There's still something left to save - Teil 9

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 27.06.2011


Jaja, ich bin doof =P Vor zwei Tagen noch rumtönen, dass ich eine Schreibblockade habe und dann einen neuen Teil einschicken ^^ Woa, aber ich war halt voll unsicher, wie ich weiterschreiben soll! Ich hab immer 30.000.000.000.000 fertige Vorgänge in meinem Kopf und dann muss ich mich entscheiden und DANN! muss ich es auch noch aufschreiben! Okay, jedenfalls hab ich mich so entschieden und ich freu mich über positive, wie auch negative oder neutrale Kritik ;D Auch gerne über konstruktive oder .. was auch immer es noch für Kritikarten gibt.
Okay, jetzt hör ich auf zu labern, als ob sich das irgendjemand durchliest. Okay, okay, viel Spaß mit Lessa und Mili.

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Milan betrat die Klasse und schaute sich um. Alessa war anscheinend noch nicht da. Er hatte die ganzen Weihnachtsferien über versucht sie zu erreichen, aber sie war nie an ihr Handy gegangen, hatte seine SMS ignoriert, ihm bei ICQ nicht geantwortet. Und er wusste, dass er selbst daran schuld war. Er war zwar immer noch fest davon überzeugt, dass sie sich hatte wehren können, wenn sie gewollt hätte, aber hatte er nicht genau gewusst, dass sie ihn begehrte? Er schämte sich fürchterlich.
Alessa saß im Auto und konnte sich nicht dazu überwinden auszusteigen und zur Schule zu gehen. Sie wollte Milan nicht sehen. Sie würde ihn nicht anschauen, geschweige denn neben ihm sitzen können. Mariella seufzte. „Alessa, du musst ja nicht mit ihm reden .. komm jetzt! Es klingelt bald und die Olle bringt uns um, wenn wir nicht pünktlich sind, kennst se doch.“ Alessa holte ein paar Mal tief Luft und stieg dann endlich aus. „Okay. Aber ich will nicht neben ihm sitzen.“ „Dann tauschen wir halt die Plätze, ist doch kein Ding! Das wird schon!“ Alessa nickte, nahm ihre Zigaretten aus der Tasche und zündete sich eine an. „Ich hoffe es.“
Milan versuchte den ganzen Tag lang mit ihr zu sprechen. Auch die nächsten Tage, Wochen und Monate. Aber sie wollte nicht. Sie machte sich selbst Vorwürfe, dass sie sich so hatte benutzen lassen, auch wenn sie es eigentlich gewollt hatte. Aber nicht so. Nicht ohne wirklich mit ihm zusammen zu sein. Milans Vorwürfe gegen sich selbst waren schrecklich. Er war sauer auf sich und dachte an kaum was anderes als daran, Alessa wieder für sich zu gewinnen.

So verging das Schuljahr und alle verstreuten sich. Alessa und Mariella halfen Mia beim Umzug an die Ostsee und verbrachten da ein paar schöne Tage. Danach begannen sie eine Ausbildung in der gleichen Stadt, also fuhren sie jeden Morgen miteinander, wie auch schon das ganze Jahr vorher.
Milan ging nach Frankfurt und trat dort seine neue Arbeitsstelle an.
Vier Jahre später wurde Alessa nach der Ausbildung übernommen, Milan blieb weiterhin in Frankfurt. Alessa blieb im engen Kontakt mit Mia und Mariella, auch mit Mona, die jetzt in Münster Medizin studierte.
Als Mia im Sommer zu Besuch war, entschieden Mariella, Alessa und sie einen Shopping-Trip nach Frankfurt zu machen. Alessa freute sich unglaublich darauf, Klamotten zu kaufen, denn sie hatte endlich ihr Normalgewicht erreicht. Und sie hatte noch eine Überraschung für ihre Freudinnen. Sie saßen im Zug und redeten, als Alessa plötzlich mit der Neuigkeit herausplatze. „Ich werde heiraten.“ Mia und Mariella verstummten und sahen sie an. Alessa hatte immer gesagt, dass sie nie heiraten wollte und jetzt auf einmal? Mia fasste sich als erste wieder. „Wen denn?“ „David.“ Sie lächelte. Sie war mit ihm jetzt zwei Jahre zusammen. Sie hatte ihn schon süß gefunden, als sie fünfzehn gewesen war. Vor zweieinhalb Jahren hatte sie ihn zufällig getroffen, sie hatten sich zum ersten Mal unterhalten, waren sich nach einer Weile näher gekommen und jetzt würden sie heiraten! David war zwei Köpfe größer als sie und hatte doppelt so lange Haare. Seine Lieblingsmusik war Death-Metal, auch er hatte eine Band, auch er spielte Gitarre. Aber das machte Alessa nichts aus, sie liebte es einfach, wenn Männer ihr was auf der Gitarre vorspielten. Singen konnte David leider nicht, aber das war nicht allzu schlimm. Sie hatte ihn zum ersten Mal bewusst wahrgenommen, als sie bei einem Auftritt seiner damaligen Band gewesen war. Dort hatte sie zum ersten Mal überhaupt in ihrem Leben gepogt, sie hatte diese Band geliebt. Leider hatten sie sich getrennt. Erst war David ausgestiegen, weil ihm die Musik „zu soft“ war, dann hatte der andere Gitarrist mehr Erfolg mit seiner Band und der Sänger und Bassist nahm ziemlich erfolgreich an einer Casting-Show teil.
Mariella schüttelte geschockt den Kopf. „Wie kommt das so plötzlich?“ Alessa zuckte lächelnd mit den Schultern. „Weiß nicht. Wir lagen auf seinem Bett und haben geredet und auf einmal hat er gefragt. Und ich hab ja gesagt.“ Sie seufzte. „Wisst ihr, nachdem ich mit Milan geschlafen hatte, hab ich zwar nicht mehr mit ihm geredet, aber trotzdem an ihn gedacht. Erst als David kam hat das nach und nach aufgehört. Ich bin David so dankbar dafür und ich bin so glücklich mit ihm. So glücklich hätte ich mit Milan nie sein können, weil er war .. oder ist, weiß ich ja nicht .. jemand, der viele Frauen hatte. Bei ihm hätte ich die ganze Zeit Angst gehabt, dass er mich betrügt – jetzt mal davon abgesehen, dass er mich nie gewollt hat. Ich liebe David, das hat sich langsam aufgebaut und ist immer tiefer geworden, nicht so wie bei Milan, wo es Schlag auf Schlag ging. Ich vertraue ihm und weiß, dass er mir nicht wehtun wird. Zumindest nicht absichtlich.“ Mia und Mariella sahen sich an, dann wieder Alessa. „Lessa, wenn du das wirklich willst, dann gratuliere ich dir natürlich!“, sagte Mariella. „Sei dir nur sicher.“ Mia nickte. „Mach es nicht, nur weil du nicht nein sagen wolltest, weil du Angst hattest, ihn damit zu verletzen.“ Alessa nickte, lächelte und genoß den Tag von diesem Moment an.
Milan lief am späten Nachmittag durch die Innenstadt und wischte sich den Schweiß von der Stirn. Er war froh, wenn er endlich diesen Anzug ausziehen konnte. Er liebte seinen Job, keine Frage, aber sich jeden Tag so anziehen zu müssen, das nervte ihn doch irgendwie ein wenig. Bei einem Geschäft blieb er stehen und sah sich die Schaufensterauslage an. Er brauchte unbedingt noch einen neuen USB-Stick. Sein alter war ihm gestern unbemerkt runtergefallen und dann war er drauf getreten. Er seufzte. Er war so verwirrt und tollpatschig geworden und wusste nicht, woran es lag. Er wusste nur eine Sache und das war, dass er Alessa immer noch vermisste. Von Jacqueline wusste er, dass sie jetzt einen Freund hatte. Als er es erfahren hatte, hatte es ihm einen Stich versetzt und für einen kurzen Moment hatte er nicht mehr atmen können. Und da war es ihm bewusst geworden. Er war in Alessa verliebt. Schon die ganze Zeit. Deshalb dachte er pausenlos an sie, deshalb sah er sie in jedem Mädchen, dass ein wenig mehr auf den Rippen hatte und an ihm vorbeiging. Er hatte ein paar von ihnen gedatet, aber keine war wie Alessa gewesen und er war sicher, dass er sie nie wiedersehen würde. Das machte ihn traurig. Irgendwie.
