Future Wife - Teil 7

Autor: Lora15
veröffentlicht am: 24.12.2010


Kapitel 7 – Die Partnermissionen

Ich war immer noch wie erstarrt. Seine andere Hälfte des Gesichtes war mit einer Metallmaske bedeckt, deswegen konnte ich zuerst nur seine andere Gesichtshälfte sehen. Seine Haare überdeckte die Maske nicht, sie verlief nicht mal bis zum Hals herunter, sondern hörte an der Kinnspitze auf. Es sah sogar aus, als wäre diese Maske an ihn drangebohrt worden. Sein Mund war auch ganz zusehen, aber die Nase nicht und für das Auge wurde ein perfekt anpassendes Loch geschnitten, wodurch er sehen konnte. Aber dieses Auge schien völlig unnormal zu sein wie das rechte. Der Augapfel des linken Auges war ganz rot, so wie Blut. Die Iris violett. Vielleicht war ihm ein schlimmes Missgeschick passiert und er versteckte es durch die metallische Maske. Das andere Auge war normal, mit einer blauen Iris.
Er wollte etwas sagen, erkannte aber mein erschrockenes Gesicht. Er senkte traurig den Kopf und wollte wieder gehen, aber da wurde ich wieder wach.
„Nein! Bleib bitte hier! Tut mir leid, das war nicht ganz richtig vor mir dich so anzusehen. Ich habe nur noch nie so etwas gesehen, denn in meiner Welt gab es so etwas nicht.“
Er fuhr sich erleichtert durchs stufig geschnittene, schwarze, längere Haar, das bis zu den Augenbrauen reichte. Auf dem oberen Kopf gelte er sie sich die Haare ein wenig hoch.
„Die anderen haben auch alle so reagiert, naja was heißt alle, nur Nova. Alex starrte mir in die Augen und nicht auf die Maske.“, sagte er und sprach mit sanfter und netter Jungenstimme.
„Du kannst mich Lou nennen.“, grinste ich ihn an.
„Jim!“, fuhr er nervös durch seine Haare.
„Jim, kann ich dich etwas fragen?“, fragte ich vorsichtig.
„Klar!“
„Naja, es geht um deine Maske. Ich möchte nicht sagen das es schlimm aussieht, was es auf keinen Fall tut, sondern nur was passiert war.“
Er setzte sich zu mir aufs Bett und ich winkelte meine Beine an, worum ich meine Arme dann schlang.
„Es war noch als ich auf der Erde war. Ich war ein Lehrling der Medizin und war oft in einem Labor am Arbeiten. Es wurden Tierversuche gemacht, man versuchte sogar aus Toten lebendige Geschöpfe zu entwickeln. Jedoch musste ich zuerst nur aufräumen und meistens putzen, was mir überhaupt nicht gefiel. Eines Abends war es schon spät und ich musste nur noch ein wichtiges Gefäß mit merkwürdig violettem Wasser in einen Tresor stellen. Das dumme war nur, es war so groß wie eine Tonne. Also versuchte ich es erst mit schieben. Ich griff unter den Rand und schob sie in die Richtung des Tresors. Sie bewegte sich wunderbar bis in einer Fliesenspalte sie hemmte. Ich fiel mit meiner rechten Gesichtshälfte ins Wasser und es brannte wie Feuer. Gleich neben mir befand sich ein Waschbecken und ich wusch mein ganzes Gesicht, doch als ich dann in meinen Spiegel schaute, war ich vollkommen entstellt.“
Er sank traurig den Kopf und ich legte meine Hand auf seine Schulter.
„Das kann jedem Mal passieren und außerdem war es ein Unfall, wofür du nichts konntest.“
„Nein, der Unfall war nicht das schlimmste, es war das Wasser. Aus mir hat es etwas anderes gemacht, wobei ich mich nicht mehr wie ein Mensch fühlte.“
Er ging unter den Rand der Maske und kurz machte es Klick. Wie ein Deckel hob er ihn langsam ab. Mein Atem wurde immer schneller, sowie mein Puls. Wie würde sein Gesicht aussehen? Wieso denkt er, er sei kein Mensch mehr dadurch? Es ist wirklich so furchtbar? Ich schluckte einmal und dann drehte er sich zu mir. Die Maske hielt er in der Hand und mir stockte der Atem. Ich konnte kaum noch Luft holen, als ich sein Gesicht sah. Es war nicht verschrumpelt wie bei Verbrennungen oder wenn jemand sich Säure ins Gesicht schüttete. Überall wo Adern flossen, drückten sie sich aus der Haut hervor. Wie zerknittertes Papier waren sie die unreinen Stellen. Es sah furchtbar aus. Was hat dieses Wasser bloß mit ihm angestellt?
„Könnte ich das vielleicht, naja, berühren?“
Er nickte leicht.
Ich fuhr ganz zart über seine Wangen und tatsächlich fühlte es sich so an als würde ich über zerknittertes Papier fahren. Nur das es etwas weicher war und man konnte die Adern sogar reindrücken, aber sie gingen wieder in ihre ursprüngliche Form zurück. Das Auge war so furchtbar rot und die Iris violett, so wie die Adern. Ich fühlte mit ihm, als ich sein Gesicht sah. Er tat mir furchtbar leid. Ein Leben lang mit einer Maske zu leben, wäre für mich ein kräftiger Schicksalsschlag und dann noch mit so jungen Jahren.
Er zog sich die Maske wieder an.
„Danach wollte mich keiner mehr einstellen, die Leute lachten mich aus und ich wurde ein Einzelgänger. Bis der Professor mich fand und mir eine neue Chance gab. Er sagte dieses Wasser hätte meine Gehirnwellen verändert. Durch seine Hilfe, würde er mir helfen und mir ein neues Ich geben. Ich hatte keine andere Wahl und schloss mich ihm an.“
„Das heißt du kannst Dinge manipulieren?“
Er starrte auf das Bild, das auf dem Nachtschränkchen stand und ließ es vor meinen Augen schweben.
„Ich bin total fasziniert!“, blitzte ich auf und griff in der Luft nach dem Bild. Es war eins von JC und mir das einer der Angestellten mal soeben geschossen hatte. Ich lag noch in meinem Krankenzimmer und verschränkte die Arme mit einem beleidigten Blick. JC‘ Grinsen war nicht zu übersehen.
„Was kannst du denn noch alles?“, fragte ich und stellte das Bild wieder auf das Nachtschränkchen.
„Mein VHK meinte sogar ich könnte später Strom kontrollieren, sowie Magnetwellen. Das heißt ich könnte für Stromausfälle sorgen und er kann sogar durch mich fließen ohne das ich sterben müsste.“
„Ich bin echt beeindruckt!“, schwärmte ich.
Meine Fähigkeiten waren zwar auch sehr wichtig, dennoch kann ich mich mit ihnen nicht wehren. Sobald ich einen Gegner vor mir habe der kein Metall trägt kann ich mich nicht schützen. Das heißt ich wäre vielleicht sogar die einzige Person die sich nicht wehren könnte. Ich bräuchte immer einen Beschützer und genau das nervte mich.
„Hm. Gib mir mal bitte deine Hand und streck sie aus.“, brach ich die Stille und er tat was ich wollte.
Ich rieb meine Hände aneinander und legte eine davon auf seine, aber ich konnte nicht, denn er manipulierte meine Magnetwellen.
„Ich schaffe es einfach nicht deine Hand zu berühren.“, lachte ich, weil es lustig aussah. Doch als ich meine ganze Kraft darauf konzentrierte sie zu berühren. Brach er die Manipulation ab und ich fiel ein wenig auf ihn. Mein Kopf berührte seinen Bauch und ich spürte die harten Muskeln. Meine Hand legte er in seine und die Stellung beunruhigte mich. Was tat ich eigentlich da? Ich wollte nicht unhöflich sein, meine Hand aus seiner zu befreien und mich etwas weiter von ihm wegsetzen. Das könnte ich nicht, denn ich hatte Angst ihn dann zu verletzen. Es müsste nun etwas passieren.
Schon bei dem Gedanken, klopfte es an der Tür. Wir schoben uns schnell voneinander weg.
Nova trat ein.
„Ach da bist du Jim. Komm, PV möchte uns sprechen.“
Er stand auf, drehte sich mit einem kleinen Lächeln zu mir und schloss die Tür.
Jim war vielleicht ein netter Junge und sogar durch seine Maske im Gesicht dennoch hübsch, aber ich könnte mir mehr als Freundschaft einfach nicht vorstellen. Vielleicht hatte er sogar keine Kraft mehr mich zu halten, aber ich glaube dann hätte er vorher Bescheid gesagt. Wenn ich ihn mit Alex vergleiche, wurde mir klar wie er mir wichtig war. Alex beschützte mich, half mir und tröstete mich in jeder Situation. In meinem Magen kribbelte es und ich konnte mein Lächeln nicht zurückhalten.
„Ich werde mich doch nicht verliebt haben, oder?“, murmelte ich vor mich hin.
Mit einem aufgeregten Gefühl und furchtbarem Kribbeln im Bauch legte ich mich zur Ruhe. Meine Mutter sagte immer: Wenn man mehr über jemanden nachdenkt, als über sich selbst, dann ist man verliebt. Wie Recht sie hatte. Ich musste immer an Alex denken. Immer.

