Für eine Weile gehör ich dir - Teil 8

Autor: Mariella
veröffentlicht am: 14.02.2011


Hallo, ich habe eure Kommentare gelesen und bin dankbar über die Verbesserungsvorschläge die ihr mir gegeben habt. Ich habe diesen Teil gleich überflogen und das Wort schön zu einer Person in ein anderes mir von euch vorgegeben Vorschlag umgewandelt.


William, Lauren und der Andere

Sie hatte lange nach gedacht und konnte Arthur aber noch keine Antwort auf seinen Heiratsantrag geben. Sie hatte Ihn gebeten Ihr noch etwas Zeit zu geben um darüber nachzudenken. Diese Antwort würde ja über ihr ganzes Leben entscheiden. Sie mochte Arthur sehr. Er war ein netter Geselle und gutaussehend dazu, aber reichte das für eine Ehe. Reichte ihr eine Ehe mit einem Mann, den Sie nicht liebte, den Sie aber lieb gewonnen hatte. Was bedeutete Liebe eigentlich. Liebe kam doch mit Leidenschaft gleich. Wollte Sie leidenschaftlich geliebt werden oder lieber eine beständige Beziehung?
Viele Fragen wanderten durch ihrem Kopf.

Ein paar Tage vor dem Ball, besuchte sie William. Denn er wollte Lauren bitten ihm zu dem Ball zu begleiten. Sie zögerte einen langen Moment, damit ihm zu zusagen, denn ihr gingen die Worte des Unbekannten ‚L’ nicht aus dem Kopf. Was wenn etwas passieren würde? Sie wollte nicht Schuld sein, wenn Arthur vielleicht was zustieß. Oder vielleicht ja selbst William etwas zustieß.

„Okay, ich gehe mit Ihnen zu dem Ball, unter einer Bedingung. Sie sind höfflich, tragen ein olivgrünes Tuch und hängen nicht ständig an mir dran“, sagte Lauren und reichte ihm ihre Hand.
„In Ordnung. Aber über das olivgrüne Tuch müssen wir noch mal reden“, sagte William und gab ihr einen Kuss auf die Hand.
„Olivgrün... ich dulde kein Veto.“
„Dann hole ich Sie gegen Sieben ab“, sagte William und wand sich zum gehen.
„Acht“, sagte Lauren.

‚Muss Sie immer das letzte Wort haben? Das könnte noch spannend werden’, dachte William.

Nun war es soweit und der Tag an dem der Ball bei Madam Butterfly stattfinden sollte, trat seinen Dienst an.
Lauren hatte an diesem Morgen lange geschlafen. Sie schlüpfte in ein bequemes Hauskleid und setzte sich an den Frühstückstisch.

„Miss Abbey, Ihr Kleid für heute Abend, hängt in Ihrem Schlafgemach und die passenden Accessoires liegen auch schon bereit“, sprach der Butler.
„Ich danke Ihnen“, sagte Miss Abbey.

Nach dem ausgiebigen Frühstück, schlüpfte Lauren in ihre Sandalen und ging aus dem Haus. Sie genoss einen Spaziergang in ihrem Garten.
Heute war ein wunderschöner Tag. Die Luft so klar, der Duft von rosa Pfingstrosen, gefüllten Clematisblüten, blassrosa Akeleien und blauen Kornblumen und für einen Junivormittag war es angenehm warm. Es war noch nicht zu heiß, man geriet noch nicht ins Schwitzen, sobald man in der Sonne war. Sie setzte sich auf eine Bank und genoss die warmen Sonnenstrahlen, die über ihren Körper wanderten.
Die Zeit verstrich wie im Nu und sie hatte die Zeit bis zum frühen Nachmittag in ihrem Garten verbracht.
Lauren war im Bad und ließ sich in das heiße Wasser in der Badewanne gleiten. Sie liebte es, ob am frühen Morgen, Nachmittags oder Abends ein Bad zu nehmen. Sie seifte ihren Körper und ihre Haare ein. Ließ sich in die Wanne zurücksinken und schloss die Augen.

Sie träumte von heute Abend: ‚Was Sie wohl erwarten würde? Würde William pünktlich sein? Wäre er vielleicht sogar schon zu früh da, um etwas mit ihr alleine zu sein? Würde er eine olivgrünes Tuch tragen, worum Sie ihn gebeten hatte? Hatte Sie ihn wirklich gebeten oder es eher befohlen?’

Ein lächeln huschte ihr über die Lippen.

‚Hatte Sie Ihn wirklich William in ihren Gedanken genannt?’

Sie träumte noch eine Weile weiter vor sich hin.

‚Wenn alles an seinem Körper so stramm und durchtrainiert war, wie sein Oberkörper...’

Sie fächelte sich mit ihrer Hand Luft zu.

„Miss Abbey“, wurde sie von ihrer Zofe unterbrochen. „Sie sollten langsam aus der Wanne kommen. Sie haben nur noch drei Stunden um sich fertig zu machen.“

William verbrachte den Tag in seinem Büro. Nur für eine Stunde hatte er sein Arbeitszimmer verlassen um für Lauren ein Schmuckstück beim Juwelier zu kaufen. Erst eine Stunde bevor er Lauren abholen würde, ließ er sich im Haus blicken.

„Haben Sie meine Sachen schon rausgelegt?“, fragte der Viscount seinen Butler.
„Ja, Sir, frisch gebügelt auf einen Kleiderständer“, antwortete dieser.

William ging daraufhin in die obere Ebene seines Hauses, nahm ein Bad, rasierte sich noch einmal und zog dann seinen eleganten schwarzen Anzug, das olivgrüne Hemd und seine Weste an und ließ sich von seinem Butler das dazu passende Tuch binden. Er war zu aufgeregt, die hinreisende Lauren heute wieder zu sehen. Seine Hände zitterten leicht und so wollte es einfach mit dem Tuch binden nicht klappen.
Lauren hatte sich bereits ihr olivgrünes Kleid angezogen. Es verlief am Rock weit auseinander, bis auf den Boden. Der obere Teil wurde von einer Korsage gehalten, die mit leicht cremefarbener Spitze durchzogen war. Ihre Haare hatte sie zu einer aufwendigen Hochsteckfrisur machen lassen. Ihre Lippen erhielten einen leicht roten Ton und ihre Augen wurden getuscht von schwarzer Wimperntusche. Sie sah umwerfend aus. Ihr Dekollete und ihr Hals waren nackt. Sie konnte sich einfach für keines ihrer Schmuckstücke entscheiden. Als sie sich so im Spiegel betrachtete entdeckte Sie erst einen Brief auf ihrem Schminktisch.

„Haben Sie den Brief hierher gelegt oder einer der anderen Angestellten“, fragte Lauren den Butler.
„Nein Madam“, sagte der Butler.
„Stimmt etwas nicht?“, fragte er sie besorgt.
„Nein, nein, dann muss ich Ihn wohl dahin gelegt haben“, antwortete sie schnell und lächelte dem Butler freundlich zu.

Er verbeugte sich vor ihr und verließ den Raum.

Sie öffnete den Brief und las ihn durch:
‚Liebe Miss Abbey,
mir ist zu Ohren gekommen, dass Sie zu Madam Butterflys
Ball mit dem Viscount Guttenberg gehen. Ich habe Ihnen
doch... Ich weiß das Ihnen Lord Swenson Whitecloud einen
Antrag gemacht hat. Sie wären Gescheit diesen
Antrag anzunehmen und den Viscount endlich in
Ruhe zu lassen. Er gehört mir.’

Wieder wurde dieser Brief mit einem großen ‚L’ unterzeichnet. Lauren jagte es einen Schauer über den Rücken. Wer war diese besagte ‚L’? Aus diesem Brief entnahm Sie, dass es sich um eine Frau handelte. Sie hatte zwar immer noch etwas Angst, aber Sie wurde beruhigter als Sie feststellte, was konnte eine Frau schon zwei großen Männern antun.
Lauren hatte schon überlegt William einen Brief mit einer Absage zu schicken, als es kurz vor Acht an der Tür läutete und Lauren von William abgeholt wurde.

‚Er sah umwerfend aus in diesen Pantalons (engen Hosen), die seine stählernen Muskeln hervorhoben. Das dazu passende Jackett und sogar ein olivgrünes Hemd, nicht nur ein Tuch zierte seinen Körper.’, Lauren musste lächeln.

„Sie sehen bezaubernd aus“, sagte der Viscount und gab Miss Abbey einen Kuss auf die Hand.

Ein prickeln durch ran ihren Körper. Er reichte ihr eine Schachtel. Lauren öffnete diese und entdeckte darin ein umwerfendes Collier mit einem Carbojon (Ist ein Edelstein mit einem besonderen Schliff. Ein polierter Edelstein ohne Facetten.)

„Darf ich?“, fragte er und wies auf das Schmuckstück.

