Liebestornado - Teil 2

Autor: >Kleiner Engel
veröffentlicht am: 20.12.2010


„Warte mal kurz es hat geklingelt.“ unterbricht Robert die stille und ich höre wie er sein Handy auf einen Tisch legt.

Nach kurzer Zeit höre ich auch schon zwei Stimmen, die eine ist die von Robert und die andere klingt warm und freundlich dennoch sehr rau.
„Uhh wer ist denn die heiße Schnitte auf dem Bild?“ höre ich die unbekannte Stimme.
„Ach das ist meine kleine Lieblingsschwester.“ antwortet Robert.
„Du hast doch gar keine Schwester?!“ fragt der andere verwirrt.
„Naja sie ist für mich wie eine Schwester die ich nicht habe. Also verwandt sind wir nicht, aber ich hab sie so lieb wie ne richtige Schwester.“ klärt mein liebes Brüderchen ihn auf.
„Achsooo ist sie Solo?“ fragt er und da kann ich mir denken das das dieser Bastian sein könnt, so wie der redet, so macho-mäßig.
„Die ist eh nichts für dich, die ist ne Nummer zu groß für dich.“ meint er und ich kann mir schon vorstellen wie er im zuzwinkert.
„Sorry, muss nochmal ans Handy.“ setzt er nochmal dazu.

„So Kleine, da bin ich wieder.“ sagt er zu mir.
„Habs mitbekommen. SoSo ich bin also ne Nummer zu groß für wen auch immer?!“ lache ich ihm entgegen.
„Du hast es alles mitgehört?“ fragt er überrascht.
„Jopp … also wer ist bei dir?“ frage ich neugierig.
„Bastian nur.“ antwortet er knapp.
„Achsoo, habs mir schon fast gedacht. Aber mal was anderes wo hat er ein Bild von mir gesehen, in meinem Profil hab ich doch gar keins drin.“ stelle ich fest.
„Weißt du noch unser letzter Abend?“ fragt er mich leicht traurig.
„Wie könnte ich.“ erwidere ich darauf hin.
„Da hat Amy doch ein Bild von uns zwei vor dem Sonnenuntergang gemacht und das hab ich als Bildschirmhintergrund drin.“ meint er etwas leiser zu mir.
„Och wie süß. Ich hab dich auch lieb. Aber warum?“ antworte ich ihm schmunzelnd.
„Weil ich dich so immer bei mir habe … ich vermiss dich einfach viel zu sehr.“ flüstert er.
„Ich dich auch Großer.“

„Wen vermisst du?“ höre ich diesen Bastian.
„Meine liebes Schwesterherz.“ höre ich ihn antworten.
„Uhh .. gib mal her.“ fordert er ihn auf.
„Nene lieber nicht.“ weigert er sich.
„Doch, jetzt gib schon. Ich will auch mal wissen wer das sein soll.“ meint dieser Bastian dazu.

„Was sagst du dazu?“ redet Robert wieder mit mir.
„Muss nicht unbedingt sein.“ meine ich skeptisch dazu.
„Na also, wie wärs wenn wir für heute aufhören? Ich ruf dich auch morgen ganz sicher wieder an.“ verspricht er mir.
„Können wir machen. Wann morgen?“ frage ich nach.
„Es ist ja Freitag, wir wärs so gegen 20:00 Uhr dann können wir wieder die halbe oder ganze Nacht durch reden.“ schlägt er begeistert vor.
„Willst du nicht lieber Feiern gehen?“ frage ich nach, weil ich ihn ganz genau kenne.
„Süße, willst du mich nicht mehr hören?“ fragt er leicht beleidigt.
„Quatsch, ich kenn dich nur.“ antworte ich ihm.
„Lass das mal meine Sorgen sein und wenn wir schon nicht mehr die ganze Nacht zusammen sitzen können, dann werd ich eben mit dir telefonieren.“ meint er zu mir.
„Ok, dann freu ich mich. Also dann bis morgen Abend dann.“ beende ich so das Gespräch.
„Ja ok, hab dich lieb Kleine.“ und schon hat er aufgelegt.

Nach dem Gespräch schau ich mir nochmal das Bild an, was er mir geschickt hat. Dieser Bastian sieht aber trotzdem richtig gut aus, auch wenn er so ein Macho sein soll, aber ist das nicht immer so? Die hübschen (und netten) sind meistens vergeben, Macho/Player oder Schwul. Auch wenn ich nichts gegen Schwule hab, wirklich nichts, trotzdem könnts von den gut aussehenden wirklich mal mehr geben. Ok, Robert sieht auch ziemlich gut aus, aber trotzdem ist er nur mein liebes Brüderchen. \'Hey, hat der trainiert?\' Das muss ich ihn morgen gleich mal fragen, denn als er noch hier war, war er auch schon ziemlich durch trainiert, also nicht übertrieben, eben genau richtig. Und jetzt auf dem Bild WOW, das ist ja noch etwas mehr und besser geworden.

„Isabella, wir sind wieder da!“ höre ich meinen Vater rufen.
„Schon?“ frage ich, als ich die Treppe runter gehe.
„JA, ging doch nicht so lange die Veranstaltung.“ teilt er mir mit. Meine Eltern sind beide oft unterwegs auf Geschäftsreise oder irgendwelchen Veranstaltung, denn mein Vater ist Manager eines sehr gut laufendes Restaurant und meine Mutter Rechtsanwältin eine erfolgreichen Kanzlei, dennoch geben sie nicht so mit dem Geld an und so leben wir auch eher bescheiden.
Doch auch wenn sie so oft unterwegs sind, verbringen sie, wenn sie wieder zu Hause sind, sehr viel Zeit mit mir. Meine Mutter arbeitet aber auch erst wieder seit ich 10 Jahre alt war.
Und das ist noch ein Grund, warum es hier so langweilig ist. Denn wenn meine Eltern nie da sind, ist früher immer Robert zu mir gekommen und hat bei mir oft übernachtet und hat auf mich \'aufgepasst\'.
„Achsoo, ok. Ich geh dann mal ins Bett, heute war ein langer Tag.“ sage ich nur noch zu meinem Vater und will wieder hoch gehen.
„Gute Nacht. Ach hat sich Robert wieder bei dir gemeldet?“ fragt mein Vater nach, denn auch er hat ihn sehr in sein Herz geschlossen, wie auch meine Mutter.
„Ja, wie haben heute zwei Mal telefonieren und morgen ruft er mich wieder an.“ meine ich zu ihm mit einem lächeln.
„Und wie geht es ihm? Ach wie ich euch kenn, werdet ihr bestimmt wieder die ganze Nacht durch reden.“ sagt er zu mir.
„Ihm geht es gut, nur das es für ihn immer noch etwas komisch ist. Und klar doch werden wir das machen, ist doch ok oder?“ frage ich noch nach, obwohl ich die Antwort schon kenne.
„Kann ich mir vorstellen. Ich kann es dir doch so oder so nicht verbieten, ihr seid doch eh wie Pech und Schwefel.“ meint er noch lachend zu mir.
„Wer ist wie Pech und Schwefel?“ mischt sich nun auch meine Mutter ein, die gerade in den Flur gekommen ist.
„Ich meine Robert und Isabella. Die zwei wollen morgen wieder die ganze Nacht durch reden.“ teilt er ihr mit, denn auch wenn die zwei schon 18 Jahre verheiratet sind, lieben sie sich immer noch wie am ersten Tag.
„Achso, ist ja bei den zweien nichts neues mehr. Du kennst sie ja Stefan.“ sagt meine Mutter zu meinem Vater.
„Ja, ich kenn sie mehr als genug, Sonja.“ meint er zu ihr.
„Naja ich geh dann mal wieder hoch.“ mische ich mich wieder ein.
„Gute Nacht.“ sagen sie wie in aus einem Mund.


Als mich am nächsten Morgen mein Wecker weckt, könnt ich ihn am liebsten gegen die Wand werfen, aber als ich dann schon die ersten Sonnenstrahlen in meine Zimmer scheinen sehe, ändert sich meine Laune schlagartig.
Da es schon sehr warm für Mitte April ist, entscheide ich mich für eine lange blaue Jeans und mein türkisfarbenes T-Shirt mit dem leichten Ausschnitt, das mir mal Robert gekauft hat, und meine Lieblingsballerina\'s, noch leicht schminken,meine Tasche über die Schultern und los kanns gehen.
Früher sind Robert, Amy und ich immer zusammen zu Schule gelaufen, aber jetzt kann ich ja nur noch mit Amy zusammen laufen, die immer vor ihrem Haus auf mich wartet, da sie nur 3 Häuser weiter wohnt.
„Hey Süße, na wie geht’s?“ begrüße ich sie mit einer Umarmung.
„Hey, naja wie soll es mir schon gehen und dir?“ meint sie mit einem Ausdruck von Traurigkeit zu mir.
„Mir geht’s super.“ strahle ich ihr entgegen, während wir los laufen.
„Hat es was mir Robert zu tun?“ fragt sie wissend.
„Mit wem denn sonst?“ frage ich zurück.
„Stimmt ja, hast ja gar keinen Freund.“ neckt sie mich wieder.
„JaJa, lass mich doch. Ohne Freund kann man tun und lassen was man will.“ erkläre ich ihr.
„Das sagst du immer.“

„Wer ist denn die heiße Lady in dem blauen Oberteil da?“ höre ich hinter mir eine raue Stimme und muss, wie Amy anfangen zu kichern.
„Das ist Isabella, die geht mit mir in eine Klasse.“ höre ich den anderen antworten und erkenne ihn gleich als Maik, der mit uns in einer Klasse ist.
„Kannst du uns vorstellen und am besten noch fragen ob sie mit mir ausgeht, wenn sie Solo ist?!“ fragt der andere und wir drehen uns immer noch kichernd zu denen um. Wobei ich feststellen muss das der Unbekannte gar nicht so übel aussieht, mit seinen kurzen blonden Haaren und schätzungsweise 1,80m zudem muss er auch ziemlich durch trainiert sein, aber ist bestimmt wieder so ein Macho.
„Also wie du schon weißt heiß ich Isabella, nein ich werde nicht mit dir ausgehen und ja ich bin Solo.“ sage ich grinsend zu dem Unbekannten.
„Och warum denn nicht Süße?“ fragt der Unbekannte mich.
„Sagt mir wenn ich mich irre, aber ich glaube das du zu der Sorte Mann gehörst, die Frauen wechseln wie Unterwäsche.“ teile ich ihnen mit.
„Nicht schlecht Isa, du hast ihn auf den ersten Blick ertappt.“ mischt sich nun auch Maik ein. Auch er sieht nicht schlecht aus, aber einfach nicht mein Typ mit den rot-blonden etwas längeren Haaren und den braunen Augen und etwas weniger durch trainierten Körper, aber er ist wirklich nett.
„Kannst du mal die Klappe halten.“ meckert der Unbekannte ihn an.
„Aber sie hat doch recht.“ verteidigt er sich.
„Süße willst dus dir nicht trotzdem nochmal überlegen?“ fragt er wieder mich.
„Ne danke, kein Bedarf, wie auch immer du heißt.“ sage ich frech zu ihm und Amy bekommt sich fast nicht mehr ein.
„Oh, ganz vergessen, mein Name ist Marc. Also jetzt weißt du mein Namen, wie wärs. Ich lad dich zum Eisessen ein, danach in ne Disco und dann in mein Bett.“ schlägt er mir vor.
„Ach weißt du, ich verbringe den Abend lieber mit meinem Brüderchen und du kannst alleine in dein Bett gehen.“ meine ich zu ihm.
„Dein Bruder hat dich doch jeden Tag, aber ich will dich doch haben und zwar für was ganz anderes.“ meint er leicht beleidigt zu mir.
„Pech gehabt, ich bin eben nichts für dich.“ meine ich zu ihm bevor ich mich umdrehe.
„Komm Amy, sonst kommen wir noch zu spät.“ sage ich zu ihr.
„Dem hast dus aber gezeigt. Sein Gesicht.“ lacht sie und ich muss auch anfangen zu lachen. Und so lachen wir den gesamten restlichen Weg bis zu Schule.

Im Unterricht beherrschen wir uns aber dennoch wieder und versuchen so gut es geht aufzupassen, da es ja unser letztes Jahr ist.

Doch dafür fangen wir in der Pause auch gleich schon wieder an, als wir Marc wieder sehen und er direkt auf uns zu kommt.
„Hey Süße, da bist du ja wieder, uns hast du es dir überlegt?“ fragt er mich gleich.
„Was gibt’s da zu überlegen, ich hab nein gesagt und werde auch bei nein bleiben.“ meine ich etwas fies zu ihm.
„Och warum denn nicht, kannst ja auch deine Freundin mit nehmen, dann teilen wir uns das Bett zu dritt.“ schlägt er vor.
„NeNe, lasst mich da raus. Mit so jemanden wir dir geb ich mich nicht ab und Isa auch nicht.“ mischt sie sich nun ein.
„Ach seid ihr Spießer.“ meint er beleidigt zu uns.
„Wir haben halt Geschmack und du gehörst da ganz eindeutig nicht dazu.“ sage ich fies zu ihm, bevor er wieder zu seinen Kumpels abzieht und uns noch einen bösen Blick zu wirft.

„Dem haben wirs aber gezeigt.“ lachen wir uns schlagen ein.

Auch der Schultag geht einmal vorbei und heute ausnahmsweise mal relativ schnell. Und als ich dann so gegen 14:30 Uhr zu Hause bin esse ich nur schnell was und gehe so gegen 15:00 Uhr wieder zu meinem Musikunterricht, denn ich spiele schon seit ca. 8 Jahren Querflöte und seit ca. 3 Jahren Klarinette. Doch heute ist Querflöte dran, Klarinette ist erst wieder am Montag dran.
Am Dienstag ist dann immer noch Orchesterprobe dran und am Mittwoch kommt Volleyball. Das heißt, dass ich immer nur den kompletten Donnerstag frei habe, aber ich brauche das alles, weil sonst würd ich vor Langeweile sterben, bin eben ein kleines Energiebündel.

Am Abend, nachdem ich gegessen, geduscht und meine Hausaufgaben gemacht habe ruft auch schon Robert an.
„Hey Sonnenschein.“ begrüßt er mich.
„Hey Großer.“ begrüße ich ihn ebenfalls.
„Na alles klar?“
„Sicher doch und bei dir?“ frage ich.
„Jopp, kann mich nicht beklagen.“ antwortet er mir.

So reden wir dann schon mal die ersten zwei Stunden durch und er erfährt was heute so vorgefallen ist und ich was bei ihm so war.

„Warte mal kurz, Kleine. Meine Dad ruft mich, komm gleich wieder.“ unterbricht er.
„Ok, aber beeil dich bitte.“ sage ich noch zu ihm, bevor ich höre das er das Telefon weg legt.

Nach ca. 15 Minuten, höre ich wieder wie er den Hörer wieder in die Hand nimmt.
„Isaaaa du glaubst nicht was meine Eltern zu mir gesagt haben.“ ruft er glücklich in das Telefon.
„Was denn?“ frage ich neugierig.
„Ich darf dich an Ostern besuchen!“ antwortet er außer sich.
„Was?? Das ist ja super, aber ich dachte das geht erst in den Sommerferien?“ meine ich dazu super glücklich.
„Ja dacht ich auch, aber sie meinen, meine Großeltern unbedingt das wir sie da besuchen, das heißt wir können uns eine Woche lange jeden Tag sehen und sie sagen, wenn das bei dir geht, das ich bei dir übernachten darf.“ sagt er immer noch glücklich.
„Klar, das wird schon gehen. Das ist die beste Nachricht seit langem.“
„Aber sowas von, ich freu mich so meine Kleine.“ freut er sich.
„Ich mich auch.“

So reden wir noch die ganze Nacht bis morgens um 07:30 Uhr durch und überlegen was wir alles machen wollen, wenn er endlich da ist. Und von Müdigkeit ist gar nichts zu spüren, da wir einfach viel zu aufgedreht sind.





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