ist doch noch so früh! Ich wollte doch noch länger mit dir quatschen.“
Wieder setzte er den Hundeblick ein. Er sah so süß aus! Ich konnte ihm nicht wiederstehen, streckte meine Hand aus und… kniff ihm in seine Wange. Als mir bewusst wurde was ich da eigentlich machte, erstarrte ich und mir lief die Röte ins Gesicht.
„Ups! Tschuldigung!“, murmelte ich noch kurz und sah peinlich berührt auf meine Hände die auf meinem Schoß lagen. Marc fing sofort an laut zu lachen.
„Mich hatte seit meinem neunten Lebensjahr keiner mehr in die Wange gekniffen und jetzt, mit 23 kommst du und schaust mich dabei auch noch an als sei ich ein Hund.“
Sein Lachen wurde immer lauter und ich versuchte mich so klein wie möglich auf dem Beifahrersitz zu machen. Mist! Hätte ich es nicht einfach sein lassen können? >> Wenn du den Boden vielleicht ganz lieb darum bittest, dann geht er vielleicht auf und du kannst dich für den Rest deines Lebens im Erdboden verkriechen! << huschte es mir durch den Kopf. Ich war gerade dabei mit meinen Bitten anzufangen, doch plötzlich spürte ich wie mein Kopf sanft zur Seite gedreht wurde. Marc hatte seine Finger unter mein Kinn gelegt und drehte mich zu sich um, so dass ich ihm direkt in die Augen sehen konnte. Er sagte nichts, sondern sah mich einfach nur an. Mir blieb die Luft weg. Seine Augen waren so dunkel, dass sie fast schwarz aussahen. Sein Gesicht war wunderschön. Irgendwie fing mein Herz an lauter zu werden. >> Carin? Hey! Fang jetzt nicht an zu sabbern oder sowas! Fang dich wieder ein! << hörte ich eine Stimme irgendwo in meinem Kopf. Ich ignorierte sie, denn ich konnte mich nicht von Marcs Blick lösen. Er räusperte sich und ich zuckte kurz zusammen.
„Hast du dich etwa erschreckt?“, fragte er. Seine Stimme war nur ein Flüstern. Langsam erwachte ich aus meinem Trancezustand in das ich irgendwie gefallen war.
„Ähm…“, konnte ich jedoch nur antworten. Marc schenkte mir wieder ein sanftes Lächeln.
„Weißt du dass du noch hübscher geworden bist? Jetzt wo ich so nah an dir bin merke ich das noch mehr.“
Mir stockte wieder der Atem. Nein, ich hörte komplett auf zu atmen! Seine Worte hatten irgendetwas in mir ausgelöst, was ich in diesem Moment nicht richtig definieren konnte.
„Da… Danke.“, stotterte ich. Marc zog sich zurück.
„Ich will dir was zeigen.“, sagte er und startete den Motor. Ich schnallte mich an und blieb ruhig und versank in meinen Gedanken. Marc sagte auch nichts Weiteres. Irgendwann hielten wir an.
„Wo sind wir hier?“, fragte ich.
„Das zeige ich dir jetzt.“
Er stieg aus und ich machte es ihm nach. Vor uns erstreckte sich der Park unserer Stadt, in dem ich öfters gewesen war, als ich nachzudenken hatte.
„Der Park?“, fragte ich verblüfft, sogar fast enttäuscht, denn ich hätte mehr von Marc erwartet.
„Nicht ganz. Komm mit.“
Er nahm mich an die Hand und führte mich durch den Park durch und lief in Richtung Wäldchen, welches neben dem Park wuchs.
„Du willst doch nicht da rein oder? Es wird bald dunkel! Was ist wenn wir uns verlaufen?“
Ich blieb stehen und zwang ihn auch stehen zu bleiben, denn ich hielt seine Hand fest.
„Carin-lein! Mach dir keine Sorgen! Ich weiß schon wo ich hingehe. Keine Panik! Diesen Weg kenne ich in- und auswendig, auch bei Nacht!“, versuchte mich Marc zu beruhigen und zwinkerte mir zu. Da ich nichts Weiteres zu sagen hatte, setzte er sich wieder in Bewegung, hielt meine Hand weiterhin fest und ich folgte ihm. Nach wenigen Minuten kamen wir an. Zumindest dachte ich, dass wir angekommen waren, denn Marc blieb abrupt stehen.
