Er war immer da... jetzt nie wieder

Autor: Rica
veröffentlicht am: 19.01.2004




Ich stand da... so hoch oben... Und habe nur an eines Gedacht: 'Spring!'

'Spring! Sie haben dich belogen, du gehörst nicht zu ihnen... du gehörst nicht hier her... nicht für diese Welt geschaffen... Spring! Stirb! Das ist das letzte, was du allein entscheiden kannst... deine letzte Chance das Richtige zu tun... Spring!'

Ja ich wollte mich umbringen, einfach einen Schritt machen und diese Welt verlassen... Ich hielt diesen Schmerz nicht aus, ich hielt ihn nicht mehr aus.Er konnte nur eines, einem weh tun. Er konnte nicht lachen, er konnte nicht scherzen, er konne nicht spielen, er tat einem nur weh...

Nun stand ich da, dachte an meinen *angeblichen Vater*, sie haben mich belogen, er war es nicht... Hat immer nur so getan... Ich wusste es aber besser. Ich dachte an all den Schmerz, was nützte es denn noch zu leben, wenn man weiß das dieser Schmerz nie vergehen wird?

Ich wollte springen, einfach gehen, ich hob mein Bein und...

'Nein lass mich los!'

'Lass mich los!'

Warum wollte nun auch er mich nicht gehen lassen? Auch er wollte mich hier haben.Ja mein bester Freund... Ich schlug auf ihn ein, aber er wollte mich nicht loslassen.. er hielt mich fest, bis ich mich beruhigt hatte, und in seine Arme sank, und weinte, bitterlich weinte... Diese Tränen, die ersten Tränen... Die Tränen der Erleichterung... Es war kalt, aber ich froh nicht, nicht in seinen Armen... Er hat mir ein Versprechen abgelockt, das ich bis heute gehalten habe... Aber sollte der Schmerz zu groß werden, werde ich es brechen...

Dann erzählte ich ihm alles, er kannte mich besser, als ich mich selbst... Er wusste mehr über mich als irgendjemand sonst... er wollte nicht, dass ich es noch einmal versuche, er wollte, dass ich LEBE...

Und dann...

Und dann...

Ja was dann?
Dann...
starb ER!

Dieser Verdammte LKW...

Dieser Verfluche Unfall...
er war auf der stelle tot, er war weg, er würde nie wieder meine tränen trocknen können, er würde nie wieder mit mir lachen, er war der einzige, der mich verstand, er war das einzige, was mir am Herzen lag... er war mein bester Freund, er war mir näher als mein Bruder, er war immer für mich da, er würde die hand für mich ins feuer legen, so auch ich... aber er war weg, für immer...

das tut weh...

Das tat weh... und tut es immer noch.

weg... für immer... nicht mehr existent...
er war für mich da... jetzt wird er nie wieder da sein... und ich wollte es abermals.. ich konnte nicht mehr... doch meine versprechen halte ich... ich halte es und LEBE...

Eingefrohren... alles eingefrohren... mein Herz... meine Erinnerung... der Schmerz... ja es tut weh... ich habe Angst, ich habe große Angst mein Herz zu öffnen, ich habe große Angst alles zu verlieren... habe ich nicht schon alles verloren?

Habe ich noch etwas, dass mir gehört?

Habe ich noch etwas, dass mir gut tut?

Habe ich irgendwas?

Die Erinnerung, sein Lachen, seine warmen Hände, sein starker und gleichzeitig sanfter Griff... er konnte mich festhalten, ohne mir weh zu tun, er konnte mit mir lachen... und ein Lächeln auf mein Gesicht zaubern, in jeder Situation...

*ein lächeln auf meinem Gesicht... ohne es zu merken*

Und dann... der Schmerz, ich sehe ihn nie wieder, ich lache nie wieder, nie wieder seine Stimme hören, nie wieder ihn berühren, nie wieder fröhlich sein, nie wieder nichts sagen und trotzdem verstehen... mein einzig Bruder ist tot...

*Tränen, bittere Tränen... ohne es zu merken**Ich hebe eine Hand und wische die Tränen unbewusst weg...*

Wir sind umgezogen... ich habe nie jemanden an mich herangelassen, nie... und dann kam er... ich habe ihn beleidigt, ich habe ihn angezickt, ich habe ihm so oft weh getan... er gab nicht auf...

er wollte mir helfen...
er wollte mich kennen...

ja er hat es geschaft... nach langer Zeit... ich habe gelächelt... es war das erste Lächeln... ich wollte dass es dabei bleibt... ich wollte nicht lächeln, ich wollte nicht auftauen.. ich wollte dort bleiben... wollte die erinnerung nicht verlieren...

Ich habe immer geglaubt, ich verliere ihn... er sagte, ich soll leben... aber ich habe nicht gelebt... ich habe nicht gelebt und war nicht tot...

Ich hatte um sonst solche Angst gehabt... Er hat mir die Augen geöffnet, ich konnte endlich wieder nach forne sehen... ich konnte leben... für die kurze Zeit seiner Nähe, habe ich gelebt... jeden Tag aufs neue...

Ja, ich hatte Spass, ich war wieder fröhlich... Ich fand einen neuen Menschen, der in mir das sah, was ich bin, nicht das, was ich zu sein schien...

Und auch er kannte mich, auch ihm vertraute ich alles an...

Auch er kannte mich besser, als jemand sonst... ja, es war, als hätte ich wieder einen Bruder, er war ihm ähnlich, und wiederum war er anders...

Und was geschah vor kurzem? es sind nur ein Paar Monate... und doch habe ich wieder zu viel gesagt, und doch war es wieder ein LKW... und doch ist auch er tot... Und wieder hatte das Schicksal zugeschlagen...

Auch dieses Mal hat er ein Versprechen bekommen... Das, was der erste nicht sagen konnte, hat der zweite gesagt... und gegangen... ja beide sind nun tot...

ließen mich allein...

Ich habe Angst! Angst zu viel zu verraten, Angst die Menschen zu verlieren, die mich lieben... Ja, ich bin wieder erfrohren... Ja, ich bin wieder das kalteHerz... alles ist wie damals... Doch ist es 7 Jahre her...

Und doch ist so einiges anders... ich weiß, dass ich erfriere... und tu es doch nicht... Ich habe Angst vor dem Tod und doch wieder nicht... Sollte ich sterben, wäre es eine befreiung der Qualen, doch den Gedanken, ich würde dem Menschen damit weh tun, der mich liebt, kann ich ebenso wenig ertragen...

Aber ganz werde ich nicht mehr erfrieren, denn die Liebe hällt mich warm...

ich lebe jetzt und hier... vergesse nicht das, was war, aber denke nicht nur daran...









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