Clyde Cannaghan

Autor: Kim
veröffentlicht am: 11.03.2011


Wieder hab ich ne Idee im Kopf und muss sie irgendwie auf einer Homepage verewigen… Hahaha. Viel Spaß und erwartet im ersten Teil keine große Spannung.

Prolog
Ich nahm die heiße Tasse mit ins Wohnzimmer und setzte mich auf den Sessel neben dem Fenster. Es war ein trüber, regenrischer Tag. Ich umschloss meine Hände um die Tasse, die eine angenehme Wärme abgab und roch an dem aromatischen Geruch des Kaffees, der eine gewisse Harmonie versprühte. Erneut blickte ich aus dem Fenster und lächelte vor mich hin. Die meisten Menschen genossen ein sonniges und warmes Wetter. Ich bin nie ein solcher Sonnenanbeter gewesen…
Wenn ich einen solch regnerischen Tag sah, machte es mich manchmal automatisch glücklicher, denn die Erinnerungen die diese einzelnen kleinen Regentropfen brachten verleihten mir Glückseligkeit.

Ich war 16 Jahre alt, führte ein völlig gewöhnliches, langweiliges Leben. Ich war ein unscheinbares, ruhiges Mädchen. Immerzu bestrebt den Ansprüchen meiner Eltern gerecht zu werden.
Meine Eltern waren beide Rechtsanwälte. Ihr Wunsch war es mich in ihrem eigenen Beruf zu sehen.
Wir waren nicht arm, aber es war auch nicht so, dass wir Geld druckten. Trotzdem waren wir in einer etwas höheren Gesellschaft.
Für meine Eltern war das Wichtigste: Erfolg, Ansehen und Ruhm. Wir die Kiesbrunns sollten die perfekte Familie widerspiegeln, aber wie es im Leben immer so ist, war auch unsere Familie und vor allem meine Wenigkeit perfekt.
Ich, die einzige Tochter Kiesbrunns erbrachte nicht die Leistungen, die meine Eltern von mir erwarteten. Im Grunde genommen besaß ich nichts, was meine Eltern akzeptierten. Manchmal hatte ich das Gefühl, ich wäre adoptiert, hätte ich damals nicht meine Geburtsurkunde gefunden, wo ich ausdrücklich sehen konnte, dass ich wirklich Nala Kiesbrunn war.
Ich war viel zu ruhig. Eine Anwaltstochter muss doch gesprächsfreudig und vor allem eloquent sein, so die Ansicht meiner Eltern. Sie dürfe nicht eingeschüchtert wirken, obwohl ich das wirklich nie war. Ich müsse gute Noten erbringen, die aus welchen Gründen auch immer, nie wirklich zutrafen. Viel schlimmer, ich war wirklich bemüht gute Noten zu schreiben und lernte sehr viel dafür, aber diese blieben immer nur befriedigend. Ich war eine Mittelklasseschülerin.
Diese Tatsachen waren schon schlimm genug für meine Eltern, wenn wenigstens das Aussehen mitspielen würde… dann hätte ich mich vielleicht nicht so Fehl am Platz gefühlt.
Ich war nicht dick. Das sicher nicht, aber um bei GNT mitmachen zu können, müsste ich außer dem Wachsen noch einige Kilos verlieren. Ich war 1,70 m groß und wog 60 kg. Und meine einzige Problemzone war mein Bauch, denn da besaß ich kleine Speckröllchen. Der Rest meines Körpers war ideal.
Zu dem Rest meiner Präsenz zählten auch meine schrecklichen Locken. Ich hatte braune etwa rückenlange undefinierte krause Locken. Wegen der Drehung meiner Haare erreichten sie nur mein Schulterblatt. Wenn ich sie etwas mehr pflegen würde, würden sie sicherlich erträglich sein.
Meine Mutter war schon immer ein Mensch, der sehr auf ihr äußeres Erscheinungsbild achtete. Als ich noch 14 Jahre alt war und einige Pickel an der Stirn bekam meinte sie diese so schnell wie möglich beseitigen zu müssen. Sie trug mir Masken auf… Das war nicht ihre schlaueste Idee gewesen. Die Produkte, die sie mir auftrug, vertrugen sich nicht mit meiner Haut. Die Folge war Akne.
Meine Mutter ist auch schon immer eine Domina gewesen. Mein Vater eher ruhig. Außerdem sah meine Mutter sich selbst perfekt. Es wäre nicht ihre Schuld, dass meine Haut so empfindlich sei. Ich weiß noch, sie ließ mich eine ganze Woche nicht aus dem Haus raus und schimpfte mit mir als ich trotz ihres Ausgehverbotes versuchte auszubüchsen. Als ich mich dann zur Wehr setzte und mit der Behauptung ankam, dass Wetter wäre so toll und meine Akne wäre auch deutlich schwächer, bekam ich eine Ohrfeige.
Sie war nicht so stark, trotzdem… es war das erste mal, dass meine Mutter mich schlug und dieses Ereignis brannte sich in mein Hirn fest.
„Willst du mir etwa widersprechen?!“ waren damals ihre wütenden Worte gewesen. Damit verließ sie das Zimmer und ich stand verdattert und erschrocken zurück. Ich hielt mir meine etwas weh tuende Wange und begann zu weinen.
An diesem Tag war ich mir sicher meine Mutter liebte mich nicht…
Außer meiner Mutter gab es noch meinen Vater. Ich weiß dass mein Vater mich liebte. Aber er war einfach zu schwach um sich meiner Mutter zu widersetzen. Daher schimpfte mein Vater mit mir nur um meine Mutter zufrieden zu stellen. Außerdem war mein Vater ein sehr guter Anwalt. Deswegen war er sehr beschäftigt –so wie meine Mutter- und hatte kaum Zeit für mich.
Und dann war da noch das vierte Mitglied, nämlich mein großer Bruder Tim. Der Stolz der Familie Kiesbrunn. Er das genaue Gegenteil von mir. Er hatte sehr gute Noten, sah umwerfend aus –die Mädels lagen ihm zu Füßen- er war gesprächig, humorvoll, sportlich und bei allen beliebt. Ja das genaue Gegenteil von mir. Darüber hinaus war er 20 und studierte Medizin. Aber er hatte etwas, was meine Eltern nicht sahen. Er war eingebildet und egoistisch. Zudem war er die einzige Schwäche meiner Mutter. Denn dem Charme von Tim konnte sie nicht widerstehen. Er musste nur wieder ein wenig schleimen, schon bekam er was er wollte. Meist war es Geld. Seine Wünsche wurden ihm seit seinem Studium erst recht erfüllt. Ich währenddessen musste zum Beispiel fast ein ganzes Jahr darauf warten um einen eigenen Laptop zu bekommen. Meine Mutter meinte es wäre unnötig und zögerte es daher so weit wie möglich hinaus. Mein Wunsch wurde auch nur mithilfe von Tim gelöst. Irgendwann kam mein selbstsüchtiger Bruder auf mich zu und fragte mich ob ich denn immer noch einen Laptop wolle. Als ich bejahte ging er in die Küche zu meiner Mutter. Es wurde ausgemacht dass Tim einen neuen Laptop bekommen sollte und ich dafür sein altes.
Nicht gerade gerecht. Immerhin bekam ich eins. Ich war kein anspruchsvoller Mensch, somit veranstaltete ich auch kein Theater, warum mein Bruder sich nur ein Mal äußern musste und sein Wille sofort umgesetzt wurde.
Tja so ist mein Leben. Meine Eltern interessieren sich nur für meine Noten. Mein Bruder nimmt mich noch weniger wahr als meine Eltern.
Die einzige Person, die wirklich Notiz von mir nahm, war Mina. Sie war meine allerbeste und gleichzeitig einzige Freundin. Bisher waren wir gemeinsam in einer Klasse. Seit einem halben Jahr war ich aber ohne sie, denn sie hat die 10. Klasse nicht geschafft und wiederholt daher, während ich sozusagen gezwungen wurde in die 11. zu gehen. Als ich erfuhr, dass ich von Mina getrennt werden sollte, war mein einziger Gedanke: Nicht sie auch noch! Am liebsten hätte ich auch die Klasse gemeinsam mit ihr wiederholt, doch diesen Wunsch meinen Eltern zu nennen wäre so wie gegen eine Wand zu sprechen. Mein Wunsch würde nie in Erfüllung gehen, also sprach ich das unnötige Thema nicht einmal an und akzeptierte mein Schicksal und mein Leben.
Ich sollte nicht glücklich werden.
Seit nun über einem halben Jahr tat ich was man mir sagte. Erstaunlicherweise verbesserten sich meine Noten auf immerhin eine gute zwei. Anfangs waren meine Eltern begeistert und schenkten mir mehr Aufmerksamkeit als sonst, aber mit Minas „Weggang“ ging auch der Rest meiner Lebensfreude. Zwar sah ich Mina noch in den Pausen und ich redete auch mit ihr, aber dafür spürte ich pure Ignoranz in meiner Klasse. Niemand beachtete mich. „Hallo“ „Hallo“ Mehr Kommunikation mit mir war nicht da.
Und immer mehr fühlte ich mich überflüssig, denn Mina hatte in ihrer neuen Klasse eine neue Freundin. Eifersucht machte sich in mir breit und ich fühlte mich von Mina und dem Rest der Welt verarscht. Das war wahrscheinlich der Hauptgrund weshalb meine Noten sich verbesserten. Ich verlor den Anschluss zu der Außenwelt und sperrte mich zu Hause in meinem Zimmer ein und lernte für die Schule. Das war das einzige wozu ich gezwungen war.
Auch wenn sich meine Elter nüber die Besserung meiner schulischen Leistungen freuten, bemerkten sie auch dass meine Person sich veränderte. Ich lachte kaum, hatte an kaum etwas Spaß und benahm mich wie ein Roboter, der nur dazu da war um Befehle auszuführen. Aber meine Eltern waren viel beschäftigt. Abgesehen von ihrer Arbeit, waren sie immer wieder auf irgendwelchen Treffs und unternahmen sehr viel mit Kunden und angeblichen Freunden. Also fiel ihnen mein Zustand nicht so extrem auf.
Das einzige was mich zumindest etwas erfreute war der Spaziergang um den See in unserem Wohnort.
Jeden Sonntag stand ich morgens früh auf und spazierte eine Stunde um den 4,2 km umfangreichen See. Danach fühlte ich mich etwas besser. Ich liebte die Natur und hasste Menschen, die zum Beispiel täglich duschten. Mal abgesehen davon, dass dies völlig unnötig war, hatten sie nicht einmal ein schlechtes Gewissen Unmengen von Wasser zu verschwenden.
Ja so war ich ein unzufriedener und auch etwas verhasster Mensch, der sich überflüssig auf dieser Welt vorkam.
Bis zu jenem Tag…
Es war ein regenrischer Freitag. Ich war unterwegs nach Hause. Noch regnete es nicht, aber es war nur eine Frage der Zeit.
Ich bog in die Straße, in der unser Haus stand ein und sofort fiel mir ein riesiger Umzugswagen auf. Er stand genau neben unserem Nachbarhaus.
Auf der Straße waren ein paar Umzugskartons. Es weckte meine Neugier. Wir bekamen neue Nachbarn…
Das Haus nebenan war eigentlich seit Jahren unbewohnt…
Genau zwei Meter vor dem Laster hörte ich Stimmen. „Dad where is the carton with my private?“ “I don´t know! Look there!”
Wieso sprachen die Englisch? Ich lief gerade an dem Laster vorbei und dann passierte es…
Da stand ER! ER, der mein ganzes Leben veränderte. ER, der meine Wunden heilte. ER, der mich in seinen Bann zog. ER, der wunderschöne, strahlende, braune Augen hatte.
Er war auf einmal inmitten meines Lebens und plötzlich fing es an zu regnen und dieser Tag, der 17. März verewigte sich für immer in meinen Erinnerungen.
Denn dieser Tag, war der Tag, an dem ER in mein Leben stolperte…
ER, Clyde Cannaghan…
Also Leute, wie findet ihr die story bis jetzt? Hört sie sich interessant an oder brauch ich da gar nicht weiter schreiben?






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