Du bist mein Retter! - Teil 7

Autor: Calandra
veröffentlicht am: 26.01.2011


Am Nachmittag lag Dave in seiner Badehose am Pool und bräunte sich. Laura stand in der Tür und beobachtete ihn eine Zeit lang. Ihr gefiel, was sie da sah. Dave hatte einen durchtrainierten, breiten Oberkörper und an seinen Armen konnte man die Kraft sehen, die er hatte. Laura stellte sich vor, wie sie in einem schönen Bikini daneben lag. Sie überlegte sich, ob sie im Kleiderschrank nachsehen sollte, ob es einen Bikini hatte, der ihr ging. Doch das machte ich etwas Angst. Sie hatte Angst, dass sie Daves Lust damit weckte und er vielleicht doch noch seine unberechenbare Seite vorwies. ‚Ich könnte ja auch einfach nur nachsehen, ob es einen Bikini hat. Ich muss ihn ja nicht gleich Dave zeigen’, dachte sich Laura und humpelte entschieden zur Treppe. Mühsam kletterte sie die Treppenstufen hoch und gelangte schliesslich in den Kleiderschrank von Daves Cousine. Sie hatte tatsächlich mehrere Bikinis im Schrank. Laura konnte nicht widerstehen und probierte gleich mehrere nacheinander an. Zuerst den goldfarbenen, der sass ihr an den Brüsten etwas zu eng. Doch, als sie die Bändel etwas veränderte, sass er ziemlich gut. Dann kam der weisse mit den Kirschen drauf. Der war ihr viel zu eng, wahrscheinlich gehörte dieser der Cousine als sie zwölf war oder so. Der dunkelblaue passte und gefiel ihr sehr gut. Es hatte noch ungefähr drei weitere Bikinis, doch dazu hatte sie keine Lust mehr. Sollte sie ihn nun anbehalten, oder nicht, fragte sie sich. Sie musste ihn ja nicht zeigen, aber dann hätte sie einen für alle Fälle an.
Wenige Minuten später erschien Laura in Hose und T-shirt wieder bei Dave. Sie hatte ein freudiges Lächeln auf dem Gesicht. Dave hatte die Augen geschlossen und schien vor sich hinzu dösen. Ganz vorsichtig zog sie den Eimer mit eiskaltem Wasser hinter ihrem Rücken hervor und hielt ihn über Daves Körper. „Dave! Deine Rache kommt“, rief sie ihm zu. Verschlafen öffnete er wenig die Augen. Und ehe er den Eimer über sich sah, drehte Laura den Kübel um. Dave fuhr hoch und fluchte. Laura suchte sofort Schutz hinter dem Pool. „Oh, Laura. Das hätte ich nicht getan!“, sagte Dave und lächelte ihr siegessicher zu. Diese hob nur die Schultern und sagte: „Tja, wie du mir, so ich dir!“ Langsam ging Dave um den Pool, doch jeden Schritt, den Dave machte, machte Laura ebenfalls. Plötzlich spurtete Dave los und in wenigen Sekunden hatte er die humpelnde Laura eingeholt und sie über die Schulter gelegt. „Das ist unfair! Ich bin ein Krüppel, dann darfst du nicht einfach so rennen! Das war unfair! Unfair!“, protestierte Laura auf Daves Rücken und versuchte ihn durch sanfte Schläge davon zu überzeugen. Erst als er vor dem Pool stand, wusste Laura, was Dave mit ihr vorhatte. Lauthals versuchte sie ihn von seinem Vorhaben umzustimmen: „Ich werde nicht schwimmen gehen. Auf keinen Fall in meinen Kleidern. Ich warne dich, wenn du mich jetzt in diesen Kleidern in den Pool wirfst, dann bring ich dich um! Bitte, Dave, lass mich wenigstens zuerst ausziehen! Ich meine nicht so ausziehen, aber wenn du mich da rein wirfst, dann im Bikini! Bitte, Dave! Bitte! Ich werde dich nie wieder mit Wasser bespritzen!“ „Tut mir Leid, meine Kleine, aber das hättest du dir vorher überlegen müssen!“, lachte Dave und warf Laura ins Wasser. „Du mieser Kerl!“, schimpfte Laura, als sie wieder auftauchte. Dave lachte und mit einem Kopfsprung tauchte er ebenfalls ins kühle Nass. „Soll ich dir jetzt beim ausziehen helfen? Du hast doch ein Bikini an, hast du gesagt!“, stichelte Dave. Für diesen Kommentar erntete Dave ein Schnauben und eine Partie Wasser ins Gesicht. Er lachte. „Ich meins im ernst, du solltest im Bikini baden. Sonst wirst du noch krank“, riet er Laura. „Ja natürlich. Damit du mich begaffen kannst!“, konterte diese. „Nein, ehrlich. Ich werde dich nicht anschauen. Immer wenn ich dich anschaue, darfst du mir eine Ohrfeige verpassen!“ „Abgemacht!“, sagte Laura und begann sich auszuziehen, mit ihren Augen aber bei Dave und wenn er auch nur die Anstalt machte, sich umzudrehen, schleuderte sie ihm Wasser entgegen. Schliesslich war sie nur noch im Bikini und sie fühlte sich ziemlich hilflos und ausgehängt und überhaupt nicht wohl. „Ist gut. Aber du schaust mich nicht an!“, sagte Laura misslaunig und beobachtete Dave. „Gut, ich werde nur dein Gesicht anschauen!“, versprach Dave und drehte sich um. Er konzentrierte sich darauf, nur ihr Gesicht anzuschauen. „Du hast runter geschaut!“, rief Laura und spritzte ihm Wasser ins Gesicht. „Okay, tut mir Leid“, gab er ihr Recht und versuchte es nochmals. „Du hast schon wieder geschaut!“, sagte Laura entrüstet und spritzte wieder. „Du kannst von einem Mann auch nicht erwarten, dass er einer Frau wie dir im Bikini nicht auf den Körper schaut“, verteidigte sich Dave. „Ja genau! Ihr Männer seid alle gleich! Bei einer Frau denkt ihr nur ans Dessert“, fuhr Laura Dave an und verliess beleidigt den Pool. Laura legte sich in die Sonne zum Trocknen und legte dabei ein Badetuch unter und ein Badetuch über sich. Dave hatte nun den Pool ebenfalls verlassen und kam zu Laura. „Was ist los? Magst du deinen Körper nicht? Wieso darf dich niemand im Bikini sehen? Du hast eine gute Figur!“, erkundigte sich Dave über die vorherige Situation. „Lass mich in Ruhe!“, murrte Laura und drehte sich von Dave weg. „Nein! Ich lass dich nicht in Ruhe! Und weißt du wieso? Weil ich glaube, dass du zwar jeden, der dir zu nahe kommt, abweist, aber in Wirklichkeit wartest du nur darauf, dass jemand hartnäckig bei dir bleibt“, forschte Dave und fand damit Lauras wunden Punkt. Ja, er hatte irgendwie schon ein bisschen Recht, aber das würde sie niemals zugeben. „Und ICH werde bei dir bleiben!“, fügte Dave leise hinzu. Laura schluchzte leise auf, wieso musste er so sein, wie er war. Es fiel ihr immer schwerer ihn abzuweisen, sie spürte den Drang, sich ihm hinzugeben und sich von ihm trösten zu lassen, ihm alles zu erzählen. „Du kennst mich gar nicht!“, versuchte sie ihn abzuweisen. „Und was ist, wenn ich dich kennenlernen möchte?“, fragte Dave ehrlich und mit dieser leisen Stimme, die Laura erzittern liess. „Das willst du nicht, glaub mir!“, flüsterte sie und war sich sicher, dass, wenn er sie kannte, ihre Geschichte und dessen Folgen, dann würde er sich allmählich von ihr abwenden. Dave drehte Laura zu sich. Diese liess es geschehen, sie hatte keine Kraft mehr sich gegen ihn zu wehren. „Laura, ich will dich kennenlernen. Dich und alles was zu dir gehört!“, sagte er ernst und schaute ihr tief in ihre grünblauen Augen. Geräuschlos kullerte eine einsame Träne über Lauras Wange und dieser einen Träne folgten viele weitere. Dave hob Laura hoch und trug sie in die Wohnung. Dort setzte er sich mit ihr aufs Sofa und hielt sie weiter in seinen Armen.

