There's still something left to save - Teil 6

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 22.05.2011


Also, mir gefällt das irgendwie gar nicht, aber ich hatte kein Plan, wie ich weiterschreiben soll .. bin eh ein bisschen neben der Spur, krieg momentan witzige Schmerzmittel, die mich ziemlich wuschig im Kopf machen :D Na ja, hoffe es gefällt euch und wenn nicht dann sagen! Okay, ich hör auf zu labern, ey, es ist so langweilig in nem Krankenhaus zu hocken, wenns einem super geht :D Und man keinen Besuch kriegt, weil irgendwie niemand Zeit hat :D Okay, okay, ich hör jetzt wirklich auf zu labern, jetzt kommt nämlich grad mein Essen :D
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Kapitel 6

Sie wurde von einem Geburtstags-Ständchen ihrer Familie geweckt, das krumm und schief war, aber so lieb gemeint. Ihr kleiner Bruder sprang auf sie und küsste ihr Gesicht ab. „Alles Tute, Alessa!“ Sie lächelte und nahm sein Geschenk entgegen. Sie bekam jedes Jahr das gleiche von ihm – ein selbstgemaltes Bild. Ihr Bruder war absolut untalentiert und auch bei diesem rätselte sie, was das wohl sein sollte. „Das is' 'n fahrendes Haus!“ „Aaaah“, lachte sie, „Danke, Kleiner!“ Sie setzte sich auf und pustete die Kerze aus, die ihre Mutter ihr hinhielt. „Herzlichen Glückwunsch, Alessa.“ Sie drückte sie kurz und machte sich dann eilig auf den Weg in die Küche um dort die Kerzen auf dem Kuchen anzuzünden und das Geschenk bereit zu legen. Auch ihr Papa drückte sie kurz und verschwand dann ins Bad. Ihr Bruder rannte zu ihrer Mutter und half ihr. Nur ihre Schwester blieb im Raum stehen und setzte sich dann zu ihr. „Alles Gute.“ „Danke, Mille.“ Mille lächelte leicht. „Gehts dir heute besser als gestern? Ich hab dich weinen hören.“ Alessa seufzte und schaute auf ihre Bettdecke. Sie hatte gestern Nacht lange mit Mille über Milan geredet. Auch wenn Mille zwei Jahre jünger war als sie, hatte sie irgendwie mehr Ahnung. Sie war auch unendlich viel selbstbewusster. „Passt schon ..“ „Das wird wieder. Es wird immer alles wieder. Und jetzt komm, sonst ist der Kuchen leer.“ Alessa schwang sich aus dem Bett und lachte. „Naja, solange Papa noch auf dem Klo ist ..“ Auch Mille lachte und ging dann gemeinsam mit ihr runter.
Der Kuchen schmeckte gut, auch wenn sie nicht viel davon aß. Es ging mal wieder nicht und das ärgerte sie fürchterlich. Nachher würde ihre Verwandtschaft zum Kaffee trinken kommen und abends ihre wenigen Freunde zum Grillen. Das würde ein anstrengender Tag werden, sie musste noch das Carport ausräumen, Tische hinstellen, Getränke und Fleisch kaufen fahren, ihrer Mutter ein wenig helfen .. und den ganzen Tag über hoffen, dass Milan am Abend nicht kam. Sie hatte ihn nicht ausgeladen, sie dachte eigentlich, dass es sich von selbst erklärte, wenn sie ihm sagte, dass sie nichts mehr mit ihm zu tun haben wollte. Traurig schaute sie auf ihren Teller.
Mille schaute sie aus dem Augenwinkel an und unterdrückte mit aller Mühe einen großen Seufzer. Die arme Alessa. Verliebt und ungewollt. Wie damals auch schon bei Thommy. Verliebt in den besten Freund .. Mille war froh, dass ihr das nicht passieren konnte. Oh nein, das würde es nicht. Das hatte mehrere Gründe. Einer davon war, dass sie gar keinen besten Freund hatte. Die Jungs in ihrem Alter waren kindisch und unreif. Über was die alles lachten! Es brauchte nur einmal jemand ein falsches Wort sagen und sofort wurde dumm gekichert und irgendwelche Macho-Sprüche wurden losgelassen. Auf so was konnte sie scheißen, ganz ehrlich. Wieso Alessa Milan so toll fand, konnte sie auch gar nicht verstehen. Milan war oberflächlich, arrogant und ein Schleimer. Sie mochte ihn einfach nicht. Er war ihr unsympathisch. Alessa meinte zwar, dass er kein Stück oberflächlich war, immerhin würde er sich mit ihr abgeben – aber mal ehrlich. Alessa war, auch wenn sie es selbst nicht glauben wollte, ein wirklich toller Mensch, mit dem man viel lachen konnte und der immer für einen da war, der hilfsbereit und verständnisvoll war, fantasievoll, ehrlich .. sie hatte so unglaublich viele gute Eigenschaften, die sie selbst gar nicht sah.
Ihr Bruder zermanschte den Kuchen und Alessa lächelte. So süß, der Kleine! Er erzählte ihr irgendwelche Dinge, die er gestern in der Schule gemacht hatte und war total überdreht, weil ihr Geburtstag war. Er war immer total überdreht, wenn jemand Geburtstag hatte, so, als wär es sein eigener. Er sprang durch die Gegend und wollte immer als Erster wissen, was in den Geschenken war. A propos! Geschenke! Alessa lächelte, nahm den kleinen Umschlag und öffnete ihn vorsichtig. Ein Gutschein für ein Tattoo.
Nachdem Thommy gestorben war, hatte sie sich überlegt, dass sie sich seinen Anfangsbuchstaben eintätowieren ließ. Bisher hatte sie nicht genug Geld gehabt und auch keine Stelle an ihrem unvorteilhaften Körper gefunden. Jetzt hatte sie sich vor ein paar Wochen endgültig für ihren Nacken entschieden und angefangen zu sparen. Nur noch einen Termin ausmachen und los gings! Sie umarmte ihre Eltern und dankte ihnen überschwänglich. Ihr Schwester schenkte ihr ein Buch, das sie schon lange hatte lesen wollen. Sie bedankte sich, lächelte und widmete sich wieder ihren Kuchen. Sie fühlte sich immer so gut, wenn sie bei ihrer Familie war.

Milan erwachte und drehte seinen Kopf zu Helena. Sie hatten ihre erste Nacht miteinander verbracht und er hoffte, dass es ihr gefallen hatte. Vorsichtig stand er auf, zog sich an und ging ins Bad, nur um sich wieder auszuziehen und sich im Spiegel zu betrachten. Ein Seufzer entwich ihm, als sein Blick auf seinen kleinen Freund zu werden – klein im wahrsten Sinne des Wortes. Es konnte ihr gar nicht gefallen haben! Das erste Mädchen, dass er jemals geliebt hatte, hatte ihn verlassen, deswegen, er hatte sie nicht so ausfüllen können, wie sie gewollt hatte. Und Helena würde das gleiche tun. Mit Sicherheit hatte er sie nicht befriedigt und das würde er auch nie können. Zwar gab es diesen Spruch, dass es nur auf die Technik und nicht auf die Größe ankommt, aber er konnte es einfach nicht glauben! Er schüttelte heftig den Kopf und wusch sich dann. Er würde nachher mit Helena darüber sprechen .. wenn sie ihm sagen würde, dass er scheiße im Bett ist .. dann war es halt so. Sie würde ihn deswegen nicht verlassen .. bestimmt nicht!
Langsam ging er zurück in sein Zimmer und beobachtete die schlafende Helena. Er war so verliebt in sie! Er ließ sich neben ihr nieder und strich ihr sanft übers Haar. Helena blinzelte verschlafen und gähnte dann supersüß. Er lächelte und hauchte ihr einen Kuss auf die Stirn. „Guten Morgen, Helena!“ „Morgen ..“, murmelte sie und gähnte erneut. Milan lachte. „Ich mach uns Frühstück, ja?“ Sie nickte und schloss die Augen.
Unten in der Küche war Carmen schon wieder am werkeln. „Morgen, Milan.“ Sie schob ihm wortlos einen Teller hin und drehte sich dann weg. „Ehm .. hi .. was ist los?“ „Nichts.“ „Mum, irgendwas ist doch!“ „Okay.“ Sie drehte sich zu ihm und seufzte. „Was denkst du, kommt in meinen Kopf, wenn ich mitkriege, dass erst Alessa hier schläft und wenige Wochen später schon wieder ein anderes Mädchen?“ „Das ist was anderes. Alessa ist .. oh Gott, sie hat Geburtstag!“ Carmen sah ihn wortlos an. Milan setzte sich auf einen Stuhl und legte das Gesicht in seine Hände. „Sie ist in mich verliebt. Wieso ist sie in mich verliebt? Ich wollte nur Freundschaft, ich wollte immer nur Freundschaft, mehr nicht! Und jetzt hab ich Helena kennengelernt und ich mag Helena, ich bin in sie verliebt und .. dann sagt Alessa, dass sie Gefühle für mich hat!“
Carmen setzte sich neben ihn und strich ihm über den Rücken. „Weißt du, manchmal ist es schwierig .. aber du wirst dich am Ende richtig entscheiden.“ „Richtig entscheiden, was soll das denn heißen? Alessa ist eine Freundin, Helena ist meine Freundin! Mama ..“ „Milan, ich sollte dir vielleicht mal erzählen, wie ich deinen Vater kennengelernt habe.“ Er stand auf und schnappte sich ein Tablett auf das er Essen stapelte. „Jetzt nicht, Helena wartet.“ Carmen seufzte. „Gratuliere Alessa wenigstens. Das erwartet sie.“ Auf dem Weg nach oben überlegte Milan, ob er das wirklich tun sollte .. klar, es wäre nett ihr alles Gute zu wünschen und immerhin waren sie Freunde – von ihm aus zumindest immer noch. Auch wenn sie es eigentlich nicht wollte. So ein Mist. Es fiel ihm auch einfach nichts ein, wie er ihre Freundschaft zurück gewinnen konnte.

„Okay, Wodka trinkt eh niemand mehr, also brauch ich den nicht und wenn doch jemand will, dann hab ich ja noch die halbe Flasche von neulich. Das Bier wird reichen .. oh man, ich kann nie einschätzen was getrunken wird, ich weiß ja gar nicht, wer mit dem Auto kommt und wer nicht!“ Mille lachte. „Mach dir doch nicht so einen Kopf! Das Zeug wird schon getrunken, wenn nicht heute, dann wann anders.“ Alessa lachte. „Ja, toll! Naja, der Sekt wird auf jeden Fall leer, Oma wird eine Flasche allein trinken, die Mädchen trinken momentan auch nichts anderes also ..“ „Also werden die sieben Flaschen reichen, ja.“ Alessa nahm eine Tüte Chips in die Hand und hielt inne. „Meinst du Milan kommt? Ich hab ihn nicht ausgeladen .. halt nur gesagt, dass ich nicht mehr mit ihm befreundet sein will.“ „Ich kanns dir nicht sagen, ich kenn ihn kaum. Was willst du machen, wenn er auftaucht?“ Sie sah auf den Boden und seufzte. „Ich weiß es nicht .. ich wollte nicht so zu ihm sein, aber .. ich halt das nicht aus ihn anzuschauen und zu sehen, dass er mich nicht will! Und am Ende bringt er noch diese Helena mit!“ „Das würde er doch nicht tun, wenn du es ihm gesagt hast!“ „Keine Ahnung!“ Mille drückte Alessa kurz an sich und schob den Einkaufswagen dann zur Kasse. „Es wird schon alles gut gehen. Bestimmt.“
Der Nachmittag verlief unspektakulär. Es war wie jeder andere Geburtstag auch, es gab Kuchen, Kaffee, viel Geschwätz. Alessa blieb dieses Jahr tatsächlich sitzen und verschwand nicht wie sonst direkt nach dem Essen in ihrem Zimmer. Sie unterhielt sich mit ihrer Gote und deren neuen Freund, der ihr von seinen landwirtschaftlichen Aktivitäten erzählte. Es war das erste Mal, dass sie ihn traf und sie fand ihn cool.
Das Gespräch wurde allerdings unterbrochen, als es an der Tür klingelte. Alessa sah verwundert auf die Uhr, von ihren Freunden konnte es niemand sein, dafür war es noch zu früh. Dennoch ging sie zur Tür, sie konnte ja nicht einfach wen auch immer draußen stehen lassen und stieß einen Freundenschrei aus, als sie in Jacquelines Gesicht blickte. Die beiden fielen sich in die Arme und umarmten sich eine Weile. Dann zog Alessa Jacky mit in ihr Zimmer und setzten sich aufs Bett. „Wie geht’s dir, Lessa?“, fragte Jacqueline. „Naja, geht so .. ich hab Milan die Freundschaft gekündigt. Jacky nickte. „Er hat mich angerufen, war ganz verzweifelt, der Arme.“ Alessa seufzte. „Soll ich ihm vorspielen wie toll ich Helena finde? Hey, am besten freunde ich mich mit ihr an!“ Jacky lachte. „Mir brauchste das nicht zu sagen, ich weiß wie das ist. Aber jeeeetzt .. kriegst du erstmal dein Geschenk.“ „Geschenk? Du musst mir nichts schenken!“ „Mach ich aber. Ich wusste nicht genau, was .. du für eine Kleidergröße hast.“ Sie überreichte Alessa ein Päckchen und nachem diese es geöffnet hatte, kam ein Rise Against – T- Shirt zum Vorschein, ein Girlie-Shirt. „Das passt mir nie im Leben.“ „Es ist XL, es müsste passen .. so wie du abgenommen hast. Zieh an!“ Das tat Alessa auch und begann dann glücklich zu lachen. „Oh Gott, es passt wirklich! Danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke, danke!!!!!!!“
Nachdem die beiden noch eine Weile geplaudert hatten, half Jaqueline Alessa alles für den Abend vorzubereiten.

Milan drehte das kleine Päckchen in seinen Händen hin und her. Helena lächelte ihn an. „Sie wird dich schon nicht umbringen, wenn du zu ihr gehst.“ „Sie hasst mich ..“ „Ach was.“ Er sah sie an. „Helena?“ „Hm?“ „Du machst mit mir Schluss, oder? Du warst den ganzen Tag so .. abweisend und .. ich hab so das Gefühl.“ Helena seufzte und nickte dann. „Es tut mir leid.“ „Darf ich fragen warum?“ „Du magst sie. Du magst sie wirklich .. auch wenn du es noch nicht zugeben willst. Und ich will dir nicht im Weg stehen, wenn du dabei bist, es herauszufinden. Milan, du bist ein toller Kerl.“ „Ach, danke aber auch.“ Helena seufzte und sah auf den Boden. „Außerdem .. ich .. hänge meinem Ex noch nach .. ist erst zwei Wochen her, dass wir uns getrennt haben .. dachte, es hilft, sich gleich in eine neue Beziehung zu stürzen. Aber irgendwie ..“ „Und es liegt nicht daran, dass ich .. na ja .. nicht sonderlich .. gut .. ehm .. bestückt bin?“ Helena lachte. „Nicht sonderlich gut bestückt? Hab nicht solche Komplexe.“ Sie küsste ihn auf die Wange und stieg dann in ihr Auto. „Sag mir mal, wie es gelaufen ist, ja?“ Er nickte, sah ihr dann nach, wie sie davon brauste und setzte sich dann in sein eigenes Gefährt.
Er brauchte zehn Minuten, bis er da war und hörte aus dem Carport die Musik. Oh Gott. Hoffentlich würde sie ihn nicht töten, weil er hier aufkreuzte .. hoffentlich würde sie seine Entschuldigung akzeptieren. Er wollte sich dafür entschuldigen, wie er sie am Vortag behandelt hatte und ihr zeigen, dass er immer ihr Freund sein würde. Er wollte diese Freundschaft und er hatte sich geschworen ihr gegenüber nicht mehr zu zeigen, welche Mädchen er attraktiv fand und sowieso dieses Thema nicht anzuschneiden. Er wollte sich ein Beispiel an ihrem verstorbenen besten Freund nehmen und mit ihr offen über das Thema Liebe reden – und er hoffte, dass er das wirklich schaffte.





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