„Sir?“
„Ja?“
„Terra verlässt jeden Augenblick die Stadt mit den Männern. Ein Drittel von ihnen reitet, die anderen tragen die Laserlanzen und der Rest Maschinengewehre. Auch gaben wir ihnen Atombomben mit. Aber denkt ihr wirklich dies ist der Richtige Weg?“, fragte Karl.
„Natürlich ist er das. Umso mehr wir vernichten, umso mehr bleibt für uns und wir können endlich wieder eine eigene Welt führen mit mir als ihr Herrscher.“
„Aber was ist wenn wir verlieren? Außerdem wohnen einige Bewohner in den Städten der Eaganer. Wir müssten sie dann auch töten.“
Er lachte.
„Nein, lass das mal meine Sorge sein. Mein Ziel ist die Menschheit vor diesen Barbaren zu beschützen und als erfolgreicher Herrscher über diesen Planeten zu regieren.“
Karl schluckte.
„Wie ihr meint, Sir.“

Ein nächster Tag begann, so auch mit der nächsten Nachricht.
JC erklärte uns die neuste Aufgabe. Partnermissionen.
„Heute fliegen wir zum ersten Mal nach Naga. Eine Stadt der Eaganer. Aber bittet vergleicht nicht ihre Kultur mit unserer. Denn wir haben hohe Häuser, meist mit viel Glasscheiben und Plastik. Sie leben mit der Natur und verunreinigen sie fast nicht.
Ihre Häuser sind auch nicht so groß wie unsere, nicht mal ein Fünftel. Nun zum Punkt! Jedes Team bekommt einen Vertrag den wir mit ihnen geschlossen haben. Ihr werdet zum jeweiligen Treffpunkt gehen und dort einen bestimmten Gegenstand abholen, den der Professor benötigt. Alles klar?“
Wir nickten.
JC drückte mir und Nova den Vertrag in die Hand und für jedes Team zwei baumwollartige Kapuzenumhänge.
„Das Flugzeug ist auf Ebene neunhundert. Die braunen Umhänge sind nur zum Schutz da. Denn es könnte passieren dass einige Leute von Benett euch wiedererkennen und ein Kampf wäre gar nicht gut. Also viel Glück Leute!“
Ich hang mir ihn um und saß die Kapuze auf. Man sah nicht einmal meine Kleidung.
Ich wäre wirklich gerne mit Alex in einem Team gewesen, aber ich hätte mir auch denken können dass so etwas passierte. JC hatte schon die Gegenteile erwähnt und von Teams geredet. Wir nahmen den Aufzug nach unten und stiegen in ein Flugzeug ein. Es war dieses Mal wirklich eins wie damals. Ich glaubte wir mussten nämlich über Land fahren ohne Magneten. Es ging los und ich war ein wenig aufgeregt, weil es zum Teil unsere erste Mission war und ich endlich die Eaganer kennen lernte. Mein Herz pumpte, ob sie wirklich völlig anders sind als die Menschen? Vielleicht sogar Aliens?





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