Meeresrauschen - Teil 3

Autor: Anonym01
veröffentlicht am: 15.03.2011


„Eins, Zwei“, rief ich Cady zu, weil ich bemerkte, dass Jayden in Gedanken war. Bei „Drei“ drückten wir ihn unter Wasser. „Na warte“, sagte Jayden lachend, als er wieder auftauchte. „Jetzt seit ihr fällig.“ „Werden wir ja sehen.“ Ich schmunzelte. So schnell wir konnten versuchten Cady und ich zum Strand zurück zu schwimmen. Einige Male wagte ich mich umzudrehen, um zu schauen wie schnell Jayden schwamm. Aber so sehr er sich auch anstrengte, er konnte uns nicht einholen. Am Strand angelangt sahen wir zu wie er erschöpft aus dem Wasser ging. „Ich kann nicht mehr, ihr habt gewonnen“, gab er noch ganz außer Atem von sich. Er legte sich in den Sand und schloss seine Augen. Für einen Moment glaubten wir tatsächlich, ihm würde es nicht gut gehen. Sofort setzten wir uns neben ihn und fragten ihn, ob alles in Ordnung ist. Mit einem Satz war er wieder auf den Beinen und kitzelte mich. „Ich bin zwar kein guter Schwimmer, aber laufen und Leute reinlegen kann ich sehr gut“, rief er mit einem breiten Grinsen. Ich bat Cady um Hilfe, aber das einzige was sie tat, war Abstand von Jayden zu halten, weil sie Angst hatte, dass er sich auch an ihr rächen würde. Auch wenn es alles nur Spaß war. Geschickt schlich er sich trotzdem an sie heran, als er aufhörte mich zu kitzeln. Er nutzte die Chance, als Cady ihre ganze Aufmerksamkeit einer Gruppe von Jugendlichen schenkte, die ein paar Meter von uns entfernt Volleyball spielten. „Hab ich dich.“ Er schnappte Cady und legte sie über seine Schulter, sodass er nur noch ihre langen Beine festhielt. „Lass mich herunter“, schrie sie. Dabei schlug sie mit ihren Händen, die sie zu Fäusten ballte, auf Jaydens Rücken. Ich guckte zu, wie sie sich verzweifelt währte.
Ihre glatten, blonden Haare flogen mir ins Gesicht, weil sie so lang und schon fast ganz vom Wind getrocknet waren. „Jayden“, rief Jemand hinter mir. Schon an der Stimme erkannte ich wer es war. Um mich aber zu vergewissern drehte ich mich um. Und wie ich es erwartet hatte kam Lea angelaufen. „Hi, wie geht es dir?“, fragte ich sie währenddessen ich Cady vorsichtig absetzte. „Mir geht es prima.“ Lea lächelte freundlich und bemerkte nun auch Cady. „Hey, du musst Jaydens Freundin sein von der er mir erzählt hat. Es ist nett dich kennenzulernen.“ „Oh, nein nein“, brachte ich schnell heraus. „Das ist Cady, die beste Freundin von Emma.“ „Oh das tut mir leid, ich wusste nicht“ „Nicht schlimm“, unterbrach Cady sie. Um die Situation aufzulockern fragte ich Lea, ob sie nicht mit zum Platz kommt, wo Emma und Tessa schon ungeduldig warten, damit ich ihr meine Freundin vorstellen konnte und es dann nicht mehr zu Missverständnissen kommen kann.

„Dein Jayden scheint ein ganz schöner Frauenheld zu sein“, kicherte ich, um Emmas Aufmerksamkeit zu erregen. Neugierig sah ich wie sie nun den Blick von ihrem Buch abwandte und in Jaydens Richtung hinüber schaute. „Weißt du wer das ist?“, fragte sie forschend nach. „Nein, aber ich wette er wird sie uns gleich vorstellen.“ Die drei bewegten sich nun geradewegs auf sie zu. Emma tat so als hätte sie es nicht bemerkt und versteckte ihre Nase wieder hinter ihrem Buch.

Aus dem Augenwinkel heraus sah ich wie Jayden sich zu mir herüber beugte und mir einen Kuss auf meine Wange gab. „Emma, das ist Lea, meine Cousine“, sagte er. Offensichtlich werde ich viel zu schnell eifersüchtig, stellte ich in dem Moment fest. Wie konnte ich so etwas auch nur glauben? Jayden würde so etwas nie tun. Da bin ich mir sicher. Obwohl, ich kenne ihn gerade mal ein paar Tage. Wieso bin ich mir dann so sicher, das er es nie tun würde? Überhaupt weiß ich noch nicht einmal die Hälfte über ihn, aber es kommt mir so vor als müsste er nichts sagen. So als könne ich ihn auch ohne Worte verstehen. Ob er das genauso fühlt wie ich?
Gemeinsam aßen alle gegen Nachmittag eine warme Mahlzeit in einem kleinen Restaurant und gönnten sich danach ein leckeres, kühles Eis. Tessa musste bald darauf leider auch schon gehen und nach und nach verabschiedeten sie sich alle voneinander, bis nur noch Emma und Jayden übrig.

„Komm mit mir. Ich möchte die etwas zeigen“, sprach ich voller Freude. Heute war wiedermal ein schöner Tag. Jeder Tag mit Jayden ist ein herrlicher Tag. Ich nahm seine Hand und ging mit ihm auf eine der drei nebeneinanderstehenden Brücken, bis ich am Ende angelangt stehen blieb. Es war ein atemberaubender Anblick. Das klare, ruhige Meer glitzerte im Schein der Sonne, die langsam begann unter zu gehen. Das Rauschen des Meeres klang wie eine hinreißende, ästhetische Melodie; wie von einer Meerjungfrau auf einer goldenen Harfe gespielt. In Gedanken versunken erinnerte ich mich an die letzten Tage. An den einen Augenblick als ich ihn das erste Mal sah oder wie wir einst zusammen Pizza essen waren und uns näher kennengelernt haben. Das Ganze spielte sich nun wie ein Film vor meinen Augen ab. Vorsichtig, den Blick aufs Meer gerichtet, hatte Jayden seine Hände um meine Taille umschlungen. Zärtlich küsste ich ihn mit geschlossenen Augen. Er erwiderte meinen Kuss und nachdem wir uns eine Weile innig küssten verfärbte sich der vorher strahlend blaue Himmel leicht in einen rosa-gelben Ton. Die Sonne wurde allmählich von den Farben eingenommen bis sie dann ganz verschwand. Eng umschlungen betrachteten wir verträumt die untergehende Sonne, die sanften Wellen, die Muscheln und Steine an den Strand spülten und dieses faszinierende Ereignis.
...Und jetzt stehen wir Hand in Hand
und schlendern nun den Strand entlang.♥
Dies ist der Anfang einer wundervollen, romantischen Beziehung.

Das Gedicht „Hand in Hand“ ist beigefügt, weil das der Auslöser dieser Geschichte war. Dadurch ist erst die Ganze Idee entstanden diese Geschichte zu schreiben. Ich hoffe euch hat sie gefallen. Es wäre auch okay wenn ihr Kritik äußert, damit ich weiß was ich noch alles verbessern kann. :)
Hand in Hand
von Sandra Geissler
Zwei Seelen gehen Hand in Hand
In Gleichheit tief verbunden
Dein Wesen sich in meinem fand
In Liebe eingebunden

Der Apfel fällt nicht weit vom Stamm
Geprägt, geschützt, geliebt
Geborgen wie in einem Traum
Der Lebensfreude gibt

Du warst mir Hafen, Burg und Heim
Gabst mir mein Ich dazu
Blut kann nun mal kein Wasser sein
Und ich bin gern wie du

Uns hält ein unsichtbares Band
Aus schweigendem Verstehen
Trotz Wörterfluten schnell erkannt
Es würd auch ohne gehen

Und auch wenn Wolken dann und wann
Sich vor die Sonne schieben
So hält das nie sehr lange an
Vergeben heißt sich lieben

Im Dunkel wie bei Sonnenschein
Mit dem Gefühl beschenkt
Nie könnte ich alleine sein
Weil jemand an mich denkt

Die Wurzeln die du mir gegeben
Das Licht der Liebe das mich sonnt
Ermöglichten dass ich im Leben
Auch meine Flügel nutzen konnt

Hast mir durch Halt und Sicherheit
Den Weg geräumt durchs Land
Entfaltung durch Geborgenheit
Ein Händchen an der Hand

Mein Wohlergehn dein höchstes Ziel
Mein Schmerz plagt stets auch dich
Mein Glück bedeutet dir so viel
Ließest mich nie im Stich

So wär dir keine Last zu schwer
Kein Weg wär je zu weit
Erfüllt mein Herz mit einem Meer
Von tiefer Dankbarkeit






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