Immer wieder

Autor: Caro (2)
veröffentlicht am: 04.01.2006




Immer wieder war es ein neuer Tag, ein neuer Morgen und immer wieder wolltesie loslassen... aber dann viel sie wieder aufs neue zurück - zurück in Trauer.Sie ging dann an sein Grab und dachte nach. Immer wieder wurde sie dann von dieser kalten Schauer, die ihr fast eisig den Rücken hinunterlief erschreckt. Jeden Tag, jeden Morgen aufs Neue. Es war so schrecklich, es war einfach nur grausam.
Doch an diesem einem Morgen war es anders. Sie wurde geweckt, von der frischen Frühjahrsluft, die durch den leichten Spalt ihres Fensters in ihr Zimmer zog. Sie stand auf, zog die Vorhänge auf und sah hinaus auf die Straße. Wie schön ein solcher Morgen doch seinkonnte, dachte sie kurz.
Sie ging ins Bad und zog eine Jogginghose und eine leichte Jacke über ihren schwarzen Pulli.Seit Josh tot war, war es ihr egal wie sie aussah - sie machte sich einfach nicht mehr viel daraus. Als sie gerade aus dem Haus trat, stoß sie mit einem Mann zusammen 'Kannstdu nicht aufpassen du Idiot!', fuhr sie ihn an. Dann sah sie hoch, sie hatte ihm den ganzen Kaffee, den er vorher in der Hand hatte über seine Hose geschüttet...
'Oh, ähm, das tut mir Leid', räusperte sie sich. 'Das war nicht meine Absicht...''Verdammt, ich habe gleich ein wichtiges Meeting und ich bin sowieso spätdran!'
'Wollen sie kurz mit hoch kommen, ich wohne gleich hier, sie können sichwaschen...'
'Ich weiß nicht...' er zögerte, 'aber na ja besser als gar nichts.'
Sie schloss die Tür auf. 'Wohnen sie alleine? Ich meine es ist eine ziemlich große Wohnung für eine Person.', rief er aus dem Bad.
'Nein, also ja, mein Mann, er ist... er ist vor drei Monaten gestorben.' baff, das saß.
'Das tut mir Leid, Entschuldigung, das wusste ich nicht.' Sie schwiegen. Dann kam er aus dem Bad.
'Naja, es ist nicht alles weg gegangen, aber der meiste Kaffee, jetzt sieht es nicht mehr ganz so schlimm aus'. Doch das sieht es, dachte sie sich. Er hatte einen riesigen Fleck auf derHose. Einen kurzen Moment hatte sie überlegt ihm einen Anzug von Josh zugeben, aber das konnte sie doch nicht.
'Also danke noch mal.' sie lächelte. und dann ging er. Sie hatte gelächelt. Am Abend klingelte es plötzlich und er stand vor ihr, der Mann von heute Mittag.
'Ähm... also... Hallo.. ich wollte fragen ob sie nicht vielleicht Lust hätten, etwas mit essen zu kommen?'
'Nein... danke.' sagte sie und schloss die Tür.
Sie war zu feige, wegen Josh. Sie würde ein schlechtes Gewissen haben. Aber dann öffnete sie erneut die Tür und er wollte gerade raus, da rief sie ihm hinterher: 'Ich komme doch mit, wenn sie noch wollen!'
'Klar will ich' sagte er mit einem Lächeln. Es war toll, sie hatte lange nicht mehr so viel gelacht, wie an diesem Abend. Dann fingen sie an... sie erzählte ihm von Josh.Sie redeten so viel und sie hatte lange nicht mehr mit einem Mann so viel geredet, sie hatte lange mit überhaupt keinem Menschen darüber geredet.
Sie wusste, dass sie irgendwann von Josh loslassen musste, sie wusste das sie nicht mehr für ihn leben durfte, sondern wieder alleine anfingen musste zu leben. Sie wusste auch, dass sie ihn niemals vergessen würde und das er in ihrem Herzen weiterleben würde, aber das sie offen sein musste, weil sie sonst kaputt gehen würde.
An diesem Abend nahm Steve sie in den Arm und küsste sie. Am Anfang war es schwer für sie das alles zu begreifen, diese ganzen Vorwürfe wegen Josh. Aber sie wusste das Josh wollte das sie glücklich wird, schließlich war das eines seiner letzten Worte.Und dann lebte sie weiter mit Steve und sie war ihm dankbar, dankbar für ein neues Leben.









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