Die Vergessene

Autor: Oceangirl
veröffentlicht am: 01.03.2011


Liebe Lesern!

Ich habe jetzt mit eine neue Geschichte begonnen:) Ich entschuldige im voraus für meinen nicht so guten Grammatik!

Ich freue mich über Kritik und Lob:)

Viel Spaß:)
_____________________________________

Es geschah an einem schneeigen Tag als ich ihn sah. Ich erinnerte mich an die eisige Kälte und das abertausende Glitzern in dem Schnee, die Sonne hatte gescheint. Der Verkehr war voll, niemand wollte an so einem Tag zu Fuß gehen und für Fahrrad fahren war es zu schwierig, da der Schnee ziemlich hoch war. Ich zog meine Jacke enger, mein Gesicht war hinter dem Schal versteckt und ich stampfte durch das weißes Zeug. Ich kam endlich an dem Mark vorbei, da wurden Stände für den Weihnachtsmarkt aufgebaut. Einige standen schon bereit, auf dem Wegen sah ich Tonnen und ihnen brannte Feuer. Die Bettlern standen zittern an den Tonnen, für sie musste der Winter ein Albtraum sein. Kinder tollten verspielt mit rosigen Gesichtern, sie liebten den Schnee. Mein Weg führte zu einem bestimmten Laden, ich wollte ein Geschenk für meine Mutter einkaufen. Etwas ganz Besonderes, worüber sie sich sehr freuen würde. Schneeflocken fielen vom Himmel, es sah wie tanzende Eisfeen aus. Ein Lächeln huschte über meinem Gesicht. In Gedanken versunken prallte ich gegen jemanden, ehe ich fallen konnte hielt jemand mich fest. Ich sah seine Augen, sie waren grün. So grün, dass sie mich an den warmen Sommer erinnern ließen. Ich bemerkte, dass sein Gesicht schmutzig war. „Ahm, danke“, murmelte ich. Hastig als hätte er sich an mir verbrannt ließ er mich los. Ich betrachtete ihn näher, er sah wie ein Bettler aus. Seine Kleidung waren nicht viel, nur ein dickes Pullover und Schlapperhose, er trug einen Schal und Handschuhe, dessen Spitzen ab waren. Seine Schuhe sahen sehr abgenutzt aus, bestimmt waren die Sohlen kaputt. „Passt gefällig beim nächste Mal auf!“, schnauzte er mich an. Seine Stimme klang rau. „Äh, tut mir leid!“, antwortete ich schüchtern. Der Junge verschwand, ich blickte ihn hinter her. Von diesem Tag an vergaß ich nie seine grüne Augen.

„Alexandra!“, hörte ich die Stimme meiner Mutter Helene. „Ich komme Mama!“, ich verließ meinen Zimmer. Im Wohnzimmer standen die Familien-mitglieder, sie saßen in den gemütlichen Sofa und Sesseln. Der Kamin knisterte leise, im Hintergrund ertönte Weihnachtslieder. Vor dem Fenster stand der prächtige Baum. Er funkelte, seine Schönheit war überwältigend.Ich genoss für den kleinen Augenblick in der Stille die weihnachtliche Atmosphäre, Weihnachten gehörten zu einer meinen schönsten Tage. Die Freude, alle waren zusammen, Feierlichkeit, Frieden und Liebe. „Können wir endlich Geschenke auspacken?!“, maulte mein kleiner Bruder Baldomar. „Ja!, bekräftigte sein Zwillingsbruder Balduin. Meine Mutter hatten für uns Kinder ungewöhnliche Namen ausgedacht, Namen die heutzutage nicht mehr benutzt wird. Meine Mutter lachte: „Von mir aus!“ Die 9 jährigen Zwillinge stürmten in den Geschenke. Baldomar war etwas größer und stärker, er war auch am Wildesten von den Beiden. Balduin ist dagegen eher der Ruhigere und verträumter. Die Beiden hatten dunkelblonde Haaren mit frechen braunen Augen. Sie waren das jüngere Ebenbild meines Vater David. Ich gab Mama das Geschenk. Das Papier raschelte und fiel geräuschlos auf dem Boden. „Oh Alexandra! Es sieht wie die Ballerina in meiner Kindheit aus“, freute sie sich. Sie betrachtete die Figur aus Glas. Mama hatte mal erzählt, dass ihre Oma Annemarie eine Ballerina aus Glas geschenkt hatte als sie ihren ersten Auftritt hatte. Meine Mutter war früher eine leidenschaftliche Tänzerin. Leider zerbrach die kleine Ballerina eines Tages und Mama war deswegen traurig. Auf einem Foto hatte ich die Glasballerina mit meiner Mutter gesehen, da kam mir die Idee ihr die Ballerina neu zu schenken. Es war eine lange Suche bis ich sie in einem Porzellanladen gefunden hatte. Meine Großeltern tauschten sich einen Lächeln, sie wussten sicherlich wie sehr Mama sich darüber freute. Nachdem die Geschenke ausgepackt worden war machten wir uns bequem und plauderten, dabei aßen wir leckere selbstgebackene Kekse meiner Großmutter Ede.

Am 1. Weihnachtstag kamen die anderen Familienmitglieder: Tanten und Onkels, nicht zu vergessen deren Kinder auch. Es wurde viel gegessen, geredet und gelacht. Ich fühlte mich pudelwohl in unserm großen Haus. Die Kinder waren im Garten und spielten Schneeballschlacht. Ich zog mich in meinem Zimmer zurück, aus dem Fenster beobachtete ich die fallende Schneeflocken. Etwas passierte was, eine Schneeflocke verwandelte sich zu eine richtige Eisfee und dann kamen mehr. Sie tanzten in die Lüfte, ich hörte ihre liebliche Gesang. Meine klaren blaue Augen wurden groß. Seit meiner Kindheit glaubte ich an Feen. Oder hatte ich einfach zu viel Fantasie? Als sie den Boden berührten lösten sie sich auf und ich sah nur das weißes Zeug. Hastig rannte ich die Treppe hinunter,dabei flogen meine blonde Haaren in allen Richtungen, zog meinen schwarzen Mantel an und lief hinaus. Eisige Kälte strich mein Gesicht. Dampfwolke lief aus meine zitternde Lippen. Ich sah in den Himmel und wartete ab. Schneeflocken fielen in meinem Gesicht und nahm mir die Sicht, ich musste mehrmals blinzeln. Keine Eisfeen war zu entdecken. Enttäuscht ging ich wieder in das Haus.

Am 2. Weihnachtstag war es ruhig, wir erwarteten keinen Besuch. Ich beschloss spazieren zu gehen. „Kommt aber pünktlich um 18 Uhr!“, rief Mama hinter her. Summend sang ich einen Weihnachtslied, ich wollte auf dem Markt gehen. Irgendwas in mir drängte mich dazu da hin zugehen. Endlich angekommen schaute ich mich um, die Stände lagen still und nichts bewegte sich. Nicht mal Feuer knisterte in den Tonnen. Beinahe war es gespenstisch. Ich fröstelte und das lag nicht nur an die Kälte. In der Ferne sah ich die Dämmerung kommen. Es wurde nebelig, etwas war anders hier. Neben mir stand auf einmal eine Straßenlaterne, der Boden war gepflastert. Die moderne Kaufhäuser waren weg, stattdessen standen dort altmodische Häuser. Der Markt verwandelte sich. Ich fühlte mich als sei ich in eine frühere Zeit gesprungen. Das müsste die Zeit vor der Geburt meiner Großeltern sein. Verwirrt drehte ich mich um. Mitten auf dem Markplatz stand ein Brunnen. Verdammt, was geschah hier? Ich bekam Angst. In der Stille klapperte es, es hörte sich wie Hufe eines Pferdes an. „Hüa!“, rief eine männliche Stimme. Ich sah ein Lichtlein näher kommen, dann kam eine ganze Gestalt. Es war eine Pferdekutsche! Jemand riss mich in eine Gasse, panisch wehrte ich mich. Doch dieser Jemand war zu stark für mich, hilfslos musste ich zusehen wie ich von der Dunkelheit verschlungen wurde. „Was machst du hier?“, fuhr die Person mich an. Ich erkannte ihn wieder, es war der Junge mit den grünen Augen. „Spa- spaz- spazieren g-g-gehen“, stotterte ich. Verärgert durchfuhr seine Hand durch sein dunkle braune Haaren: „Du musst fort von hier. Du hast hier überhaupt nicht zu suchen!“ Ich verstand nicht was er meinte. „Komm mit!“, knurrte er unfreundlich. Er ging tiefer in die Gasse, zögernd folgte ich ihm. Hinter mir hörte ich lustige Musik, fröhliche Gelächter und Duft von gebrannter Kastanien stieg in meine Nase. Ich blieb stehen und schaute nach hinten. Der Markt wimmelte plötzlich von Menschen, sie waren in seltsamen Kleidungen. Aber es schien alles so fröhlich zu sein. Mein Neugier trieb mich zurück, beinahe vergaß ich den Jungen. „Hey, bleib stehen!“, rief der Junge als er bemerkte, dass ich ihn gar nicht folgte. Ich hörte nicht auf ihn. Seine Schritten schallten in der Gasse, unsanft packte er meinem Arm und wollte mich wieder in die Dunkelheit zerren. „Lass mich los! Hilffeee!“, schrie ich. Seine freie Hand hielt meinem Mund zu: „Lasst das! Du muss mit mir kommen, da draußen ist jetzt nicht deine Welt!“ Ich wurde stumm, was hatte er gerade gesagt? Das war nicht meine Welt? Wir gingen immer tiefer, mir schien die Gasse endlos lang zu sein. „Wo bin ich dann?“, brach ich das Schweigen. Der Junge antwortete nicht. Ich wurde böse: „Mindesten antworteten kannst du ruhig, immerhin hast du mit deinem harten Griff mir wehgetan!“ Du bist in der Welt der Vergessene“, murmelte er leise. Meine Augen rissen überrascht weit auf: „Wie jetzt?“ „Wir haben keine Zeit für Erklärungen, ab hier musst du alleine gehen. Einfach geradeaus“, der Junge blieb stehen. „Werde ich dich wiedersehen?“, ich sah in seine
Augen. „Nein!“, sagte er hastig. „Darf ich mindesten deinen Namen wissen“, bittend sah ich ihn an. „Kaito, so jetzt geh!“, er schubste mich in die Richtung. Langsam ging ich, ich drehte mich kurz um. Kaito war verschwunden. Ängstlich ging ich weiter, die dunkle Gasse gefiel mir nicht. Nach gefühlte drei Stunden sah ich Licht. Ich kam ihr näher und auf einmal befand ich auf dem wohlbekannten Markt. Alles sah normal aus und friedlich. Der Nebel hatte sich verzogen und nichts war was mich beunruhigen könnte. Hatte ich vielleicht alles nur geträumt? Nein, so krass ging meine Fantasie mit mir nicht durch. Ich rannte schnell nach Hause. Keuchend riss ich die Tür auf: „Ich bin da!“ „Das ist schön, dann kannst du mir noch beim Tisch decken helfen!“, antwortete Mama aus der Küche. Die Wärme des Hauses zog mich sanft in sich hinein, alles war beim Alten. Ich lächelte erleichtert.







© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz