boys+bauernhof=??? - Teil 20

Autor: lissilein xDD
veröffentlicht am: 24.11.2011


So,
hier der nächste Teil. Ich hoffe, dass die Geschichte euch weiterhin gefällt und schreibt bitte wenn etwas nicht passt bzw. was, ich werde wenn ich es schaffe probieren zu verbessern.
Lg, Lissi
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Chris' Sicht:
Sie lag da als wäre sie tot. Bleich und ihre Wangen waren noch eingefallener als sonst.
Ich war es ja gewohnt, dass sie so aussah, aber so schlimm sah sie schon lange nicht mehr aus. Sie ähnelte viel mehr einem Gespenst als einem Menschen. Ihr kastanienbraunes Haar war fettig und dünn und stand wirr von ihrem Kopf ab.
Ihre blauen Augen hatten jeglichen Glanz verloren und ihre Lippen waren nicht mehr rot, sondern gingen eher in Richtung violett.
Als ich eintrat hob sie den Kopf und als sie mich sah, fing sie an glücklich zu lächeln und in ihren Augen bildeten sich Tränen.
Ich ging langsam auf sie zu und umarmte sie fest, achtete jedoch darauf keinen der Schläuche die an ihren Armen befestigt waren herunterzureißen.
Als ich mich wieder von ihr löste, merkte ich, dass ihre und meine Wangen ganz nass waren. Ich hatte es ohne zu merken angefangen zu weinen.
„Ist schon gut Christopher. Alles gut.“, beruhigte sie mich und strich mir zärtlich über meinen Kopf.
„Was ist denn überhaupt passiert?“, fragte ich sie, während mir noch immer Tränen über die Wangen rannen, doch mir war es im Moment ziemlich egal ob ich wie eine Memme oder ein Mann wirkte. Meine Mutter lag im Krankenhaus, da konnte ich ruhig weinen. Nur weil ich ein Mann war, musste ich ja nicht aus Stein sein.
„Ich war einkaufen und auf einmal fing sich alles an zu drehen und mir wurde fürchterlich schlecht. Ich bekam noch mit wie ich auf den Boden fiel und wie Frau Müller die Rettung rief. Ab dann weiß ich nichts mehr.“
„Gott, ich hab mir solche Sorgen gemacht.“
„Ach Chris. Du weißt doch: Unkraut vergeht nicht.“, sagte sie mit einem Zwinkern.
Ich musste lachen und sie lachte mit mir mit. Wenigstens war ihr Humor noch der Alte.
„So mein Lieber. Und jetzt sagst du mir bitte wer diese Person ist, die dir anscheinend so wichtig ist.“, sagte sie mit schwacher Stimme.
Das überraschte mich nun. Ich hatte ihr von Lina gar nichts erzählt, aber das war früher auch schon immer so. Sobald irgendetwas mit mir war wusste sie es indem sie mich nur ansah.
„Ähm, was meinst du?“, fragte ich sie unschuldig.
„Naja irgendeinen Grund muss doch das Glitzern in deinen Augen haben. Und ich nehme jetzt mal stark an, dass es etwas mit einem Mädchen zu tun hat.“, erwiderte sie.
„Sie heißt Lina und ich hab sie kennenlernte als ich Tim im Krankenhaus besuchen wollte.“, rückte ich heraus, worauf sie anfing zu grinsen. Es hatte ihr früher schon immer gefallen, wenn ich mit ihr über Mädchen gesprochen hatte und an dem hatte sich bis heute noch immer nichts geändert. Auch wenn vieles anders war, das blieb gleich.
„Sie muss dir wirklich wichtig sein. So hast du noch nie über ein Mädchen gesprochen.“
„Das ist sie auch. Sie ist etwas ganz Besonderes. Ich glaube Lina würde dir gefallen.“
„Nimm sie doch mal mit. Ich will sie kennenlernen. Schließlich muss ich das Mädchen kenne, dass meinem Sohn so den Kopf verdreht hat.“
Ich lächelte und sagte, dass ich sie sicherlich mal mitnehmen würde.
Wir sprachen noch eine Zeit lang, solange, bis sie vor Ermüdung einschlief. Ich ging leise aus dem Zimmer um sie nicht aufzuwecken und schloss vorsichtig die Tür. Ich atmete noch kurz durch und beschloss Tim noch zu besuchen.
Auf der Station angekommen, erkundigte ich mich noch schnell, ob er eh noch in dem Zimmer war wie letztens. Ich erfuhr, dass er noch immer im selben lag und machte mich langsam auf den Weg. Als ich endlich dort war klopfte ich schnell an und betrat dann das Zimmer.
„Hey Tim. Ich wollte mal schnell bei dir vorbeischauen, wie es dir so geht.“, begrüßte ich ihn, doch dann sah ich genauer hin und sah eine langbeinige Blondine neben ihm, welche er gerade leidenschaftlich küsste.
„Oh entschuldige, ich wollte nicht stören.“, sagte ich schnell, doch es war schon zu spät. Die zwei schossen auseinander und ich sah meinen Bruder zerknirscht an.
„Mann, du hast echt ein beschissenes Timing.“, brummte der nur.
„Tut mir echt leid. Aber ich muss mit dir reden.“ Ich sah zu der Blondine und sie sagte:
„Ich warte draußen okay?“ Sie verabschiedete sich mit einem Kuss und Tim sah mich leicht sauer an.
„Was gibt es denn so wichtiges?“, fragte er mich verärgert.
„Mama hatte wieder einen Anfall. Diesmal war er jedoch so schlimm, dass sie ins Krankenhaus musste. Ich war gerade bei ihr. Sie sieht gar nicht gut aus.“, erklärte ich ihm.
Tim sah mich mit aufgerissenen Augen und panischem Gesichtsausdruck an.
„Warum?“, fragte er mit erstickter Stimme.
„Wissen sie nicht. Sie war einkaufen und auf einmal ist sie umgekippt. Zum Glück hat die Müller die Rettung gerufen. Ich habe selbst erst vor zwei Stunden erfahren. War ja bei Lina.“, erklärte ich ihm.
Ich sah wie Tim nasse Augen bekam und setzte mich neben ihn.
„Inzwischen geht es ihr eh schon besser. Sie ist nur noch sehr schwach. Wenn du willst komm ich morgen wieder und wir gehen gemeinsam zu ihr.“
„Was ist denn das für eine Frage? Natürlich gehen wir gemeinsam zu ihr.“
„Okay, dann komm ich morgen wieder. Ach ja wäre es für dich in Ordnung wenn ich Lina mitnehmen würde? Mama will sie kennenlernen.“
„Nein, nein. Passt schon.“
„Und jetzt erzähl wie geht’s dir und wer ist das Blondi?“, fragte ich scherzhaft.
„Hey, sag nicht Blondi zu meiner Süßen. Du wirst sie wahrscheinlich eh aus Erzählungen kennen. Das ist Vicky. Die Beste von Lina. Mir geht es eh ganz gut. Es nervt aber schon langsam immer hier liegen zu müssen, aber sie sagen sie wollen mich noch zwei Tage zur Kontrolle dalassen.“
„Ja von der hab ich schon gehört. Na das ist ja eh nicht mehr so lange. Apropos lange: ich bin schon seit Ewigkeiten im Krankenhaus, ich werde jetzt dann wieder gehen. Du hast ja eh gute Gesellschaft.“, sagte ich mit einem Augenzwinkern.
„Stimmt. Wir sehen uns morgen.“
Ich ging aus dem Zimmer und sagte noch zu Vicky, dass sie jetzt wieder rein kommen könne.
Ich verabschiedete mich noch und ging dann wieder. Ich nahm den nächsten Bus und fuhr nach Hause.
Zu meinem Glück war niemand daheim. So nahm ich mir noch ein Brot und verzog mich auf mein Zimmer, wo ich Musik aufdrehte und mich auf mein Bett legte.

Lina's Sicht:
Verschlafen öffnete ich die Augen und wunderte mich, dass ich auf meinem Kissen lag und nicht mehr auf Chris' Brust.
Ich drehte mich um und bemerkte, dass ich alleine in meinem Bett lag. Ich entdeckte einen Zettel auf meinem Nachttisch.
Dort stand:
Entschuldige Süße. Hab einen Anruf von meiner Mutter bekommen, dass ich nach Hause muss. Ich ruf dich an.
Zuerst war ich ziemlich enttäuscht, beruhigte mich jedoch sofort, da ich ja wusste, dass er irgendwann einmal nach Hause gehen müsste. Aber irgendwie vermisste ich ihn schon. Ich hatte mich einfach viel zu sehr an seine Gegenwart gewöhnt. Wieder dachte ich an die Theorie mit dem alten Ehepaar und musste unwillkürlich grinsen.
Ich schloss wieder die Augen und da tauchte auf einmal die Szene vom Sofa auf. Ich sah mich, wie ich Chris Brust streichelte und auf seinem Schoß saß. Ich hatte ganz genau gespürt, dass es ihm gefiel und konnte dann einfach nicht verstehen, warum er mich stoppte. Meine Reaktion war vermutlich ziemlich übertrieben, aber das war er von mir ja eh schon gewohnt.
Ich war nun mal ein Mensch der ständig übertrieb, aber es schien ihn nicht sonderlich zu stören.
Ich sah wieder die Szene vor mir, wo er mich in den Arm nahm und mir sagte, dass ich perfekt für ihn war. Sofort beschleunigte sich mein Herzschlag wieder und ich musste lächeln.
Er war wirklich ein ganz toller Mann.
„Mein Traummann.“, dachte ich, weiter vor mich hin lächelnd.
Zufrieden stand ich auf und humpelte zu meiner Musikanlage. Ich drehte die Musik so laut auf, dass ich das Gefühl hatte, dass mein Trommelfeld platzen würde, doch ich war einfach glücklich. Und wenn ich glücklich war, dann hörte ich immer laute Musik.
Ich probierte mit meinem Gips zu tanzen, was damit endete, dass ich laut lachend am Boden saß und mir mal wieder mein schmerzendes Hinterteil rieb.
In dem Moment hörte ich mein Handy klingeln und sprang so schnell ich konnte auf, um den Anruf noch abheben zu können.
Natürlich kam ich zu spät und das einzige was ich davon hatte, dass ich mich so beeilt hatte war, dass ich außer Puste war.
Ich rief die Liste der Anrufe in Abwesenheit auf und sah, dass es Chris war der mich angerufen hatte.
Genau in dem Moment, als ich zurückrufen wollte, läutete mein Handy schon wieder.
„Chris <3 ruft an“ stand da und ich lächelte glücklich. Ich hob ab, jedoch verstand ich kein Wort.
„Mist ich hab vergessen die Musik auszuschalten.“, dachte ich.
„Wart kurz Chris!“, schrie ich ins Telefon und hinkte zur Anlage. Ich stellte die Musik leiser und jetzt hörte ich endlich seine herrliche Stimme. Sofort tauchte ein grünes Augenpaar vor meinem inneren Auge auf und ich musste wieder lächeln. Erst jetzt fiel mir auf, dass ich noch gar nicht Hallo oder so gesagte hatte.
„Hey.“, sagte ich und holte es somit nach.
„Hey Süße. Hast du gut geschlafen?“
„Ja danke. Aber das Aufwachen war nicht sonderlich schön. Du warst ja nicht da.“
„Das nächste mal bin ich da. Tut mir leid, dass ich auf einmal weg musste. Glaub mir ich wäre viel lieber noch geblieben. Du schaust immer so süß aus wenn du schläfst.“
Ich lief mal wieder knall rot an, aber das war ja nichts neues.
„Warum musstest du eigentlich weg?“, fragte ich ihn neugierig.
„Ähm... ist eine lange Geschichte. Hast du morgen Zeit?“
„Ich glaub schon wieso?“
„Weil ich dir was erzählen muss. Ich hol dich ab okay?“
„Okay gut. Ich warte auf dich. Wir sehen uns.“
„Ok bis morgen.“
Ich wollte noch hab dich lieb oder sowas in der Art sagen, aber irgendwie war ich doch zu feige. Ich mein er hatte es ja auch nicht gesagt und warum sollte ich auch die erste sein. Ja okay es war mir eigentlich ziemlich egal ob ich die Erste war oder nicht, aber ich würde mir glaub ich ein wenig blöd vorkommen es als erste zu sagen. Auch wenn mir sowas sonst egal war, aber er war halt etwas Besonderes.
Ich war schon richtig gespannt was er mir morgen erzählen wollte. Ich wusste zwar nicht warum, aber mein Gefühl sagte mir, dass es was ziemlich wichtiges sein muss. Normalerweise vertraute ich auch nicht wirklich auf mein Gefühl, aber Chris brachte mich dazu ein ganz anderer Mensch zu werden. Er schaffte das was meine Mutter seit 15 Jahren probiert mir einzuflößen. Und das noch dazu in wenigen Tagen. Ich konnte es gar nicht oft genug sagen wie toll er war.
Ich konnte es noch immer nicht fassen:
Ich, Lina Becker, hab so einen tollen Typen abbekommen. Und ich musste nicht mal viel dafür tun.
Es gab nichts Schöneres.
Gespannt was er mir morgen sagen würde, legte ich mich ins Bett und träumte noch ein wenig vor mich hin.

Chris' Sicht:
Jetzt gab es kein Zurück mehr. Ich hatte sie angerufen und ihr gesagt, dass ich ihr etwas Wichtiges sagen musste.
Allein als ich ihre Stimme hörte stieg mein Blutdruck wieder an. Gott, mich hatte es wirklich erwischt und das gewaltig, aber es gab nichts schöneres.
Noch nie war mir eine so interessante Frau begegnet. Ich wusste nie was sie als nächstes tun würde.
Und genau das liebte ich so sehr an ihr. Ja ich liebte sie, obwohl ich Lina erst seit ein paar Tagen kannte. Die Liebe auf den ersten Blick, gab es also doch.
Ich stand von meinem Bett auf und schaltete die Musik ab. Ich wollte noch ein bisschen nachdenken und außerdem würde Frederik bald nach Hause kommen und er mochte es nicht wenn ich so laut Musik hörte. Ich wollte Lina morgen nicht auch noch blaue Flecken oder ein blaues Auge erklären müssen.
Ich hatte einen Entschluss gefasst. Morgen würde ich meine Mutter mit ihr besuchen und sie über ihre Krankheit aufklären. Die Sache mit meinem Stiefvater würde ich ihr ein anderes Mal erzählen.
Ich freute mich auf morgen, jedoch hatte ich auch Angst. Angst davor, dass Lina nicht mit der Situation umgehen könnte, doch ich glaubte nicht, dass sie es nicht kann, denn sie ist eine starke Frau.
„Lina haut so schnell nicht um.“, dachte ich mit einem Lächeln auf den Lippen.
Mit dem Gedanken an Lina schlief ich ein und das erste Mal seit Jahren, schlief ich wieder gut und träumte nicht schlecht.





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