Mit 400 PS zum Strand

Autor: The Loeter
veröffentlicht am: 23.01.2006




Donnerstagabend die Wettervorhersage ist nicht mehr zu steigern. 30 Grad fast windstill und eine Änderung nicht in Sichtweite. Auch ein Grund für uns die Badesachen zu packen und Freitag nach der Arbeit sich gleich auf den weg zum Badesee zu bewegen. Unsere Favorit liegt zwar nicht gleich um die Ecke, aber für ein langes Wochenende lohnt sich das auf jeden Fall. Wir befürchten das wir nicht die einzigen sind, die ans Wasser wollen, aber wie anderes soll man das Wetter sonst huldigen? Taschen werden gepackt, Kühlbox wird vorbereitet und für eine mögliche Übernachtung wird die große Luftmatratze in den Kombi hinten reingeschoben. Leicht relaxt sehen wir die paar Arbeitsstunden am Freitag entgegen.Freitag 15 Uhr ist die Stimmung unter 0 gesunken. Sie muss am Samstag noch ein paar Stunden arbeiten, hohes Arbeitsaufkommen im Betrieb und einige Kollegen sind krank geworden ( bei 30 Grad, ja sicher ). Sie brauchte gar nichts zu sagen, als meine Lady an kam wusste ich was geschehen war. Sie war kaum zu bändigen, sie trat die Badetasche in die Ecke und machte sich gleich mit ihrer Sporttasche auf ins Fitnesscenter um die wehrlosen Geräte zu quälen. Ich hatte sie schon lange nicht mehr so unausgeglichen erlebt, ich musste mir was einfallen lassen aber was. Als sie nach Stunden wieder kam war sie immer noch kurz vor der 'Kernschmelze' . Das rummontieren an der Frau war an diesen Wochenende wohl ausgeschlossen, wenn ich nicht als Prellbock dienen wollte.
Sie verzog sich, immer noch leicht geladen, vor die Glotze und ich tauchte lieben in meine Garage ab. Bei dem planlosen Herumgeschraube hatte ich die Lösung für unsere Problem. Ich hing mich ans Telefon und forderte einen Gefallen ein.
Der nächste Tag begann wie der vorherige aufgehört hatte, sie ging widerwillig zu ihrer Arbeitsstätte. Ich war mir sicher das es ihre Kollegen bestimmt nicht einfach mit ihr hatten und nicht nur an diesen Tag.
Ihr überraschter Blick war immer wieder eine Aktion wert. Als sie das Firmengelände verließ stand ich mit einer LKW Zugmaschine neben ihren Wagen und hinderte sie beim losfahren. So viel Pech an einen so schönen Wochenende und dann wird sie noch zugeparkt, dachte sie sicher. Aber als sie sich an der Fahrertür hochzog sah sie mich und war nun völlig verwirrt. Ich, mit offenen Hawaiihemd, lächelte sie gewinnend und bat sie einzusteigen. Ich setzte zurück und sie erreichte den Beifahrersitz. Sie sah ihre Badetasche und ich amüsierte mich über ihren fragenden Blick. Ich hatte sie mal wieder überrascht und fuhr mit ihr durch die Stadt bis zu einen Industriegelände. Sie war ein wenig ratlos was ich vorhatte und ob ich den Lastwagen geklaut hätte. Ich lächelte sie nur an und fuhr weiter. Auf einen großen Parkplatz wo mehrere Lastwagen und Container standen hielt ich neben einen Muldenauflegen in den gleichen Farben der Zugmaschine.
Ich forderte sie auf sich endlich umzuziehen, den wir wären da, sie blickte mich an und fragte wo wir denn da wären. Ich hörte nicht mehr zu, sprang aus dem Wagen und klettere den Auflegen hinauf. Mit der Beifahrerseite stand der Wagen neben dem Aufleger, ich ließ eine Aluleiter für sie herunter. Nun endlich sah ich das sie sich mit dem Umziehen beschäftigte. Als sie die Leiter nach oben kam, war sie doch sprachlos als sie mein Werk sah. Zur Begrüßung gab es erst einmal ein Stieleis aus der Kühlbox für sie und einen langen Kuss für mich. Dann sah sie sich erst einmal um und ich machte den Führer.
Ich erklärte ihr das ich bei dem Fahrer hier noch einen Gefallen gut hatte und seinen Chef auch kannte. Als unsere Wochenende am Strand zu scheitern drohte machte ich mich auf den Weg eine Alternative zu finden. Ich nutzte den Samstagvormittag auf dem Bauhof die Mulde zu einen Drittel mit feinen Sand zu füllen und einen Wassertank und Toilette aufzuladen. Hier auf dem Parkplatz wurde noch ein kleines Planschbecken aufgepumpt und mit Wasser gefüllt, ein Sonnensegel gespannt, der Wassertank/ WC getarnt, einen Grill aufgebaut, eine kleine Dünenlandschaft geformt u.a. mit einigen Bastmatten an den Wänden, die Wolldecken sowie Schlafsäcke bereit gelegt, in einer Ecke hinterm Wassertank Getränke und Essbares gebunkert. Durch die Stahlwende und den Taleffekt hatte die Sonne den Sand schön erwärmt.Sie war gerührt und freute sich, denn wer hatte schon einen Strand für sich alleine, zwar etwas klein aber fein, man konnte machen was man wollte und niemand wurde die Nase rümpfen und böse blicken. Bevor wir uns auf die Decken niederließen und die Füße im warmen Sand vergruben sicherte ich noch den LKW und zog die Leiter ein. Wir wollten doch niemanden unnötig neugierig machen. Der warme Sand war schön angenehm, wir lagen einfach nur da und genossen den Moment. Wir gruben uns gegenseitig ein oder ließen den warmen Sand über unsere Körper rieseln. Nach einigen Wasserspielen und anschließenden Sonnenbaden wurde der Grill angemacht und der CD Spieler spielte leise Kuschelmusik, später sahen wir in den Himmel und zählten die Sterne.

Bönningstedt 27.04.2005









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