Gideon - der etwas andere Vampirjäger - Teil 4

Autor: MusicJunkie91
veröffentlicht am: 15.04.2011


Sie rannte und rannte. Oh nein, sie hatte sich mit einem Menschen verabredet! Einem Menschen, nach dessen Blut es ihr dürstete. Sie musste diesen Durst stillen, bevor sie ihn traf, aber das würde ihr mit Tierblut nicht gelingen. Ihr war es zuwider auch nur daran zu denken, einen Menschen anzugreifen, aber sie hatte keine Wahl. Und sie konnte aufhören. Sie musste aufhören können, bevor sie den Menschen tötete. Seufzend blieb sie stehen, sah sich um, ging dann zu einem jungen Mann, lockte ihn mit sich in eine abgelegene Gasse und versenkte ihre Zähne in seinem Hals.

Er bekam einen Gips verpasst. Natürlich, so war es schließlich immer. Er konnte das Krankenhaus nie verlassen, ohne, dass er einen Gips hatte. Er sah auf die Uhr. Sie hatten keine Uhrzeit ausgemacht, aber es war kurz vor Mittag, also würde sie jetzt noch nicht kommen.

Ryan beobachtete Jane. Sie sah so schön aus, so zerbrechlich. Und verdammt heiß, wenn sie die Vampirin aus sich rausließ. Oh Gott .. es gab nichts erotischeres für ihn, als einer Frau dabei zuzusehen, wie sie von einem Menschen trank, der immer schwächer wurde. Langsam ging er zu ihr, legte eine Hand auf ihre Schulter und flüsterte: „Der hat genug. Vielleicht solltest du was von meinem Blut probieren.“ Jane drehte sich zu ihn, sag ihn an und wurde rot. „Du weißt doch, dass man das nur tut, wenn man sich liebt.“ Ryan lachte leise. Sie war noch so jung! „Du wirst dadurch so unglaublich stark werden .. ich bin schon ziemlich alt.“ Sie leckte sich über die Lippen und drängte sich an ihn. Es war immer ziemlich erregend, Menschenblut zu sich zu nehmen und auch ihr wurde diese Wirkung jetzt bewusst. Ryan beugte sich zu ihr runter und sie presste ihre Lippen auf seine. Seine Hand wanderte unter ihr T-Shirt und wie eine Ertrinkende klammerte sie sich an ihn. Innerlich grinste Ryan. Das würde ihm noch Spaß machen.

Gideon legte sich währenddessen Zuhause in den Garten und las ein Buch über die Wahrheit der Vampire. Denn als er so über Ryans Worte nachgedacht hatte, war ihm bewusst geworden, dass ihm da so einiges unglaubwürdig erschien. Denn ein Hypnostrahl war doch irgendwie unrealistisch. Und das mit dem Essen auch, denn woher kamen dann die blutleeren Leichen? Fragen über Fragen.

Jane stieß ihn plötzlich von sich. „Hast du mich beeinflusst?!?!“ Ryan schaute sie an und schüttelte dann kaum merklich den Kopf. „Du bist in ihn verliebt.“ Jane bekam rote Wangen. „In wen?“ „Diesen Typen, der dich gestern angreifen wollte.“ „Woher ..“ „Ich hab euch gesehen. War dem Typen gefolgt. Der ist ein Vampirjäger, wir müssen echt aufpassen.“ Jane schüttelte den Kopf. „Nein. Er wird uns nichts tun. Mir zumindest nicht. Weil .. er mag mich.“ Ryan seufzte. Sollte sie doch in dem Glauben leben, dass der Typ sie nicht pfählt, wenn er bemerkt, was sie ist. Er drehte sich um und ging.
Jane sah ihm lange nach. Hatte Ryan recht und sie war in Gideon verliebt? Nein! Nein, das konnte nicht sein. Niemals.

Gideon bemerkte gar nicht wie die Zeit verging, aber plötzlich war es Abend. Er sprang auf, lief zu seinem Schrank und zog sich umständlich was frisches an, dann rannte er ins Bad und putze sich die Zähne. Oh Gott, er war so aufgeregt! Es war zwar kein Date, aber wenn es eins wäre, was er sich heimlich vorstellte, dann war es das erste Date, dass überhaupt jemals gehabt hatte. Dann klingelte es. Schnell rannte er zur Tür (stolperte über ein paar Kisten, aber na ja, nicht unbedingt erwähnenswert) und riss sie auf. Und da stand sie. Sie sah atemberaubend aus, obwohl sie nur eine schlichte Jeans und ein enges Top trug. Aber ihm gefielen ihre Kurven und .. „Hey!“, lächelte sie, „Hier bin ich!“ Er lächelte auch. „Schön, dass du gekommen bist. Wollen wir?“ „Gerne.“ Er schnappte sich seinen Schlüssel, ging zu ihr und stiefelte dann in Richtung des Diners in das er mit ihr wollte. Dort setzte er sich mit ihr an einen Tisch, bestellte was zu essen und zu trinken und unterhielt sich dann mit ihr.

Jane lächelte. Sie hatte sich schon lange nicht mehr richtig unterhalten, über sich geredet und so viel gelacht! Gideon war wirklich witzig, auf seine Weise und diese Weise gefiel ihr. Irgendwann legte er seine Hand leicht über ihre, aber es störte sie nicht sonderlich. Doch dann hielt er inne. „Deine Hände sind ganz schön kalt.“ Er sah sie besorgt an. „Geht es dir gut? Sag nicht ja, wenn es nicht so ist.“ „Doch, es geht mir gut .. ich hab meistens kalte Hände.“ Sie lächelte und nahm ihre Hand weg. Er sah sie weiter an und widmete sich dann wieder seinem Essen. Meine Güte, was der alles runterschlingen konnte! Er aß jetzt bestimmt seinen vierten Burger. Sie selbst hatte noch nicht einmal ihren ersten fertig. Na ja, sie brauchte es auch nicht, aber trotzdem! Wenn er immer so viel aß, dann hatte er einen erstaunlich guten Stoffwechsel, so rappeldürr, wie er war. Und wenn sie rappeldürr sagte, meinte sie das auch.

Gideon beobachtete Jane aus dem Augenwinkel. Seine Gefühle für sie wurden stärker je mehr er mit ihr sprach. Ihr Charakter war so vielschichtig. Sie war intelligent, lustig, begabt .. und sie lachte nicht, weil er so viel aß. So wie jeder andere. Jap. Sie war seine Traumfrau.





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