Das Ende des Schweigens - Teil 10

Autor: Anna :)
veröffentlicht am: 20.05.2011


Irgendwie hab ich das Gefühl, dass meine Geschichten nicht so gut bei euch ankommen, vllt. könntet ihr mir Tipps geben was ich besser machen kann.
Danke, und viel Spaß beim letzten Teil. LG :)

Doch zu diesem Genuss sollte es nicht kommen, denn als Jack gerade auf dem Höhepunkt seiner Tat war, bohrte sich ein kaltes Metall in seinen Nacken. „Loslassen“, erklang eine eiskalte, tiefe Stimme.
Jack erstarrte. Seine Hände lockerten sich, doch er blieb dort knien wo er war.
„Aufstehen.“
Er gehorchte und wurde rabiat umgedreht. Vor ihm stand ein großer, kräftiger Kerl, der gerade eine Waffe auf ihn richtete.
„Mr. Collister, Sie sind verhaftet. Alles, was sie vor Gericht aussagen, kann und wird gegen Sie verwendet werden.“ Und schon schnappten sie Handschellen zu. Seine Hände, mit denen er gerade seine Frau gewürgt hatte, wurden ihm auf den Rücken verdreht. Wie in Trance führten ihn zwei weitere große Kerle mit Waffen die Treppe runter, zu einem Polizeiwagen. Er lies es wortlos mit sich geschehen und akzeptierte. Kiara, diese Schlampe, war dieses Mal schlauer gewesen. Na gut. Eins fiel im jedoch noch auf. Ein schlaksiger Kerl mit Afrofrisur am Ausgang, der seine Tochter auf dem Arm trug. Jack sah ihn wie durch einen Schleier. Die Welt um ihn herum verschwamm leicht. Tja, Jacky, sagte eine Stimme in seinem Kopf. Heute hast du wohl den Kürzeren gezogen, was?
Jack nickte, während sie ihn in das vergitterte Auto verfrachteten. Als das Auto losfuhr, huschte ein flüchtiges Lächeln über sein Gesicht. Na schön, vielleicht beim nächsten Mal.

Kiara saß im Wohnzimmerstuhl, mit einem Kühlakku am Hals, und Amy-Jane auf ihrem Schoß. Die Kleine streichelte ihrer Muter die Wange, den Kopf, den Rücken. Es tat so unendlich gut. Gerade, als sie aufstehen, und mit dem Special Agent, der Jack verhaftet hatte, sprechen wollte, trat jemand durch die Tür. Kiara setzt ihre Tochter ab und sprang auf. Dieser Jemand, der ihr das Leben gerettet hatte, kam mit seinem unverwechselbaren Grinsen auf sie zu.
„Lou!“, rief Kiara mit erstickter Stimme. Beide standen sich gegenüber. Plötzlich trat Kiara einen Schritt vor und fiel Lou um den Hals. Sie konnte nicht anders, sie musste einfach weinen. Dankbar weinen, für all das, was dieser liebenswerte, gutherzige Mensch für sie getan hatte.
„Lou!“, schluchzte sie. „Lou, ich werde dich nie vergessen. Und auch nicht das, was du für mich getan hast.“
Dem Afroamerikaner stiegen Tränen in die Augen.
„Kein Problem, Mrs. C“, sagte er warm und schaute dem davonfahrenden Polizeiauto nach. „Den sind wir wohl los, was?“, grinste er.
Kiara lächelte. „Danke, Lou. Ich danke dir von ganzem Herzen. Wenn du irgendwann Hilfe brauchst, ich bin immer für dich da.“ Sie schluchzte erneut. „Du bist so ein guter Freund.“
Lou wurde ganz warm ums Herz. Er nahm die weinende Frau in den Arm. Lange standen sie sie so da, mitten im Wohnzimmer, bis sie eine tiefe Stimme vernahm.
„Mrs. Collister?“
Kiara drehte sich um. Vor ihr stand Special Agent Coleman und sah sie mit dem typischen Lassen-Sie-uns-über-wichtige-Dinge-reden- Blick an.
„Ich muss sagen, Ihr Freund hier hat ein gutes Timing“, sagte er und deutete auf Lou. „Eine Minute später, und wir hätten Ihnen nicht mehr helfen können.“
Kiara schauderte bei dem Gedanken.
„Ich weiß“, sagte sie leise. „Er hat mir das Leben gerettet.“
Coleman nickte zustimmend. „Ich schätze, Sie wollen mit Ihrer Tochter hier wohnen bleiben?“
„Ja.“
Coleman nickte wieder und lies ein winziges Lächeln erscheinen. „Es wird kein Problem für uns sein, den Richter davon zu überzeugen, Ihnen das alleinige Sorgerecht für Amy-Jane zu übergeben. Nach all dem, was wir gehört und auch gesehen haben, verbringt Ihr Mann erst einmal eine sehr lange Zeit im Gefängnis.“
Kiara seufzte. Wenigstens das war geregelt.
„Und… und Jack wird nie wieder hier wohnen dürfen?“, fragte sie.
Coleman schaute sie überrascht an. „Nein, eigentlich nicht, aber wenn sie trotz allem, was passiert ist, noch mit ihm zusam-“
„Nein“, unterbrach Kiara ihn müde. „Das will ich nicht, Sir, keine Sorge.“
Sie spürte eine kleine warme Hand an ihrer und sah, dass Amy-Jane zu ihr hochblickte. „Jetzt wird alles wieder gut, oder Mommy?“
Kiara schaute liebevoll zurück und hielt die Hand ihrer Tochter fest.
„Ja, Kleines“, sagte sie.

Zwei Tage später, Kiara hatte sich vollständig erholt und die Schlieren an ihrem Hals waren kaum mehr zu sehen, beschloss sie, etwas zu tun, was sei seit der Flucht vor Jack nicht mehr getan hatte.
Sie zog sich ihr Sommerkleid an. Bis jetzt hatte sie sich nie getraut, es zu tragen, aus Angst vor den Prellungen und Schwielen an ihren Beinen. Doch jetzt, wo ihre Haut rein und unversehrt war, genoss sie den angenehmen Stoff auf ihrer Haut. Sie ging zielstrebig durch die Straßen, ein unbeschreibliches Gefühl der Freiheit umfing sie. Erst am California Inn hielt sie und trat ein. Sie ging auf die Bar zu und da stand er auch schon, allerdings mit dem Rücken zu ihr. Sie setzte sich auf den Barhocker und räusperte sich. James Dearing drehte sich um- und riss erstaunt die Augen auf. Doch er hatte schnell seine Fassung wieder und schaute Kiara interessiert an. Er sah atemberaubend aus, wie eh und je.
Kiara lächelte. „Hallo“, sagte sie.
James schaute ihr ins Gesicht. Sie war schön wie eine Sommerblume.
Er hätte nicht gedacht, sie noch einmal wiederzusehen, doch jetzt, wo sie vor ihm saß, wünschte er sich, sie würde nie wieder gehen.
Schließlich grinste er charmant zurück und fuhr sich mit der Hand durch die Haare.
„Hallo…Kiara.“

ENDE

Kommis und besonders Kritik ;)






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