Alessa, Mia und Mariella gingen lachend durch die Stadt. Sie hatten ein paar schöne Dinge gekauft, jetzt wollten sie noch gemütlich einen Kaffee trinken gehen. Als sie ein schönes Café gefunden hatten, setzten sie sich draußen auf Korbstühle und führten ihr Gespräch weiter. Es ging, um was auch sonst, um die Hochzeit. Alessa hatte sich entschieden ihre Schwester zu ihrer Trauzeugin zu machen und jetzt überlegten sie, was sie wohl anziehen könnte. Sie wollte kein weiß tragen, da sie sich da absolut unwohl fühlen würde. Das lag hauptsächlich daran, dass sie sich immer, wirklich immer einsaute, wenn sie aß. Klar, man würde das auf jeder anderen Farbe auch sehen, aber trotzdem. Und was war bitte, wenn es regnen würde? Nein, kein weiß. Vielleicht ein schönes Rot oder klassisches Schwarz.
Milan trat aus dem Laden und machte sich wieder auf den Weg in seine Wohnung. Und da sah er sie. Sie saß da, nippte an einer Tasse und plauderte aufgeregt mit Mariella und Mia. Sie hatte abgenommen, ihre Haare waren länger geworden. Sie trug ein buntgemustertes Kleid, das die leichte Sommerbräune ihrer Arme und Schultern hervorhob. Er starrte sie an, er konnte es nicht fassen. Alessa. Wirklich und Wahrhaftig.
Was jetzt?
Was sollte er tun?
Zu ihr gehen?
Ja?
Nein! Nein .. er konnte nicht einfach zu ihr gehen!
Sie hasste ihn.
Oder doch nicht?
Unentschlossen machte er einen Schritt vorwärts und genau in dem Moment hob Alessa ihren Blick und sah ihn.
Sie verschluckte sich und begann zu husten. Erschrocken sprang Mariella auf und klopfte ihr auf den Rücken. „Alessa!“ Sie hustete weiter: „M..Mi..Milan!“ Ein erneuter Anfall folgte. Mia und Mariella drehten sich in die Richtung, in die Alessa eben geschaut hatte und starrten dann Milan an. Mariella klopfte weiter auf Alessas Rücken, bis sie sich einigermaßen beruhigt hatte, packte dann Mias Hand und zog sie mit sich in das Café.
