Das Leben ist wertvoll

Autor: Anna :)
veröffentlicht am: 23.05.2011


Hey Leute,
ich war fleißig und hab schon eine neue Geschichte geschrieben. Ich weiß der Titel ist langweilig und vielleicht auch der erste Teil (wegen der EInführung und so), aber ich muss ja wissen, wie ihr sie findet. Also hoffe ich auf viele Kommentare und Kritik ;)
LG Anna
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DAS LEBEN IST WERTVOLL


„Dave“, sagte sie leise. Er sah von seiner Zeitung auf und schaute sie fragend an.
„Ja?“
Sie spielte nervös mit ihren Händen herum, unsicher, wie er reagieren würde.
„Dave, ich muss dir was sagen.“
Jetzt legte er die Zeitung weg und stand auf. Er hatte ihre Unentschlossenheit bemerkt.
„Dann sag es, Schatz. Du weißt doch, du kannst mir alles erzählen.“ Er lächelte sie liebevoll an und wieder einmal wurde ihr klar, was für ein Glück sie mit Dave hatte. Groß, schlank, extrem gutaussehend und ein wunderbarer Ehemann. Einer von der Sorte, der seiner Frau auch mal das Essen ans Bett brachte, ohne etwas zurückzuverlangen.
Sie lächelte zurück. „Dave…ich bin schwanger.“
Sein Lächeln verschwand schlagartig. Stattdessen weiteten sich seine Augen ungläubig und für einen schrecklichen Moment dachte sie, er würde es schlecht aufnehmen. Doch dann löste er sich aus seiner Erstarrung und das strahlende Lächeln kehrte wieder zurück. Er trat einen Schritt vor und umarmte sie.
„Mein Gott, Morgana!“, sagte er euphorisch. „Das ist ja wundervoll!“
Morganas Herzklopfen normalisierte sich wieder und sie wurde lockerer.
„Ja“, jubelte sie mit. „In der elften Woche!“
Er hob sie hoch und wirbelte sie durch die Luft. Dann setzte er sie ab und schaute ihr ernst ins Gesicht. Er nahm es zwischen beide Hände und lächelte.
„Ich liebe dich, Morgana“, sagte er sanft. „Meine süße Morgana.“
Sie überlief ein angenehmer Schauer. „Ich liebe dich auch Dave.“
Sie lehnte ihren Kopf an seine Brust und schlang die Arme um ihn.

„Legen Sie sich hier auf den Rücken und entspannen Sie sich.“
Morgana gehorchte dem Arzt und stemmte sich auf das Krankenbett. Neben ihr stand ein großer Bildschirm, auf dem noch nichts zu sehen war. Der Arzt tippte auf einem Gerät herum. Er schaute kurz auf und lächelte sie an. Er war mindestens fünfunddreißig Jahre alt. Ziemlich jung für einen fertig studierten Akademiker. Er hieß Elija Griffin und war der Beste seines Studienganges gewesen.
Er wandte sich zu Morgana. „Das ist Ihre erste Ultraschalluntersuchung, nehme ich an?“
Morgana nickte. Sie kam sich etwas blöd vor in ihrem weiten Hemd und der labberigen Hose.
Dr. Griffin, den sie trotz jedem Gedanken an Dave attraktiv fand, natürlich nur in einer absolut harmlosen Weise, reichte ihr ein Blatt und sagte dabei: „Sie müssen insgesamt drei Ultraschalluntersuchungen machen.“ Er zählte an den Fingern. „Das zweite mal zwischen der 19. und 22. Schwangerschaftswoche und das dritte Mal zwischen der 29. und 32. Woche.“ Morgana nickte wieder. Griffin lächelte.
Diese Frau würde bestimmt mal eine gute Mutter werden, dachte er.
Fast gleichzeitig fragte sich Morgana, warum Griffin gerade Gynäkologe geworden war.
Dr. Griffin nahm eine weiße Tube aus einer Schublade und quetschte etwas von dem farblosen Gel auf seine Hände.
„Das wird jetzt etwas kühl“, sagte er und strich Morgana das Gel gleichmäßig auf ihren noch flachen Bauch. Morgana durchfuhr ein angenehmes Gefühl und zwischen ihr und dem Arzt entstand eine elektrische Spannung, deren sie sich nicht wegen Dave zu schämen brauchte.
Als der Doktor fertig war, er musste zugeben, er hatte es etwas länger als unbedingt nötig gemacht, griff er nach einem langen Kabel, dessen Ende ein fast runder Kopf mit glatter Oberfläche bildete.
„Das ist der Schallkopf, nehme ich an“, sagte Morgana.
Griffin nickte. „Den bewege ich jetzt auf ihrem Bauch hin und her, bis man auf dem Bildschirm etwas sieht.“ Er musterte sie, wie sie unruhig auf dem Rücken etwas zappelte. „Und bitte nicht zu sehr bewegen, sonst verschwimmt das Bild.“ Fast augenblicklich lag Morgana still. Wie peinlich…
Griffin legte den Schallkopf auf ihren Bauch. Es kitzelte ein wenig.
Er bewegte ihn leicht, wobei er die ganze Zeit auf den Bildschirm schaute.
„Der Fötus dürfte jetzt ungefähr 4,1 cm groß sein und 7 Gramm wiegen“, murmelte er mehr zu sich selbst.
Endlich, nach etwa drei Minuten, sah Morgana auf dem Bildschirm etwas hautfarbenes. Der Anblick der kleinen Fingerchen und des großen Kopfes zauberte nicht nur ihr, sondern auch dem Arzt ein Lächeln ins Gesicht.
„Da haben wir dich ja“, sagte er. Morganas Herz explodierte fast vor Liebe, die sie für dieses kleine Wesen empfand, welches jetzt nur so groß wie ein Radiergummi war.
„Die Finger sind noch von einer dünnen Haut miteinander verbunden“, stellte Griffin fachmännisch fest. „Die Haut wird sich langsam zurückbilden. Doch der Fötus hat bereits deutlich sichtbare Gliedmaßen, wie Sie hier sehen können.“ Er deutete auf einen winzigen Arm im Bild. Morgana rann eine Träne übers Gesicht. Sie schämte sich nicht dafür, es war ein Zeichen ihrer Liebe.
„Können Sie mir jetzt schon sagen, ob es ein Junge oder ein Mädchen wird, Doktor?“
Griffin legte den Schallkopf weg und begann, ihren Bauch mit Tüchern von dem Gel zu reinigen. Dabei schüttelte er den Kopf. „Nein, noch nicht. Erst bei der nächsten Untersuchung“, sagte er.
Als Morgana wieder angezogen und das kalte Gefühl am Bauch verschwunden war, durchströmte sie immer noch ein Gefühl mütterlicher Wärme.
„Am besten, Sie kommen in neun Wochen noch einmal“, sagte Griffin.
„Dann kann ich auch schon das Geschlecht des Fötus feststellen.“
Er schüttelte Morganas Hand und verabschiedete sich mit einem professionellen Arzt – Lächeln. Als Morgana die Treppe hinunter ging, fragte sie sich, ob Griffin verheiratet war.






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