Von der Wiege bis zum... - Teil 18

Autor: Boo
veröffentlicht am: 23.03.2012


Dazu sag ich nur: 2237 Wörter / 4 Seiten.. :)
Viel Spaß beim lesen :) kussiiiii
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Es war eine Woche vor Silvester, ich hatte mich mit meinen Freundinnen verabredet.
Um 18 Uhr trafen wir uns im Cafe und bestellten uns einen Tee. Draußen war es so kalt, wie es für Dezember üblich war. Noch lag kein Schnee, was mich glücklich machte. Der Tee wärmte uns ein wenig auf und wir sprachen darüber, wie wir unser Silvester feiern könnten. Wir hatten vor gemeinsam in Berlin zu feiern, das wäre das erste mal, dass ich ohne meine Familie in einer anderen Stadt feiern würde. Während sich meine Freundinnen über genaueres unterhielten, blickte ich aus dem Fenster. Mein Blick war verträumt in die Ferne gerichtet. Vom weiten sah ich zwei Gestalten und eines davon zog mich in seinen Bann. Die Silhouette erinnerte mich an Oz. Ich musste schmunzeln. In jedem wollte ich doch nur ihn sehen, aber das wäre ein großer Zufall wenn es auch noch zutreffen würde. Was sollte er denn um diese Uhrzeit hier tun? Die Gestalten kamen näher und ich beobachtete dies. Je näher die Person kam, desto mehr zog sich mein inneres zusammen. Es war wirklich Oz! Ich traute meinen Augen nicht. Er blickte auf und unsere Blicke trafen sich. Auch er schaute mich versteinert an und ich konnte erkennen wie jegliche Farbe aus seinem Gesicht wich. Ich sah ihn nach einem halben Jahr wieder. Ich schaute zu seiner Begleitung rüber und sah Elona neben ihm, die irgendwas ihm zu erzählen schien. Ich drehte sofort mein Kopf um. Insgeheim wünschte ich, dass er es sich anders überlegte und doch das Cafe nicht betrat.
„Mädels! Oz ist hier.“, brachte ich noch mühsam hervor.
Ungläubig starrten meine Freundinnen sofort zu Tür. In dem Moment betrat Oz und seine Freundin das Cafe. Sein Haupt war gesenkt und seine Blicke galten dem Boden. Mit großen Schritten ging er an unserem Tisch vorbei nach hinten, wo man nichts mehr sehen konnte.
„Oh mein Gott! Dazu kann ich nur eins sagen: Heftig!“, rief Zelda.
Mia schaute immer noch verdattert den beiden nach.
„Die Welt ist so klein! Darauf habe ich die ganzen Monate gewartet! Man sieht sich immer zwei mal im Leben!“, sagte sie wütend.
Sofort war Oz nur noch das Thema. Ich fühlte mich so unwohl, ich wollte keine Sekunde länger an einem Ort sein, wo er mit seiner Freundin war.
„Bitte lass gehen.“, flehte ich meine Freundinnen an.
„Nein! Wir werden bleiben, wegen ihm machen wir uns den schönen Abend nicht kaputt.“, kam es von Cena.
Kaputt war es schon, doch keiner wollte es wahr haben. Sogar die Musik im Hintergrund passte. Sie klang melancholisch. Da konnte man nur traurig werden.
„Was soll das? Sonst spielen sie auch Pop-Songs und alles was Rhythmus hat. Warum, verflucht noch mal, müssen sie jetzt auf Slow umschalten?“, sagte Mia genervt.
„Ey ich komm mir wie in einem Film vor. Traurige Musik und unsere Situation, ich bin ehrlich geschockt.“, Zelda schaute mich an.
„Frag mich mal.“, murmelte ich.
„Sollen wir ihm ein Tee rüber schicken mit der Notiz: Lass es dir schmecken, Arschloch! ?“ Wir mussten ungewollt alle über Mias Idee lachen. In solchen Momenten verlor sie nicht mal an Humor und zauberte uns ein lächeln.
Sie holte ein stück Papier und Stift raus und schrieb es tatsächlich auf.
„Hör auf Mia. Ich will hier jetzt kein Theater im Cafe.“, sagte ich warnend.
