Ein einziger Sommer - Teil 8

Autor: Hexe
veröffentlicht am: 24.12.2010


Tobias konnte nicht anders und legte seinen Arm um sie. Lisa wurde schwindlig und begann zu zittern. Sie drehte sich zu ihm, um zu sagen er soll seinen Arm wegnehmen, aber er schaute sie verträumt an. Seine Augen wanderten zu ihren Lippen.
„Kannst du nicht schlafen?“ flüsterte er leise.
„Doch nur dein Arm stört mich.“ Stotterte sie verlegen.
„Warum?“
„Ich bin es nicht gewohnt, so eng aneinander zu liegen.“
„Mache ich dich Nervös?“
„Nein, ich meinte doch nur, also….“
Doch weiter kam sie nicht. Seine Lippen senkten sich auf dir ihre. Mit sanften druck öffnete er ihre Lippen. Seine Zunge erkundete ihren Mund. Halt suchend griff sie ihm ins Haar und zog ihn noch näher.

„Nein, warte das darf nicht passieren.“ Wehrte sich Lisa und drückte Tobias weg.
„Warum?“ Fragte er verzweifelt und blickte sie unverwandt an.
„Weil…“ Stotterte sie.
„Weil keiner hinter deine Fassade blicken darf? Weil dich keiner verletzten darf?“ Flüsterte er gereizt.
„Ich muss jetzt alleine sein.“ Entschied Lisa.
Unsicher stieg Lisa aus dem Bett und schlich sich aus dem Zimmer, gegenüber zu den Toiletten. Dort ging sie hin und her und fing an zu weinen. Sie spürte die heißen Tränen auf ihren erröteten Wangen. Sie wischte sich sauer die Tränen weg, doch es kamen immer wieder neue.
<Kann er mich den so sehr aus der Fassung bringen? Warum nur?> schoss es ihr durch den Kopf.
Während Lisa auf der Toilette hin und her ging, wusste Tobais nicht was er machen sollte. Ihr hinterher laufen oder warten.
„Tobias, lauf ihr hinterher.“ Meinte Nicole, „Sie ist verwirrt.“
„Meinst du sie will mich jetzt sehen.“ Es war eher eine Feststellung als eine Frage.
„Ja, lauf schon und such sie.“ Ermutigte Nicole weiter.
„Aber wo?“ Fragte Tobias etwas verzweifelt.
„Probiere es auf der Toilette.“ Meinte Dana zuversichtlich.
Tobias machte sich auf den weg.
Es klopfte an der Tür und Lisa zuckte zusammen.
Sie öffnete die Tür und erblickte Tobias in Boxershorts und einem weitem T-Shirt. Er strich über ihre Wange und zog sie in seine Arme. Lisa vergas all ihre vorsetzte. Sie konnte sich nicht mehr verstecken.
„Was ist bloß los mit dir? Hast du so große Angst davor geliebt zu werden?“ Sanft streichelte er ihren Rücken.
„Ich wurde geliebt aber im stich gelassen. Es tut mir leid.“ Stammelte sie.
„Nein, mir tut es leid. Ich hätte dich nicht so drängen sollen. Aber als ich dich sah, ich konnte nicht anders.“ Erklärte er sanft.
„Nein, bitte nicht.“ Ungläubig schüttelte Lisa den Kopf.
„Meinst du, du kannst mir erzählen was passiert ist?“
„Nein, das weis niemand außer einige wenige.“ Antwortete Lisa ihm.
„Lisa, du kannst dich mir anvertrauen.“
„Nein, erst muss es Dana und Nicole wissen.“
„Aber was ist, wenn ich dich nicht vorher gehen lasse?“ Lenkte er ab.
„Dann werden wir hier erwischt und bekommen ärger.“
„Also ein Grund mehr mit mir zu reden. Lisa ich will dir nichts tun. Wir könne ja auch in mein Zimmer gehen, da haben wir ruhe.“
„Und du willst mich nicht ins Bett bekommen. Ich bin kein Mädchen für eine Nacht.“ Stellte sie wütend fest.
„Jetzt bist du wieder die Harte. Nein, ich tue nichts was du nicht auch willst.“
„OK.“
Das war nicht gut und das wusste sie auch. Sie wusste er konnte alles mit ihr machen. Ihr Herz hämmerte ihr bis zum Hals.

Sie gingen in sein Zimmer, welches sich zwei Türen weiter, als ihr eigenes befand. An der Tür blieb sie kurz zögernd stehen. Es war viel kleiner als ihr eigenes. Sanft zog Tobias sie ins Zimmer.
Sie setzten sich auf sein Bett und er legte einen Arm um sie. Sie zuckte leicht zusammen, doch er verstärkte seinen Griff.
„Also, ich habe das noch nie einem erzählt und ich bitte dich, es auch nicht weiter zu erzählen. Niemanden, schwöre es.“ Flehte sie ihn an.
„Ich schwöre es.“
Sanft gab er ihr einen Kuss.
Lisa seufzte auf und atmete noch einmal tief durch. Ihr war merkwürdig, ihm konnte sie das alles sagen, aber ihren eigenen Freundinnen nicht.
„Also ich fang mal von vorne an. Als ich drei Jahre alt war, war mein Leben noch in Ordnung. Ich hatte eine Familie, ein zu Hause und Freunde dort, zumindest glaube ich das. Ich weis leider nicht mehr wo es war. Ich war ja noch klein, aber so stelle ich mir es jedenfalls vor. Meine Erzeuger haben mich hierher gebracht. Sie dachten wohl, hier finde ich neue Freunde und kann den ganzen Sommer über spielen und lachen. Ich verbrachte einen schönen Sommer hier. Als es langsam dem Ende nahte wurde ich nervös. Ich freute mich wieder nach Hause zu fahren. Die Erzieher meinten ich sollte nicht mit dem Bus fahren, wie alle anderen. Meine Eltern wollten mich abholen. Und so stand ich da und wartete. Es wurde später am Abend und es begann zu regnen, doch ich wartete immer noch. Als es Nacht wurde, holte mich Felix rein und sagte mir meine Eltern kommen nicht mehr. Ich habe es nicht gleich verstanden. Ich war erst drei. Doch sie haben mich hier abgesetzt und seitdem, habe ich sie nie wieder gesehen. Ich lebe hier seit vierzehn Jahren. Die Erzieher haben zweihundert Meter weiter ihr zu Hause, doch ich blieb hier. Sie gaben es vor zehn Jahren auf und blieben auch hier. Ich plane im Winter die Aktivitäten im Sommer und mache sonst auch hier den Haushalt. Und meine größte Sünde habe ich vor zwei Jahren begangen. Ich habe bei meiner Erkundungstour einen Typen kennen gelernt. Den hast du Heute Nachmittag kennen gelernt. Luke. Dieser gab mir Gras und Cooks. Er meinte das würde mich auf andere Gedanken bringen. Es half und ich kaufte einiges anderes bei ihm. Von dem Cooks bin ich so langsam weg, aber das verfluchte Gras hat mich in seinem Band und ich komme davon einfach nicht mehr los. Ich…“
Lisa rannen die Tränen vom Gesicht und Tobias konnte nicht fassen was sie ihm gerade anvertraut hat.
„Lisa es tut mir leid. Hätte ich das gewusst, hätte ich dich nicht so gedrängt. Es tut mir wirklich leid.“ Stammelte er.
„Nein, das muss es nicht. Gott, es tut gut mit jemanden zu reden.“ Gab sie lächelnd zu.
„Ich bin gern dein Taschentuch.“
„Danke.“
Gerade wollte Tobias ihr noch etwas erzählen, doch kam Lisa ihm zuvor. Sanft küsste sie Tobias auf den Mund. Er vertiefte den Kuss und öffnete ihre Lippen mit sanftem Druck. Lisa seufzte unter ihm. Sie wusste nicht, wer angefangen hatte ihre Sachen auszuziehen.
„Warte, ich hatte noch nie.“ Wehrte Lisa sich und Tobias lächelte.
„Ich auch nicht. Aber wir können uns Zeit lassen.“
„Tobias, du und noch kein Sex?“ Fragte sie ungläubig.
„Nein, ich hatte noch nicht einmal eine Freundin. Guck doch nicht so. Ich bin nun mal anders als du denkst.“
„Das sehe ich.“ Antwortete sie Kopfschütteln und ihr Puls normalisierte sich wieder.
„Wollen wir noch warten?“
Lisa nickte mit dem Kopf.
„Danke.“
„Willst du hier schlafen oder wollen wir uns zurück stehlen?“
Obwohl er die Antwort schon kannte, wollte er ihr die Wahl stellen.
„Lass uns lieber zurückgehen.“
„Hast du etwa Angst?“
„Vielleicht?“ Gab sie zu bedenken.
Sie schlichen sich zurück in Lisas Bett und kuschelten sich aneinander. Arm in Arm schliefen sie ein. Doch Lisa hatte ein ungutes Gefühl.





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