Für eine Weile gehör ich dir - Teil 13

Autor: Mariella
veröffentlicht am: 06.03.2011


Der Maskenball

Als William kurz vor Mitternacht im Park erschien, war niemand zu sehen. Er schaute sich um, denn er wartete auf Lauren. Er wartete eine ganze Weile, vielleicht eine halbe Stunde, aber er konnte sie nicht entdecken.

‚Wo war Sie nur?’, fragte er sich im stillen.

Er schaute sich noch einmal um und machte dann eine Streifzug durch den Park, vielleicht wartete sie ja an einer anderen Stelle auf Arthur. Dies war doch eine verrückte Idee, auf die er da eingegangen war. Doch er konnte sie nirgends finden. Er machte sich daraufhin wieder auf den Weg und ging das erste Mal an diesem Abend auf den Maskenball in Living Hall.

‚Was ist, wenn Ihr unterwegs was passiert war?’, fragte er sich. ‚Vielleicht hatte Sie aber auch einen Rückzieher gemacht.’

Auf dem Ball angekommen, traf er eine wahrliche Schönheit. Eine Frau mit roten Haaren und einer rundlichen Figur ganz in Gold gehüllt. Er wusste sofort wer es war. Er tanzte mit Lysiane Garrett. Sie amüsierten sich prächtig auf der Tanzfläche.

„Sie tanzen wundervoll Sir“, sagte Miss Garrett.
„Oh danke Mylady. Das fällt einen bei einer solchen Dame wie Ihnen nicht schwer“, antwortete er.
„Was soll das bedeuten?“, fragte sie und hob eine Augenbraue.
„Mylady, Sie tanzen so graziös und anmutig, das es einfach Spaß macht Sie über die Tanzfläche zu führen.“, lauteten seine Worte.
„Oh“, sagte sie und wurde leicht rot. „Ich danken Ihnen, ich genieße Ihre Gegenwart sehr.“

Zum Glück konnte er nicht sehen wie sie unter ihrer Maske errötete. Sie wäre gestorben, auf der Stelle, wenn er es gesehen hätte. Sie tanzten eine ganze Weile so kam es ihnen vor, als er ein klopfen auf der Schulter erhielt und auf einmal mit einer blonden Schönheit tanzte. An ihrer Stimme erkannte er sofort das es Loriell of Hemmelton war. Er lächelte sie freundlich an und ihr Herz hüpfte bei seinem Anblick.

„Sie sind aber spät hier aufgetaucht“, sagte Miss Hemmelton.
„Wie kommen Sie darauf?“, fragte er.
„Sie wären mir schon viel früher aufgefallen, denn ich habe nach Ihnen Ausschau gehalten.“
„Aber Sie haben nicht den ganzen Abend nur auf mich gewartet?“, fragte William neugierig.
„Was denken Sie den von mir?“, fragte sie entrüstet.

Er antwortete nichts, lächelte Sie stattdessen höflich an. Seine Maske verdeckte nur seine Augen.

„Sie sind ganz allein hergekommen. Wo ist denn ihre liebreizende Miss Abbey?“, fragte Miss Hemmelton so beiläufig klingend wie möglich.

Da fiel ihm ein, das er sofort seine Freunde aufsuchen musste.

Er antwortete: „Sie ist doch bestimmt schon auf dem Ball. Aber hier sind ja so viele Leute und alle tragen Masken, dass ich nicht mal Sie erkannt hätte, wenn Sie mich nicht angesprochen hätten.“
„Oh, dann habe ich wohl mit meiner Verwandlung einen Volltreffer gelandet?“, sagte sie.
„Durchaus“, bestätigte er und lächelte sie an.

Das Lied war zu Ende und die beiden verließen die Tanzfläche.

„Hätten Sie Lust einen Spaziergang an der frischen Luft mit mir zu machen?“, fragte Miss Hemmelton.
„Das wäre mir eine Ehre, aber leider, muss ich zu meinen Freunden, wir waren für den heutigen Abend verabredet.“
„Schade“, sagte sie mit Traurigkeit in der Stimme.

Er gab ihr einen Kuss auf die Hand und verabschiedete sich von ihr.

„Mission erfüllt?“, fragte Allen ohne Umschweife.
„Wäre ich dann hier mein Freund?“, fragte William.
„Hast du einen Rückzieher gemacht?“, fragte Allen.
„Nein durchaus nicht, Sie ist nur nicht erschienen“, sagte William.
„Was soll das heißen?“, fragte Arthur schockiert.
„Sie war nicht da, habe eine gute halbe Stunde gewartet“, meinte William.
„Hast du Ihr nicht Bescheid gegeben?“, fragte Artur an Maximilian gewand.
„Doch ich hab ihr gesagt, wann Sie dich im Park treffen soll“, antwortete Maximilian schnell.
„Was ist, wenn Ihr was zugestoßen ist?“, stieß Arthur hervor.
„Was soll Ihr denn schon zugestoßen sein?“, besänftigte ihn sein Freund Allen.
„Schau doch einfach mal nach, ob du Sie auf den Ball entdecken kannst“, sagte Maximilian.
„Und wie soll ich Sie erkennen?“, fragte Arthur.

Eigentlich müsste er sie erkennen, auch mit Maske, so oft wie er in letzter Zeit mit ihr zusammen war.

„Durch Ihre rötlich-goldenen Haare“, warf William ein. „So viele Frauen gibt auf den Ball nicht, die eine solche Haarfarbe tragen. Eigentlich nur Lauren. Die von Miss Garrett sind ganz rot und sonst gibt es keine Frau diese Saison, die rötliche Haare hat.“

Damit machte er sich auf den Weg, durch den Ballsaal.

„Wer weiß mit wem Sie gerade tanzt“, sagte Maximilian und lächelte einer vorbeigehenden Lady zu.
„Das können wir nur hoffen, dass Sie auf der Tanzfläche tanzt oder sich mit einem Mann oder Frau unterhält“, antwortete William.

Maximilian und Allen schauten ihn fragend an. Das konnte er natürlich unter den Masken nicht erkennen.

„Was meinst du damit?“, fragte Allen daraufhin.

William schwieg eine Weile. Er überlegte ob er seinen Freuden von den Briefen erzählen sollte die sie in letzter Zeit erhielt. Er hatte bis jetzt noch nichts näheres herausgefunden.

„Nun“, begann William. „Behaltet es aber bitte für euch.“

Beide nickten.

„Also, Lauren erhält seit einiger Zeit Briefe von einer Person mit dem Anfangsbuchstaben L. Wir wissen inzwischen, dass es sich um eine Frau handelt. Sie bedroht Sie. Ob Sie wirklich mit L anfängt oder den Buchstaben nur benutz wissen wir nicht“, erzählt William.
„Warum ist Sie damit nicht zu einem Polizisten oder Arthur gegangen?“, fragte Maximilian.
„Das konnte Sie nicht“, antwortete William.
„Warum nicht?“, fragte Maximilian.
„Nun es ging darum um Sie und mich.“
„Was hat das mit dir zu tun?“, fragte nun Allen.
„Die Person ließ verlauten, Sie solle sich ganz auf Arthur konzentrieren und den Kontakt zu mir unterbinden“, antwortete William.
„Was ist denn so schlimm daran dich zu treffen?“, fragte Maximilian und kratzte sich am Kopf.
„Diese Frau will mich für sich alleine.“
„Welche Frau?“, fragte Maximilian.
„Das weiß er doch nicht“, sagte Allen und gab Maximilian einen Klaps auf den Kopf.
„Was machen wir nun?“, fragte Maximilian, um den kleinen Moment der Stille zu unterbrechen.
„Vielleicht sollten wir uns auf den Weg machen und Arthur beim suchen helfen“, sagte Allen.
„Gute Idee“, meinte Maximilian.

Also machten sich die drei auf den Weg und suchten den Ballsaal nach Lauren ab.

„Hast du Sie gefunden?“, fragte Maximilian an Arthur gewand.
„Nein ihr?“

Sie schüttelten mit dem Kopf.

„Lass uns doch Mal Isabel und Julietta fragen“, meine Maximilian. „Vielleicht Wissen die ja was.“

Also machten sich die Vier auf die Suche nach Julietta und Isabel.

„Guten Abend die Damen“, grüße William freundlich und verbeugte sich.
„Guten Abend die Herren“, grüßen die beiden Frauen zurück.
„Haben Sie zufällig Lauren gesehen?“, fragte Arthur.
„Ja, dass ist aber schon eine Weile her. Sie hatte sich von uns verabschiedet“, sagte Isabel.
„Wissen Sie wohin Sie gegangen sein könnte? Ich...“, er wusste nicht was er weiter sagen sollte.
„Sir Swenson Whitecloud, dass tut uns leid, dass hat Sie uns nicht mitgeteilt“, sagte Isabel.
„Ist ihr vielleicht etwas passiert?“, fragte Julietta.

Arthur wusste nicht was er sagen sollte, er schaute hilfesuchend zu William.

„Keine Sorge Myladys, Arthur wollte sich nur mit ihr treffen und Sie ist nicht erschienen. Aber vielleicht hat Maximilian Ihr nur die falsche Zeit genannt und Sie war schon weg, als Sie eine Weile auf Arthur gewartet hat und er nicht kam“, antwortete William schnell.

Maximilian wollte gerade ein Veto einlegen, ließ es dann aber sein, als sein Freund in durchdringend anschaute.

„Was gebt Ihr Ihm auch einen solchen Auftrag Miss Abbey zu unterrichten, wenn er doch nur seinen Kopf für Ihre Schwester hat“, sagte Allen.

Maximilian schaute ihn an und Isabel wurde rot.

„Arthur, wenn es nicht schon so spät wäre, würde ich sagen statte Ihr doch zuhause einen Besuch ab. Aber das kannst du morgen immer noch tun. Sie wird bestimmt schon schlafen“, sagte William.

Dies beruhigte Arthur ungemein. Er verabschiedete sich daraufhin von seinen Freunden und den zwei Ladys und verließ den Ball. Maximilian ging zusammen mit Isabel auf die Tanzfläche um zu den Klängen des Orchesters zu tanzen. Im Moment konnten die Männer sowieso nichts machen als abzuwarten. Allen hatte sich auf die Suche nach seiner schönen Annabell begeben und tanzte ebenfalls mit ihr. Weil William keine Lust verspürte sich mit irgendjemanden zu unterhalten, zog er Julietta auf die Tanzfläche und tanzte mit ihr einen Jig (Ist ein lebhafter Volkstanz auf den britischen Inseln. Er war ursprünglich ein Solo-Stepptanz.) Nach diesem Tanz folgte ein Walzer, bei diesem Tanz konnte man sich mit seinem Tanzpartner unterhalten, also suchte William nach Loriell und tanzte mit ihr. Diese war entzückt. Auch Maximilian tanzte weiter, jedoch mit Annabell und Allen mit Isabel.

Eine Weile schwiegen sich William und Loriell nur an, bis er sagte: „Haben Sie eigentlich schon einen Mann in Aussicht? Gibt es da jemanden der Ihnen den Hof macht, wie der liebe Marquis Danken?“
„Hören Sie mir mit dem auf, der geht mir vielleicht auf den Nerv“, meinte diese.
„Wie kommen Sie so mit den Damen der feinen Gesellschaft zurecht?“, fragte er neugierig. „Gibt es da vielleicht eine die Ihnen missfällt, weil ein Mann an ihr interessiert ist, den Sie gerne hätten?“, fragte William.

Doch bevor er eine Antwort von ihr erhalten konnte, hatte er auf einmal Annabell in seinen Armen und tanzte mit ihr, während Isabel sich ausruhte und Maximilian mit Loriell tanzte.

„Ihnen gefällt wohl die Lady mit der Sie gerade getanzt haben?“, fragte Annabell und schaute ihn an.
„Wieso fragen Sie?“, fragte William.
„Nun ich sehe wie Miss Hemmolten Sie anschaut. Wenn Sie Ihr die gleichen Gefühle erwidern, würde Sie sich sicher freuen“, meinte Annabell.
„Wie meinen Sie das?“, fragte William.
„Das wissen Sie doch ganz genau“, sagte Annabell und gab ihm einen Klaps mit dem Fächer auf den Arm.

William begann auf einmal herzhaft an zu lachen. Sie tanzten und unterhielten sich noch eine ganze Weile weiter. Bis auf ein paar kleine Vorkommnisse heute Abend, verlief alles sehr gut.






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