Mein Engel... - Teil 8

Autor: Demre
veröffentlicht am: 04.11.2010


*Hallo ihr Lieben,
ich wollte eigentlich einen viel längeren Teil einschicken, aber ihr habt so tolle Kommentare geschickt, das ich den nächsten Teil einfach einschicken musste.
Ich hoffe er ist gut geworden und ich freue mich wirklich über eure netten Kommentare und bedanke mich auch dafür.:)
Liebe grüße Demre*





Und dann begegnete Cian meinem Blick und ich wollte nur noch zu ihm und ihn ganz fest halten.
Aber natürlich war das schwachsinnig. Was würde Emma dann wohl denken wenn ich mich an ihn werfen würde wie eine kranke physchopatin die keine anstand hatte. Was würde Cian überhaupt tun?
„ Ava?“, hörte ich Emma sagen und sah sie an. Sie schien verwundert zu sein, aber dann lächelte sie freundlich und zeigte auf den Platz neben ihr, der leider frei war. „ Komm setzt dich. Was für ein Zufall dich hier zu sehen. Möchtest du dir auch die Haare schneiden?“
Kathrin, die Friseurin, die mir die Haare schneiden wollte, brachte mich zum Waschbecken und wusch mir die Haare, bevor sie mir einen Umhang um den Hals hing und mir etwas zu trinken anbot. In Gedanken wünschte ich mir nichts sehnlicher als eine Flasche Whiskey die mir die Sorgen wegspülen konnte.
Stur starrte ich in den Spiegel, um Cian nicht anblicken zu müssen, aber er verursachte genau das Gegenteil. Er will mich verrückt machen, schimpfte ich in Gedanken, als er sich hinter mich auf einen Sessel setzte und mich direkt anstarrte. Diese braunen Augen, dachte ich verträumt. Vor ein paar Monaten hatten sich mich so warm und zärtlich angeblickt, und jetzt?
„ Willst du dir nur die Spitzen schneiden?“, fragte Kathrin während sie mir die nassen Haare kämmte. Ich überlegte kurz. Eine neue Farbe wäre doch etwas neues oder?
„ Ich hab mir überlegt die Haare zu färben, vielleicht ein bisschen heller, aber ich bin mir nicht sicher.“, sagte ich zu ihr und starrte sie hilfe bittend an. Nicht das ich am Ende total schrecklich aussah.
„ Ich finde, dass das eine gute Idee ist.“, sagte Emma von der Seite aus und drehte sich zu Cian um, der mich immer noch ansah. Und dieser Blick schien nicht gerade freundlich zu sein.
„ Was denkst du Schatz? Würde ihr das stehen?“ Gequält schloss ich die Augen. Musste sie ihn fragen. Es sollte ihn doch gar nicht interessieren, was ich mit meinen Haaren machte. Ich würde definitiv das Gegenteil von dem machen, was er besser fand. Wenn er natürlich irgendetwas dazu äußerte.
„ Nein.“, sagte er schließlich und ich glaubte meine Ohren nicht zu hören. „ Mit dem schwarz sieht sie viel schöner aus. Es betont ihre Augen so schön.“ Ich merkte wie mein Kinnladen aufklappte und ich ihn wie eine schwerbekloppte anstarrte. Aber...aber er hatte mir gerade ein Kompliment gemacht! Cian hatte mir zum ersten Mal ein Kompliment gemacht, auch wenn er das wahrscheinlich nicht wirklich nett gemeint hatte.
Auch Emma schien ziemlich verwundert zu sein, und daher das sie seine Freundin war, hatte sie wohl nicht gedacht, dass er so was sagen würde. Ich natürlich auch nicht.
Und dann wurde ich leicht rot und schaute weg.
„ Ach Quatsch.“, entgegnete Emma.“ Er hat doch keine Ahnung. Braun würde dir gut stehen, deine Augen würden noch mehr glänzen.“ Innerlich musste ich schmunzeln. Ihr gefiel es anscheinend nicht. Aber außerdem sollte ich sowieso meine eigene Meinung vertreten, und wenn ich jetzt nach dachte, kam mir in den Sinn das ich meine Haare von meiner Mutter geerbt hatte und so auch ein Teil von ihr verschwinden würde.
„ Nur die spitzen.“, sagte ich schließlich und versuchte dabei nicht Cian anzusehen. Nicht das er sich noch einbildete, ich hätte es wegen ihm gemacht.