„Nö, pech. Vielleicht willst du es nicht aber wir schon, nicht wahr Mädels?“, fragte sie in die Runde. Alle nickten heftig. Ich verdrehte mir die Augen.
„Nein, bitte.“
Mir fiel auf, dass Oz Cousin sich auch im Cafe aufhielt.
„Sieht ihr den Jungen dort?“, fragte ich.
„Ja, was ist mit dem?“, fragten die anderen neugierig.
„Das ist der Cousin von ihm.“, antwortete ich knapp.
„Das erklärt einiges.“, knurrte Mia.
„Hä warum?“ fragte Zelda daraufhin.
„Er läuft auffällig hier entlang und schaut zu uns rüber.“
„Wahrscheinlich hat ihn Oz geschickt, damit er uns beschattet.“
Ich musste einfach nur grinsen, obwohl ich innerlich wie äußerlich zitterte.
„Bestimmt! Er kennt dich doch eh von früher Boo.“
„Ich glaub nicht, dass er mich wiedererkennt.“, gab ich zu.
„Braucht er auch nicht. Oz hat ihn bestimmt aufgeklärt.“
„Kann sein. Mich nervt es auch das er immer in unsere Richtung schaut.“
„Wachhund.“, und wir alle fingen wieder an zu lachen.
„Elone wird bestimmt irgendwann aufstehen, um kurz auf die Toilette zu gehen. Sollen wir dann zu Oz?“
„Man Mia du bist heute so kreativ, was ist los mit dir? Na klar, ich bin dabei.“ Cena klatschte begeistert. Ich stöhnte.
„Das dauert aber bestimmt ein wenig, ich geh solange auf die Toilette, kommst du mit Cena?“, fragte Mia grinsend. Beide standen auf und gingen.
„Geht’s dir gut Boo?“, besorgt musterte Zelda mich an.
„Ja alles okay, bin immer noch geschockt, das ich ihn unter diesen Umständen sehen muss.“, antwortete ich gequält.
„Kann ich verstehen, aber es wär eh irgendwann so gekommen.“
„Bestimmt.“
In dem Moment sahen wir, wie Elona an unserem Tisch vorbei ging.
„Heilige Scheiße! Jetzt treffen sich Elona, Mia und Cena aufm Klo.“
Über diese Erkenntnis war ich überhaupt nicht froh.
Ich konnte mir vorstellen, wie Mia ein Gespräch mit ihr anfing.
Unsere Blicke waren auf die Tür der Toilette geheftet. Wir erwarteten jeden Moment, das irgendwas geschah, sei es negativ oder positiv.
>Bitte Mia, sprich sie bloß nicht auf Oz an, bitte.<, betete ich innständig.
Die Tür ging auf und Mia kam heraus. Sie steuerte sich direkt auf uns zu.
„Eyyyyyy wir haben mit ihr geredet, als wir dort standen!“
Sie war so aufgeregt, doch sie fuhr trotzdem fort.
„Wir haben uns bisschen unterhalten über ihr Ansatz.“
„Wie bitte? Habt ihr kein anderes Thema gefunden?“, fragte Zelda ensetzt.
„Na ich bin angehende Friseurin ich hab sie gefragt, ob sie nicht mein Modell sein will.“ Mia grinste frech.
„Ich glaub mein Schwein pfeift, spinnst du Mia?“, sagte ich wütend.
„Ne alles jut meine Süße.“, gab sie zwinkernd zurück.
„Ich dachte, du wolltest zu Oz?“ Zelda sah sie irritiert an.
„Soll ich?“, fragte sie unsicher.
„JA!“
Sie ging bis zur Mitte und blieb stehen. Sie kam wieder zurück.
„Sie kommt bestimmt gleich man, ich hab ihr gesagt das sie an unseren Tisch kommen soll, ich wollte ihr meine Nummer geben.“
Jetzt hatte Mia komplett ihr Verstand verloren.
„Ich kann es nicht fassen Mia.“, ich knurrte.
Sie zuckte mit den Schultern und ließ sich neben Zelda nieder.
Cena kam mit Elone in Schlepptau.
„Hallo.“, sagte die Fremde in unsere Runde schüchtern.
Ich wollte sie eigentlich mit bösen Blicken bestrafen, aber ich konnte nicht.
