Ein einziger Sommer - Teil 18

Autor: Hexe
veröffentlicht am: 01.03.2011


Als Lisa am nächsten Morgen erwachte, kehrte der Schmerz der Sehnsucht zurück. Sie sah neben sich und erblickte Tobias schlafend. Ihre Hand streichelte sein Gesicht und er erwachte.
„Morgen meine Süße, schlaf noch ein wenig.“ Murmelte er zufrieden.
„Nein, dann habe ich ja noch weniger Zeit mit dir.“
„Ach so ist das. Na dann“ und küsste sie.
„Schatz, hör auf!“ Schrie sie erschrocken.
„Warum?“ und streichelte ihre Brüste.
„Weil du bald weg musst und ich dich noch Genießen will, ohne Sex!“ Entschied sie.
„Hatte ich auch nicht vor. Ich liebe dich.“ Flüsterte er liebevoll.
„Ich dich auch.“
„Die Kette steht dir wirklich gut.“ Lenkte er sie ab.
„Danke.“
„Muss ich dich wirklich schon alleine lassen. Du verliebst dich doch bestimmt in irgendwen anderes.“ Fantasierte Tobias.
„Nein, ich bin Treu. Obwohl der Rettungsschwimmer ist doch ganz süß.“ Scherzte sie.
„Hey, muss ich mir sorgen machen?“ und kitzelte sie.
Sie lachte herzlich und versuchte ihn auch zu kitzeln. Doch das gelang ihr nicht, da er schon weiter weggerutscht ist.
„Ich bin so Glücklich mit dir.“ Gab er zu und blickte sie verträumt an.
„Ich auch mit dir.“
„Wie spät ist es eigentlich?“ Fragte er.
„Weis ich nicht.“ Antwortete sie wahrheitsgemäß.
„Das ist schlecht.“
„Warum?“
„Wegen meinem Bus. Ich muss doch Heute fahren.“ Sagte er sanft.
„Nein, ich lass dich aber nicht gehen.“ Und klammerte sich an ihm fest.
„Musst du aber.“ Und streichelte behutsam ihren Rücken.
„Ich muss gar nichts, außer dich nicht weg zulassen.“ Und unterdrückte die Tränen.
„Ich werde dich doch auch vermissen.“ Er drückte sie ganz fest an sich.
Mit einem Auge blickte er zur Uhr und erschreckte: „Scheiße, das ist ja gleich Zehn. In zwei Stunden geht mein Bus und ich habe noch nicht gepackt.“
„Was?“ Fragte sie ungläubig.
„Ja, war wohl doch etwas länger gestern.“ Und zwinkerte Ihr zu.
„Dann pack du mal und ich weck die anderen.“
Schnell zog Lisa sich etwas an und stürmte zur Tür hinaus.
„Warte auf mich.“ Schrie er.
Schnell zog er sich seine Hose an und ging Oberkörperfrei aus der Hütte.
Schnell rannten sie zurück zum Hauptgebäude.
Lisa weckte Julia und Felix und rannte weiter. Vor ihrem eigenem Zimmer blieb sie stehen.
„Bis gleich.“ Schrie Tobias und schüttelte mit den Kopf.
In der Hektik hatte Lisa sich seine Hemd geschnappt, ohne es zu merken.
Während Tobias anfing seine Koffer zu packen, weckte Lisa auch den Rest.

Als sie alle geweckt hatte, saßen die Mädels mit Ben und Jörn in dem Zimmer der Mädchen und warteten auf Felix, Fred und Tobias.
„Ich will ihn nicht fahren lassen.“ Beschwerte sich Franziska.
„Ach Franzi, ich weis das du es schwer hast, aber er wohnt doch nur zwei Straßen weiter von dir. Ihr seit doch nur zwei Wochen von einander getrennt.“ Meinte Julia.
„Ja das stimmt auch wieder.“
„Lisa, möchtest du vielleicht etwas essen?“ Fragte Dana.
Doch Lisa schaute nur aus dem Fenster und dachte nur an die Tage ohne Tobias.
„Lisa?“
„Was?“ Fuhr sie erschrocken zusammen.
„Ob du noch etwas essen möchtest?“ Wiederholte Nicole Danas Frage.
„Nein Danke.“
„Ach Maus, er holt dich doch bald zu sich und dann kannst du mit deiner Mutter neu anfangen.“ Versuchte Dana Lisa wieder aufzubauen
„Ja ich weis.“
„Schatz, mach dich nicht fertig. Es Dauert doch nicht lange, ich bin doch bald zurück.“ Meldete sich Tobias und ging auf sie zu.
Er setzte sich neben sie und sie schmiegte sich an seine Brust.
„Ich weis, aber es ist halt so lange noch hin.“ Gab sie verlegen zu.
„Jetzt darfst du gerne die alte Lisa spielen!“ Scherzte er.
„Danke schön.“ Sanft schubste sie Tobias und lächelte ihn an.
„Siehst du jetzt lächelst du wenigstens.“
„Du bist ein Idiot.“
Sie nahmen sich fest in die Arme und genossen diesen kleinen intimen Moment.
„Ich liebe dich auch.“
Es klopfte an der Tür und Felix trat nach der Aufforderung ein.
„Meine Herren, es ist so weit, der Bus steht vor der Tür.“
„Wir kommen.“
So gingen sie alle gemeinsam zum Bus und verabschiedeten Ihre Freunde.
„Ben, Jörn ich hoffe ihr passt auf meine Süße auf. Und natürlich auch auf die anderen.“ Verlangte Tobias scherzhaft.
„Machen wir schon.“ Versicherten die Beiden.
Tobias verabschiedete seine Kumpels und die anderen Mädchen.
„So meine Süße, mach mir keine Schande und vergiss nicht, ich werde dich holen. Ich habe es dir ja versprochen.“ Belehrte er sie scherzhaft.
„Ich liebe dich.“ Und kleine Tränen bildeten sich in ihrem Augenwinkel.
„Ich dich auch.“
„Ich vermisse dich jetzt schon.“ Sprach sie leise.
„Mach es mir doch nicht so schwer.“ Und ließ kurz den Kopf hängen.
Lisa lachte gequält. Der Bus hupte und alle stiegen ein. Tobias gab Lisa einen langen Leidenschaftlichen Kuss, bevor er zur Bustür ging, wo er noch einmal stehen blieb und zu ihr blickte. Felix zog ihn in den Bus und dieser schloss die Tür. Der Bus fuhr an und Lisa schaute ihm Hinterher.
„Jetzt ist er weg.“ Flüsterte sie Traurig.
„Ach komm, er ist doch bald wieder da.“
„Ja.“
Während die anderen gingen blieb Lisa stehen und erwartete, dass der Bus zurückkommt. Doch er kam nicht zurück. So wie ihre Eltern damals nicht wieder kamen. Sie fragte sich ob es jetzt auch wieder fast vierzehn Jahre dauert, bis er sie abholt. Sie ließ den Kopf hängen und erblickte nicht ihr T-Shirt, sondern seins. Sie zog den Kragen hoch und roch sanft daran. Sein Geruch war überwältigend.
Langsam begann es zu regnen und Lisa blieb immer noch stehen. Genau wie Damals.
„Lisa, kommst du?“ Fragte Julia.
Ihre Hand ergriff das Medaillon und sie dachte an Tobias.
„Lasst mich bitte diese Nacht allein. Ich bin morgen wieder da.“ Meinte sie.
„Wo willst du den hin?“ Fragte Dana gegen den immer doller werdenden Regen.
„Zur Hütte. Bis morgen.“
Entschlossen rannte sie in Richtung der Hütte und ließ ihren Tränen freien lauf.
In der Hütte legte sie sich auf das Sofa und blickte zurück als sie das erste mal mit Tobias hier war, und auch an die letzte Nacht.
In der vollkommenen Einsamkeit überließ sie sich ihren Gefühlen.

Als Lisa am nächsten Morgen erwachte, war sie leicht irritiert.
Verschwommen erinnerte sie sich an den letzten Tag und unterdrückte erfolgreich die Tränen.
Beruhigt ging sie zu den anderen zurück.
„Geht es dir besser?“ Fragte Nicole voller sorge.
„Ja, danke.“
„Komm wir wollen an den Strand.“ Erzählte Dana und zog sie mit sich, zum See.
Lisa wurde von den anderen zum Schwimmen gezwungen und versuchte die Harte Lisa wieder zu sein. Ab und zu gelang es ihr und doch dachte sie nur an Tobias und spürte noch seine Lippen auf ihren.
Seufzend blickte sie zum Himmel, als sie sich gerade eine Pause gönnten.
„Wollen wir Heute Abend den Sonnenuntergang ansehen?“ fragte Dana.
„Wäre Toll, aber leider ohne mich. Meine Eltern holen mich doch noch Heute ab.“, meinte Franziska.
„Was?“
„Warum?“, fragten Dana und Julia
„Na wegen meinem Fred, der fehlt mir so und ich will nicht ohne ihn sein.“ Erklärte Franziska traurig.
„Du nun wieder.“ Scherzte Julia.
„Was denn?“ Und hob kurz die Schultern.
„Wann wirst du denn abgeholt?“ Fragte Nicole.
„Sie dürften bald da sein.“
Kaum hatte sie es ausgesprochen, kamen ihre Eltern um die Ecke bogen.
„Hallo Franzi.“ Begrüßten beide Franziska fröhlich.
„Mama, Daddy, ich habe euch so vermisst.“
Lisa beobachtete den Vorgang und fühlte sich ganz klein und unbedeutend. Sie stellte sich vor, dass sie Franziska wäre und das waren ihre Eltern. Tränen traten ihr in die Augen.
<Warum kann ich nicht so Glücklich sein? Warum musste mir so etwas passieren?> dachte Lisa. Sie stand auf und lief zum Zimmer, sie brauchte Tobias.
„Lisa?“ Schrie Nicole ihr hinter her.
„Lass sie, morgen geht es ihr bestimmt besser.“ Meinte Jörn zuversichtlich.

Im Zimmer legte sich Lisa in ihr Bett. Sie wusste nicht wie sie mit der Situation umgehen sollte. Sie wollte ihren Freundinnen die Ferien nicht vermiesen und doch konnte sie nicht die Harte spielen, geschweige den lachen. Dieser Sommer hatte sie verändert, zu sehr verändert.
Während Lisa im Zimmer Trübsal blies, machten sich die anderen noch einen Schönen Tag.
„Wisst ihr was, ich hole Lisa mal eben aus dem Zimmer, und dann schauen wir uns den Sonnenuntergang an.“ Entschied Julia.
„Mach das, wir warten hier auf euch.“ Antwortete Dana ihr.
Schnell machte sich Julia auf den Weg zu Lisa.
„Hallo Lisa, ich wollte dich zum Sonnenuntergang abholen. Danach wollten wir Felix fragen, ob wir ein Lagerfeuer machen können.“ Erzählte Julia Lisa, als sie ins Zimmer stürmte.
„Nein, ich bleibe lieber hier. Geh du nur und genieße es.“ Lisa hockte auf ihrem Bett und blickte verträumt aus dem Fenster. Ihr Kopf lehnte an der Wand und befeuchtet diese.
„Lass doch den Kopf nicht hängen.“
„Morgen bin ich wieder die Alte. OK?“ Versprach Lisa.
Heimlich hatte sie sich etwas aus ihrem Vorrat, in der Tasche, einige Schlucke Wodka gegönnt. Welche ihr halfen, nicht komplett durchzudrehen.
„Na gut. Ich gehe glaube ich, auch ins Bett.“ Meinte Julia.
„Mach das.“ Gab Lisa zurück.
„Schlaf gut.“
„Ja danke du auch.“
„Bis Morgen dann.“ Versuchte Julia erneuet ein Gespräch anzufangen.
Doch Lisa wirkte abwesend.
Beide gingen sie ins Bett und hingen ihren Gedanken hinterher. Fest drückte Lisa sich den kleinen Bären von Tobias an die Brust und weinte leise.

Später am Abend kamen auch die Anderen zurück. Alle vier waren gut gelaunt und machten etwas lärm.
„Na ihr vier, seid ihr auch zurück.“ Meldete sich Julia zu Wort.
„Ja, schuldige wir wollten dich nicht aufwecken.“ Meinte Nicole.
„Ach ich kann sowieso nicht schlafen.“ Erklärte Julia.
„Ach so.“
„Wie geht es Lisa?“ Sorgenvoll blickte Dana auf Lisa.
„Sie hält sich tapfer.“ Antwortete Julia.
„Sie tut mir so leid.“ Meldtete sich Nicole.
„Mir auch.“ Meinte Dana.
„Wir gehen mal rüber, dann könnt ihr in ruhe reden.“ Sagte Ben.
„Gut, bis Morgen.“ Meinte Dana etwas enttäuscht.
„Bis morgen.“
Sie verabschiedeten sich von ihren Freunden und setzten sich auf ihr Bett, wo sie sich ihre Schlafsachen anzogen.
„Was ist eigentlich aus dem Lagerfeuer geworden?“ Fragte Julia und Dana antwortete: „Ach wir haben es gelassen“
„Schade.“
„Ja, aber wir holen das später vielleicht nach.“
„Was machen wir eigentlich morgen?“ Fragte Nicole.
Alle sahen sich an und zuckten mit den Schulter.
„Weis ich gar nicht.“ Sagte Dana.
„Lassen wir uns einfach überraschen.“ Winkte Nicole ab.
„Ja, also gute Nacht.“ Wünschte Julia.
„Nacht.“





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