Ein einziger Sommer - Teil 22

Autor: Hexe
veröffentlicht am: 04.09.2011


Sie drehte sich und öffnete langsam ihre Augen.
„Tobias, mein Kopf. Ich glaube ich träume.“ Murmelte sie.
Mit schnellen schritten war Tobias bei ihr.
„Nein, ich bin wirklich hier. Wie geht es dir?“ Fragte er besorgt.
„Mir tut mein Kopf weh. Was ist überhaupt passiert?“
„Kannst du dich an nichts Erinnern?“
Er streichelte beruhigend ihren Arm.
„Ich weis nur noch, dass ich zum See gegangen bin und nur an dich gedacht habe. Ich dachte du hast mich vergessen und kommst nie wieder zurück. Ich dachte ich hätte dich verloren, da habe ich nur noch einen Ausweg gesehen. Ich wollte erst nur den Schmerz betäuben, doch dann war da ein anderes Gefühl. Ich fühlte mich alleine und im stich gelassen. Ich wollte den Schmerz entfliehen und mich….“ Sie brach ab.
„und dich umbringen.“ Vollendete er, mit schmerzerfüllten Augen ihren Satz.
Verstört nickte sie.
„Oh Gott, Schatz. Ich hätte dich um ein Haar verloren und das nur weil wir uns verfahren hatten und deswegen im Stau standen.“ Unbegreiflich schüttelte er den Kopf.
„Es tut mir so leid. Ich wollte dir keine Sorgen bereiten.“ Tränen traten ihr in die Augen.
„Ach mein Schatz, jetzt geht es dir ja wieder gut.“
„Bis auf meinen Kopf, ja.“ Erklärte sie leise.
„Ich gehe eben den Arzt holen. Er wird dir ja auch sagen können ob du Besuch empfangen darfst. Ich habe nämlich eine Überraschung für dich.“ Munterte Tobias sie auf.
„Ach wirklich, was ist es. Mir geht es auch schon wieder viel besser.“ Log sie.
Seine Augen sahen intensiv in die Ihrer. Sie war selbst noch zu schlapp um ihre Augen offen zu halten.
„Nein, dass glaube ich dir nicht. Ich sehe doch deine Augenringe und die Schatten darunter.“
Sie schaute verdutzt und ließ sich in die Kissen sinken. Tobias trat aus dem Zimmer und wurde Draußen von allen umzingelt.
„Was ist mit ihr? Wie geht es ihr?“ fragte gleich Lisas Mutter, Martina.
„Es geht ihr gut, allerdings hat sie Kopf weh und ihr fehlt noch etwas anderes. Aber sie sagt es mir nicht.“ Erklärte Tobias verzweifelt.
„Oh.“ Entfuhr es Nicole und erinnerte sich an die letzen Morgen.
Jeden Morgen ist Lisa früher aufgestanden und hatte sich übergeben. Sie wollte den anderen nicht noch mehr sorge bereiten, deshalb behielt sie es für sich. Jetzt wurde ihr klar, warum sie sich Übergab.
„Wo ist der Arzt eigentlich abgeblieben?“ Fragte Tobias ungeduldig und riss Nicole aus ihren Gedanken. Erschrocken sah Nicole ihn an.
„Der wollte sich nur einen Kaffee holen.“ Meinte Jörn.
„Sagt ihr ihm, dass sie aufgewacht ist?“ Befahl er leicht.
„Klar machen wir.“ meldete sich Julia.
„Danke.“ Und nickte allen kurz zu.
„Tobias!“ Hielt Nicole ihn auf.
„Was ist?“
Ungeduldig blickte er sie an und Nicole kämpfte mit sich selbst.
„Ach nichts.“ Und ging in Richtung Aufenthaltsraum.
Schnell ging Tobias zurück ins Zimmer und entdeckte wie Lisa schnell ihre Hand vom Bauch nahm.
„Hast du auch woanders schmerzen?“ Fragte er Skeptisch.
„Nein, wieso?“ Gab sie zu bedenken und setzte eine Unschuldsmiene auf.
„Lisa ich habe es gesehen. Deine Hand ist ganz schnell vom Bauch weggezuckt.“
„Ja, ich habe ein leichtes Ziehen.“ Gab sie kleinlich zu.
„Der Arzt dürfte gleich kommen.“ Meinte er besorgt.
„Danke, ich mache dir echt nur sorgen.“ Meinte sie kummervoll.
„Ich habe dir es ja auch nicht leicht gemacht. Ich habe dich zu lange warten lassen. Wenn dir etwas passiert wäre. Ich hätte solche Schuldgefühle.“
„Tobias,“
Doch sie wurden von dem Arzt unterbrochen.
„Na wie geht es meiner Patientin?“ Fragte er voller Zuversicht.
„Hallo, sind sie erst neu hier oder kommen sie aus der anderen Stadt.“ Entfuhr es ihr, bevor sie darüber Nachdachte.
„Wieso?“
Nervös spielte er mit seinen Händen.
„Weil ich Sie nicht kenne.“ Stellte Lisa klar.
„Nein, ich bin neu hergezogen.“ Erklärte er schnell.
„Ach so.“
„Ja genau. Könnten sie Bitte den Raum verlassen. Ich muss sie wirklich genausten Untersuchen und dazu brauche ich ruhe.“
Der Arzt blickte Tobias streng an und Lisa bestärkte den Arzt: „Schatz warte doch einfach vor der Tür.“
„Wenn du das sagst.“ Und blickte sie sorgenvoll an.
„Ja.“
„Danke sehr.“ Trällerte der Arzt freudig.
Widerstrebend verließ Tobias das Zimmer und ließ Lisa allein zurück mit einem Fremden.
„Tobias, was sagt der Arzt?“ fragte besorgt Martina.
„Er will sie erst einmal gründlich Untersuchen. Danach wissen wir mehr. Aber irgendwie vertraue ich dem Kerl nicht. Lisa kennt ihn noch nicht einmal.“ Erklärte er ernst.
„Du denkst doch nur so schwarz, weil du sie beschützen willst.“ Meinte Nicole.
„Ich hoffe du hast Recht.“ Gab er zu bedenken.

Doch damit hatte sie nicht Recht. Während alle vor der Tür warteten, hatte Lisa das Gefühl, den Arzt doch irgendwo schon einmal gesehen zu haben. Nur wollte sie Tobias nicht beunruhigen.
„So haben sie irgendwo schmerzen?“ Fragte er professionell.
„Ja im Kopf und im Bauch bereich.“ Zählte Lisa auf.
„Na dann machen sie sich mal unten frei!“ Befahl er.
„Bitte?“ Fragte Lisa im schrillen Ton
„Waren sie jemals beim Frauenarzt?“ Und blickte sie skeptisch an.
„Nein.“ Antwortete Lisa wahrheitsgemäß.
Sie fühlte sich wie unter anklage.
„Hatten sie ungeschützten Verkehr mit einem Mann?“
„Ja.“ Stotterte sie.
„Na also, frei machen. Ich muss alle Möglichkeiten ausschließen.“ Befahl er erneut.
„Welche Möglichkeiten?“
„Schwangerschaft oder Geschlechtskrankheiten oder vielleicht haben sie auch nur einen verstopften Darm.“ Zählte er Trocken auf.
„OK.“
Lisa zog unsicher ihr T-Shirt Hoch und die Hose etwas runter.
„Gut so?“
„Ja das dürfte erst mal gehen.“ Winkte er ab.
„Gut.“
Der Arzt tastete den Bauch ab und griff ganz Plötzlich zu einem Messer. Lisa zuckte zusammen und schlug die Hand des Arztes weg.
„Was soll das?“ Verängstigt sah sie den Arzt an.
„Nichts, lehn dich einfach zurück. Es wird dir nichts passieren. Ich wollte dir nur einen Schrecken einjagen und austesten wie fit du bist.“ Sagte er feierlich.
„Ach so, aber das ist nicht die feinste Art.“ Gab Lisa zu bedenken.
„Entschuldigung.“






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