Milan ging zu ihr und setzte sich neben sie. „Du kannst mich auch wieder wegschicken.“ Sie schüttelte stumm den Kopf und sah auf ihr Getränk. Er fuhr sich mit der Hand durch die Haare. „Alessa, ich hatte nie die Gelegenheit, dir zu sagen, wie leid es mir tut, dass ich dich in diesem Moment benutzt habe.“ Sie hob den Kopf um ihm in die Augen zu schauen, damit sie erkennen konnte, ob er die Wahrheit sagte. Er sah sie ernst an und schließlich nickte sie. Das ermunterte ihn weiterzusprechen. „Ich weiß, dass ich dir wehgetan habe. Ich .. ich wollte dich unbedingt .. ich wusste nicht wieso .. Alessa, du hast mir so viel bedeutet .. ich hab immer gesagt, dass ich dich nie lieben könnte, dass du nicht mein Typ wärst, aber .. ich war so blind. Ich habe dich geliebt zu diesem Zeitpunkt, ich ..“ Er lachte nervös. „Ich bin so ein Idiot, Alessa. Und .. ich würde gerne wieder eine Freundschaft mit dir aufbauen. Ich möchte, dass diesmal alles richtig läuft.“ Alessa drehte ihre Tasse. „Ich hab mich so benutzt gefühlt .. auch wenn ich mitgemacht habe. Und ich hab mich so geschämt ..“ Sie sah ihn mit Tränen in den Augen an. „Du wusstest was ich für dich empfinde! Du wusstest, dass ich alles für dich tun würde! Und du .. hattest es ja super geplant .. die Kette .. du wusstest, dass ich mir schuldig vorkommen würde, wenn du sie mir schenkst.“ „Nein!“ Er schüttelte heftig seinen Kopf. „Nein, Alessa, ich hab es nicht geplant, ich hätte so was nie geplant! Ich hab dir die Kette geschenkt, weil ich dir wirklich eine Freude machen wollte und alles, was sonst noch an diesem Abend geschehen ist, war falsch und es tut mir so leid! Alessa ..“ Er nahm ihre Hände. „Ich tue alles, damit ich dir verzeihe .. das hab ich dir bestimmt schon tausendmal gesagt und geschrieben. Und ich mein das immer noch so, wenn du irgendwas brauchst oder wenn du irgendwas willst, dass ich es tue, dann sag es und ich mach es oder ich gebe es dir! Wirklich!“ Sie sah auf ihre Hände und lächelte traurig. „Ich hätte mir gewünscht, dass du mich liebst. Das hab ich mir ziemlich lange gewünscht. Aber jetzt will ich es nicht mehr. Ich will gar nichts mehr von dir. Ich war so naiv. Ich hatte gehofft, dass du mich irgendwann liebst, wenn ich nur lang genug warte.“ Er drückte ihre Hände fester. „Alessa, ich hab doch eben gesagt, dass ich dich liebe!“
Sie sah hoch. „Du liebst mich?“ Er nickte. „Ja, ja! Oh, es tut so gut, dir das zu sagen! Ich liebe dich!“ „Oh.“ „Oh? Was soll ,oh´ heißen?“ „Ich habe .. eine lange Zeit darauf gewartet, dass von dir zu hören.“ Sie kniff die Lippen zusammen. Jetzt sagte er ihr, dass er sie liebte. Viereinhalb Jahre, nachdem diese ganze Sache passiert war, fünf Jahre, nachdem sie sich in ihn verliebt hatte. Nach so vielen Jahren Hoffnung, Verzweiflung, vielen Tränen. Nachdem sie ihn so lange nicht gesehen hatte. Aber irgendwie tat ihr es gut, dass zu hören. Noch viel besser tat ihr allerdings das, was sie jetzt zu ihm sagen musste.
„Ich liebe dich nicht mehr. Ich liebe David. In sieben Wochen heirate ich ihn.

In Milan zerbrach was. Jetzt wusste er, wie sie sich gefühlt hatte, als sie damals Helena kennengelernt hatte oder eines der anderen Mädchen. Es tat weh. Es fühlte sich an, als würden zehn Milliarden Glassplitter in sein Herz gerammt werden, jedes einzeln und mit viel Genuß auch noch umgedreht werden. Er sah in ihre braunen Augen, hatte einen kleinen Funke Hoffnung, dass sie ihn anlog, nur um ihm zu zeigen wie es war. Ja, er wusste, dass sie einen Freund hatte, aber er hatte gedacht .. Er seufzte. Ja, er hatte wirklich gedacht, dass sie ihren Neuen fallen lassen würde, für ihn. Er hatte gehofft, dass sie ihn immer noch liebte. Abrupt ließ er sie los, stand auf und entfernte sich mit schnellen Schritten.
Alessa sah ihm nach und legte ihr Gesicht in ihre Hände. So ein Mist.





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