Ich blickte sie an. Sie lächelte freundlich, als sie es bemerkte.
„Hallo.“, gab ich zurück.
„Ja also, ich gib dir jetzt dann meine Nummer, du kannst mich gern jeder Zeit anrufen wegen deinen Haaren.“, klärte Mia sie auf.
„Kein Problem, find ich nett das du dich dafür bereit erklärst.“, sagte sie aufrichtig.
Ich konnte nicht auf sie Sauer sein. Sie hatte echt keine Ahnung, wer wir waren.
Ich empfand für einen Moment ein schlechtes Gewissen. Wir wussten soviel über sie und ihren Freund und sie dachte wir seien nette Mädels. Naja eigentlich sind wir ja nett aber Mias Vorhaben war bestimmt nicht nett.
Ich sah wie Mia ihre Nummer kritzelte und es dann Elona übergab.
„Wie heißt du eigentlich?“, fragte sie Elona.
Mia wusste genau wie sie hieß, aber war wohl eine dahin geschmissene Frage.
„Ich heiße Elona. Und ihr?“
„Ich bin Mia, das sind Zelda, Cena und Boo.“ Antwortete sie.
„Freut mich.“
„Uns auch.“, diesmal war ich es die antwortete.
„Na gut, ich geh dann mal. Bis dann.“
Ich schaute zu Mia.
„Was war das denn jetzt bitte?“, fragte ich sie ungläubig.
„Hast du jetzt vor mit ihr beste Freunde zu werden?“, zischte Zelda wütend.
„Beruhigt euch mal. Ich wollte mit ihr ein Gespräch anfangen und mir fiel nichts besseres ein. Aber Schatz eins mus ich sagen: Sie weiß absolut nicht wer du bist. Sie ist echt eine Nette.“ Sie schaute mich entschuldigend an.
Ich seufzte.
„Hab ich schon gemerkt Mia. Sie ist echt nett...“
Keiner konnte was sagen.
Mia räusperte sich.
„Ich dachte, wenn sie sich melden sollte und wir uns treffen, dass ich dann anfange darüber zu reden. Mit Oz und so. Das sie halt verarscht wird...“
Ich schnitt ihr sofort das Wort ab.
„Nein Mia, du wirst nichts tun. Das gehört sich nicht. Scheiße. Ich wollte sie schief angucken, blöde Sprüche ablassen vielleicht sie herablassend behandeln als sie hier stand und sich mit uns unterhalten hat. Aber sie hat so freundlich und aufrichtig geschaut. Sie sah einfach zu Naiv aus. Sie hat von nichts ne ahnung.“
„Deshalb ja, ich will sie gern aufklären.“, versuchte Mia erneut.
„Nein! Sie liebt ihn. Sie liebt ihn sehr, ich seh es. Es steht uns nicht zu, ihre Beziehung zu ihm kaputt zu machen. Ihre Träume... Es ist zwar nicht fair wie sie im Moment behandelt wird, dass sie vielleicht nicht weiß das sie belogen und betrogen wird, aber wir würden als die Schlechten da stehen Mia. Ich würde als die Ex dastehen, die seinem Ex nichts gönnt. Ich möchte nicht als böse Hexe abgestempelt werden. Ich gönn ihm nicht, dass er von mir und ihr geliebt wird, das stimmt. Aber ich werde mich da nicht einmischen und du auch nicht. Das dürfen wir einfach nicht. Ich kann mir vorstellen, dass es sie voll hart treffen würde. Du kannst sie nicht einfach bloß darstellen und sagen sei nicht traurig, so ist das Leben. Da muss sie alleine durch oder ihre Freunde begleiten sie so, wie ihr mich begleitet. Aber wir dürfen sie nicht dadurch begleiten.“
Es enstand eine Stille. Ich hatte alles gesagt, was ich zu sagen hatte.
