Ein einziger Sommer - Teil 19

Autor: Hexe
veröffentlicht am: 28.03.2011


So vergingen die Tage, indem Lisa versuchte wieder die Alte zu sein. Was ihr nicht ganz gelang. Wobei die Anderen sich darum bemühten sie abzulenken. Doch ihre Gedanken kreisten nur um ein Thema. Sie schaute jeden Morgen und jeden Abend die Straße suchend nach einem Bus oder Auto ab, jedoch ohne erfolg. Ihr Mut und ihre Hoffnung sanken jeden Tag mehr.

„Lisa, wir wollen hoch zum Berg. Felix hat es uns erlaubt. Kommst du mit.“ Fragte Dana.
„Ja gut.“
Mit Rücksäcken bepackt erklommen sie erneuert den Berg und machten oben ein Picknick.
Wobei Lisa wieder an die regnerische Nacht dachte, an der sie erfuhr wer Tobias wirklich war. Sie erinnerte sich, wie sie einfach abhauen wollte. Doch er hat sie aufgefangen und sie zurück gebracht. Zurück zu ihren Freunden und hat sie zum ersten Mal am nächsten Tag verführt.
„Lisa, du musst etwas essen.“ Unterbrach Nicole ihre Gedanken.
„Ja.“
Lisa kaute eine weile auf etwas Brot herum und schluckte es hinunter. Geistesabwesend biss sie erneut ab.
„OK, so geht das hier nicht mehr weiter. Lisa du musst endlich mal auf andere Gedanken kommen. Du machst dich nur selbst fertig.“ Sagte Nicole streng.
„Ach lass mich doch.“ Gab sie etwas genervt zurück.
„Lisa, ich vermisse Felix auch sehr, aber ich bin zuversichtlich, dass ich ihn wieder sehe.“ Schrie Julia ihr entgegen.
„Ich vermisse ihn doch so doll. Es tut mir leid, ich will euch nicht den Sommer verderben.“ Entschuldigte sich Lisa schnell.
Sie wollte sich nicht auch noch mit ihren Freundinnen streiten.
„Dann spiel mal jetzt die Harte und habe etwas spaß. Tobias möchte bestimmt nicht, das du dir die letzten Tage verdirbst.“ Meinte Dana aufrichtig.
„Ist ja schon gut.“ Lisa setzte eine andere Mine auf und lächelte Dana und Nicole an.
„Geht doch.“ Meinte Nicole und Dana stimmte ihr zu: „Endlich.“
Den ganzen Tag verbrachten sie oben auf den Berg. Sie spielten Hasche und fühlten sich wie kleine Kinder. Lisa mochte dieses Gefühl der Kindlichkeit. Das macht das Leben leichter, als Kind. Als Kind hatte man keine Probleme.
Als es anfing dunkel zu werden, machten sie sich auf den Weg nach unten. Als sie im Camp ankamen, empfing sie Jenny und meinte irgendwas davon, das Felix Lisa unbedingt sprechen möchte.
„Vielleicht ist Tobias ja schon da.“ Meinte Nicole und Dana munterte sie auf: „Na dann aber schnell.“

Lisa rannte ohne auf die anderen zu achten in Richtung Felix. Dort angekommen verschnaufte sie kurz, bevor sie an seine Tür klopfte. Sie trat nach der Aufforderung in sein Zimmer und war verblüfft, als sie ihn alleine vorfand.
„Du wolltest mich sehen?“ Fragte sie noch etwas außer Atem.
„Oh ja richtig. Sag mal wie viel habt ihr für die Disco ausgegeben. Ich glaube die Abrechnung stimmt nicht ganz.“ Meinte Felix Gedanken verloren.
„Was?“ Entfuhr es Lisa.
„Wie viel du für die Party ausgegeben hast?“ Wiederholte er.
„Ich…Ich weis nicht ganz. So ungefähr zweihundert Euro oder so. Mehr wolltest du nicht?“
„Nein, wieso?“
Lisa schüttelt den Kopf und verließ das Zimmer.
Draußen schlug sie gegen die Wand und unterdrückte die aufsteigenden Tränen.
„Reiß dich zusammen.“
Lisa stand eine weile da und atmetet Tief durch. Erst als sie sich wieder beruhigte, machte sie sich auf den Weg ins Zimmer.

„Und was wollte Felix von dir?“ fragten die anderen als sie ins Zimmer trat.
„Nur wie viel ich für die Party ausgegeben habe.“ Erklärte sie kurz.
„Mehr nicht?“ Fragten sie enttäuscht.
„Nein.“ Antwortete Lisa deprimiert.
„Schade.“
„Komm, das wird schon.“ Meinte Dana aufbauend.
„Ja, vielleicht.“
Lisa ergriff die halb angefangene Flasche Wodka, die auf den Tisch stand und genehmigte sich einen großen Schluck.
Sie hustete und setzte gleich noch einmal an. Sie konnte nicht länger der Versuchung zu entfliehen, nichts zu spüren.
„Das ist keine Lösung, Lisa.“ Erwiderte Nicole tadelnd.
„Na und, wen Interessiert es?“ Fragte sie bissig.
„Uns alle.“
„Es ist doch nur Heute.“ Schlichte Lisa.
„Wenn es bei Heute bleibt?“ Meinte Dana.
„Ja.“ Erwiderte Lisa gereizt und leerte die Flasche.
Schwindelig vom Alkohol und froh das dieser wirkte, legte sie sich ins Bett und deckte sich mit ihrer Decke zu.
„Gott, Tobias soll sich beeilen, sonst entdeckt er eine völlig verstörte.“ Sagte Nicole und legte ihren Kopf an Jörns Brust.
„Da hast du Recht. Ich versuche ihn morgen mal anzurufen.“ Meinte Ben verträumt.
„Wie? Du hast seine Nummer und hast bis jetzt noch nicht angerufen?“ Schrie Dana.
„Er meinte, ich solle nur in Notsituation die Nummer wählen.“ Verteidigte sich Ben, doch Dana erwiderte: „Das ist ja wohl mehr als eine Notsituation.“
„Ich versuche es Morgen.“
„Nein, du rufst ihn jetzt an. Wird’s bald?“ Dana schubste Ben an und dieser nahm sein Handy.
Unter dem strengen Blick von Dana, wählte er die Nummer.
Es klingelte, doch es ging keiner ran.
„Nichts, er geht nicht ran.“ Schilderte Ben und schaute Dana entschuldigend an.
„Ich Probiere es Morgen noch einmal.“ Sagte er schnell.
„Gut.“ Ließ sich Dana beruhigen.
„Ich bin Müde. Schlaft gut.“ Meldete Julia sich zu Wort.
„Für dich ist es auch nicht leicht oder?“ Fragte Nicole.
„Nein, aber ich weis, ich sehe ihn auf jeden fall wieder. Und ich weis wer meine Familie ist.“ Gab sie zu bedenken.
„Ja, wir haben echtes Glück. Ich kann mir das gar nicht vorstellen. So ganz ohne Familie?“ Meinte Dana ungläubig.
„Sie hatte Felix und uns.“ Meinte Nicole an Dana gewandt.
Sie nickte ihr zu und legte sich auch schlafen. Langsam wurde es still im Zimmer.





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