Take me anywhere - Teil 25

Autor: Kathrin
veröffentlicht am: 23.01.2012


Hallo ihr Lieben :) Ich weiß, dass ich jetzt sicherlich einige enttäuschen werde.
Und sunny, leider bin ich zu platt, als mir irgendeinen super-tricky Zusammenhang auszudenken, der Moritz nicht als kompletten Arsch darstellt.
Ich hoffe ihr lest trotzdem weiter :P

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„Oh Gott, ich glaub mir wird schlecht!“ stieß ich mühsam hervor. Ich drückte verzweifelt die Hand auf meinen Bauch und betrachtete das Bild – dieses herrliche Bild! – das sich mir da bot.
Karo mit zerwühlten Haaren und zerknitterter Kleidung und Moritz welcher auf ganz typische, machohafte Weise sein Hemd in die Hose steckte.
Karo grinste mich breit an: „Hey, Mila“
Von ihr war ich nichts anderes gewöhnt. Sie war schon immer so – genauso hatte sie mich auch begrüßt, als sie es mit Johnny aus der 13. Klasse an meinem 18. Geburtstag in meinem Bett getrieben hatte. Ich beachtete Karo gar nicht, sondern starrte nur fassungslos zu Moritz.
„Klopf’ das nächste Mal bitte an“ sagte er gelassen, fast gleichgültig und das war der Punkt an dem ich komplett die Fassung verlor; ich rastete selten aus, doch Moritz schaffte es, dass ich mich vergaß. „Was fällt dir ein?! Natürlich hätte ich anklopfen können, aber ich habe eben nicht damit gerechnet, dich mit meiner besten Freundin vorzufinden, welche – nebenbei bemerkt – noch nicht einmal vierundzwanzig Stunden hier ist“ schrie ich ihn an und trat langsam auf ihn zu.
Langsam hob Moritz den Kopf und zog prüfend eine Braue nach oben: „Was willst du von mir, Mila?“
„Was ich von dir will?!“ Ich lachte hysterisch und legte mir eine Hand an die Stirn und schaute kurz zu Boden, bevor ich ihn zornig anfunkelte: „Du bist das mieseste Arschloch, das ich kenne und du hast es trotzdem geschafft, dass ich mich in dich verliebe!“
„Ähm, Leute…“ setzte Karo an, doch Moritz brachte sie wütend zum schweigen: „Halt dich da raus!“
„Ich meine doch nur…“
„Ich sagte, du solltest dich raushalten!“
Karo hob beschwichtigend die Hände und verließ beleidigt das Zimmer: „So ein Arsch!“ zischte sie.
„Ich weiß“ hörte ich Fabi sagen und wusste, dass er durch das Gebrülle und Gekeife aufmerksam geworden ist. Doch er störte nicht, sondern führte Karo nur in die Küche, wofür ich ihn unendlich dankbar war.
Ein Weile schauten Moritz und ich uns nur in die Augen bis er knurrend ansetzte: „Du weißt genau, wie ich bin. Du weißt, ich halte nichts von großen Gefühlen und Beziehungen. Verdammt, wenn einer das wissen sollte, dann du!“
„Moritz, du hast mit dir geschlafen“
„Das hab ich mit Katharina auch!“
„Also, bin ich nur so etwas wie Katharina für dich“ mutmaßte ich leise und senkte den Kopf und fuhr mir durch die Haare.
„Mila… ja… nein… keine Ahnung! Mila, ich bin verrückt nach dir, aber ich kann so was einfach nicht: eine Beziehung führen. Ich kann’s nicht!“ Er machte eine hilflose Geste und fast schon tat er mir Leid, doch dann dachte ich daran, was er getan hatte.
„Du hast mit meiner besten Freundin geschlafen. Du hast einfach mit ihr geschlafen, wie mit mir. Und da soll ich dir glauben, dass du…verrückt nach mir bist? Moritz, ich glaube dir nicht“ Ich wich einen Schritt zurück und das Bedürfnis ihm eine zu knallen war auf einmal verschwunden, stattdessen spürte ich, wie meine Tränen anfingen zu fließen. Ich biss mir auf die Unterlippe, bis ich Blut schmeckte und rieb mir störrisch über die Augen: „Ich glaube, wir sind fertig miteinander“
Er streckte kurz den Arm aus, sodass es für den Bruchteil einer Sekunde so aussah, als würde er mich festhalten wollen, doch dann ließ er den Arm wie sinken und sagte leise: „Bitte… Bitte nicht weinen. Das ist unfair“ Und ich schüttelte nur mit dem Kopf und stürmte aus dem Zimmer.
Ich knallte die Tür hinter mir zu und riss meinen Mantel von der Garderobe, als eine Hand von hinten meinen Oberarm umschloss. Wütend drehte ich mich um und bevor ich sah, wer vor mir stand, gab ich Lukas die Ohrfeige, die eigentlich Moritz verdient hätte.
„Tut mir Leid…“ Ich atmete tief durch und wehrte seine Berührungen ab. „Ich muss kurz allein sein“ Ich schlüpfte in meine schon längst abgetragenen Ugg-Boots aus Amerika und wollte zur Wohnungstür gehen, als Karos Stimme mich zurück hielt: „Mila, ich wusste ja nicht…“ Sie trat auf mich zu, doch ich wollte ihr nicht zuhören. Ich konnte sie noch nicht mal mehr ansehen. Wenn ich mir vorstelle, dass sie mit Moritz…
Wieder habe ich das Gefühl, dass ich mich übergeben müsste und wich einen großen Schritt zurück als sie mich berühren wollte. Warum glaubten eigentlich alle, dass es einem besser geht, sobald man angetatscht wird?! „Komm einen Schritt näher und ich zerfetz dir die Halsschlagader!“ hörte ich mich selber zischen und sah wie Fabian die Augen aufriss und Helena ein Schmunzeln unterdrücken musste. Anna und Leon hatten sich zurückgezogen.
Ich fügte leise ein „Tschüss“ hinzu und verließ die Wohnung. Ich brauchte einfach ein wenig frische Luft und viel Ruhe.
Ich musste verdauen, was ich gerade eben gesehen hatte. Ich musste mich damit abfinden, dass Moritz niemals mehr als ein guter Freund sein würde – mittlerweile war er sogar noch weniger als das: Moritz und ich waren noch nicht mal mehr Freunde.






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