Alles war aufrichtig gemeint. Ich kannte sie nicht, es war Blöd sie nicht zu mögen, nur weil sie die neue Freundin von Oz war. Es tat mir weh, ihn mit ihr hier zu sehen. Doch was sollte man machen? Sie tat mir auch leid, sie dachte glücklich zu sein, aber sie wusste nichts wirklich nichts. Das er sie noch vor kurzem mit einer Patty betrogen hatte oder uns gegenüber sie verschwiegen hatte. Das seine Kollegen so abfällige Kommentare über beide abgaben. Das viele ihre Beziehung nicht ernst nahmen. Sie tat mir leid, weil sie ihn einfach über alles liebte und ihm alles verziehen würde. Das wusste er, er wusste das sie immer da sein würde egal was passieren würde. Dieses Gefühl brauchte er also. Das war so gemein von ihm. Er war so egoistisch.. Das alles überforderte mich.
„Du Mia, denkst du Oz wird das nicht checken?“, fragte Cena vorsichtig.
„Doch wird er. Auf dem Zettel steht mein Name. Er wird sofort merken, dass es nicht so unschuldig ist.“, antwortete Mia frustriert.
„Er wird es nicht zulassen.“, sagte ich in die Runde schauend.
„Er wird niemals dieses Risiko eingehen.“
„Aufklären wird Oz seine Freundin auch nicht.“, gab Zelda nachdenkend.
„Das sowieso nicht. Oz würde ihr nicht den Hintergrund und alles drum und dran erzählen. Er würde sich selbst nicht hochnehmen. Aber uns wird er auch nicht hochnehmen, sie wird von ihm nicht erfahren wer wir sind und in welchem Bezug wir zu ihm stehen oder standen. Mitgehangen, mitgefangen.“, beendete Mia ihr Satz.
„Scheiß drauf.“
Wir fingen alle an zu lachen.
„Boo, warst du nicht vor ner Woche mit Yannis hier?“
„Ja und wir saßen genau hier an diesem Tisch ich sogar auf demselben Platz.“
Ich musste grinsen. Yannis war ein sehr guter Freund den ich ab und zu süß fand.
Meine Freundinnen grinsten mich an.
„Was grinst ihr so doof hahaha.“ Ich musste über deren Gesichtsausdrücke lachen.
„Oz ist in Anmarsch. Die gehen.“, berichtete Cena kurz.
„Dreht euch nicht um, oh unauffällig Mädels.“, sagte ich.
„Ja aufjedenfall Yannis liebt Boo! Toll oder? Ihr seid echt ein Traumpaar hihi.“, schrie Mia, dass sich sogar welche vom Nachbarstisch zu uns umdrehten.
Ich lief rot an. Mia machte das extra damit es Oz hören konnte.
Oz ging an die Kasse und bezahlte. Er sah sehr wütend aus. Das wiederum zauberte mir ein Lächeln ins Gesicht. Er hatte die Aktion also mitbekommen. Er sah richtig sauer aus, ich kannte seine Gesichtsausdrücke zu gut. Innerlich kochte er schon und am liebsten würde er uns anmachen aber das ging in der Öffentlichkeit, dazu neben seiner Freundin nicht. Er war ganz rot im Gesicht und die Augenbrauen zog er in die Höhe, damit er schön bedrohlich aussah. Beim vorbei gehen schenkte er uns nur eiskalte und wütende Blicke, während Elona uns nett anlächelte als ob sie sich verabschieden würde.
Wir lächelten natürlich zurück.
Während sich meine Freundinnen schlapp lachten, drehte ich mich wieder zum Fenster um.
Ich sah wie Elona die Hand von Oz nahm. Ich fühlte mich komisch, sie beim Händchen halten zu beobachten. Ich wollte wegsehen aber ich konnte nicht. Plötzlich ließ Oz die Hand von Elona los. Ob er wohl wusste, dass ich wieder aus dem Fenster sah? Man merkte durch seinen Gang, dass er angespannt war. Er kannte mich wohl so gut, wie ich ihn kannte. Er wusste genau, dass ich zu sah warum nutzte er dies nicht aus und schmiss sich an seine Freundin ran? Knutschte sie vor meinen Augen ab oder zog sie noch näher an sich heran? Ich hätte alle Reaktionen erwartet, aber nicht das er die Hand von Elona los ließ. Sie bemerkte dies natürlich auch, sie ging dichter an ihm und hackte sich einfach bei ihm ein. Seine Statur hatte sich nicht verändert. Nicht einmal drehte er sich um. So sah ich dabei zu, wie sie immer mehr von meinem Blickfeld verschwanden.






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