Die nächsten paar Minuten lief das schneiden still sogar Emma schien ein wenig in sich gekehrt zu sein. Aber dann sprach sie mit mir über ihr Jahr in Frankreich, dass sie als Austausch Schülerin gemacht hatte und wie sehr sie es vermisste. Sie fragte mich wie ich in der Schule war, ob ich auch mal im Ausland war und so weiter. Sie war so freundlich.
Und irgendwann sagte sie dann.“ Wir wollten heute noch ins Kino, dieser Film der neu raus gekommen ist. Hast du Lust?“ Ich stutzte ein wenig, schließlich hatte ich wirklich vor ins Kino zu gehen, aber in einem dunkeln Raum, mit Cian. Das entsprach nicht meiner Vorstellung. Und was, wenn die beiden sich im Kino nur rumleckten? Oh Gott! Der Gedanke war furchterregend.
Oder wenn Aiden dort auftauchte, weil Cian ihn eingeladen hatte? Die ganzen Vorstellungen in meinem Kopf erschreckten mich. Aber ich wollte auch nicht Emma verletzten, schließlich versuchte sie nur nett zu sein. Und sie wäre das erste Mädchen mit dem ich vielleicht wirklich Spaß haben könnte. Cians Freundin hin oder her. „ Mal sehen.“, murmelte ich und war hingerissen zwischen einem Ja und Nein.
Emma war nach einer halben Stunde fertig, und sah total niedlich aus mit den Locken. Sie waren ein wenig kürzer, aber das ließ sie immer mehr wie eine Fee wirken. Cian und eine Fee, dachte ich schadenfroh. Das passte genauso gut wie Ketschup und Nutella.
Emma stand auf um auf die Toilette zu gehen, und Cian blickte ihr eine Weile hinterher, aber seinen Blick konnte ich nicht deuten. Dann, als Emma weg war, und Kathrin etwas holen gehen wollte, stand Cian auf und kam auf mich zu. Innerlich duckte ich mich. Was wollte er?
Er bückte sich zu mir, schaute mich eine Weile im Spiegel an und kam dann so nah an mein Ohr, sodass ich sein Atem spüren konnte, und seinen, nach Minze riechenden Duft.
„ Ich würde dir nicht raten mit ins Kino zu kommen.“, flüsterte er mir ins Ohr und kam noch näher, falls das überhaupt noch möglich war. Drohte er mir gerade? Das könnte doch nicht sein ernst sein!
„ Und warum bitte? Du kannst mir nicht einfach Drohen!“, meine Stimme war leise, aber fest und ich hoffte sie hatte den gewünschten Effekt. Ich ließ mir gar nichts verbieten und erst recht nicht drohen!
Weil ich ihn ansehen wollte, und wollte, das er mich nicht für ein kleines Kind hielt, drehte ich den Kopf zu ihm aber das Ergebnis war etwas anderes. Ich bewirkte nur, das seine Lippen mein Ohr berührten und er sie beinah küsste. Verdammt! Ich zuckte zurück und starrte ihn böse an. Er sollte auf Abstand gehen. Und seine Freundin kam bestimmt gleich, da könnte er doch nicht…
„ Ich meins ernst.“, flüsterte er und ohne eine Erwiderung zu erwarten drehte er sich um und setzte sich wieder auf den Sessel. Bastard. Eingebildeter, fieser, gut riechender, böser, böser Teufel. Hübscher böser Teufel.
Ach verdammt, was war nur los mit mir? Egal wie er aussah, es änderte nichts daran, das er mich so bescheuert behandelte.
Ich mochte solche arroganten Typen doch überhaupt nicht, hatte sie noch nie beachtet, oder auch nur ein Wort mit ihnen gewechselt. Warum ging dieser Kerl mir nicht aus dem Kopf!
Vor 2 Jahren war ich mal in so eine Typen aus einer anderen Schule verliebt, er war der Kumpel von Jeff gewesen. Ein lieber, feiner Kerl, der mich aber nach einer Zeit gelangweilt hatte, weil ich einfach jemand war, der Abenteuer brauchte. Also nicht Abenteuer mit Jungs, sondern im Leben. Spannende Hobbys zum Beispiele. Aber Jeffs Freund hatte immer nur Schach gespielt und Videospiele gespielt und nach einer Zeit hatte ich ihn vergessen. Und jetzt konnte ich einen Jungen, der 10 Mal so schlimm wie Jeffs Freund war, einfach nicht vergessen. Gott soll mich einfach in die Hölle schicken, dachte ich verbissen.
Emma kam zurück und hatte ein strahlendes Lächeln auf den Lippen, als sie zur Kasse ging, um zu bezahlen. Auch ich war endlich fertig , meine Haare sahen jedoch nicht anders aus.
Ich ging ebenfalls an die Kasse um zu bezahlen, und ignorierte dabei Cian, der hinter mir stand.
„ Und hast du dich entschieden?“, fragte Emma, als wir nach draußen, in die frische Luft traten. Das Wetter hatte sich gebessert und strich mir jetzt angenehm über die Wangen.
Kleine Kinder liefen die Straßen herunter und lachten die ganze Zeit, während die Mutter hinterher trottete und stumm vor sich hin schimpfte. An den Mülltonnen, auf der anderen Straßenseite, schnuffelte ein Hund in Plastiksäcken herum und erledigt dort auch dann sein Geschäft.
Ich wandte mich an Emma und überlegte stumm. Gehen oder nicht gehen. Spaß haben oder nicht. „ Okey, ich komme.“, sagte ich schließlich und hasste mich in Gedanken. Was brachte mich dazu Cian immer so zu reizen? Er wollte mich einfach nicht neben sich haben! War das denn so schwer zu verstehen?
Am Rande meines Blickfeldes nahm ich wahr, wie Cian den Kopf schüttelte und seufzte. Klare Ansage…
Erfreut klatschte Emma in die Hände.“ Das ist toll. Dann lass uns los, die Vorstellung müsste in etwa einer Stunde anfangen.“ Sie hackte sich unter Cian und nahm mich auf ihre andere Seite um dann freudig hin und her zu springen. Das Mädchen war ja wirklich noch ein Kind. Ein niedliches Kind, aber zu niedlich für Cian.
Das Kino war ziemlich leer, die meisten Menschen kamen erst zu den Abend Vorstellungen. Wir stellten uns an die Kasse, holten uns drei Tickets für Step Up 3 und dazu eine riesen Tüte Popcorn, die wir uns alle drei teilten.
Im Kinosaal, saßen ungefähr 10 bis 20 Leute und die meisten quasselten miteinander. Die hinterste Reihe war für uns, und außer zwei Mädels saß da niemand.
Emma setzte sich zwischen Cian und mich, was ich ziemlich gut fand. Es war gerade Werbung und Emma redete die ganze Zeit darüber wie sie Tanzfilme liebte und das sie auch mal getanzt hätte, aber nicht hier sondern in Griechenland. Überrascht fragte ich sie wie lange sie dort gelebt hatte. Sie war erst vor eins bis zwei Jahren hergekommen, weil ihr Vater einen richtig guten Job gefunden hatte.
Sie war schon früher ein paar Mal in der USA, aber nie in Philadelphia, und sie liebte die Gegend.
Ich mochte sie wirklich, sie hatte so eine Art, die verletzlich wirkte, aber irgendwie eine total süße, verletzliche Art.
Irgendwann fing dann der Film an, und Emma nahm die riesen Popcorn Tüte auf ihren Schoß. Dann, als ich in die Popcornmasse griff, und eine Handvoll herausholen wollte, stieß ich gegen eine andere Hand. Sie war warm und hielt ganz kurz meine fest, strich sogar über meinen Handrücken. Cian. Instinktiv zog ich meine Hand weg und schaute zu ihm rüber, seine warmen Augen erblickten meine und er zog abrupt die Hand weg, und bis zum Ende des Filmes nahm er sich auch kein Popcorn mehr. Das ist ja wohl beweiß genug, dachte ich mürrisch. Er konnte mich nicht ausstehen, obwohl ich ja wohl wirklich nichts getan hatte.
Was war der Grund dafür? Hatte ich etwas getan, von dem ich keine Ahnung hatte? Das war wirklich zum verrückt werden und je länger ich darüber nachdachte, umso trauriger wurde ich.
Als der Film zu Ende war, verabschiedete sich Emma von mir, und gab mir ihre Handynummer, damit ich sie anrufen konnte, um Mal was zusammen zu Unternehmen. Und dann ging sie, und Cian hinterher. Was ist das nur für ein komplizierter Junge. Verschlossen, Geheimnisvoll und gerissen. Und auf einer doofen Art hinreißend süß. Ich sollte über andere Sachen nachdenken, nicht über Augen und Lippe die mir bis in die Träume folgten, oder diese herrlichen Hände die einem Lust bis zum Ende versprachen.
Angewidert von mir selbst, schüttelte ich den Kopf und ging ins Haus.
Zuerst hörte ich kein Wort, und dann kam aus dem Arbeitszimmer meines Vater ein polterndes Geräusch und ich sprintete ins Zimmer.
Mein Vater lag schnarchend auf dem Boden, vor dem Schreibtisch und neben ihm lag eine zerbrochen Whiskey Flasche, deren Inhalt über den ganzen Teppich lief.
Den schrei aus meiner Kehle konnte ich nicht verhindern und so knallte ich mit voller Wucht die Tür des Arbeitszimmers zu und rannte die Treppen in mein Zimmer hoch. Tränen versperrten mir die sicht und nahmen mir den Atem. Verdammt! Ich konnte nicht mehr, das war einfach zu viel. Er hatte es mir doch versprochen! Er hatte doch sein Wort drauf gegeben. Lügner! Hinterhältiger…
Schluchzend sank ich aufs Bett und vergrub das Gesicht in den Kissen. Da war so ein stechen in meiner Brust, der immer stärker wurde und so weh tat. Mein Gehirn schaltete auf Energiesparmodus und ich konnte nur noch weinen. Dieser Schmerz, dieses Leid. Warum hörte es nicht auf, was machte ich falsch? War das gerecht, war das gerecht mein Leben so zu versauen? Ich war doch erst 16. Noch ein Kind. Warum hatte ich kein anständiges Leben?
Der Klingelton meines Handys riss mich aus meinen Gedanken, aber ich ignorierte es. Ich wollte keinen sprechen keinen sehen. Niemanden.
Ich wollte sterben, ich wollte diese Last loswerden, wollte einfach nur alles vergessen.
Das Klingeln des verdammten Handys hörte nicht auf, und als ich drauf blickte sah ich, dass es Jeff war. Er machte sich wahrscheinlich große Sorgen. Ich sollte dran gehen, auch wenn ich gar keine Lust dazu hatte.
„ Ja?“, flüsterte ich konnte das schluchzen nicht verhindern. Natürlich bemerkte es Jeff sofort. Er war immer sehr sorgsam zu mir gewesen, hatte sich um mich gekümmert, mir durch schwere Zeiten geholfen. Bei dem kleinsten Problem stand er zu mir und war einfach nur da.
„ Süße was ist los? Erzähl es mir.“ Ich konnte nichts erwidern, zu stark war der Druck in meiner Brust, zu schmerzhaft. Ich wollte einfach alles raus schreien, alles schlagen, was mich verletzt hatte, als allererstes meine Mutter, die mich alleine gelassen hatte. Die nie wirklich an mich gedacht hatte! Das ist eine Lüge, flüsterte eine innere Stimme und schuldbewusst schloss ich die Augen. Sie hatte immer an mich gedacht, nur einen Fehler hatte sie begannen. Sie hatte mich alleine gelassen.
„ Ich brauche dich Jeff.“, flüsterte ich gebrochen und rollte mich auf dem Bett zusammen. Alles wäre einfacher wenn ich mich in Jeff verlieben könnte. Es wäre einfacher weil er eine einfache Person war, weil er immer da war, selbst jetzt.
„ Ich komme.“, antwortete er nur und legte auf. Einige Zeit lag ich nur so da, Tränen rollten über meine Wangen und irgendwann kam dann Jeff, nahm mich in den Arm und hielt mich fest. So fest, das ich in seine Armen zusammen brach und betete ihn nie zu verlieren.





Fataler Fehler


Da war ein Knurren, leise,aber man konnte es trotzdem hören. Das Geräusch kam erneut und wurde dieses Mal sogar noch lauter. Der Wald lag im Dunkeln, dichte Bäume, Käfer die über den Boden krabbelten, das kreischen eines Vogels. Kein einziges Licht durchbrach die Waldkuppelung, kein Funken Helligkeit, damit man sich fortbewegen konnte. Heute Nacht war es kalt, eiskalt, und man hatte einfach kein Zeitgefühl, nichts das darauf hinwies wo dieser Wald war.
Da war wieder ein Knurren.
Die Welt drehte sich, irgendjemand drehte sich, und schien verwirrt zu sein. Wo bin ich? Wer bin ich?
Und dann unmittelbar nach dem Knurren, tauchten rote Augen aus der Dunkelheit auf. Rote Schlitze, mit einer kleinen, schwarzen Pupille die hungrig aufblickten, Augen die Menschlich schienen. Und dann sprang etwas riesen großes aus dem Gebüsch und die Welt verschwand und hinterließ ein schwarzen Fleck.
Ein Lichtstrahl durchbrach das schwarze und plötzlich befand ich mich an einem anderen Ort. Ich. Ava.
Ich war in etwas warmes, kuscheliges eingehüllt und auf mir lag ein schwerer, braungebrannter Arm. Es war der Arm eines männlichen Wesens und ich wusste wem dieser Arm gehörte. Irgendwie war ich gar nicht geschockt oder so, es schien mir als wäre das normal. Neben mir war ein leiser, gleichmäßiger Atem zu hören und als ich mich ein wenig wandte lagen auf meiner Brust schwarze wuschelige Haare. Und ich war nackt. Komisch, warum war das unwichtig?
Ich schaute mich im Raum um, aber er kam mir nicht bekannt vor. Es war ein kleiner Raum, die Wände waren in einem hellen Grün gehalten und ein langer Schreibtisch bedeckte beinah eine hälfte der Wand. An der Wand hing ein Bild von mir, eins das ich mal im Sommer gemacht hatte, mit meinem Bruder. Ich hatte ein weißes Kleid an und starrte in den Fluss, der im Sonnenlicht funken aufwarf.
In einer Ecke des Zimmers stand eine kleine Kommode und über meinem Kopf, standen auf einem Regal CDs und Bücher. Eine Menge Bücher.
Ich küsste den Mann auf die Haare und bewegte mich ein wenig, um ihn besser anzusehen. Und dann bemerkte ich, das es Cian war. Ich, Ava, lag mit Cian im Bett. Und es schien, als wären wir beide nackt. Okey, das war nicht Wirklichkeit. Das war ein Traum, das musste es sein. Aber ich hatte keine Ahnung ob ich träumte oder nicht.
Cian bewegte sich ein wenig und irgendetwas hartes stieß gegen mein Bauch. Oh Gott. Warum lief ich nicht weg? Warum machte ich nichts, warum ignorierte ich das alles.
Ich zog mich ein wenig hoch und schaute auf den schlafenden Cian, der friedlich zu sein schien, glücklich. Er hatte kleine Stoppel auf den Wangen und sein Körper schien gewachsen zu sein. Und als ich die Decke ein wenig hob, sah ich, dass sein Bauch flach, und muskulös war ziemlich muskulös. Er hatte einen harten Waschbrett Bauch und starke Arme die immer schwere zu sein schienen. Als ich versuchte mich hochzuziehen schlug Cian die Augen auf und betrachtete mich, seine Augen waren die schönsten die ich je gesehen hatte. Sie strahlten mich an, voller Liebe und Leidenschaft. Dann setzte er sich auch auf um mich zu küssen, Diese vollen, köstlichen Lippen legten sich auf meine und spielten mit mir. Ich schlang die Arme um seinen Nacken und zog ihn auf mich. Ich wollte nicht aufwachen, dafür war das hier zu schön.
„ Guten Morgen mein süßer Schatz.“,
flüsterte er und legte seinen Kopf auf meinen Bauch un malte unsichtbare Kreise auf meinen Schenkel. Schatz? Waren wir… Aber warum schockte mich das eigentlich, schließlich konnte das nur noch ein Traum sein, ein wundervoller Traum. „ Guten Morgen.“, erwiderte ich und strich ihm durchs Haar.
„ Du weißt ja, das wir heute zu Jeff müssen, oder?“ Er blickte zu mir auf und fing, ohne eine Antwort zu erwarten an, meine Brust zu küssen, meine Brüste. Gott, das Gefühl war herrlich, wie Feuer kribbelte es, aber ein angenehmes Feuer. Lust bereitete sich in mir aus und unwillkürlich musste ich stöhnen. Stopp, das
war ganz falsch.
Gerade als Cian anfing mich weiter unten auf den Bauch zu küssen, knallte ein Schuss. Ein lauter Schuss und er ließ mich und Cian erstarren. Ich wandte den Kopf und eine schwarze Gestalt tauchte vor mir auf, ein großer Mensch, den ich aber nicht erkennen konnte. Und dann feuerte er noch einen Schuss ab, und rotes Blut floss auf meinen Körper, warmes Blut, und das letzte was ich wahrnahm, war mein eigener Schmerzhafter Schrei, als ich sah wie Cian die Augen rollte, und leblos auf mir liegen blieb. Und dann war alles schwarz.

„Ava.“, flüsterte eine Stimme. Und dann wurde die Stimme immer lauter. „ Ava. Ava! Ava, wach auf verdammt noch mal.“
Entsetzt und irgendwie benebelt riss ich die Augen auf und knallte beinah mit dem Kopf gegen Jeff, in dem Versuch aufzustehen. Ich war schweißnass und verwundert bemerkte ich salzige Tränen auf meiner Wange. Mein inneres zog sich zusammen. Cian.
Jeff half mir auf und brachte mich ins Badezimmer, wo ich mir das Gesicht wusch. Sein Oberkörper war noch nackt, weil er gestern Abend hier geschlafen hatte, und sich das T-Shirt ausgezogen hatte. Er erzählte mir das ich im Schlaf auf einmal zu schreien angefangen- und geweint hatte, und er hätte mich die ganze Zeit geschüttelt, aber ich wäre nicht aufgewacht. Er dachte, dass ich einen Albtraum hatte, was ja auch stimmte. Ein Traum der schrecklich endete, obwohl er wunderschön anfing. Oh Gott, ich konnte das Gefühl immer noch nicht vergessen als Cian mich geküsst hatte, als er…
Traurig schüttelte ich den Kopf. Es war ein Traum, denn Cian wurde nie zu mir Schatz sagen, oder mich auch nur küssen. Und die Liebe in seien Augen, die hatte ich mir nur eingebildet. Aber das Zimmer, von wem war es? Von Cian? War das möglich. Obwohl ich nicht das Gefühl hatte, das Cian Bücher besaß, oder ein Bild von mir. Und wer war der Mann, der Cian umgebracht hatte, warum war das passiert?
Ich verdrängte alles in eine Ecke meines Gehirns und machte mich für die Schule fertig.
Jeff ging nach Hause um sich ebenfalls fertig zu machen und wollte mich dann in einer halben Stunde abholen.
Ich packte alles zusammen, aß etwas und ging anschließend in das Arbeitszimmer meines Vaters. Er schlief immer noch, in seinem zerknitterten Anzug, und neben ihm lag die Flasche. Ich ging auf ihn zu und beseitigte erstmal die Scherben, bevor ich die Flüssigkeit ein wenig abtupfte. Es stank widerlich nach Whiskey. Dann versuchte ich meinen Vater hochzuziehen, was mir nicht gelang und so schaffte ich es nur, ihn in den Whiskey zu legen. Verdammter Alkoholiker, dachte ich wütend und holte aus der Küche ein Glas Wasser. Es konnte ruhig eiskalt sein.
Im Arbeitszimmer rief ich laut den Namen meines Vaters und schüttelte ihn, aber er wachte nicht auf. Und dann warf ich ihm das Wasser einfach ins Gesicht. Er fing an zu husten und zu spucken und rappelte sich auf. Ungerührt beobachtete ich, wie er aufstand, schwankte und wieder auf die Knie fiel. Mit einer Hand wischte er sich übers Gesicht und schaute zu mir auf. Dann dämmerte es in seinen Augen, und beschämt wandte er den Blick ab.
„ Es tut mir leid.“, flüsterte er und stand auf, um auf mich zu zukommen. Enttäuscht wich ich zurück und öffnete schließlich die Tür.“ Geh Duschen.“, erwiderte ich und versuchte meinen bissigen Ton nicht zu unterdrücken. Er hatte es verdient, er hatte es verdient, denn er war nichts mehr wert. Selbst seine Worte waren Lügen. Es tat ihm bestimmt nicht leid. Bei der nächsten Gelegenheit, würde er es wieder tun, da war ich mir sicher. Mit einem letzten, enttäuschten Blick wandte ich mich ab und knallte die Tür laut zu. Und als ich auch die Eingangstür schloss, hoffte ich alles zu vergessen, alles was mich nur verletzte.




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