Ein einziger Sommer - Teil 11

Autor: Hexe
veröffentlicht am: 13.01.2011


Sie zogen sich etwas wärmeres an und trotteten nach Draußen.
„Das ist aber mein Pullover?“ Beschwerte sich Tobias auf den Weg.
„Du meintest ich sollte ihn behalten.“ Meinte Lisa und zuckte mit den Schultern.
Am Feuer angelangt, setzten sie sich alle auf eine der Bänke am Lagerfeuer und grillten kleine Würstchen und Knüppelkuchen. Tobias zog Lisa fest an sich und blickte ihr in die Augen.
„Warte mal du hast da etwas Asche.“ Hauchte er sanft.
„Echt.“
Sie streckte ihr Gesicht ihm entgegen und er wischte über eine kleine stelle an ihrem Auge.
„Danke schön.“
Verträumt sah er ihr in die Augen. Seine Lippen senkten sich sanft auf die Ihre. Ihre Hände, die unter den Ärmeln seines Pullover steckten, umfassten sein Gesicht.
„Ich liebe dich.“ flüsterte Tobias ihr entgegen.
Noch ganz benommen sah Lisa ihn nur an. Sanft nahm er ihre Hände in seine.
Lachend wandte er sich wieder den anderen zu. Während Lisa versuchte ihre Gefühle zu sortieren.

„Was haltet ihr von einer schönen Gruselgeschichte.“
„Mark, verdirb uns doch nicht den schönen Abend.“ Meckerte Dana.
„Schade.“
Doch Mark lies es sich nicht nehmen, den jüngeren eine seiner gruseligsten Geschichten zu erzählen. Es dauerte nicht lange bis die ersten schreiend zu den Erziehern rannten. Wütend kam wenig später, Maike an und nahm sich Mark zur Brust. Lachend beobachteten alle das Geschehen.
Während die Jüngeren zu Bett geschickt wurden, saßen die älteren am Feuer und unterhielten sich leise. Es wurde immer später und später.

Ein lautes Eulen rufen war zu hören und Lisa zuckte zusammen. Sie kannte diesen Ruf genau, Luke.
„Alles klar?“ Fragte Tobias.
„Ich dachte nur, dass ich etwas gehört habe.“ Erklärte sie.
„Haben dir die Geschichten auch zugesetzt?“ Scherzte er.
„Nein.“
Der Ruf kam immer näher und Lisa wurde nervöser. Sie schaute sich um und rutschte hin und her.
„Schatz, was ist los?“ Ungeduldig blickte er sie an.
„Ich glaube Luke ist hier.“ Erklärte sie leise.
„Wer?“
„Der Kerl aus der Stadt. Weist du noch. Vor dem du mich beschützt hast?“ Fragte sie.
„Als ob ich das vergessen könnte.“ Meinte er wütend und erinnerte sich kurz an den Nachmittag vor einigen Tagen. An ihre vor angst geweiteten Augen und an ihrem zitterten Körper in seinen Armen.
„Luke hat auch immer diese Geräusche gemacht. Es war so eine art Zeichen von uns beiden. So wusste ich immer, dass er in der nähe war.“ Berichtete sie.
„Was?“ schrie Tobias empört.
„Tobias, nicht so laut.“ Zischte Lisa.
„Was ist den los?“ fragte Dana
„Nichts.“
„Sicher?“
„Ja!“ meinte Tobias.
„Bist du dir sicher?“ fragte Tobias Lisa leise.
„Ganz sicher.“
„Willst du lieber rein gehen?“
„Gerne.“ Antwortete sie etwas ängstlich.
„Also wir sind müde kommt ihr auch mit?“ fragte Tobias in die Runde und spielte ein Gähnen vor.
„Ja, kommt packen wir ein.“ Meinte auch Dana.
„Danke!“ flüsterte Lisa.
Tobias lächelte sie an und sah einen schatten hinter ihr. Sein Arm um sie, verstärkte sich und er zog sie ganz nah an sich.
„Was hast du?“ Fragte sie ängstlich.
„Lass dir nichts anmerken, aber er ist hinter dir.“
Lisas Augen weiteten sich und sie begann zu zittern.
„Keine sorge, ich bin da.“ Beruhigte er sie.
„Lass uns rein.“ Drängte sie.

Doch genau in diesem Moment stürmte Luke auf die kleine Gruppe zu. Im Kurzschluss Moment schubste Tobias Lisa in die Arme von Ben. Lisa wusste gar nicht wie ihr geschieht.
Tobias selber schmiss sich Luke entgegen und schlug ihm ins Gesicht. Nicole und Dana fingen an zu schreien. Lisa wusste nicht mehr wer, wer war. Beide suhlten sich am Boden. Mal lag der einer oben und mal der andere. Lisa konnte den Blick nicht wenden und wusste nicht, wie sie Tobias helfen konnte.
„Tut doch etwas.“ Schrie sie Ben und Jörn an.
Ben und Jörn sahen sich an und griffen nach den Beiden. Beide wehrten sich und versuchten sich freizumachen.
Durch das schreien, der beiden anderen Mädchen kamen einige vom Camp angerannt, vorne ran Felix.
„Was ist hier denn los?“ Fragte er laut.
Lisa war derweilen in Tobias armen geflüchtet und versuchte ihn zu beruhigen, welcher Luke voller Abscheu ansah.
Felix ging zwischen beiden Parteien und fragte noch einmal: „Was soll das ganze hier?“
Er schaute beide an.
Tobias legte seinen Arm um Lisa und beruhigte sich etwas. Doch seine Augen funkelten immer noch vor Wut.
„Der hat angefangen. Ich war nur zufällig in der Nähe. Außerdem hat sich dieses Arsch, an meinem Mädchen vergriffen.“ Erklärte Luke unschuldig.
„Dein Mädchen, was soll der scheiß?“ fauchte Lisa ihm entgegen.
„Ach süße, ich weis doch was du fühlst. Der Typ da war doch nur um mich zur Eifersucht zu bringe. Was du auch geschafft hast. Aber ich verzeihe dir.“ Meinte er sanft.
„Du spinnst wohl. Du bedeutest mir nichts.“ Schrie sie ihm entgegen.
„Ach aber für deine Drogen war ich gut genug oder was?“ Schrie er wütend.
Stille.
Geschockt blickten alle von Lisa zu Luke und wieder zurück.
Felix schaute Lisa erschrocken an.
„Wer hat sie mir den gegeben? Wer hat es ausgenutzt das ich alleine war? Das ich unglücklich war? Du widerst mich an.“ Lisa schaute Luke finster an.
„Ich gehe, aber ich komme wieder. Ich sehe du brauchst noch etwas Zeit.“ Drohte Luke.
„Lass sie in ruhe. Sie gehört zu mir.“ Sagte Tobias bestimmend.
Luke blickte ihn an und meinte: „Sie wird schon bald mir gehören, verlass dich drauf. Sie wird dich vergessen, du Schnösel.“
Eilig verließ Luke den Platz, wobei er sich an den Kopf fasste um seine Wunde zu bedecken.
Erleichtert seufzte Lisa auf und legte ihren Kopf an Tobias Brust.

Felix scheuchte alle wieder zurück ins Haus und blieb vor Tobias und Lisa stehen. Die anderen warteten vorne an der Tür.
„Ich bin etwas enttäuscht. Warum hast du mir nichts gesagt?“ Fragte er voller Kummer.
„Ich wollte dir doch keine Sorgen machen.“ Erklärte sie.
„Aber.“
„Es tut mir leid. Aber was hättest du denn schon machen können?“
„Dir helfen. Aber wie ich sehe brauchst du das nicht mehr.“
Felix schaute Tobias an und tätschelte Lisas kopf.
„Wenn du wieder Probleme hast, komm bitte zu mir.“ Flehte er sie an.
„OK.“ Und Umarmte ihn noch einmal.
Müde lächelte Felix sie an und ging.

„Ich muss mich schon wieder bei dir bedanken. Und doch muss ich mit dir meckern.“ Meinte Lisa.
„Schatz lass uns einfach rein und das hier vergessen. Außerdem bist du bestimmt auf dem verletzten Fuß gelandet.“ Lenkte Tobias ab.
„Nein. Trotzdem, so leicht kommst mir nicht davon.“ Begann sie zu schimpfen.
„Komm, ich bin müde.“
Tobias schubste sie in Richtung Haus.
„Du bist gemein.“ Lisa blieb stehen und blickte ihm erst an.
„Warum? Weil ich keinen an dich ranlasse, außer mir? Lisa, keiner wird dir je wieder wehtun.“ Erklärte er ernst.
Er schaute ihr eindringlich in die Augen und Lisa kamen die Tränen. Mit einem Finger wischte er die Träne aus ihrem Gesicht und er entspannte seine Züge.
„Du bist echt süß wenn du so Traurig schaust.“ Seufzte er.
„Das stimmt nicht.“ Und wischte mit einem Ärmel über ihre Augen.
Mit verschleierten blick schaute sie Tobias an.
„Komm lass uns Schlafen gehen. Ich bin Müde.“ Er legte den Arm um sie und ging in Richtung Zimmer weiter.
„Schatz, lass uns erst einmal dein Auge verarzten.“
„Halb so schlimm. Ein Mann kann das ab.“ Wehrte er ab.
„Du Macho, komm.“

Fürsorglich schleifte Lisa Tobias ins Zimmer.
Im Zimmer angekommen wurden sie gleich vom lauten Geschnatter in empfang genommen.
Alle saßen auf den Betten verteilt und redeten wild durcheinander.
„Ruhe, was geht hier denn vor?“ Schrie Lisa.
Tobias legte sich auf ihr Bett und Lisa setzte sich zu ihm.
„Wir diskutieren. Das war doch derselbe Typ, wie in der Stadt, als wir zum Café wollten. Ist das Korrekt?“ fragte Dana
„Ja.“ antwortete Lisa
„Sag ich doch. Also warum ist er hinter dir her?“ Fragte Nicole.
„Ich weis es nicht. Anscheinend habe ich ihm Hoffnungen gemacht.“
„Das ist mir unbegreiflich.“ Meinte Dana und schwieg für einen Moment.
„Und bei dem hast du immer deine Drogen gekauft?“ Fragten sie erneuet.
„Ja genau.“
„Dieser Kerl sollte verhaftet werden. Der hat das eiskalt ausgenutzt.“ Sagte wütend Nicole.
„Ich habe ja jetzt meinen Starken beschützter.“ Beruhigte sie Dana und Nicole.
„Du meinst der, der hinter dir gerade eingeschlafen ist?“ sagte Ben.
„Was?“
Lisa drehte sich herum und erblickte Tobias schlafend hinter sich.
„War wohl doch zu anstrengend für ihn.“ Gab Lisa zu bedenken.
„Anscheinend.“ Meinte auch Nicole.
„Sagt mal was machen wir morgen eigentlich?“
„Julia, wie kannst du von unserem Thema, nur auf Morgen kommen?“ Fragte Franziska kopfschüttelnd.
„Was denn, ich wollte doch nur das Thema wechseln.“ Verteidigte sich diese.
„Ich glaube morgen haben wir Freizeit, aber Übermorgen fahren wir in den Freizeitpark in Solrau.“ Erzählte Lisa eifrig und Dana fragte: „Waren wir da schon mal?“
„Nein, der hat erst letzten Sommer aufgemacht. Das hat mir Babet erzählt, als ich im Winter bei ihr war.“
„Lisa, du hättest es uns wirklich sagen müssen. Wir wären doch für dich da gewesen.“ Meinte Nicole niedergeschmettert.
„Ich habe ein richtig schlechtes Gewissen, es nicht gemerkt zu haben.“ meinte Dana an Lisa gewandt.
„Ich wollte euch keine Sorgen bereiten.“
„Das wissen wir alle.“ Meldete sich Julia zu Wort, obwohl sie nicht wusste, worüber alle sprachen.
„Jetzt lasst uns schlafen.“
„Gerne!“ meinte auch Franziska.
Angekuschelt an Tobias schlief Lisa ein, sowie die anderen auch.





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