Sie nickte ihm nur zu. Sie konnte nichts sagen. Sie war sprachlos, damit hatte sie nicht gerechnet. Nachdem er ihr das Collier angelegt hatte, öffnete er den Verschlag seiner Kutsche, reichte ihr seine Hand und half ihr beim einsteigen.

Als Lauren ihre Stimme endlich wieder fand, sagte sie: „Dieses Collier ist einfach atemberaubend.“

Er lächelte sie an. Er freute sich ihren Geschmack getroffen zu haben.

„Ich hätte nie mit einem Geschenk gerechnet“, flüsterte sie.
„Das wäre ja unhöflich, wenn ich zu einem solchen Anlass mit leeren Händen gekommen wäre“, sagte William.

Einen Moment der Stille trat ein.

„Das Sie doch tatsächlich ein olivgrünes Tuch tragen würden... wenn ich es nicht selber sehen würde, könnte ich es nicht glauben.“, flüsterte Lauren erneut.
„Ich versuche meist mich über keinen Befehl hinweg zusetzen“, meinte er.

‚Ob er wohl jeder Frau diesen Gefallen tun würde? Oder ob es an ihr lag?“, er versank für einen Moment in Gedanken.

Sie selbst sagte auch kein Wort, ihr verschlug es zum zweiten Mal diesen Abend die Sprache. Sie wurde nervös. Er saß ihr gegenüber und schaute sie eindringend an. Er schaute ihr in die Augen, wanderte weiter zu ihren Lippen, welche er endlos lange anschaute und dann wanderte sein Blick weiter nach unter über den Rest ihres Körpers und wieder nach oben zu ihren smaragdgrünen Augen. Ihm gefiel was er da sah. Ihr ran eine Gänsehaut über den Rücken, als sie seinen Blick spürte und auch sie konnte ihren Blick nicht von seinem Körper wenden.

„Ihnen scheint zu gefallen, was Sie da sehen“, sagte er unverblümt, als er ihren Blick auf sich ruhen spürte.

Lauren errötete leicht.

„Oh es liegt nur...“, begann sie zu stottern.

Sie hielt inne. Sie brauchte einen Moment um wieder klar denken zu können.

„Sie starren mich doch auch an“, sagte sie auf einmal.
„Touché“, lautete seine Antwort und ein lächeln umspielte seine Lippen.

Die fahrt schien schnell zu Enden, denn auf einmal hielt die Kutsche vor dem Haus von Madam Butterfly an. Er stieg aus der Kutsche, drehte sich zu ihr, umfaste sie um ihre Taille und hob sie aus der Kutsche. Nur wenige Millimeter trennten ihre Körper voneinander. Sie schaute ihn grimmig an. Daraufhin musste er herzhaft lachen, was ihm wieder einen grimmigen Blick einheimste. Er reichte ihr seinem Arm und sie legte ihren zögernd drauf und gemeinsam stiegen sie die Treppe empor in den bereits von Menschen bevölkerten Ballsaal. Dort war alles vertreten, was Rang und Namen hatte.
Der Saal wurde geschmückt von unzähligen Blumenranken und beleuchtet durch unzählige Kerzen, die an den Wänden in der dafür vorgesehenen Halterung steckten. Selbst von der hohen Decke erhellte Licht aus wundervollen großen Kristalleuchtern. Die Wände waren in einem warmen Schimmer aus Gold und rot getaucht. Das Parket auf Hochglanz poliert.
Neben dem Ballsaal, ein paar Stufen runter ging es in einen anderen großen Raum, in den lauter Köstlichkeiten auf einer großen Tafel prangten. Viele Kellner liefen herum und reichten Champagner und kleine Partyhäppchen. Sie waren an diesem Abend ständig unterwegs, versorgten die Leute oder füllten ihre Tabletts nach.
Lauren stand neben Julietta, sie unterhielten sich über die tolle Party, denn William hatte sich für einen kurzen Augenblick bei Ihr entschuldigt und besprach etwas geschäftliches mit seinem besten Freund Allen Hunter. Während des Gesprächs jedoch ließ er Lauren nicht aus den Augen und so vernahm er auch, wie viele Gentleman auf sie zugingen und sich in ihre Tanzkarte eintrugen. Dies hatte er ganz vergessen zu tun. Aber er konnte sich vorstellen, Sie würde für ihn ein paar Tänze freihalten und falls nicht, machte er einen anderen einfach den Tanz abspenstig.
Sie entdeckte als Sie einen Blick durch den Raum warf, denn Sie wollte schauen, wer an Damen alles anwesend war, das Arthur zur Tür herein trat. Sie war überrascht ihn zu sehen. Er sah tadellos aus in seinem Anzug.

„Das ist ja schön, dass du doch kommen konntest“, sagte Sie zu ihn, als er zu ihr kam und lächelte fröhlich.
„Ich wollte nur einen Tanz mit dir tanzen, bevor ich zuhause den restlichen Abend mit meiner Mutter verbringe“, antwortete Arthur.
„Oh schade, aber über diese kleine Geste bin ich entzückt“, sagte Lauren.

Sie sah wie William auf Sie zu kam und er seinen Freund begrüßte.

„Hast du es doch noch geschafft alter Junge“, sagte er und wandte sich dann zu Lauren. „Darf ich bitten?“
„Sie haben sich doch noch gar nicht auf meiner Tanzkarte verewigt“, meinte diese.
„Ich dachte als ihr Begleiter, wollen Sie eh am liebsten mit mir tanzen.“
„Falsch gedacht, nur weil ich mit Ihnen hier bin, heißt das nicht, dass Sie einen Freifahrtschein für alles haben.“
„Nicht?“, fragte er und lächelte sie schelmisch an.

Dafür erhielt er einen finsteren Blick von Lauren.

„Aber ich habe Ihnen durch aus einen Tanz aufgehoben“, sprach Lauren.
„Ich hoffe doch den Eröffnungstanz?“, lauteten Williams Worte.
„Nein darum hat mich schon Arthur gebeten.“

William schaute enttäuscht. Dies quittierte Lauren mit einen süffisanten Lächeln und ließ sich von Arthur auf die Tanzfläche führen. William schaute ihr noch einen kurzen Augenblick nach, bis er die Hand von Loriell ergriff und sie auf die Tanzfläche zog. Diese lachte entzückt und freute sich über seine Aufmerksamkeit.

„Oh Viscount, nicht so stürmisch“, sagte Miss Hemmelton.
„Oh Sie mögen es wohl nicht stürmisch?“, fragte er und grinste sie an.

Sie gab ihm daraufhin mit ihrem Fächer einen Klaps auf den Arm, lächelte ihn jedoch bezaubernd an.

„Du tanzt wundervoll“, begann Arthur ein Gespräch an Lauren gewand die den beiden anderen zu sah, während sie selber tanzte.
„Oh ich danke dir. Was aber auch nicht schwer ist, bei einem solch tollen Führer.“

Sie lächelte ihn höfflich an. Er lächelte zurück. Er hatte ein schönes lachen und war durchaus ein attraktiver Mann. Er war groß, hatte ein paar wenige Muskeln, wie sie durch seine weißen Hosen und sein weißes Hemd, mit der goldenen Weste und des Schwarzen Jacketts erkennen konnte. Sein Kopf zierten wundervolle blonde Locken. Seine Augen leuchteten in einem hellen blau und seine Lippen, waren rosig und verlockend. Er war im Gegensatz zu William kein Lebemann, obwohl sie gute Freunde waren. Es ist nicht so, dass sich Arthur nicht für Frauen interessierte, jedoch war er auf der Suche nach der richtigen. Und mit Lauren hatte er seine Wahl getroffen.

Als der Tanz zu Ende war und die beiden sich unterhielten fragte Arthur mit einem Mal: „Darf ich dich Morgen wieder besuchen kommen und mit dir in meiner Kutsche durch den Park fahren?“
„Ich würde mich sehr darüber freuen.“

Das tat sie wirklich, sie genoss die Gegenwart von Arthur. Die beiden unterhielten sich noch eine kleine Weile weiter, bis William sie für einen Walzer auf die Tanzfläche zog. Der Walzer war ein Tanz, der nahen Kontakt zum anderen forderte. Er war schon fast ein intimer Tanz.

„Sie scheinen sich gut mit Arthur verstanden zu haben“, stellte William fest.
„Ja, er ist ein höfflicher und hübscher Mann.“, begann Lauren zu antworten.

Sein Herz rutschte ihm in die Hosentasche, als er diese Worte vernahm.

„Er hat mich zu einer Kutschfahrt morgen eingeladen.“, sprach sie weiter.

Sein lächeln verschwand. Er musste unbedingt mit seinem Freund reden, dass er die Finger von der Lady lassen sollte. Sie war nicht gut für ihn. Obwohl? Doch eigentlich schon, sie war eine perfekte Lady, die sich strickt an Etikette hielt und zu jedem Höfflich und Zuvorkommend ist, außer bei ihm selbst. Mochte Sie ihn etwa nicht? Nein das konnte es nicht sein, warum Sie ihm immer Kontra gab. Aber was störte Sie dann. Dem wollte er noch auf den Grund gehen. Eigentlich wusste er, das Sie sich schon länger mit Arthur traf, aber warum störte es ihn so?

„Haben Sie schon viele Frauen in Ihrem Leben gehabt?“, fragte Lauren an William gewand, als Sie einen kleinen Spaziergang durch den Garten ihrer Tante machten.
„Durchaus, eine bezaubernder als die andere. Aber Sie sind die bezaubernst der Blumen“, gestand er aufrichtig.
„Gibt es eine, die Ihnen vielleicht noch nachtrauert? Oder gibt es überhaupt eine Lady momentan in Ihrem Leben, die Ihnen zur Zeit nachschmachtet?“, fragte Lauren neugieriger, als es sich für eine Lady gehörte.

William begann auf einmal herzhaft zu lachen und erntete von Lauren einen bösen Blick.

„Oh es gibt schon jemanden der mir nachschmachtet, nur leider ist es die Falsche. Die Frau die mir gefällt, gibt mir immer wieder einen Korb“, sagte er und schaute Lauren dabei tief in die Augen.

Lauren errötete. William beugte sich zu ihr nach vorne und begann Sie zu küssen. Plötzlich hörte Sie ein Geräusch und zuckte zusammen und schob ihn von sich. Sie schaute sich um, konnte jedoch niemanden sehen. Auch William hatte dieses Geräusch gehört uns sah sich nun um. Als er jedoch nichts entdecken konnte berührte er Lauren am Handgelenk. Diese erschreckte und schrie auf in diesem Moment.

„Was haben Sie?“, fragte er sie und schaute sie besorgt an.

Durch denn lauten Schrei, rannte die Person weg. William wollte ihr hinterher, als Lauren ihn festhielt und sich in seine Arme flüchtete.

„Wer war das?“, fragte er sich jedoch kam es laut über seine Lippen.

Lauren sagte kein Wort. Sie schmiegte sich einfach nur an seine Brust. Bei ihm fühlte sie sich sicher. Sie hatte mit einem Mal keine Angst mehr, denn er war da und würde sie beschützen.

„Kannten Sie diese Person?“, fragte er Lauren.

Sie schüttelte den Kopf, sie brachte kein Wort heraus. Sie kannte diese Person wirklich nicht, auch wenn sie sich denken konnte, dass es die Besagte ‚L’ war.

„Alles ist wieder gut“, beruhigte er sie und strich ihr sanft über den Rücken.

Sie entzog sich für einen Moment seinen Armen.

„Was ist wenn die Person wieder kommt?“, fragte Sie ängstlich.
„Sie wissen mehr als Sie mir sagen Lauren“, meinte er.

Er schaute Sie eindringlich an.

„Sie kennen diese Person wirklich nicht?“, fragte er erneut.

Sie schüttelte wieder den Kopf.

„Ich erhalte seit einiger Zeit ein paar Briefe. Erst nahm ich an, es erlaubt sich jemand einen Scherz mit mir, aber dann, als ich immer mehr Briefe erhielt, bekam ich doch ein wenig Angst.“, begann sie zu erzählen. „Und heute fand ich einen Brief auf meinen Schminktisch. Ich fragte meinen Butler ob er oder einer der Angestellten Ihn dahin gelegt hatte, aber er verneinte. Als ich den Brief las, wollte ich Ihnen schon absagen, aber da klingelten Sie gerade.“

Einen Moment der Stille trat ein. William hatte gewartet ob sie ihm noch mehr sagen wollte, aber sie verstummte.

„Warum wollten Sie mir absagen?“, fragte er und setzte sich in den Pavillon.

Sie folgte ihm und stellte sich vor ihm.

„Weil, weil...“, begann sie zu stottern. ‚Konnte Sie Ihm die Wahrheit erzählen? Nein, dass musste Sie alleine klären. Wenn Sie sich nur von Ihm fern hielt und Arthurs Antrag annahm, würde das bald ein Ende haben.“
„Lauren, was denken Sie nun schon wieder?“, riss er sie aus ihren Gedanken.
„Es hat mit Ihnen...“, begann sie erneut stotternd.

Brach aber mitten im Satz ab.

„Arthur hat um meine Hand angehalten“, sagte sie und lächelte für einen Moment glücklich.
„Oh“, entfuhr es auf einmal William. „Aber lenk nicht ab.“
„Ich soll... Soll ich ja sagen?“, fragte sie ihn mit einem Mal.
„Nein“, antwortete er und zog sie auf seinen Schoß.

Sie duftete so gut an diesem Abend, stellte er fest. Sie riecht nach Lavendel. Er sog ihren Duft, tief in seine Nase. Sie schmiegte sich an ihm und roch den Duft seine Ode Cologne. Er roch nach Moschus.

„Glauben Sie er wäre nicht gut für mich?“, fragte sie William ganz unverblümt.
„Oh doch... Er ist ein wahrer Gentleman, er würde sehr liebevoll und nett zu Ihnen sein. Ihr würdet eine ganz normale Ehe führen, ohne irgendwelche Aufregung“, meinte er. „Ist es das was Sie wollen? Ein langweiliges Leben, mit einem netten Mann?“

Sie schwieg. ‚Wollte Sie ein langweiliges Leben? Oh durchaus nicht, aber Sie wollte ein Leben in Beständigkeit und das würde Sie mit Arthur haben.’

Die Party lief einfach perfekt, alles verlief wie es geplant war und die Gäste waren rundum glücklich. Der Abend verlief noch lang. Erst in den Frühen Morgenstunden, brachte William Lauren mit seiner Kutsche nach Hause. Dort hob er sie wieder in seinen starken Armen halten aus der Kutsche heraus. Daraufhin erhielt er wieder einen finsteren Blick. Gerade als sie etwas dazu sagen wollte küsste er sie. Für einen Moment war sie nicht ganz ihrer Selbst und erwiderte seinen zarten Kuss. Wenige Augenblicke später, als sie die Situation erfasste, bekam er eine Ohrfeige.

„Was fällt Ihnen ein?“, fragte sie empört und wand sich zum gehen um.
„Tut mir leid“, sagte William. „Aber, wenn Sie in meiner Nähe sind, kann ich Ihnen nur schwer widerstehen. Vorhin hat es Ihnen außerdem gefallen.“
„Gute Nacht“, sagte Lauren und ging zum Haus, ohne ihm noch mal eines Blickes zu würdigen.

‚Oh Sie war schon eine seltsame, aber doch faszinierende Frau’, dachte er und stieg in seine Kutsche.

In ihrem Zimmer zog sie ihr langes Abendkleid mit Hilfe ihrer Zofe aus, bürstete sich ihre Haare und zog ihr blaues Nachthemd an. Danach begab sie sich noch schnell ins Bad, schminkte ihr Gesicht ab, wusch es mit einer duftenden Seife und ging ins Bett. Sie schlief tief und fest. Sie träumte diese Nacht mal nicht von William sonder von seinem Freund Arthur. Sie träumte davon, wie sie gemeinsam durch den Park fuhren und die Frauen ihr neidisch nachschauten, weil sie mit einem der begehrtesten, höfflichsten, zuvorkommendsten und attraktivsten Junggesellen, der Stadt in einer Kutsche fuhr. Er hätte unzählige Frauen haben können, die Frauen standen nur so auf ihn, nun hatte er sich für sie entschieden. Ein Mann so kultiviert und sittsam wie kein anderer. Ein wolliger Schauer erfüllte sie in ihrem Schlaf.

Die Sonne schien, durch die großen Fenster ihres Schlafzimmers. Sie fand den kleinen Spalt, der nicht von den Vorhängen versteckt war. Die Sonne kitzelte sie auf ihrer Nase und blendete ihre Augen. Normalerweise hätte sie die Decke über ihren Kopf gezogen und noch ein Weilchen geschlafen, denn es war noch früh am Morgen und Lauren liebte es auszuschlafen. Aber an diesem Tag war es anders. Sie stand auf, wühlte in ihrem Schrank nach einem ansehnlichen Kleid, welches sie heute tragen würde. Es war ein gelbes Kleid aus Musselin, was hoch zur Taille hin angesetzt war, kurze Puffärmel hoben ihre schlanken Arme hervor. Das Kleid verlief fließend nach unten laufend. Es reichte bis zu ihren spitzen Absatzschuhen, die in einem zarten cremeweiß gehalten waren. Sie war frohlockend bei der Vorstellung heute den ehrenwerten Arthur wieder zu sehen. Dann viel ihr auf einmal ein, dass sie ganz vergessen hatten für heute eine Zeit zu vereinbaren. Wie lange würde Sie wohl auf ihn warten müssen?







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