Von einem Geräusch erwachte Laura. Es war noch dunkel draussen. Sie lag so bequem wie schon lange nicht mehr und als sie nachschaute, wo sie lag, merkte sie, dass sie nicht alleine war. Sie lag in Daves Armen auf dem Sofa und sie fühlte sich geborgen und sicher. Ihr Hals war ganz trocken. Ohne Dave aufzuwecken versuchte sie aufzustehen. Auf allen dreien kroch sie in die Küche und trank ein Glas Wasser. Dann kroch sie zurück ins Wohnzimmer. Sollte sie nun einfach wieder zurück zu Dave aufs Sofa gehen oder sich eine andere Liege suchen? Ohne lange zu zögern zog sie die Decke über Dave etwas zurück und kroch wieder in die Arme ihres Retters. Sein Körper war unglaublich warm und sie spürte ihren Herzschlag und diesmal war es nicht, weil sie Angst hatte.

Stunden später erwachte sie wieder. Die Sonne stand schon hoch am Himmel. Erst jetzt bemerkte Laura, dass sie nur im Bikini da lag. Die zwei Badetücher, in die sie sich am Vortag eingewickelt hatte, lagen neben dem Sofa. Anscheinend hatte sie sich in der Nacht gedreht und so die Tücher auf den Boden geworfen. Laura ging mühsam in den oberen Stock und suchte sich etwas Leichtes zum Anziehen. Nun hatte sie aber Hunger. Auf ihrem rechten Bein humpelnd gelang sie in die Küche, in der auf dem Tisch schon ein Teller voll beladen mit Rührei, Brot, Käse und noch weiteren Köstlichkeiten stand. Daneben lag ein Zettel. „Guten Morgen! Hab gedacht, du hast Hunger… Ich bin kurz einkaufen gegangen“, stand darauf und war unterschrieben mit ‚Dave’. Sie musste lächeln und dachte daran, wie süss er sich um sie kümmerte.






Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz