Nur der Moment zählt!

Autor: Theresa Gretzler
veröffentlicht am: 07.11.2010


Kann man einen Menschen wirklich mit vollstem Herzen lieben? So, dass man nur noch für ihn und für sonst keinen anderen mehr leben kann? Und wenn Ja, warum gehen dann so viele Ehen kaputt? Gibt es die große Liebe wirklich oder bildet man sich die Gefühle nur ein?
Ich war noch nie verliebt. Jungs waren für mich nur Menschen wie Du und Ich. Nichts Besonderes oder Außergewöhnliches. Ich bin zwar aus dem Alter raus wo ich Jungs ekelig fand, aber ich hab noch nie bei einem speziellen Jungen Herzklopfen, Bauchkribbeln oder plötzliche Schweißausbrüche gehabt.
Oder war ich an dem Tag krank, an dem Amor mit seinen Goldenen Pfeilen in unserer Schule Amok gelaufen war? Es war doch alles so schön… früher und ohne diese Jungenprobleme. Nicole hatte fast keine Zeit mehr für mich seit sie die Jungs entdeckt hat.
Gab es die große Liebe wirklich? Und ich war ihr nur noch nie über dem Weg gelaufen? So viele Fragen und keiner konnte sie mir beantworten.
„ Ich hab gehört, David, der Neue, soll total süß sein!“, kreischte auf einmal meine beste Freundin Nicole neben mir.
„ Oh mein Gott, ich habe richtig Bauchkribbeln und Herzklopfen.“
Auf ihrer Stirn Glitzerten Schweißperlen. Ich verdrehte die Augen. Sag ich doch! Aber war das was Nicole gerade fühlt wirklich Liebe? Ich meine, Nicole hatte schon acht Freunde und
war erst 16 Jahre alt. Es kann unmöglich acht Mal hintereinander die große Liebe gewesen sein. Ich schaute mir die anderen Mädchen, die mit uns in einem Kreis standen, an. Die meisten sahen genau so aus wie Nicole: Hysterisch und gackernd! Das war doch keine Liebe! Sie konnten sich doch nicht in jemanden verlieben, den sie noch nie gesehen hatten geschweige denn, den sie kannten.
Nicole wickelte mit einem breiten Grinsen, ihre dunkelbraunen Haare um den rechten Zeigefinger, glücklich ein neues Opfer gefunden zu haben.
Und die anderen die nicht gerade so aufgebracht waren wie Nicole, hatten schon einen Freund. Und von den meisten war es nicht ihr erster.
Viele waren auch keine Jungfrauen mehr. Das finde ich total dumm, wie konnte man nur mit einem Jungen schlafen, den man nicht aufrichtig und aus vollstem Herzen liebte?
Während ich noch nicht mal einen Freund hatte, hatten die anderen mindestens schon zwei oder drei Freunde gehabt. Mein Blick blieb an Natascha hängen. Ja, dachte ich, sie hatte bis jetzt erst einen Freund und das schon ein ganzes Jahr lang. Während die anderen Mädchen ihre Freunde wie Unterwäsche wechselten, schien es bei Natascha und Marco wirklich ernst zu sein. Also gab es doch einen Menschen der Seelenverwandt und somit die große Liebe für einen war?!
Ich wusste es nicht, doch ich sollte auf all meine Fragen bald eine Antwort bekommen.
„ Schnell“, flüsterte mir Nicole zu, „ Herr Fink ist da.“
Wir rannten schnell auf unseren Plätzen. Ich saß ganz hinten, ein Platz, um den mich manche Ruhestörer, beneideten. Ich schaute auf meiner rechten Seite. Sie war lehr. Wahrscheinlich lag mein Tischnachbar krank im Bett. Mich störte es nicht, denn ich mochte Mario nicht besonders.
Ich hörte, dass ein Gemurmel die Runde machte und schaute nach vorne. Und was ich da sah, erschlug mich fast wie ein Blitz. Mein Herz setzte einen ganzen Schlag aus und mein Atem stockte und weigerte sich weiterzumachen. Was ich da sah, lies mir das Blut in den Adern erfrieren. Schnell schaute ich runter auf meinem Tisch und sammelte mich. Das war also David?
Immer noch fassungslos, guckte ich wieder nach vorne. Ein neuer Schreck durchfuhr mich als ich sah, dass er mich geradewegs anstarrte. Ein sanftes lächelt umspielte seinen Mund. Doch dann wurde unser Blickkontakt unterbrochen. Meine Hand hob sich und meine Fingerkuppen, berührten mein Gesicht. Warum war mein Gesicht so heiß? Dann wanderte meine Hand hinunter zu meinem Bauch. Und was ist das für ein Gefühl in meinem Bauch?
War das Liebe?
Meine Gedanken wurden unterbrochen als Herr Fink zu David sprach:
„ Such dir einen Platz aus, wir wollen mir dem Unterricht anfangen.“
Ich schaute mich um, die einzigen freien Plätze waren neben Nicole und neben mir. Mich erschrak fast was ich jetzt fühlte: Enttäuschung. Aber warum? Vielleicht weil Nicole schöner war als ich? Oder weil sie weiter vorne saß ? Aber wollte ich überhaupt neben David sitzen? Schon wieder so viele Fragen. Mein Kopf brummte.
Da ich genau hinter Nicole saß, konnte ich nicht sagen auf wem von uns beiden er gerade zusteuerte. Nicole guckte zurück zu mir. Ihre Augen leuchteten Siegessicher, dann drehte sie sich wieder um. Wut stieg in mir hoch und blieb mir im Hals stecken. Wut auf Nicole. Warum war sie nur so siegessicher? Sie schob ihren freien Stuhl neben sich vor und lächelte David verführerisch zu. Und tatsächlich, Davids Hand fasste sachte an die Stuhllehne. Ich spürte einen tiefen Stich in meinem Herzen, doch was jetzt kam, war Überraschend.
Er schob den Stuhl wieder an den Tisch ran und flüsterte so laut, dass nur Nicole und ich es verstehen konnten:
„ Stühle gehören an den Tisch, denn sie könnten jemandem den Weg versperren.“
Er zwinkerte Nicole zu und ging an ihr vorbei. Mein Mund stand halb offen vor Überraschung. Seine Stimme, dachte ich, als ob ein Engel singen würde. David legte seine Hand auf der Stuhllehne neben mir und schob ihn lautlos vor. Mit einem gekonnten Schwung lies er sich wortlos neben mir auf dem Stuhl sinken. Ich konnte nichts sagen vor Überraschung, dass er mich anstatt Nicole gewählt hatte. Ich merkte erst dass ich ihn anstarrte, als seine smarten Augen das gleiche taten.
„ oh“, flüsterte ich „ Entschuldige, ich wollte dich nicht anstarren.“
Verschämt starrte ich nun meine Hand, anstatt ihn, an. Ich hörte wie er leise lachte. Dann ertönte der Gesang von neuem.
„ Das macht nichts, aber dann müsste ich mich eigentlich auch bei dir Entschuldigen, weil ich das selbe getan habe.“
Er schmunzelte. Ich spürte, wie ich in jeder einzelnen Zelle meines Kopfes rot wurde.
Nanu, ich wurde rot? Wegen einem Jungen? Das hatte ich ja noch nie!
„ Oh“, flüsterte ich immer noch verschämt „ Nein, musst du nicht. Ich habe dich schließlich zuerst angestarrt.“
Ich schaute tief in seine smarten, blauen Augen, die mich taxierten.
„ Und“, flüsterte er immer leiser „wenn ich es möchte? Wenn ich mich bei dir Entschuldigen will?“
Ich staunte. Er gibt anscheinend nicht so schnell auf.
„ Nur weil du mich für zwei oder drei Sekunden angestarrt hast, willst du dich bei mir entschuldigen?“, fragte ich verblüfft.
„ Ja“, sangen die Engel in seiner Stimme „aber nicht nur deswegen.
„Weswegen denn noch?“ Ich runzelte die Stirn.
„ Weil ich dir einen offensichtlichen (er deutete auf mein Gesicht) Schrecken eingejagt habe.“
„ Was für einen Schrecken denn?“
Ich musste für ihn ziemlich dumm ausgesehen haben, weil ich so viele Fragen stellte aber ich wollte nicht, dass seine Engelsstimme aufhörte zu sprechen.
„ Du hast gedacht, ich würde mich neben deiner Freundin setzten, oder?“
Ich erschrak. War das so offensichtlich gewesen? Ich wollte darauf nicht antworten. Wenn ich
Nein sagen würde, dann wäre das gelogen. Und zugeben wollte ich es auch nicht, also sagte ich einfach nichts. David erwartete anscheinend auch keine Antwort denn er fragt wieder:
„ Und, darf ich mich jetzt entschuldigen?“
Die ganze Situation war mir so peinlich, dass ich nichts mehr sagen konnte, sondern nur noch ganz leicht mit dem Kopf nickte. Er lächelte und beugte sich zu mir hin, bis seine Lippen ganz leicht mein Ohr berührten.
„ Es tut mir leid“, hauchte er.
Sein Atem kitzelte mein Ohr. Ich war so geschockt, dass ich in dem Moment nichts anderes wahr nahm, als sein warmer Atem, der nach Pfefferminze roch. Hing da gerade tatsächlich ein total süßer Typ an meinem Ohr, der sich für etwas total Unwichtiges bei mir Entschuldigte? David setzte sich wieder richtig hin und schaute mich mit einem unschuldigen Hundeblick an.
Ich hörte ein unterdrücktes aufschreien, das allerdings so leise war, dass es sonst keiner gehört hatte. Ich schaute nach vorne und blickte geradewegs in die weitaufgerissenen Augen von Nicole.
„ Oh nein, nicht das auch noch“, murmelte ich.
Wenn Blicke töten könnten, läge ich jetzt wahrscheinlich tot auf dem Boden. Nicole starrte mich, mit so einem bösem Blick an, als ob ich ein Staatsverräter war. In einem solchen Moment fragte ich mich, ob Liebe oder Schwärmerei stärker waren als Freundschaft. Ich hoffte, dass ich mit diesem Gedanken daneben lag.
„ NICOLE“, brüllte auf einmal Herr Fink „ schauen Sie gefälligst nach vorne.“
„ Ach, aber Mia darf mit dem neuen rummachen oder wie?“, sagte sie stocksauer.
David zuckte kaum merklich neben mir zusammen. Seine Hand ballte sich zur Faust und er verkrampfte sich. Kaum hatte Nicole den Satz auch schon bereut, sagte Herr Fink:
„Genug, ich trage ie wegen Störung des Unterrichts, ins Klassenbuch ein.“ Während Herr Fink ins Klassenbuch schrieb, warf mir Nicole einen kalten Blick zu. Wenn es um Jungs geht, kennt Nicole keine Freundschaft mehr. Ich schloss, während ich diesen Gedanken dachte, für eine Sekunde seufzend die Augen und vergaß dabei ganz David neben mir.
„Alles in Ordnung?“, flüsterte er mir zu.
Mein Herz, das sich wieder einigermaßen beruhigt hatte, trat wieder in Aktion. Ich schaute in seine wunderschönen, blauen Augen und vergaß alles andere um mich herum. Doch als ich mich von seinem Blick losriss, spürte ich, dass ich sprichwörtlich von Blicken durchbohrt wurde. Doch als Herr Fink sich räusperte, hatte er wieder die Aufmerksamkeit der ganzen Klasse… außer der von mir.
David guckte mich immer noch fragend an.
„Ja“, antwortete ich schließlich „das wird schon wieder… Hoffe ich jedenfalls.“
Die letzten Worte sprach ich so leise, dass nur ich sie verstehen konnte.
„So“, unterbrach uns Herr Fink „ löst bitte die Aufgaben auf Seite 22.“
Wegen Nicole, schaute Herr Fink, David und mich besonders scharf an. Somit konnten wir nicht weiterreden. Ich wollte zum schreiben aufsetzten, als mir mein Füller aus der Hand rutschte. Ich begutachtete sie und ignorierte dabei den Blick von Herr Fink. Meine Hand war schweißnass und mein Herz hämmerte gegen meine Brust. Unauffällig schaute ich David an, der konzentriert seine Aufgabe abschrieb. Mein Herzklopfen beschleunigte sich, soweit dies möglich war und ich wurde nervös. Wie konnte ein einzelner, so unschuldiger Mensch nur so schön sein?
Ich wollte ein Taschentuch aus meiner Tasche holen, um meine Hand trocken zu tupfen, stieß dabei aber versehentlich meine Federmappe um. Der ganze Inhalt, samt Stiften, fiel geräuschvoll zu Boden.
„Scheiße“, fluchte ich laut. Nun schaute David auf und guckte mich mit seinen smarten Hundeblick an.
„Warte ich helfe dir.“, bot er mir an. Zwei Sekunden später, hockten wir zwei auf dem Boden und sammelten Stifte ein. Ich zitterte so heftig, dass es mir nur mit Mühe gelang die Stifte einzusammeln. Doch dann geschah es:
David und ich griffen gleichzeitig nach einem Stift. Ich sah erst Davids Hand an, die auf meiner Hand ruhte und dann David selber. Es war genau so, wie in den alten Kitschromanen meiner Mutter, die ich heimlich nachts las. Davids, zum versinken schöne, blauen Augen begutachteten mich neugierig. Mein Herz hämmerte gefährlich hart gegen meine Brust. Ich war so durcheinander, dass meine Gedanken sich fast überschlugen. Mir war im Wechsel heiß und kalt, mein Bauch kribbelte und meine Hände zitterten unentwegt. Genauso wurde in den Liebesromanen meiner Mutter Liebe beschrieben. Und tatsächlich. So war es.
Der Moment, in dem Davids Hand auf meine ruhte, hielt leider nur wenige Sekunden an.
Erst jetzt merkte ich, dass alle Blicke der Klasse auf uns ruhten und dass Herr Fink nur Kopfschüttelnd irgendetwas aufschrieb. Mir war die ganze Situation so peinlich, dass ich mit errötetem Kopf auf dem Boden schaute. Ich glaube es wäre auch weiterhin nichts passiert, wenn Nicole nicht die Stille gebrochen hätte.
„Na Mia, hast du einen neuen Lover?“
Ihr Blick gab die pure Eifersucht preis, doch was mich am meisten erschrak, war der Ausdruck in ihren Augen. Sie waren leer.

Die verkrampfte Stimmung in der Klasse löste sich schlagartig. Man hörte Gemurmel und Gekicher. Neuer Lover? , hallte es in meinem Kopf nach. Aber Nicole wusste doch genau so gut wie alle anderen, dass ich noch nie einen Lover gehabt hatte. Oder wollte sie mich vor David als Schlampe darstellen damit er dachte, dass ich mit jedem Jungen nur eine Show abzog?
Wenn das ihr Ziel gewesen war, dann hatte sie es erreicht. David verkrampfte sich auf der Stelle und starrte mich entsetzt an. Dann veränderte sich sein Blick von weich und warm zu verschlossen und misstrauisch. Er stand mit einem Satz auf und setzte sich wieder auf seinen Platz. Ich bestrafte Nicole mit dem tödlichsten Blick den ich drauf hatte. David sagte die ganze Stunde lang nichts mehr. Als endlich das Klingeln für die chaotischste Stunde der Welt erklang, kam Nicole an meinen Tisch.
„ Es tut mir leid“, sagte sie schüchtern „ ich weiß ganz genau, dass du noch nie einen Lover hattest. Ich war eben eifersüchtig auf dich.“
Ich sah sie stirnrunzelnd an, doch sie zwinkerte mir nur zu und machte eine leichte Kopfbewegung in Davids Richtung. Ich schielte zu ihm herüber und sah, dass er die Ohren gespitzt hatte. Ich grinste Nicole dankbar zu, als ich ihren Plan verstand.
„ Es hätte niemals etwas zwischen unsere Freundschaft kommen können. Kannst du mir noch einmal Verzeihen?“
Sie lächelte ihr „Nicole-lächeln“.
„ Verdammt nochmal Ja!“, gab ich nach. Kichernd fielen wir uns in die Arme.
„ Danke“, flüsterte ich ihr zu. „ Ach, nicht der Rede wert.“
Es klingelte zur nächsten Stunde.
„ Wie heißt du eigentlich?“, fragte mich David. Ich schaute in seine Augen. Mir wurde von seiner Schönheit fast schwindelig. Sein Blick war jetzt wieder weich und er schaute mich neugierig an.
„ Mia“, sagte ich nervös. Mein Herz raste wie verrückt „ eigentlich heiße ich Maria, aber ich möchte lieber Mia genannt werden.“ David lächelte mich verschmitzt an. Seine Augen funkelten.
„ Sehr erfreut Mia“, er redete übertrieben höflich und streckte seine Hand aus „ mein Name ist Richter. David Richter.“ Ich starrte fassungslos seine ausgestreckte Hand an. Doch dann fasste ich mich wieder und ergriff sie. Seine Hand war weich und warm.
Ich wollte sie am liebsten nie wieder loslassen, doch ehe ich diesen Gedanken gedacht habe, kam er mir absurd vor und ich verwarf ihn wieder so schnell wie er gekommen war.

Ich schaute in seinen blauen Augen, die zum versinken schön waren und bekam heftiges Bauchkribbeln, das schon fast wehtat. Dann mussten wir beide anfangen zu lachen.
Nicole lächelte und zwinkerte mir zu. Ich war glücklich. Glücklich wie lange nicht mehr. Liebe fühlt sich absolut gut an, dachte ich. Ich konnte mich den ganzen Tag nicht mehr konzentrieren. Als die Schulklingel zum Schulschluss klingelte, kam eine Woge der Enttäuschung über mich. Jetzt hieß es Abschied nehmen, für 19 lange Stunden.
Ich sah zu David, der gerade seine Schultasche zusammenpackte. Ob er gerade dasselbe dachte wie ich? Sein Blick traf auf meinem und ein sanftes Lächeln breitete auf seinem Gesicht aus. Er gleicht einem Engel.
Wir standen auf und schauten uns an. Ich fühlte mich absolut hilflos in seiner Nähe. Schließlich durchbrach er mit seiner Engelsstimme die Stille:
„ Also dann… bis Morgen.“ Er lächelte mich an.
„ Ja, bis Morgen.“ Ich sah ihn noch lange hinterher, doch er hatte sich nicht mehr umgedreht. Als er aus Sichtweite war, taute mein Gehirn langsam wieder auf. Schließlich ging ich nach Hause. Mein einziger Gedanke war seitdem nur einer gewesen: David!
Ich dachte im Bett noch lange über ihn nach. Erst jetzt wurde mir bewusst, wie schön er eigentlich war: Er war groß, nicht überdurchschnittlich groß, aber größer als ich. Er hatte dunkelblonde Haare und wunderschöne blaue Augen. Er war einfach… Perfekt!
Doch da fiel mir der Spruch ein den ich letztens gehört hatte: Ein Mensch ist solange Perfekt, bis man seine Fehler sieht!
Fehler? Doch es Stimmte. Kein Mensch ist perfekt, jeder hatte Macken. Was wohl Davids Macken waren? Vielleich war er untreu oder zu anhänglich?! Doch macht Liebe nicht bekanntlich blind? Vielleicht hatte er seine Macken schon längst gezeigt und ich hab es nicht mit bekommen… Ich dachte nach. Macho fiel mir spontan ein. Schließlich hat er sich heute bei mir nicht gerade zurückgehalten. Allerdings hat er sich auch nicht neben Nicole gesetzt, obwohl sie viel schöner war als ich. Ob er mich schön findet? Ich dachte weiter nach. Eifersucht! Als Nicole behauptete, dass ich eine Aufreißerin wäre, hat er sich mir gegenüber total verschlossen. Doch ich war ebenfalls eifersüchtig auf Nicole gewesen…
Mir fiel ein Wort ein, dass ich letztens von Nicole gehört hatte: Wabi Sabi!
Dieses Wort kam aus dem Japanischen, Nicole war nämlich Japanerin. Es hieß das Sachen schön waren, weil sie eben nicht perfekt sind, denn nichts auf der Welt ist perfekt.
Schönheit ist die Freiheit der Erscheinung.

Vielleicht hatte ich Glück und bin an einen Jungen geraten, der keine Fehler hatte. Vielleicht war aber auch dies sein Fehler… Mit diesem Gedanken schlief ich ein.
Als ich erwachte war es sechs Uhr. Ich stöhnte. In der gesamten Nacht war ich viermal wachgeworden. Und das immer wieder, weil ich sehen wollte, ob die Nacht schon zu Ende war. Ich freue mich so auf David. Bei diesem Namen fing mein Bauch heftig an zu kribbeln und mein Herz ging schneller. Verschlafen stand ich auf und ging ins Bad um zu duschen. Ich zog mich aus und stellte mich unter das warme Wasser. Ob ich es ihm sagen sollte? Ob ich ihm sagen sollte, dass ich ihn Liebe? Oder war es dafür noch zu früh? Immerhin kenne ich ihn erst einen Tag lang. Mein Bauchkribbeln wurde heftiger, es tat beinahe weh. Ich dachte an seine Engelsaugen. Mir wurde so heiß, dass ich den Wasserstrahl von warm auf kalt stellte.
Als ich fertig war, trocknete ich mich ab und zog mich an. Beim Haare föhnen kam mir dann ein schrecklicher Gedanke: Was, wenn er gar nicht in mich verliebt ist? Ich habe nur daran gedacht, was ich will. Vielleicht hat er schon eine Freundin. Doch ein Stein fiel mir vom Herzen, als mir einfiel, dass Nicole sagte, dass er Single sei. Ich lächelte. Also besteht eine kleine Chance für mich.
In der Schule angekommen ging ich gedankenverloren zu meinem Platz. Mein erster Blick wanderte auf die rechte Seite meines Tisches, um Davids Engelsgesicht studieren zu können. Ein gewaltiger Schmerz durchfuhr mich, als ich sah dass sein Platzt lehr war. Wortlos starrte ich auf seinem Platz. Die außergewöhnlichsten Möglichkeiten schossen durch meinem Kopf: Lag er krank im Bett? Oder schlimmer: Lag er im Krankenhaus? In meiner Kehle schlummerte ein seltsames Gefühl. Es fühlte sich an wie Sehnsucht und Trauer. Der Lehrer kam rein und die Stunde dehnte sich, wie ein großer Kaugummi, hin.
Ich starrte die ganze Zeit auf seinen Platz und wünschte mir er wäre da. Zwanghaft heftete ich meinen Blick nach vorne und versuchte meine Gedanken zu ordnen. Doch es klappte nicht. In meinen Gedanken war nur Platz für David. Fünf Minuten vor Ende der Stunde, klopfte es an die Tür. Mit verschlafenden Augen und wuscheligen Haaren trat David in die Klasse und entschuldigte sich dafür, dass er verschlafen hatte. Ich fing heftig an zu lächeln. In mir stieg das Gefühl der Fröhlichkeit hoch, am liebsten hätte ich laut losgejubelt vor Glück. Davids smarten Augen wanderten durch die Klasse und blieben an meine hängen. Sein Hundeblick durchschaute mich sofort und mein Herz machte Luftsprünge.
Langsam schlenderte er durch die Klasse, ohne den Blickkontakt zu mir zu unterbrechen. Er lächelte mich genüsslich an. Sein Anblick lies alles in mir erzittern. Er ging an mir vorbei und setzte sich auf den freien Stuhl neben mir. Genau so majestätisch wie gestern. David zog einen wunderbaren Duft hinter sich her. Ich atmete genüsslich ein und dachte mir, nur der Moment zählt.
„ Hi Mia“, grinste er mich verschmitzt an. Seine Stimme schmierte mein Gehirn mit Honig ein und legte es lahm.
„ Hi David. Warum bist du so spät gekommen?“, fragte ich ihn. Meine Stimme klang vorwurfsvoller als ich es wollte. Ich setzte schnell mein süßestes Lächeln auf, um ihn zu zeigen, dass ich nicht herrisch sein wollte. David zwinkerte mir zu.
„ Ich musste noch Hausaufgaben für die zweite Stunde machen.“ Mein lächeln erfror.
„ Hausaufgaben? Was für Hausaufgaben?“, sagte ich panisch. Die ganze Klasse schaute mich an. Mir war es so peinlich, dass ich auf der Stelle rot anlief. Der Lehrer wollte gerade etwas sagen, doch seine Stimme ging im Lärm der klingel unter. Stattdessen guckte er mich grimmig an.
„ Wir mussten in Deutsch doch ein Gedicht schreiben“, gluckste David.
„ Scheiße“, murmelte ich. Ich war gestern mit den Gedanken so bei David, dass ich das total vergessen hatte. Mein Gehirn Arbeitete auf Hochtouren. Abschreiben geht bei so einer Hausaufgabe nicht und ein Gedicht selber zu schreiben, dafür hatte ich keine Zeit. Ich versuchte mich zu lockern. Vielleicht hatte ich Glück und Herr Fink hatte einen guten Tag und nahm mich heute nicht dran. Obwohl, Herr Fink hatte nie einen guten Tag, Ich konnte mich nicht richtig konzentrieren. Wie auch, bei so einem Jungen, der neben mir saß? Es klingelte erneut und Herr Fink kam wie gewohnt, schlecht gelaunt in die Klasse.
„ Mist“, fluchte ich. David lächelte mir aufmunternd zu. Doch auch das half jetzt nichts.
„ Hausaufgaben heraus!“, befahl Herr Fink in einem Ton, der einen die Nackenhaare hochfahren lies. Ich legte einen vollgekritzelten Collage block vor mir auf den Tisch und starrte ihn an, in der Hoffnung einen Gedankenblitz zu bekommen. Denn wie sagt man so schön? Die Hoffnung stirbt zuletzt. Und damit verabschiedete sich meine Hoffnung, denn Herr Fink schmetterte:
„ Maria (allein dafür hasste ich ihn, alle Lehrer nannten mich Mia nur er nicht) lesen Sie uns bitte Ihr Gedicht vor.“ Man konnte ihm ansehen, dass er seinen Beruf hasste aber noch mehr als seinen Beruf und seine Frau hasste er Kinder. Das Wunder geschah. Mir fiel mein Gedanke von gestern Abend wieder ein. Sehr konzentriert, starrte ich meinen gekritzelten Herr Fink an, wie er gerade aus einem Flugzeug hüpfte. David schien das alles sehr komisch zu finden, denn er lachte sich ins Fäustchen.
„ Ein Mensch ist solange Perfekt, bis man seine Fehler sieht“ Stolz guckte ich Herr Fink an, der seine Stirn runzelte, was er eigentlich immer tat.
„ Gut“, sagte er „ und dies ist der Grund, warum ihr lieber nicht Heiraten solltet.“
Nicole drehte sich um und grinste mich an. Wir haben festgestellt, dass Herr Fink seine schlechte Laune wegen seiner Frau hatte.
„ Toller Spruch übrigens“, flüsterte mir Nicole zu. Ach ja! Daher kannte ich es also. Nicole hatte es mir einmal aus ihrem Tagebuch vorgelesen. Ich sah sie entschuldigend an.
„ Keine Sorge“, flüsterte sie mir zu „ ich habe ein anderes Gedicht.“
„ Wer möchte noch sein Gedicht vorlesen?“, fragte Herr Finks raue Stimme. Aha, so ist das also. Diejenigen die ihre Hausaufgaben hatten durften vorlesen und die sie nicht hatten mussten?! Ich sah, wie sich neben mir etwas regte. Langsam und zögernd, hob David seine Hand. Sie war glatt und hatte eine leichte Aprikosen Farbe.
„ David!“, sagte Herr Fink. Er sprach seinen Namen barsch aus. Sofort warf ich Herrn Fink einen bösen Blick zu. Wie konnte man so einen schönen Namen nur so kaltherzig aussprechen? Langsam sank Davids Hand wieder. Ich meinte sie leicht zittern zu sehen. Ich hätte sie am liebste ganz fest in meine genommen und nie wieder losgelassen.
Seine Stimme schnürte mir meine Kehle zu.
„ Okay, also…“, sagte David etwas unsicher.
„ Wie kann man lachen, wenn man traurig ist?
Wie soll man leben, wenn man für einen anderen Menschen gestorben ist?
Darf man lieben, wenn man selber nicht geliebt wird?
Oder muss man vergessen, vergessen woran man immer denken muss?“
Als David geendet hatte, schaute er mir dabei tief in die Augen. Mein Herz klopfte wie verrückt und ich hatte ein ganz neues Gefühl in meinem Bauch. Herr Fink nickte beachtlich.
„ Sehr schön gemacht. Hast du das für eine bestimmte Person gemacht?“
„ Vielleicht…“, sage David scheu. Sein smarter Hundeblick huschte über mein Gesicht.
Ich erstarrte. Meinte David etwa mich damit? Vielleicht hatte ich doch eine kleine Chance bei ihm. Die restliche Stunde verging so schnell, dass ich, beim Klingeln ungläubich auf die Uhr schaute. Ich hatte die ganze Zeit mit David rumgealbert. Der Platz ganz hinten, hatte eben doch sein gutes, dachte ich mit einem süffisanten Lächeln, an Herr Fink gewandt.
Wir hatten eine Doppelstunde Deutsch bei Herr Fink. Als es läutete, setzte sich jeder wieder auf seinem Platz. Stolz begutachteten David und ich, unsere selbst gezeichneten Meisterwerke von Herr Fink. Na ja, David hat gezeichnet und ich hatte mich halb totgelacht. Es waren insgesamt fünf Bilder. Mein erstes Bild, wo Herr Fink glücklich aus dem Flugzeug hopste (ohne Fallschirm) beim zweiten Bild, wo Herr Fink vor einem Bären davonläuft. Im dritten Bild kann man beobachten, wie seine Frau ihn vergiften will, das vierte Bild zeigt, wie er von einem Motorboot hinterher gezogen wurde (allerding ohne Wasser) und schließlich das letzte Bild, wo er im Magen eines Fisches herumirrt. Ich musste lachen, es war ein tiefes, mächtiges Gefühl, dass tief aus meinem inneren kam und das ich fast wieder vergessen hatte. Glücklich schaute ich David an und er schaute mindestens genauso glücklich zurück.
„ Dein lachen macht süchtig“, sagte er zu mir „Sei bitte niemals traurig.“ Er schaute mich mit seinen Hundeblick an.
„ Das kann ich dir nicht versprechen. Denn wenn du nicht bei mir bist, kann ich niemals vollends glücklich sein.“ Alles schien perfekt bis wir ein lautes räuspern hinter uns hörten.
Wir drehten uns schlagartig um. Herr Fink stand hinter uns und hatte unsere Bilder in der Hand. David und ich schauten uns erschrocken an. Ich sah ein einzigen Wort in seinen Augen und dies lautete: SCHEISSE!
„ Ihr beiden Hobbyzeichner kommt bitte nach der Schule in Raum 21 zum Nachsitzen.“, raunte Herr Fink uns an. David öffnete seinen Mund um etwas zu sagen, doch Herr Fink sagte barsch:
„ Wenn Sie jetzt fragen wieso, Herr Richter, dann fliegen sie von der Schule.“
Es sollte wahrscheinlich nicht ernst gemeint sein, doch wie ein Spaß hörte es sich auch nicht gerade an. Herr Fink drehte sich um und ging wieder nach vorne. Seine Ader am Kopf wummerte vor Wut. Wahrscheinlich wusste es Herr Fink nicht, doch er hatte mir mit diesem Nachsitzen einen großen Gefallen getan. Herr Fink drehte sich um, um irgendetwas an die Tafel zu schreiben. David und ich sahen uns perplex an und mussten vollends loslachen, aber nur so leise und unterdrückt, dass es Herr Fink nicht hören konnte. Mir war es in diesem Moment egal, dass uns die ganze Klasse anstarrte denn wie schon gesagt: Nur der Moment zählt!
Wir konnten uns die ganze Stunde nichts mehr leisten, da Herr Fink uns auf den Kicker hatte, also nahmen wir am Unterricht teil. Die restgliche Stunde war langweilig, doch wenn sich Davids und mein Blick trafen, mussten wir immer noch grinsen. Mein Herz machte Freudensprünge, wenn ich an heute Nachmittag dachte. Er hatte mein Leben wirklich auf dem Kopf gestellt. Die Stunde ging zu Ende und David stand auf.
„ Wo gehst du hin?“, fragte ich ihn. Ich fragte mich ob er die Traurigkeit in meiner Stimme bemerkte. David schaute mich mit seinen Hundeblick an und fragte mich:
„ Was haben wir jetzt für eine Stunde?“
Ich dachte nach.
„ Religion“, sagte ich schließlich. „ Genau. Und ich bin Evangelisch. Die Evangelisten haben in einen anderen Raum.“ David lächelte mich entschuldigend an und ging schließlich.
Ich hab mir noch nie Gedanken darüber gemacht, ob ich nun Evangelisch oder Katholisch war. Doch jetzt wünschte ich mir, dass ich lieber Evangelisch wär. Eifersucht stieg in mir hoch. Was wenn David dort ein anderes Mädchen kennenlernen würde? Und was, wenn er sich in sie verlieben würde. Ich starrte immer noch auf seinem Platz, als Nicole schließlich vor mir stand. Sie wusste sofort was ich dachte.
„ Keine Sorge“, zwinkerte mir Nicole zu „ ich passe schon auf ihn auf, schließlich bin ich auch Evangelisch.“ Dankbar schaute ich Nicole an.
„ Du bist echt eine Freundin.“, sagte ich ihr bevor sie nun auch verschwand. Was hätte ich alles dafür gegeben mit ihr zu kommen. Doch wenn man verliebt ist, muss man auch loslassen können. Das hat mir meine Oma früher immer gesagt.
Zum Glück hatten wir nur fünf Stunden, denn länger hätte ich es auch nicht ausgehalten. Doch Physik hatten wir auch getrennt. Ich konnte mich gar nicht richtig auf dem Unterricht konzentrieren weil immer an David gedacht habe. Mein Herz klopfte immer noch wie wild und meine Gedanken wirbelten ziellos durch meinen Kopf. Doch dann endlich, die Schulklingel läutete. Ohne mich von den anderen zu verabschieden, rannte ich raus und wäre beinahe mit David an der Treppe zusammengeknallt. Ich musste lachen. So wie David aussah konnte er es anscheinend auch kaum erwarten mich zu sehen. Mein Herz machte Freudensprüngen. Die Chance wuchs und wuchs und somit wurde ich immer glücklicher.
Zusammen gingen wir zum Raum 21.
„ Der Raum 21 ist ein gemiedener Raum, weil hier die größten Rüpel der Schule sind.“, erklärte ich David. Der grinste mich jedoch nur mit seinen Hundeblick an und sagte:
„ Was meinst du, ob wir mit unseren Zeichnungen, Herrn Finks Frau neue Vorlage gegeben haben, ihn loszuwerden?“ Wie lachten lauthals los. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich das letzte Mal so gelacht habe. Beim Raum 21 angekommen, fragte David mich:
„ Na wo sind denn die bösen Rüpel?“
David hatte Recht. Der Korridor war leer. Das kommt selten vor, dass hier mal niemand Nachsitzen musste. Oder war es das Schicksal, dass es mal gut mit mir meinte?
Ich schaute David schüchtern an. Ich wollte gerade etwas sagen, als Herr Fink um die Ecke bog. Mit grimmigem Blick schaute er uns genervt an.
„ Da sind unsere Übeltäter ja auch schon. Ich muss, so leid es mir auch tut (seine Worte waren so echt, wie das Toupet was er trug) auf eine sehr wichtige Konferenz. Da es so aussieht als wären Sie allein“, er schaute sich um „ möchte ich Sie bitten, sich ruhig zu verhalten und die Aufgaben zu lösen, die ich Ihnen mitgebracht habe.“, seine kleinen Augen funkelten uns böse an. Keiner von uns traute sich etwas zu sagen, also nickten wir einfach.
Es war das „ jaja-das- tun-wir sowieso nicht“ Nicken. Herr Fink schloss uns die Klasse auf und wir traten ein. Ich rümpfte die Nase. Igitt, was stank hier nur so? Die Klasse war ein einziges Chaos. An den Wänden klebte Graffiti und die Stühle und Tische hielten sich mit letzter Not in der Luft.
Ich sah David stirnrunzelnd an. Er guckte genau so ratlos zurück.
„ So“, sagte Herr Fink „ Maria, Sie setzen sich bitte nach hinten. David, Sie setzen sich hier hin.“ Herr Fink deutete mit dem Zeigefinger auf dem Tisch ganz vorne.“
Wir taten wie geheißen. Mürrisch schaute ich Herr Fink an. Wie konnte in einem so kleinen Mann nur so viel Boshaftigkeit stecken? Ich setze mich auf dem fast sterbenden Stuhl. Ich guckte mit ausdrucksloser Miene auf dem Tisch vor mir. Bitch stand darauf mit schwarzem Edding geschrieben. Herr Fink redete irgendetwas davon, dass wir unverschämt wären. Gleichfalls murmelte ich, an meinem Tisch gewandt.
„ Wie bitte Frau Steinberg. Haben Sie gerade etwas gesagt?“, sagte Herr Fink scharf.
„ Ich? Ähm… Nein… Ich meine…“, stotterte ich hilflos.
„ Nun gut, ich muss jetzt gehen. Sie verhalten sich bitte absolut ruhig und bearbeiten den Zettel, den ich Ihnen auf dem Pult hinterlassen habe.“ Mit diesen Worten ging Herr Fink aus dem Klassenzimmer. Für eine endlose Sekunde herrschte Stille, doch auf einmal fing David an zu lachen. Sein schallendes Lachen, drang bis tief in mir hinein und schnürte mir die Kehle zu. Als er sich wieder beruhigt hatte, schaute er mich grinsend an und sagte mit einer Stimme die so schön war, dass sie alles andere in den Hintergrund stellte:
„ Wie schaffst du es nur, dich immer wieder in solchen Situationen zu bringen? Du bist echt unglaublich.“ Er schmunzelte mich an. War das jetzt ein Kompliment oder eine Beleidigung? Ich wusste es nicht, also beschloss ich, dass es ersteres war. Ich stand auf, um mir das Arbeitsblatt von vorne zu holen. Vorne angekommen schaute mir David intensiv in die Augen.
„ Ich finde dich nett“, sagte er auf einmal. Verdutzt schaute ich ihn an.
„ Aber du kennst mich doch noch nicht mal richtig.“ Ich dachte, er müsste meinen Herzschlag hören, da er so laut war. Ich errötete. Er findet mich nett. Mich, die nie ein Junge nett findet.
„ Nein“, sagte David „ es stimmt, ich kenne dich nicht, doch wenn ich in deine Augen schaue, dann kann ich deine Seele sehen.“ David lachte. „ Mia, du bist so durchschaubar.“
Ich wurde röter und fing schließlich an zu zittern. Er hatte Recht, ich war wirklich schnell durchschaubar. Doch was wusste David schon? Wütend darüber, dass er Recht hatte, griff ich mir einen Zettel und stampfte mit angekratzten Stolz zurück. Es herrschte für einige Minuten Stille. Ich beschloss etwas zu sagen, denn ich wusste ganz genau, wenn ich jetzt nichts sagen würde, dann würde ich mir im Nachhinein Vorwürfe machen. Doch was sollte ich sagen?
Diese bleierne Stille, setzte mich unter Druck.
„ Warum bist du eigentlich an diese Schule gekommen?“, fragte ich schließlich, nach langem hin und her.
David schaute nach mir zurück. Er zögerte, doch schließlich antwortete er:
„ Schuld daran waren meine Eltern“, man merkte seiner Stimme an, dass ihm das Sprechen schwerfiel „sie haben sich nur noch gezofft. Sie konnten nicht mal einen Satz miteinander reden, ohne dass sie sich anbrüllten. Schließlich haben sie sich getrennt. Meiner Mutter wurde das Sorgerecht zugeschrieben und ich bin mit ihr hierher gezogen. Es ist keine Weltbewegende Story, das übliche halt.“ David guckte nach hinten und lächelte mich traurig an. Ich lächelte zurück. Das musste hart sein, seine Freunde und seinen Vater hinter sich lassen.
„ Hast du dich gut mit deinen Vater verstanden?“, fragte ich schließlich nach langem zögern.
„ Ich habe mich mit beiden gut verstanden, deswegen war es mir egal bei wem ich blieb.“
Ich wusste nicht genau, was ich darauf antworten sollte also sagte ich einfach gar nichts.
David tat mir leid. Doch Mitleid half jetzt auch nichts. Ich hatte ein komisches Gefühl im Bauch. Ich konnte nicht sagen, was es ist. Ich glaube ich war einfach nur Überrascht, dass so ein perfekter Junge kein perfektes Leben hatte.
Ich sah ihn nachdenklich an. Erst jetzt viel mir auf das David nicht das Arbeitsblatt machte, sondern etwas auf einem roten Zettel schrieb. Ich wollte nicht, dass seine Stimme schwieg, dafür war sie viel zu schön.
„ Denkst du es war die richtige Entscheidung mit deiner Mutter herzukommen? Ich meine, bist du glücklich hier?“ Ich wusste das es dumme Fragen waren aber ich wollte nicht das peinliche Stille zwischen uns entstand. Nun legte David den Stift hin und schaute mich an. Sein Blick war so unergründlich, so tief, dass man, wenn man nicht aufpasste, darin versank.
David setzte zu einer Antwort an, lies es dann aber bleiben und schaute mir stattdessen tief in die Augen. Dann lächelte er.
„ Warum willst du das alles wissen?“, fragte er mich sanft. Diese Antwort traf mich wie ein Schlag ins Gesicht. Verwirrt schaute ich ihn an.
„ Warum denn nicht, schließlich sind wir doch Freunde oder nicht?“ Ich hatte Angst, dass er diese Frage verneinen würde. Doch David lächelte kühl sein Lächeln weiter.
„ Freunde…“, murmelte er. Ich weiß nicht genau, ob diese Worte für mich bestimmt waren. Er starrte mit leerem Blick vor sich hin. Sein Gesicht war ausdruckslos und in seinen Augen lag ein merkwürdiger Glanz, den ich nicht deuten konnte. Hatte ich etwas Falsches gesagt? Doch ehe ich diesen Gedanken zu Ende gedacht habe, erwachte David aus seiner Trance und lächelte wie gewohnt, sein Engelslächeln. Ich schmolz dahin, als ich sah, wie seine Augen mich anlächelten.
„ Ja Mia, mir gefällt es hier sehr gut“, grinste er mir zu „ ich muss zugeben, dass ich mich hier wohler fühle, als zu Hause.“ David drehte sich wieder um und schrieb an seinem geheimnisvollen roten Zettel weiter. Neugierig schaute ich es an. Was es wohl war. Ein Liebesbrief? Vielleicht an mich? Ein schauer lief mir über dem Rücken. Ich fühlte ein merkwürdiges Höhegefühl. Der Moment zählt, dachte ich. Doch ich kam wieder zu Boden, als ich dachte, dass dieser Brief möglicherweise für jemanden anderen bestimmt war. Ich spürte einen Stich in meiner Brust. Aber Nicole hat gesagt, dass er sich kein anderes Mädchen genähert hat. Ein neuer Stich durchfuhr mich. Hatte Nicole mich angelogen? Nein! Wir haben uns geschworen, dass kein anderer Junge zwischen unserer Freundschaft steht.
Ich war so in Gedanken versunken, dass ich es fast nicht mitbekommen habe, wie die Schulglocke läutete. David stand auf und steckte den roten Zettel in die Schultasche. Geknickt gestand ich mir ein, dass ich mich jetzt schon wieder von David verabschieden müsste, als dieser zu mir sagte:
„ Hast du noch Lust eine Pommes mir essen zu gehen?“, David hielt sich spielerisch den Bauch „ sonst verhungere ich.“ Ich musste anfangen zu lachen.
„ Na klar, ich will doch nicht dass du wegen mir verhungerst.“ Ich sah ihn mit einem breitem Grinsen an. „ Ich kenne eine Imbissbude, fünf Minuten von hier entfernt, da könnten wir hingehen.“ Mein Bauch machte sich nun auch bemerkbar, aber nicht weil ich hunger hatte, sondern weil mich David anschaute, als sei ich die Queen höchstpersönlich.
„ Na gut“, beteuerte David mir „ Doch dann sollten wir uns beeilen, sonst begegnen wir noch Herr Fink.“ David biss sich auf die Lippe und bereute den Satz augenblicklich. Herr Fink kam mit giftigstem Blick durch die Tür. Er spießte David mit seinen Blicken auf.
„ Ich würde vorschlagen Sie gehen jetzt!“ Es hörte sich nicht wie ein Vorschlag an, sondern eher wie eine Drohung. So schnell wir konnten, gingen wir aus die Tür. Ich ging mit gesenktem Blick an Herr Fink vorbei. Ich hatte mir heute eindeutig schon zu viel geleistet.
Als David und ich außer Hörweite waren, fingen wir laut an zu lachen. Es war zwar überhaupt nicht komisch, doch mit David konnte ich über alles lachen.
„ Hast du seinen Blick gesehen?“, gluckste David. Er fand es offensichtlich besonders komisch.
„ Ja“, sagte ich, als ich mich fast beruhigt hatte „ aber am komischsten finde ich, dass dir auch endlich mal so etwas passiert.“ Ich hatte wieder ein Höhegefühl. Auf dem Weg zur Imbissbude machten wir die ganze Zeit Quatsch Die Passanten guckten uns komisch an, doch das kümmerte mich nicht. Ich war einfach nur glücklich. Mit David!

Wir alberten den ganzen Tag rum. Als es dunkel wurde, verabschiedeten wir uns von einander. Nicht so wie gestern, Nein! Diesmal umarmten wir uns. Mein Herz machte Luftsprünge und mein Bauch kribbelte wie verrückt. Ich hätte ihn am liebsten nie wieder losgelassen. Vielleich hätten wir uns sogar geküsst, wenn nicht meine Mutter dazwischen gekommen wäre. Sie entschuldigte sich noch 1000 Mal an diesem Abend, doch das half auch nichts. Jetzt wusste ich endlich, dass ich eine wirkliche Chance bei ihm hatte. Ich dachte noch lange im Bett über David nach. Was es wohl mit dem roten Zettel auf sich hatte? Ich spürte einen kleinen Sich im Herz. Was, wenn der Zettel wirklich ein Liebesbrief war? Ich beschloss ihn morgen zu fragen. Mit beruhigtem Gewissen schlief ich ein.
Am nächsten Morgen, wachte ruckartig auf. Mein erster Blick galt der Uhr: 08:05!
Mist, ich hatte verschlafen. Schnell stand ich auf und zog mich an. Als ich mir provisorisch die Zähne geputzt hatte, schnappte ich mir meine Schultasche und fuhr so schnell ich konnte mit dem Fahrrad zur Schule. Vor der Tür, überlegte scharf nach bei wem wir jetzt Unterricht hatten. Frau Lehmann! Ein Stein fiel mir vom Herzen. Zum Glück hatten wir nicht bei Herr Fink, denn bei ihm hatte ich echt verschissen. Glücklicherweise hatten wir jetzt bei Frau Lehmann Religion. Erleichtert klopfte ich an die Tür.
„ Herein“, antwortete mir eine freundliche Frauenstimme. Frau Lehmann war meine Lieblingslehrerin seit der Grundschule. Ich trat herein. Das erste was mir auffiel, war das die Hälfte der Klassen nicht da war, dafür ruhten die Blicke, der verbliebenden auf mich.
„ Oh, Mia“, sagte Frau Lehmann freundlich.
„ Entschuldigung, dass ich zu spät bin aber ich habe verschlafen.“ Ich hoffte, dass Frau Lehmann nichts mehr dazu sagte, denn ich wollte so schnell wie möglich auf meinem Platz.
Das Wunder geschah; Frau Lehmann bedeutete mir auf meinem Platz zu gehen. Ich tat wie mir geheißen, doch als ich sah das David nicht auf seinem Platzt neben mir saß, durchfuhr mich ein Schauer. Mein Gehirn suchte mit Hochdruck nach einer Lösung für das Problem: Und schließlich hatte ich eine Lösung für das Problem gefunden: Religion! Ich hatte ganz vergessen, dass David Evangelisch war. Ich war Überrascht als mir auffiel, dass ich bereits auf meinem Platzt saß. War ich so in Gedanken versunken gewesen? Ich sah, dass David bereits seine Tasche abgestellt hatte. Es durchfuhr mich ein neuer Schreck, der mein Herz schneller schlagen ließ. Ich bemerkte den roten Zettel, der aus seiner Schultasche lugte.
Schnell guckte ich nach vorne, damit ich nicht auf dumme Gedanken kam. Doch es war schon zu spät, die dummen Gedanken hatten längst von mir Besitz ergriffen und ich war ihr willenloser Sklave.

Ich rutschte auf Davids Platzt und starrte den roten Zettel weitere drei endlose Sekunden an, ehe ich meine Finger nach ihm sinken lies. Ich packte ihn und zog ihn langsam heraus. Mein Schlechts Gewissen kam auf einmal und ohne Vormeldung, über mich herab. Doch meine Neugier war stärker, als jeder Verstand. Langsam hob ich den Zettel hoch und legte ihn vor mir auf dem Tisch. Ich starrte ihn stur an, als ob vor mir ein Schwerverbrecher saß, der die Wahrheit rausrücken sollte. Da der Zettel nicht sprechen wollte, faltete ich ihn schließlich aus.
Meine Finger zitterten so Doll, dass ich Mühe hatte, zu lesen was drauf stand. Schließlich legte ich ihn, vor mich auf dem Tisch.

Ich Bin Nicht Mehr Ich.
Du Hast Mir Meinen Verstand Geraubt
Du Hast Mir Meine Seele Geraubt.
Wenn ich Dich sehe dann denke ich manchmal, dass du ein Engel bist. Du bist perfekt! Deine Haare, deine Augen, dein Körper einfach alles. Doch ich denke, mit dem bisschen Verstand den du mir gelassen hast, so wenig wie möglich an dich und doch überall wo ich hinkomme sehe ich dein Gesicht oder höre deinen Namen. Ich denke mir wenn ich jemals dein Geruch riechen würde, dann werde ich wahnsinnig. Ich habe immer, wenn ich an dir vorbeigegangen bin, den Atem angehalten doch jetzt ist all meine Mühe vergebens gewesen denn ich bin dir näher wie noch nie zuvor… Du bist wie eine Droge für mich, und immer wenn ich in deiner Nähe bin, werde ich unglaublich High. Mia, wir kennen uns zwar noch nicht so lange, doch ich glaube, ich habe mich in dich verliebt. Nein, ich weiß, dass ich mich verliebt habe!

Ich musste mir den Brief drei Mal hintereinander durchlesen. Im ersten Moment konnte ich nichts fühlen, ich saß einfach nur da und starrte den Brief mit offenem Mund an. Der hätte glatt von mir sein können.
Dann brach es auf einmal über mich herüber. Ich konnte nicht sagen warum ich es getan habe doch ich habe es getan.
„ Frau Lehmann dürfte ich kurz nach draußen gehen? Mir geht es nicht gut.“ Es war ein Wunder, dass ich meine Stimme überhaupt wieder fand geschweige denn, dass Frau Lehmann es bereitwilligte.
„ Soll jemand mit dir gehen?“, fragte sie sorglich. „ Nein, es geht schon!“
Ich musste echt schlimm ausgesehen haben, denn sonst fragte Frau Lehmann so etwas nie.
Bevor ich ging steckte ich den roten Zettel in meine Hosentasche, fest entschlossen, gleich etwas total dummes zu machen, doch das war mir egal. Mein Körper fühlte sich immer noch gefühlslos an. Als ich im Korridor stand, fingen meine Beine an zu rennen. Ich rannte so schnell ich konnte. Mein Ziel war so deutlich, dass ich es hätte anfassen können.
Und nun stand ich hier. Die Tür war fast zwei Meter hoch. Ich lauschte. Es war totenstill. Dann nahm ich all meinen Mut zusammen und klopfte. Ich hörte wie eine Männerstimme „ Ja?“, rief. Ich drückte die Klinke mit pochendem Herzen runter. Und jetzt? Nun stand ich hier, den Blick suchend über die Gesichter schweifend. Und da war es. Da saß mein Objekt der Begierde.
„ Kann ich ihnen irgendwie helfen?“, fragte der Evangelische Religionslehrer.
„ Ja“, sagte ich wie automatisch „ Herr David Richter soll auf direktem Weg ins Lehrerzimmer zu Herr Fink kommen.“ Mein Blick ruhte immer noch auf David, doch dann wendete ich ihn mühevoll ab und taxierte den Lehrer. Ich kannte ihn nicht, doch so wie er aussah, hatte er nicht viel Durchsetzungsvermögen. Seine Barrikade brach, unter meinem Blick, über ihm zusammen. Er wagte es anscheinend nicht mir zu wiedersetzen und nickte nur mit dem Kopf. David stand majestätisch auf und guckte mir ausdruckslos in die Augen.
Plötzlich begann ich zu zweifeln, ob David den roten Zettel nicht ausversehen, sondern mit purer Absicht so hingelegt hatte. Ich fing langsam aufzutauen, jedoch fühlte ich immer noch nichts. Als David und ich draußen standen, guckte er mich nur an. Wahrscheinlich wusste er was jetzt in mir vorging.
„ Du sollst nicht ins Lehrerzimmer kommen“, sagte ich schließlich nach langem hin und her.
„ Ich weiß“, sagte David mit monotoner Stimme. Ich konnte nicht sagen was in David vorging, denn er hatte sich perfekt in Gewalt. „ Ich…“, zögerte ich und brach schließlich ab. Ich holte den roten Zettel heraus und versuchte es erneut.
„ Ich habe den Zettel gelesen“, sagte ich nach drei qualvoll langen Sekunden.
Davids Maske brach in sich zusammen und ich konnte nun endlich sehen, was wirklich in ihm vorging. Seine Augen strahlte nackte Unsicherheit aus und sein Körper zitterte leicht.
„ Und? Was sagst du dazu?“, seine Stimme zitterte. Meine Gefühle gaben schließlich nach und stürzten sich erbarmungslos über mich herab. Mein Herz wollte an meiner Brust zerspringen, meine Handflächen wurden feucht und mein Atem wurde unregelmäßig.
„ Der Moment zählt“, flüsterte ich ihm zu. Er wusste was ich vor hatte und nickte nur leicht.
„ Ja, nur der Moment zählt!“, antwortete er mir sanft. Und wenn ich dachte ich würde schon wissen, was Liebe ist, dann wurde ich jetzt durch eines besseren belehrt. David beugte sich leicht zu mir herunter und näherte sich mein Gesicht. Ich schloss die Augen und umklammerte den Zettel so fest wie möglich. Möge dieser Moment nie zu Ende gehen, wünschte ich mir. Davids Lippen legten sich sanft auf meine. Er küsste mich so zart, als ob er Angst hätte mich zu zerbrechen. Ich erwiderte den Kuss. So standen wir ungefähr fünf geschlagene Minuten da, und küssten uns.
David beugte sich so, wie beim ersten Mal, als wir uns kennen gelernt haben, vor und flüsterte mir ins Ohr:
„ Ich liebe dich.“ Seine Lippen berührten sanft mein Ohr. Ich lächelte.
„ Ich dich auch!“ Und mit diesen Worten gingen wir aus der Schule um den ganzen Tag zu knutschen. Wir sagten keinem, dass wir deswegen blau gemacht hatten, nicht einmal Nicole erzählte ich das. Stattdessen sagten wir, dass ich in Ohnmacht gefallen war und David mich nach Hause gebracht hatte. Natürlich bekamen es unserere Lehrer heraus. Der Religionslehrer von David ging, aus reiner Neugierde, nach Herr Fink und fragt, was er denn von uns gewollt habe. Darauf haben diese Nachforschungen angestellt und die wahre Geschichte herausbekommen.
Ich habe riesigen ärger von meinen Eltern bekommen, doch das war mir egal, solange David bei mir war, war mir alles egal. Ich hatte seitdem jeden Tag Bauchkribbeln.
Zwei Wochen können lange sein, wenn man für Klassenarbeiten lernen muss, oder wenn man arbeiten muss. Doch zwei Wochen können auch unheimlich kurz sein, zu Beispiel wenn man frisch verliebt ist. Ich dachte in den letzten zwei Wochen oft über Liebe nach, doch wenn David bei mir war, brauchte ich nicht mehr darüber zu denken, ich konnte sie auch fühlen.






© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz