Just best friends - Teil 2

Autor: Dalena94
veröffentlicht am: 07.11.2010


Hallo, wie besprochen geht es auch sofort weiter:

Prolog

Als Elena den Aufzug betrat und auf den Knopf mit der Ziffer 4 drückte, lehnte sie sich mit dem Rücken gegen die Spiegelwand und atmete tief durch.
Der Auszug setzte sich langsam in Bewegung.
Die Spuren der durchgearbeiteten Nacht waren nicht nur an ihrer zerknitterten Kleidung zu sehen auch in ihrem Gesicht. Sie hatte schwarze Schatten unter ihren Augen und das Make-up war nicht mehr frisch. Sie schloss ihre Augen und ging im Kopf noch mal das bearbeitete Konzept durch, das sie am Montag bereits präsentieren musste.
Dieses Projekt war ganz wichtig für die Firma, in der Elena als Werbedesignerin tätig war. Umso schlechter war es, dass der erste Entwurf für ein neues Kosmetikprodukt bei dem Kunden nicht gut angekommen war. Bis Montag sollte etwas Neues, Frisches und Einmaliges fertig werden. Elena war nicht so naiv um zu glauben, dass so etwas in einer Nacht geschafft werden konnte, nichtsdestotrotz hat ihr Team den ganzen Freitag durchgearbeitet. Um 3.00 Uhr morgens ließ Elena dann Tommy -ihren persönlichen Assistenten- nach Hause gehen und sah sich das Konzept noch mal durch. Ihr war klar, dass der Entwurf alleine nicht überzeugen konnte -24 Stunden waren auch zu kurz - da würde sie wohl ihren ganzen Charme und einen kurzen Rock einsetzen müssen. Bei diesem Gedanken musste sie müde lächeln. Bis 5.00 Uhr hat sich noch an den Feinheiten geschliffen und war dann an ihrem Tisch eingeschlafen. Geweckt wurde sie von der Reinigungsfirma, die jeden Samstag das Büro putzte.
Da beschloss Elena alle fünf grade sein zu lassen und machte sich auf dem Weg nach Hause. Jetzt stand sie im Aufzug ihres Appartementhauses und sehnte sich nach einer Dusche und sauberen Kleidern.

Der Aufzug blieb stehen und mit einem Gong glitten die Türen auf. Elena trat hinaus in der Flur und schritt über den roten Teppich, mit dem der ganze Flur ausgelegt war zu ihrer Appartementtür. Sie zog aus ihrer übergroßen Tasche von Gucci den Schlüssel und streckte ihn in das Schloss. Als sie ihn nur einmal drehte, wunderte sie sich, den am Freitagmorgen hatte sie die Tür abgesperrt. Vielleicht hat die Putzfrau vergessen abzuschließen, dachte Elena mit einem leichten Schulternzucken und öffnete die Tür. Kaum erhaschte sie einen Blickte in den Flur, blieb sie wie angewurzelt stehen und vor lauter Missbilligung fuhr ihre Kinnlade nach unten.
Mitte in ihren Flur, auf ihrem beige Teppich stand eine Blondine.
-Was zum … - doch sie kam nicht weiter. Die Blondine brüllte schon los.
-IAN!!! - Elena verdrehte bloß ihre Augen. Die Anwesenheit der Blondine war so damit geklärt, aber nicht, warum sie Elenas braunen Satinmorgenmantel von Tiffanys anhatte, den die rechtmäßige Besitzerin erste letzte Woche abgeholt hatte und nicht einmal die Gelegenheit bekam selbst das gute Stück anzuprobieren.
-IAN!!! - die Blondine hatte recht starke Stimmbänder, stelle Elena fest.
Auf ihren Ruf kam ein großer dunkelhaariger Mann aus dem Bad, nur mit einem Duschtuch um seine schmale Hüfte gewickelt.
-Was ist? - fragte er die Blondine recht genervt. Doch dann erblickte er Elena, die immer noch in der Tür stand und ihn jetzt mit vor Verärgerung zusammengekniffenen Augen ansah.
-Wer ist das? - fragte die Blondine und sah Elena von oben bis unten an.
-Das ist … meine Putzfrau Olga. - meinte Ian dann schnell und warf Elena einen vielsagenden Blick zu. Sie verdrehte -für die Blondine unbemerkt- die schokoladenfarbenden Augen. Etwas misstrauisch schaute die Blondine Elena an.
-Ich putzen hier. - meinte diese dann nur mit einem gespielten russischen Akzent. Aber immer noch schien das Gehirn der Blondine auf Hochtouren zu arbeiten.
-Deine Putzfrau hat eine Gucci-Tasche? - fragte sie dann skeptisch.
-Was soll ich sagen? - meinte Ian mit einem einseitigen Lächeln. - Ich bin recht spendabel. - fügte er dann hinzu und erneut wanderten Elenas Augen im Kreis in ihren Augenhöhlen.
-Ich wollen putzen. - meinte Elena und stemmte die Fäuste in die Hüfte. Sie verlor langsam die Geduld. Sie wollte Ruhe und eine frische Dusche und keine zickigen Blondinen und nackte Männer in ihrem Appartement. Auch Ian schien es verstanden zu haben. Schnell verschwand er im Gästeschlafzimmer und kam nach einigen Sekunden mit einem Haufen Kleider zurück.
-Ähm … - er hatte doch tatsächlich schon den Namen seiner Gespielin vergessen. -Süße. - sagte er dann mit einem Lächeln und drückte der Blondine die Kleider in die Hände. Sie öffnete ihren Mund, doch Ian schob sie schon zur Tür. Elena trat bei Seite.
-Ich rufe dich an. - versprach er der Blondine und schloss die Tür.
-Ich habe dir aber meine Nummer nicht geben. - hörten Elena und Ian noch die gedämmte Stimme der Blondine aus dem Flur.
-Ich google einfach nach dir. - rief Ian zurück. - Hi. - begrüßte er dann Elena.
-Du … - fing sie vorwurfsvoll an, doch Ian kam ihr dazwischen.
-Ich weiß, das nächste Mal sage ich dir Bescheid. - versprach er ihr. Erneut setzte sie an. - Ich weiß, das nächste Mal verschwinden sie bevor du nach Hause kommst. - sagte er dann und lächelte sie engelsgleich an.
-Das ist mir egal. - meinte sie dann müde. - Sorge nur dafür, dass deine Freundinnen meine Sachen nicht anrühren. - sagte Elena und ließ ihre Tasche fallen. - Sind noch Duschtücher im Bad?- meinte sie nur und ging dahin.
-Ja. - antwortete Ian bloß. - Wo warst du denn? - fragte er und folgte ihr.
-Bei der Arbeit. - antwortete sie und zog ihre Schuhe aus. - Komplizierter Kunde. - fügte sie nur hinzu. Sie knöpfte ihre Bluse auf. - ich bin so kaputt. - beklagte sie sich. - Und außerdem, warum lädst du deine Eintagsfliegen nicht zu dir ein? - fragte sie ihn.
-Ich will nicht, dass sie wissen, wo ich wohne. - erklärte er ihr und ihre Augenbrauen fuhren hoch. - Erinnerst du dich noch an Joeys. Ich hatte sie zu mir genommen und drei Wochen später musste ich beim Gericht eine Einstweilige Verfügung wegen Stalking gegen sie erwirken lassen. Das war recht unangenehm. - meinte er dazu und kräuselte die Nase.
-Du bist so fies. - meinte sie bloß mit einem Kopfschütteln. - Und wenn sie dann vor meiner Wohnung rumlungern? - fragte sie ihn.
-Dann wäre ein Warnanruf angebracht. - scherzte er.
-Macho. - sagte Elena und lächelte nur.
-Ich weiß. - meinte er nur und bekam von Elena einen gespielten Faustschlag gegen die nackte Schulter.
-Aber es tut mir trotzdem leid. - entschuldigte er sich. - Das nächste Mal fragte ich dich vorher. - versprach er ihr.
-Lad mich zum Frühstück ein und die Sache ist vergessen. - sagte sie und legte den Kopf leicht schief.
-Du bist die Beste. - meinte Ian und küsste sie auf die Stirn.
-Lass mich noch schnell duschen. - meinte sie und streifte ihren Rock und ihren Slip ab. - Hilfst du mir mal. - bat sie ihn und drehte sich mit dem Rücken zu ihm. Mit zwei Fingern öffnete er den Verschluss ihres BH`s. - Danke. - meinte sie, ließ ihn auf den Boden fallen und stieg in die Dusche.
Ian trat an den Spiegel und fuhr mit der Hand über seine mit feinen schwarzen Stoppeln versähten Wangen.
-Was ist das für ein Kunde? - fragte er dann und nahm Elenas Zahnbürste.
-So ein Neuling in der Kosmetikbranche. - meinte sie und stellte sich unter die warmen Wasserstrahlen. - Aber ziemlich anspruchsvoll. - fügte sie hinzu und rief das Wasser auf ihre müde Haut rieseln. - Am Montag habe ich das Vergnügen ihn kennen zulernen. Er ist wohl noch ganz jung und schon ein Selfmade-Millionär. - fügte sie hinzu.
-Mhh. - gab Ian vor sich mit der Zahnbürste im Mund.
-Ich bin mal gespannt, wie er mein neues Projekt findet. - meinte sie dann und seifte sich ein. - Wenn er ihn ablehnt, werde ich ihm die Augen auskratzen. - drohte sie.
Ian spuckte die Zahnpaste aus.
-Du wirst ihn umhauen, sowie es auch immer passiert. - redete er ihr gut zu und spülte den Mund aus.
-Ich hoffe es. - Elena machte sich jedoch Sorgen. - An diesem Auftrag hängt mein Job. - fügte sie hinzu.
-Süße, - Ian trocknete sein Gesicht ab. - Du machst dir mal wieder unbegründet Sorgen. - meinte er nur. -Dein Chef weiß zu schätzen, was du leistest. So schnell wird er dich nicht gehen lassen. - sagte er und lehnte sich an das Waschbecken.
-Du bist süß. - sagte Elena und drehte das Wasser ab. - Gibst du mir mal ein Tuch? - bat sie ihn und steckte einen Arm aus der Duschkabine. Ian drückte ihr ein sauberes weißes Duschtuch in die Hand. Sie wickelte sich in diese und trat aus der Kabine. - Machst du mir mal einen Kaffee? - bat sie ihn.
-Aber klar. - sagte er und verließ das Bad.
Während die Kaffeemaschine für zwei Tassen Kaffe sorgte, zog Ian sich an und Elena fönte im Bad ihr Haar.

Das war ein fast ganz normaler Tag zwischen ihnen. Sie kannten sich bereits seit ihrer Highschool-Zeit und waren schon da beste Freunde. Auch wenn sie verschiedene Ansichten über das Leben hatten, stand das ihrer Freundin nicht im Weg. Elena war etwas skeptisch, was das Liebesleben ihres besten Freundes anging, jedoch half sie ihm stets aus verzwickten Situationen, in die er sich leichtsinnig bracht. Ian seinerseits stärkte ihr immer den Rücken was ihre Selbstzweifel anging und brachte sie hin und wieder auf andere Gedanken.

Eine langjährige Freundschaft, die von nichts und niemanden auseinander zu bringen schien. Doch schon bald wird diese Freundschaft auf eine Probe gestellt, die sie stark in Schwanken bringen würde.




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