Ein einziger Sommer - Teil 4

Autor: Hexe
veröffentlicht am: 03.12.2010


Die nächste drei tagen verbrachten sie am See oder nahmen an den Aktivitäten wie Malen oder Bogenschießen teil. Lisa dachte oft an Tobias und senkte den Blick, wann immer sie sich über den Weg liefen. Selbst ermahnte sie sich immer an ihr eigenes Versprechen, Abstand halten.
Zwar bekamen es ihre Freundinnen mit, aber sie konnten nichts dagegen tun.

Heute wollten sie schwimmen. Die Sonne leuchtete heiß am Himmel und der See versprach abkühlungs-.
Lisa, Dana und Nicole machten es sich gerade auf der Decke gemütlich, als die Jungs kamen. Alle fünf waren in Shorts und T-Shirt bekleidet und sahen verdammt Aktrattiv aus.
Auf den Steg saßen Julia, Franziska und Mitzi und schaute rüber zu den Jungs. Sie kicherten wie kleine Mädchen.
„Guckt euch die nur mal an.“ Sagte Lisa zu ihren Freundinnen und zeigte auf die drei am Steg.
„Passt mal auf, der wird das lachen gleich vergehen.“ Meinte Lisa kurze Zeit später.

Alle drei waren so vertieft das sie nicht bemerkten wie sich Lisa von hinten ran schlich und Mitzi ins Wasser stieß. Prustend kam Mitzi an die Oberfläche.
„Du bist so ein ungezogenes Gör und kindisch.“ Schimpfte Sie wütend.
„Na und, dafür habe ich nichts gegen Wasser und kann mich auch mal amüsieren.“ Höhnte Lisa und lachte.
„Du bekommst doch nie einen ab. Und überhaupt tun mir deine Eltern leid. Was die nicht mit dir aushalten müssen.“ Schrie sie empört.

Das war zuviel für Lisa. Sie sprang ins Wasser und zog Mitzi mit sich. Als sie unter Wasser waren, versuchte Lisa sie in den Magen zu schlagen, doch diese knallte ihr eine mitten ins Gesicht.
Mitzi hatte einen satten Schlag drauf. Lisa musste einen weiteren in den Magen einstecken und einen tritt in Richtung ihres Beines. Doch Lisa ließ sich das nicht gefallen. Sie steuerte auf die Gestalt im Wasser zu und versuchte ihr eine zu scheuern, doch sie kam nicht dazu. Irgendwer zog sie von hinten zurück. Sie versuchte zu strampeln und sich los zu reisen. Als sie an die Oberfläche kam, schlug sie um sich. Da merkte sie, dass sie in Richtung Ufer geschleppt wurde. Ihr Bein schmerzte, doch sie versuchte sich frei zu machen und Mitzi es heim zuzahlen.
Als sie sich endlich losmachte, entdeckte sie Tobias vor sich.
„Du Arschloch. Bist du verrückt?“ Schrie sie wutentbrannt.
„Nein, nur vernünftig. Du bist zwar stark und schlau, aber die waren zu dritt, ohne dass du es mitbekommen hast. Mitzi war schon längst wieder auf dem Steg.“ Erklärte Tobias wütend und zeigte auf Mitzi, die lachend zu Lisa schaute.
„Was?“ Fragte Lisa verwirrt.
„Die haben dich reingelegt.“ Schnaufte er.
„Aber die sind doch nicht stärker als ich.“ Sagte Lisa, jedoch mehr zu sich selbst.
„Du bist so leichtgläubig. Natürlich hatten die einen Vorteile. Sie waren zu dritt. Du bist denen voll auf dem Leim gegangen.“ Und stupste Lisa sanft auf die Stirn.
„Selbst wenn, ich bin viel stärker als die alle drei zusammen.“
„Lisa, du bist auch nur ein Mensch.“ Herrschte Tobias sie an.
Ihm war immer noch schlecht, allein als sie nicht mehr hoch kam, blieb sein Herz kurz stehen.
Verdutzt bekam Lisa keinen Ton raus.
„Lisa, lass lieber mal dein Auge kontrollieren und deine Nase.“ Versuchte er sich selbst zu beruhigen.
„Was?“ Fragte sie empört.
„Du blutest.“
„Oh, danke schön.“
Als Lisa das Blut sah, wurde ihr schwarz vor Augen und wurde Ohnmächtig.
„Tobias, schnell, sie kann kein Blut sehen. Hol sie aus dem Wasser.“ Schrie Dana hysterisch.
Tobias zog sie ans Ufer und nahm sie in die Arme.
„Wo ist denn hier die Krankenstation?“ Fragte er.
„Die zeig ich dir.“ Nicole ging vorweg und Tobias kam ihr hinterher, mit Lisa auf dem Arm.
Während Lisa versorgt wurde, wollte Dana es Mitzi heimzahlen.
„Mitzi, du bist so ein Miststück. Du weist ganz genau das Lisa kein Blut sehen kann.“ Schrie sie wütend.
„Ach wusste ich das?“ Fragte Mitzi gespielt verdutzt und fing an zu lachen.
Indem Moment wollte Dana auf Mitzi losgehen, doch Ben hielt sie zurück.
„Dana, komm lass gut sein.“ Ben nahm sie bei der Hand und führte sie zu Lisa.

„Na wieder wach?“
Langsam kam Lisa wieder zu sich.
„Mir brummt der Schädel. Was ist denn passiert?“ Fragte sie Schläfrig und hielt sich den Kopf.
„Du hast dich mit Mitzis Freunden geprügelt. Außerdem weis ich jetzt, das du kein Blut sehen kannst.“ Erwiderte Tobias Sanft und freute sich, dass sie wieder Farbe im Gesicht bekam
„Oh, ach ja. Wir waren ja am See.“ Erinnerte Lisa sich.
„Was hat Mitzi eigentlich zu dir gesagt?“ Wollte er wissen.
„Ach sie hat meine Eltern beleidigt. Und ich finde, wenn man jemanden nicht kennt, sollte man ihn auch nicht schlecht machen.“ Selbst wenn Lisa, sie selbst auch nicht kannte.
„Du kannst ja auch richtig Partei ergreifen.“ Scherzte er.
„Witzig.“
„Wie geht’s dir sonst?“ Fragte er besorgt.
„Ganz gut.“
„Sicher?“ Hackte er nach.
„Ja, danke für, das nicht, nötige retten.“
„Gern geschehen.“ Und lächelte sie an.
„Mir geht’s jetzt gut. Also können wir ja wieder zum See.“ Meinte sie bestimmend.
„Nein, du musst noch liegen bleiben, hat die Krankenschwester gesagt.“ Belehrte er sie.
„Ach die kann mich mal. Ich gehe jetzt an den See.“ Beharrte Lisa.
„Nein, das wirst du nicht.“
Tobias drückte sie zurück aufs Bett, aber Lisa bemühte sich ihm stand zu halten. Da rutschte er an der Liege ab, und flog darauf. Er richtete sich etwas auf und blieb vor ihrem Gesicht stehen.
Beide sahen sich tief in die Augen. Lisas Herz begann zu rasen. Tobias blickte sie an und fragte sich wie sie wohl schmeckte. Unverwandt blickten sie sich an und Tobias kam bedrohlich näher. Lisa senkte wie Automatisch ihre Lieder und spürte seinen Heißen Atem auf ihren Lippen. Nur noch wenige Zentimeter trennte sie von seinen festen Lippen. Sehnsüchtig erwartete sie ihn.

Beide schreckten hoch als sich die Tür ruckartig öffnete.
Nicole und Dana traten ein und sahen wie Tobias zur Seite hechtete und beide erröteten.
„Stören wir?“ Fragte Nicole entschuldigend.
„Nein, Tobias wollte gerade gehen.“ Antwortete Lisa knapp.
„Ja genau. Gute Besserung dir noch und wir sehen uns.“ Verabschiedete er sich verlegen.
„Ja, danke.“ Murmelte Lisa, als Tobias die Tür schloss.
Beide Mädchen fingen zu feixen.
„Lisa, was war denn hier los?“ Fragte Dana.
„Nichts ich wollte nur endlich aufstehen, doch er hat mich nicht gelassen.“ Meinte sie Unschuldig und spielte mit ihrem Kissen.
„Lisa, du bist ganz Rot geworden und er auch.“ Erklärte Nicole ungeduldig.
Beide hatten weit aufgerissene Augen und warteten auf eine Spannende Geschichte.
„Nein, das ist nur die Hitze.“ Tat Lisa schnell ab.
„Oh ja, hier drin war es wirklich Heiß.“ Scherzten Beiden.
„Ach ihr zwei.“ Lisa nahm ihr Kissen und schleuderte es den zwei entgegen.
Dana fing es auf und umarmte es.
„Lisa und Tobias.“ Sang Nicole freudig vor sich hin und überlegte kurz.
„Klingt doch gar nicht mal so schlecht.“ Stimmte Dana ihr zu.
„Ihr seid gemein.“ Schmollte Lisa.
„Nein sind wir nicht. Aber wir müssen jetzt auch wieder gehen. Du hast es gut und musst nicht zum Essen.“ Beschwerte sich Nicole.
„Aber du isst doch gerne!“ Meinte Lisa verwirrt.
Sie verstand nicht was Nicole meinte.
„Ja, schon nur erzählt Mitzi über all herum, dass sie dich verprügelt hat.“ Erklärte Nicole wutentbrannt.
„Was, das kann doch nicht wahr sein. Die knöpf ich mir vor.“ Regte sich Lisa auf und machten Anstalten aufzustehen.
„Lass gut sein, wir regeln das für dich.“ Sagten Dana und Nicole sofort.
„Mädels, das muss ich selber tun.“ beharrte sie.
„Nein, du bleibst hier und tankst neue Energie für Tobias!“ Meinte Nicole vollkommen ernst.
Lisa wurde rot und schimpfte: „Blöde Ziegen.“
„Bis morgen“. Verabschiedeten sich Nicole und Dana schnell.
Alleine in der Krankenstation, versuchte Lisa zu schlafen.

Als es im Haus still war und alle schliefen, schlich sich Lisa aus dem Zimmer und suchte den See auf. Sie war doch noch zu aufgewühlt zum schlafen.
Dort zog sie sich eine Leine Cooks in die Nase und legte ihren Kopf in den Nacken.
Entspannt hockte sie da und lies ihren Blick verträumt über den See schweifen.
Da Felix sie soweit schon kannte, wusste er wo er sie am Abend fand.
„Na du.“
Erschrocken fuhr Lisa zusammen, sie hatte mit niemanden gerechnet.
„Was machst du den noch hier?“ Fragte sie außer Atem.
„Das gleiche könnte ich dich fragen. Aber, ich wollte mich für neulich Nachmittag entschuldigen. Es war unfair von mir. Aber du warst ganz schön gemein zu Mitzi.“ Meinte Felix und Lisa schwieg einen Moment.
„Ich weis, aber ich kann sie nun mal nicht ab. Außerdem finde ich, dass sie immer übertreibt.“
„Lisa, du wirst es nie lernen.“ Es war keine Frage sondern eher eine Feststellung.
„Sie aber auch nicht.“ Verteidigte sich Lisa.
„Ich habe schon davon gehört! Also wie kann ich es wieder gut machen?“ Fragte er entschuldigend.
Lisa überlegte kurz, was sie allen gutes tun konnte. Niemals würde sie sich etwas für sich selbst wünschen. Dafür war sie Felix und seiner Frau zu Dankbar. Dankbar dafür, dass sie nicht weggeschickt wurde.
„Lass uns morgen in die Stadt und zum Schwimmbad. Alle würden sich freuen und es hat doch so ein spaß gemacht.“
Diesmal überlegte Felix und rechnete die Ausgaben, für diesen Vorschlag zusammen. Während Lisa geduldig wartete.
„Ja da hast du Recht. Aber dann bleiben nicht mehr viele Aktivitäten übrig. Ich meine, wir können nicht alles machen. Geld wächst leider nicht von den Bäumen.“ Erklärte er missmutig und fuhr sich durch seine Haare.
„Du redest davon, dass meine Eltern nicht zahlen.“ Stimmte Lisa ihm deprimiert zu.
„Nun, eigentlich. Ja, so ist es. Aber wir treten gerne alle für dich etwas kürzer.“ Beruhigte Felix Lisa.
„Müsst ihr wegen mir das Camp schließen?“ Fragte sie immer noch niedergeschmettert.
„Na soweit ist es nun auch nicht. Immerhin haben wir das Camp vierzehn Jahren auch ohne diesen Beitrag gelebt. Aber die Eltern zahlen nun mal nur für 7 Aktivitäten und den Berg haben wir schon erklommen. Das Schwimmbad und die Stadttour sind zwei in einem. Das heißt wir haben nicht mehr viele übrig und..“
Felix sah Lisas trauriges Gesicht und entschied sich dafür ihr ein lächeln auf ihr Gesicht zu zaubern.
„Also gut. Überredet, wir fahren morgen zum Schwimmbad und machen die Stadttour.“
Glücklich umarmte Lisa Felix und meinte im ernsten Ton: „Danke. Aber mit Stadttour meinte ich Bummeln und Shoppen.“
„Schon klar!“ Felix ging und lies Lisa allein zurück.

Als sie sich gefangen hatte, schlich sie sich zurück zum Krankenbett und schlief bis zum Morgen durch.





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