„Sind wir da?“, fragte ich neugierig.
„Ähm…“, fing Marc an.
„Ähm, was?“
„Irgendwas ist komisch…“, meinte er und sah mich sehr verunsichert an.
„Was ist komisch?“, hackte ich nach.
„Naja… Ehrlich gesagt, sollte hier jetzt die Lichtung sein, in der wir sogar schon einmal waren, weißt du noch?“
Mein Blick wurde skeptisch und ich fing an unruhig zu werden.
„An die Lichtung erinnere ich mich. Jedoch, was ist los? Hier ist keine Lichtung!“
„Das ist es ja! Irgendwie… Muss ich mich… Naja… Also… Ich glaube ich habe mich verlaufen!“
„Du hast dich was?! Das kann doch nicht sein! Du hast doch gesagt, dass du schon so oft hier gewesen bist und das sogar bei Nacht!“
„Das stimmt auch! Aber vielleicht habe ich dir nicht gesagt, dass ich seit dem letzten Mal mit dir, nicht mehr in dieser Lichtung gewesen bin, denn ich hatte erstens keine Zeit mehr und zweitens bin ich ja für eine Weile im Ausland gewesen!“, verteidigte er sich.
„Na toll! Dann lass uns lieber zurückgehen! Nicht das wir noch tiefer in die Scheiße laufen!“, sagte ich schon etwas gereizt und fing an in eine Richtung zu laufen, von der ich meinte, dass wir von da aus gekommen waren.
„Moment, wo läufst du hin!“, fragte Marc und packte mich am Handgelenk um mich am Weitergehen zu hindern.
„Na dahin, woher wir gekommen sind!“, meinte ich.
„Das ist die falsche Richtung!“
Nun war ich verwirrt und Panik stieg in mir auf.
„Jetzt entspanne dich. Ich werde uns hier schon rausbringen!“, versuchte er mich zu beruhigen. Ich hingegen malte mir aus, welche wilden Tiere wohl in der Dunkelheit lauerten und nur darauf abwarteten, ein Stückchen von mir abknabbern zu können, nein sogar mich ganz verschlingen wollten! Mir wich die Farbe aus dem Gesicht.
„Komm schon, das schaffen wir schon!“, sagte Marc und lächelte mich an. Es beruhigte mich jedoch kein wenig! Wir irrten also ein wenig durch das Wäldchen, welches plötzlich nicht mehr so klein und harmlos aussah wie es von außen den Anschein hat. Plötzlich rutschte Marc, der vor mir lief, aus und fing an nach vorne zu fallen. Da er meine Hand noch hielt, zog er mich mit und wir fielen beide hin. Das war jedoch nicht genug, denn wir begannen einen kleinen Hügel hinunter zu rollen! Marc hatte es irgendwie geschafft seine Arme um mich zu schlingen und mich vor den schlimmeren Folgen des Sturzes zu bewahren. Nach wenigen Sekunden war der Sturz zu Ende. Wir blieben noch liegen, bis Marc sich leicht von mir löste und mich besorgt ansah.
„Geht es dir gut? Ist dir auch nichts passiert? Tut dir irgendetwas weh?“
Seine Stimme war auf die höchste Alarmstufe gestellt. Ich wartete einen Moment und versuchte mich darauf zu konzentrieren, ob ich irgendetwas fühlen konnte, was Schmerzen oder anderen unangenehmen Gefühlen ähnelte. Nichts.
„Mir geht es gut. Wie geht es dir?“
Marc ließ sich keine Zeit und antwortete sofort:
„Mach dir um mich keine Sorgen. Mir geht es auch gut.“
Als die Spannung der Situation somit gefallen war, merkte ich, dass ich Marc ziemlich nahe war. Mein und sein Gesicht berührten sich fast. Plötzlich fing mein Herz an lauter zu werden und meine Konzentration ging flöten. Ich starrte Marc einfach nur an. Ich verschlang jegliches Detail seiner Gesichtszüge, seiner zerzausten Haare in denen Blätter hängen geblieben waren… Das Gesamtbild nahm mir die Luft weg. Seine Augen strahlten etwas unglaublich intensives aus, dass ich es selbst in der Dunkelheit sehen konnte. Es verging nur ein weiteres Wimpernzucken und Marc hatte seine Lippen auf meine gelegt.







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