Für eine Weile gehör ich dir - Teil 10

Autor: Mariella
veröffentlicht am: 18.02.2011


Lauren schlief schlecht, in ihrem Kopf drehte sich alles und er hörte auch nicht auf zu pochen. Hinzu kam noch, dass sie schlecht träumte und mitten in der Nacht schreiend aufwachte.
Sie träumte davon wie sie in ihrem weißen Hochzeitskleid aus Seide und leicht rosafarbener Spitze und vielen Perlen bestick am Arm ihres Vaters zum Traualtar schritt. Dort wartete Ihr Verlobter Sir William Guttenberg. Sie schaute ihn liebevoll an und freute sich, denn diesen Mann begehrte sie mehr als alles andere. Als ihr klar wurde das sie den ehrenwerten Sir Arthur Swenson Whitecloud nicht heiraten konnte, hatte sie die Verlobung zu ihm gelöst. Die Drohbriefe hörten auf und sie war der glücklichste Mensch der Welt. Am Traualtar angekommen, übergab ihr Vater sie an William und die zwei wanden sich dem Pfarrer zu. Dieser sprach zu ihr: „Wollen Sie Miss Lauren Abbey, den hier anwesenden Viscount William Guttenberg zu Ihrem rechtmäßig angetrauten Ehemann nehmen? Ihn lieben und ehren bis das der Tod euch scheidet?“ „Ja, ich will“, lautete ihre Antwort. Sie strahlte glücklich. Alles schien perfekt, doch auf einmal, der Pfarrer hatte die Worte auch an William verlesen, tauchte eine kleine Gestalt in einem schwarzen Umhang auf mit einer Waffe in der Hand. „Wenn ich Ihn nicht haben kann, soll Ihn Keine haben“, lauteten die Worte der Miss L. Lauren schaute sie erschrocken an, Schweiß rann ihr die Stirn hinab, ihr Körper begann unkontrolliert zu zittern und sie schrie „Neeeeeiiiin“, als sich der Schuss löste und ihr Mann ihn ihre Arme sank und sie schmerzverzehrt anblickte. Blut rann aus seiner Brust. Sie drückte ihre Hand darauf um die Blutung zu stoppen. Doch es half nicht, zuviel Blut, verlor sein Körper. Er schaute ihr tief in die Augen und flüsterte. „Ich habe dir noch nie gesagt, dass ich dich liebe. Ich liebe dich Lauren.“ Dies waren seine letzten Worte, bevor er die Augen schloss. Er war Tot, gestorben, weil sie ihn nicht gehen lassen konnte, weil ihr Herz, ihre Seele, ihr Körper sich nach ihm verzehrte. Wegen ihr musste er sterben.
Ihr Körper war klitsch nass und eine Gänsehaut überlief ihren Körper, ihre Knochen schmerzten, ihr Körper war Schlaff und Müde. Sie quälte sich langsam aus ihrem Bett, alles um sie herum schien sich zu drehen. Sie hielt sich für einen Moment fest, dann läutete sie nach ihrer Zofe. Diese veranlasste ein heißes Bad für ihre Herrin, half ihr nach dem Baden beim anziehen. Lauren trug ein dunkelgrünes Kleid aus Tüll. Dann kämmte die Zofe ihre Haare, die sie an diesem Morgen aber offen ließ und zu keiner Hochsteckfrisur machte. Sie begleitete ihre Herrin nach unten in den gelben Salon und der Butler brachte ihr einen Darjeeling. Essen wollte Lauren an diesem Morgen nichts. Sie hatte keinen Hunger. Nach ihrem Tee machte sie einen kleinen Spaziergang durch den Garten. Das rascheln der Bäume, das duften der Blumen, die warmen Sonnenstrahlen und der leichte Wind waren wohltuend für ihre Seele. Es war bereits Mittag, als sie ein Geräusch vernahm. Sie zuckte für einen Moment zusammen und schaute sich verwirrt um. Sie muss wohl eingeschlafen sein auf der Bank. Ihrem Kopf tat es aber gut, dieser kurze Schlaf. Sie schaute sich um, konnte aber niemand entdecken. Auf einmal räusperte sich jemand. Sie schrie auf und hielt sofort wieder inne. Es war ihr Butler der die Ankunft von Viscount Guttenberg verkünden wollte. Als er ihren Schrei hörte verstummte er. Im saß der Schreck selbst noch in den Knochen und er wusste nicht was er tun sollte. Er schaute sich zu Viscount Guttenberg um und blickte ihn fragend an. William trat aus dem Schatten nach vorn, ging am Butler vorbei mit der Anweisung er solle etwas Tee und ein paar Sandwich in den Garten bringen und lief zu Lauren. Bei ihr angekommen zog er sie sofort in seine Arme und streichelte ihr über den Rücken. Er sagte kein Wort, er hielt sie einfach nur fest und sie genoss die Wärme seines Körpers für einen Moment. Als William den Butler kommen hörte, löste er sie aus seinen Armen und schaute sie einfach nur an.

„Ihr Tee und ihre Sandwich Sir“, sagte der Butler und verbeugte sich.

Lauren war ihm dankbar, für die Aufmerksamkeit. Sie goss beiden eine Tasse Tee ein und aß ein Sandwich mit Käse, Schinken, einen Salatblatt und ein Stück Tomate. William trank von seinem Tee, bevor er ebenfalls ein Sandwich mit Putenbraten, dünnen Paprikastreifen und einem Salatblatt aß.

„Was wollen Sie eigentlich hier?“, fragte Lauren neugierig.
„Ich wollte Sie sehen. Mir ging unser Gespräch von neulich nicht aus dem Kopf“, sprach er.

Sie hatte den Gedanken, an die schrecklichen Briefe für eine Weile vertränkt und die Angst, die ihr mit diesem Thema hochkam. Die Briefe an sich mögen nicht das schlimmste sein. Und sie hoffte mit der Verlobung zu Arthur würde alles ein Ende haben, doch dann dieser Traum den sie letzte Nacht hatte, machte ihr Angst. Doch nun hatte er die Angst wieder in ihr aufsteigen lassen, die sie für eine Weile verdrängt hatte. Sie hatte das Bedürfnis mit ihm darüber zu reden, aber konnte es nicht. Sie würde sich damit ihre leidenschaftlichen Gefühle die sie für ihn hatte eingestehen müssen und das konnte und wollte sie nicht.
Er schaute sie an, sagte aber kein Wort um die Stille zwischen ihnen zu brechen. Er schaute ihr tief in die Augen, in denen er ihre Angst und Unsicherheit sehen konnte, die ihr Körper aber nicht ausstrahlte. Er zog sie in seine Arme und streichelte ihr sanft über die Wange. Dies genoss sie auf eine Art, machte das ganze aber auf die andere Art unerträglich. Ihre Gedanken wanderten für einen Moment zu Arthur und sie bekam ein schlechtest Gewissen. Abrupt löste sie sich aus seinen Armen. Er schaute ihr tief in die Augen.

„Ich bin mit Arthur Verlob“, sagte sie mit einem Mal.

William schaute sie einfach nur an. Sagte kein Wort. Schaute ihr in die smaragdgrünen Augen, ihr Kleid welches sie heute trug passte wunderbar zu ihren Augen. Dann wanderte sein Blick zu ihren Lippen, nach unten zu ihrem Busen und wieder nach oben zu ihren Lippen. Wie gern würde er diese Lippen jetzt küssen.

„William“, holte sie ihn aus seinen Träumen.
„Ja...“
„Was sagen Sie dazu? Bisher weiß es aber noch keiner. Außer Arthur und ich natürlich.“
„Lieben Sie ihn?“, lautete seine Frage.
„Liebe? Was ist schon Liebe? Ich mag ihn, er mag mich. Ich bin glücklich.“
„Sind Sie wirklich glücklich?“

Was sollte sie ihm antworten? Egal was sie sagen würde, sie sah den Schmerz in seinen Augen. Ja, sie war glücklich. Vielleicht könnte sie noch glücklicher werden, aber sie freute sich allein über das Glück was sie hatte.

„Hast du nach dem Ball je noch mal einen Brief erhalten?“, fragte er sie und schaute ihr dabei tief in die Augen.
„Nein“, log sie ihn an, aber er sah es in ihren Augen.

Was ihr Körper oder ihre Stimme nicht verriet, konnte er doch in ihren Augen deutlich lesen.

„Lüg Sie mich nicht an“, sagte er etwas lauter als gewollt zu ihr.

Sie zuckte für einen Moment zusammen. Er zog sie in seine starken Arme.

Sie schaute ihn an und sagte: „Nicht, lassen Sie das.“

Er sah gut aus an diesem Tag. Er trug ein weißes Hemd, seine schwarzen, engen Lederhosen und ein Tuch um den Hals. In den Lederhosen konnte man das Spiel seiner Muskel deutlich sehen. Und auch die Beule zwischen seinen Beinen zeichnete sich stark hervor. Sie errötete bei den Blick darauf. Sofort schaute sie wieder weg und fand sich in seinen Augen wieder.

„Reden Sie mit Ihrem Verlobten darüber?“, fragte er neugierig.
„Nein... Ich will ihn damit nicht belasten. Er hat damit ja auch gar nichts zu tun“, war ihre Antwort.
„Dann reden Sie mir darüber. Vielleicht kann ich Ihnen helfen.“
„Sie können mir helfen, indem Sie sich in Zukunft von mir fern halten“, meinte sie.
„Glauben Sie damit hört alles auf? Füllen Sie sich dann besser? Wollen Sie mich wirklich nicht mehr sehen?“, stellte er ein paar Fragen.
„Ach William, machen Sie es mir doch nicht so schwer.“
Nach einer Weile des Schweigens fragte er: „Was wäre, wenn ich Sie liebe?“
„Lieben Sie mich wirklich?“, fragte sie und ihr Herz begann schneller zu schlagen.
„Das war nicht die Frage“, sagte er und lächelte sie verführerisch an.
„Ich werde ihn heiraten.“

Er schaute sie eine Weile lang nur an. Sie wurde unruhig auf ihrem Platz.

„Glauben Sie mir es ist das Beste, wenn wir uns nicht mehr sehen“, sagte sie.
„Nein das glaube ich nicht“, sprach er beharrlich. „Wir können uns nicht unser Leben lang aus dem Weg gehen. Lauren merken Sie nicht wir sind füreinander bestimmt.“
„Ich habe solche Angst“, begann sie mit einem Mal zu erzählen. „Sie hat uns bei meiner Tante im Garten gesehen und war empört. Sie meinte Sie sind nur für Sie bestimmt.“
„Stand das so in dem Brief? Darf ich die Brief mal sehen?“

Sie läutete nach dem Butler und schickte ihn in ihr Schlafgemach die kleine Truhe auf ihren Schminktisch zu holen. Als der Butler wieder kam, gab sie William die Briefe. Sie beobachtete ihm dabei wie er Sie las. Er zog Lauren in seine Arme und küsste sie auf die Stirn.

„Es tut mir leid, dass Sie das durchmachen müssen“, flüsterte er in ihr Ohr.
„Ach mit den Briefen komm ich inzwischen klar. Es ist ja noch nicht mehr passiert...“
„Aber?“, war seine Frage, als sie nicht weiter sprach.
„Wieso aber?“, fragte sie.
„Das ist noch nicht alles, Sie möchten mir mehr sagen.“
„Ich hatte einen so schrecklichen Traum. Alles fing toll an und dann lag da ein toter Mann in meinen Armen. Ich konnte ihn nicht mehr retten und allein das er sterben musste war meine Schuld.“, sagte sie mit zittriger Stimme.
„Wer war dieser Mann? Wissen Sie es?“, fragte er mit samtener Stimme und streichelte sie.
„Sie waren es“, sagte sie knapp.
„Wann, wie und wo ist es passiert?“
„Auf unserer...“, abrupt hielt sie inne.
„Lauren meine Süße, Sie müssen es mir sagen.“
„Auf unserer... Hochzeit. Ich hatte bereits ja gesagt, Sie wollten es gerade tun, als Sie kam und sagte, wenn Sie, Sie nicht haben kann, darf Sie keiner haben und schoss. Sie sackten in meine Arme und sind verblutet.“

Sie zitterte leicht am ganzen Körper.

„Süße, es war nur ein böser Traum. Sie kann uns nichts anhaben. Ich werde Sie beschützen, wenn Sie mich lassen“, lauteten seine Worte.

Sie fühlte sich geborgen in seinen Armen. In ihnen konnte sie jeglichen Schmerz und jegliche Angst besser ertragen.

„Wir werden Sie finden und den Behörden übergeben“, sprach er.
„Aber wie?“, fragte sie und schaute ihn liebevoll in die Augen.
„Ich weiß es noch nicht, aber ich werde eine Lösung finden“, meinte er.

Es hob ihren Kopf ein Stück zu sich ran, hielt ihr Gesicht mit seiner rechten Hand, mit der linken hob er sie auf seinen Schoß und zog sie ganz nah an sich ran. Sie konnte seine starken Muskeln spüren, seine sich aufragende Männlichkeit. Dies war ein komisches aber zugleich erotisches Gefühl. Er zog ihr Gesicht zu seinem heran und legte seine Lippen auf ihre. Aus einen sanften Kuss, wurde ein wild leidenschaftlicher Kuss.

„Oh Lauren, ich bin verrückt nach Ihnen“, stöhnte er.

Sie war sich einen kurzen Augenblick später bewusst, was sie da tat, rutschte von ihm runter und stand auf. Sie fuhr sich durch die Haare. Er zog sie an sich und küsste sie erneut. Seine Männlichkeit wurde immer härter, er musste sich Augenblicklich zurück halten um nicht verrückt vor Verlangen nach dieser Frau zu werden.

„Sie sollten jetzt besser gehen“, sagte sie keuchend.
„Schauen Sie mich an, glauben Sie so kann ich gehen, ohne das man schlecht von uns denkt?“

Immer noch nach Atem ringend schaute sie von seinen Lippen, über seine muskulöse Brust nach unten zwischen seine Beine. Aber nur kurz schaute sie dort hin.
Auf einmal hörte sie eine Stimme. Es war ihr Verlobter der sie rief. Lauren errötete und bekam einen Schreck, sie wusste nicht was sie machen sollte. Ganz ruhig bleiben Lauren ermahnte sie sich. Ihre Lippen immer noch feucht und geschwollen von Williams Küssen, ging sie Arthur entgegen und lächelte ihn an.

„Schön Sie zu sehen“, waren ihre Worte und sie lächelte ihn an.
„Oh Sie haben Besuch“, stellte Arthur fest, als er seinen Freund William bei einer Tasse Tee auf der Bank sitzen sah.
„Hallo Arthur, möchtest du auch einen Tee?“, fragte William an ihn gewand.
„Ich lasse sofort neuen aufsetzen“, sagte Lauren und schaute Arthur an. „Viscount Guttenberg wollte sowieso gerade gehen.“
„Wollte ich das?“, fragte dieser mit einen Kopfschütteln und grinste sie an.
„Na dann alter Junge, werde ich dich mal zur Tür begleiten und den Butler gleich nach einem neuen Tee schicken“, sagte Arthur und klopfte seinen Freund auf die Schulter.
William stand daraufhin auf, ging zu Lauren, nahm ihre Hand, küsste diese leicht und sagte: „Danke für Ihre Gastfreundschaft Miss Abbey.“

Wenn sie dieses Spiel spielte, spielte er es mit. Als Arthur zurück kam mit einer neuen Kanne Tee und zwei neuen Tassen, setzte er sich zu Lauren auf die Bank. Sie unterhielten sich eine Weile über dies und das, bis sie auf das Thema Hochzeit zu sprechen kamen. Lauren hatte Arthur zuerst seine Vorstellungen unterbreiten lassen.

„Ich möchte eine Hochzeit mit all meinen Freunden, der Familie und den Leuten, die noch in unseren Kreisen verkehren. Ich möchte Sie aber nur so heiraten, wenn Sie es auch möchten“, sprach er.

Sie schaute ihn eine Weile einfach nur an und sagte kein Wort. Sie ließ sich seine Worte durch den Kopf gehen. Ja, eine Hochzeit mit allen die sie kannten, wäre bestimmt wunderbar.

„Wissen Sie wie lange es dauert eine solch große Hochzeit zu planen?“, sagte sie.
„Oh ich weiß, das es erst in ein paar Monaten sein wird, das wir heiraten können, aber dafür wird unsere Hochzeit umso schöner“, meinte er.
„Warum brennen wir nicht einfach durch? Kommen Sie eines späten Abends zu mir, wenn alle schon schlafen, holen Sie mich ab und bringen Sie mich fort von hier, an einen Ort, wo wir schneller heiraten können“, sagte sie.
„Aber Lauren, das können wir doch nicht tun“, sagte er empört.
„Aber warum nicht?“, fragte sie schon fast verzweifelt.
„Wollen Sie mich so sehr heiraten, dass Sie es gar nicht mehr erwarten können und somit einen Skandal riskieren?“, fragte er und lächelte sie an.
„Ach Arthur, lassen Sie uns doch einmal aus der Reihe tanzen.“
„Das können wir doch nicht machen“, war seine Antwort.

Er nahm ihre Hände und streichelte sie sanft.

„Lauren mein Schatz, ich möchte Sie auch heiraten und möchte, wie es sich gehört, dass alle Welt sieht wie glücklich wir sind. Was glauben Sie wie Sie über uns reden würden, wenn wir einfach so durchbrennen. Das kann doch nicht in Ihrem Interesse liegen. Ich liebe Sie, weil Sie so perfekt, höflich, rücksichtsvoll und immer tadellos sind.“

Sie lächelte ihn höfflich an. ‚Wollte sie immer nur perfekt sein? Warum wollte er nicht einmal mit ihr aus der Reihe tanzen.’

„Können Sie es sich nicht noch mal überlegen?“, fragte sie ihn.

Bevor er jedoch antworten konnte kam der Butler um die Ankunft von Miss Isabel Abbey und Madam Julietta Butterfly anzukündigen. Als die beiden vor ihnen standen, verbeugte sich Arthur und gab ihnen einen Kuss auf die Hand.

„Die Damen, ich werde sie dann wohl mal alleine lassen. Ihr habt euch bestimmt viel zu erzählen und da würde ein Mann sicher nur stören und außerdem bin ich noch mit Maximilian verabredet“, entschuldigte sich Arthur höflich.

Er gab Lauren noch einen Kuss und verschwand.

„Was war das denn gerade“, fragte Isabel ganz aufgeregt.
„Arthur und ich sind Verlobt“, sprach Lauren ruhig.
„Gratulation“, kam von Julietta.
„Aber warum Lord Swenson Whitecloud?“, fragte Isabel neugierig.
„Kindchen, freu dich doch für Sie. Schau wie Sie strahlt“, sagte Julietta.
„Ist es das was du willst, Lord Swenson Whitecloud heiraten? Ja er ist ein netter Mann, aber eben nur nett“, sagte Isabel.
„Was ist denn an nett so verkehrt?“, fragte Lauren.
„Nett ist wie... na ja, langweile in der Ehe vorprogrammiert.“
„Also, Isabel wirklich. Rede nicht so von ihm“, brüskierte sich Lauren.
„Ich dachte immer, du würdest eines Tages den Viscount heiraten. Wie deine Augen leuchten, wenn du ihn siehst und nun...“, sie lies den Satz in der Luft hängen.
„Ich heirate doch keinen Lebemann“, sagte Lauren und ihre Augen wurden dunkler.
„Ach Lebemann hin oder her, wenn er dich doch glücklicher machen könnte. Willst du eine Ehe, wie alle sie führen, versteift, höflich und im Bett nur steif daliegen und alles über dich ergehen lassen, wie es alle Damen der feinen Gesellschaft tun, weil Sex für Sie keine Bedeutung hat und eigentlich nur dazu dient, ihrem Mann einen Erben zu schenken. Für mich wäre das nichts. Wenn ich mit Maximilan zusammen bin, ich weiß wir sind noch nicht verlobt oder verheiratet, aber wenn er mich küsst, habe ich ein kribbeln in meinem Bauch, dass ich gern mehr von dieser Leidenschaft möchte. Wenn es nicht unschicklich wäre, würde ich mich jetzt schon ihm hingeben“, sprudelte es aus Isabel heraus.
„Also, Isabel wirklich“, sagte nun Julietta empört.
„Ich werde Arthur heiraten, egal was du davon hältst. Eigentlich wollte ich dich fragen, ob du meine Trauzeugin werden möchtest. Ich machte ihm heute den Vorschlag wir könnten durchbrennen, aber das konnte er sich so gar nicht vorstellen“, sprach Lauren.
„Wenn du den Viscount heiraten würdest, dann würde er sicher mit dir durchbrennen, wenn du ihn nur darum bittest“, sagte Isabel.
„Er hat aber nicht um meine Hand angehalten“, sagte Lauren.
„Hast du ihm denn eine Chance dazu geben?“, mischte sich nun Julietta ein.

Lauren schwieg. Und die zwei Frauen verstummten auch für eine Weile. Als es schon langsam begann dunkel zu werden, erhoben sich die beiden Frauen, verabschiedeten sie sich von Lauren und fuhren mit ihrer Kutsche nach Hause. Lauren ging daraufhin in ihr Haus, nahm sich ihr Buch und machte es sich in ihrem Schlafzimmer vor ihrem Kamin gemütlich.






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