Der Fluch des Blutneumonds

Autor: Niki
veröffentlicht am: 18.08.2010


„Du kannst es nicht ändern.“
„Ich weiß, Das Mal ist Segen und Fluch zugleich, Das hast du mir bereits gesagt.“ Liray schaute auf
ihren Unterarm, wo sich das kleine Mal befand. Es war ein Neumond mit
einem Tropfen, der aus Blut bestehen sollte. Es verlieh allen Frauen ihres
Stammes ungeheure Macht, aber allen ereilte auch ein schreckliches
Schicksal. Alle starben einen qualvollen Tod, den nichts verhindern konnte.
Niemand wusste wann. Die Frauen konnten nur abwarten, bis sie starben.
„Ich wöllte es wäre anders. Ich dachte damals meinem Kind würde nie etwas passieren. Ich dachte
das Königsblut schützt uns davor“
„Ich weiß. Aber das hat es nicht. Ich möchte das du jetzt gehst Mum. Ich will schlafen. Morgen
treffen die Ritter des anderen Hofes ein und ich möchte dann ausgeruht
sein.“
„Ja. Bis morgen.“ Ihre Mutter verließ das Zimmer.
Liray hasste es nicht gegen ihren Tod tun zu können. Sie spürte es schon jetzt. Ihre Macht fraß sie
von innen auf. Sie würde nicht mehr lange leben……..


Es war Mittag. Liray saß neben ihrer Mutter. Die ersten Ritter des finsteren Volkes traten ein und mit
ihnen deren König.
„Es ist schön sie wieder zu sehen Lord Mirar.“, begrüßte Lirays Mutter den König.
„Diese Freude liegt ganz auf meiner Seite. Lady Lekir und Prinzessin Liray.“, antwortete der König.
Liray nickte nur. Sie kannte die Prozedur bereits. Jedes Jahr musste der dunkle König und die helle
Königin einmal zusammen kommen und sich in einem Land treffen. Sie wechselten von Jahr zu Jahr
den Ort. Dieses Jahr fand es wo anders stat.
Es war ein langweiliger Tag. Am Abend ging Liray in die Parkanlage.
„Anscheinend war ich nicht der einzige, der die Idee hier her zu gehen.“, sagte eine fremde Stimme.
„Oh. Ich dachte ich wäre alleine.“ Liray drehe sich um. „Ihr seid doch einer der Ritter des Königs der
Finsternis.
„Ja. Mein Name ist Marik. Prinzessin.“
„Nennt mich bitte Liray. So nennen mich alle.“
„Es ist mir als einfacher Ritter nicht erlaubt euch bei eurem Namen zu nennen………“
„Es sei denn ich erlaube es und das tu ich. Also bitte es muss ja nicht sein, wenn andere dabei sind
aber zu mindestens, wenn wir alleine sind ok. Ich kann es nicht leiden wenn man mich Prinzessin
nennt.“
„Wie ihr wünscht.“
„Danke. Ich erinnere mich an dich. Du hast mich immer begleitet, als ich damals in eurem Land war.
Richtig?“
„Ja ihr habt recht. Damals wart ihr noch ein Kind. Ihr seid es heute noch“
„Hey. Ich bin schon fast Erwachsen.“
„Trotzdem für mich seid ihr für mich ein noch ein Kind.“
„Begleitet ihr mich bitte“
„Wenn ihr es wünscht gerne.“
Marik begleitet Liray bei ihrem Spaziergang durch den Park. Sie liefen am Fluss entlang, während
Liray ehr von Stein zu Stein sprang, die sich am Ufer befanden.
Die Sonne fing an unterzugehen. Langsam verschwand sie hinter den Bergen.
„Warte ich möchte dir etwas zeigen.“
Marik blieb stehen und schaute Liray ungläubig an.
„Sieh aufs Wasser.“, forderte sie ihn auf.
Immer noch ungläubig, tat er das was ihm geheißen wurde. Er schaute auf das Wasser. Plötzlich
Schossen kleine Wasserstrahle in die Höhe. Es waren insgesamt drei. Sie formten sich in der Luft zu
unbeschreiblichen formen. Ebenso hatten alle verschiedenen Farben. Es war einzigartig mit dem
zusammen Spiel des Sonnenuntergangs. Jetzt schaute er auf Liray.
Sie hatte ihren Arm weit ausgestreckt und schien es zu kontrollieren.
Doch dann musste sie anfangen zu husten und hörte nicht mehr auf. Sie sank in sich zusammen und
nahm beide Hände an den Hals. Es sah so aus als ob sie keine Luft mehr bekam.
Marik rannte zu ihr: „Hey. Was ist Los?“, fragte er total aufgeregt.
Es war zu spät. Liray brach in seinen Armen zusammen.



Langsam machte Liray ihre Augen auf. Es war alles komplett verschwommen und wurde nur langsam
schärfer. Sie bemerkte dass sie in ihrem Zimmer war. Jemand hatte sie in ihr Bett gelegt.
„Euch scheint es besser zu gehen.“, schlussfolgerte eine Stimme. Liray kam sie bekannt vor. Es musste Marik sein. „Einige Wachen kamen zufällig an der Stelle des Flusses vorbei, an der du zusammen gebrochen warst. Sie haben mir dann das Zimmer hier gezeigt. Ich hab gedacht es wäre
besser, wenn ich hier bleiben würde bis du aufwachst.“
„Danke. Aber das hättest du nicht tun müssen. Das passiert mir leider in letzter Zeit öfter. Ich glaube
ich werde einfach nur krank.“
„Ist es das was ihr als Ausrede nehmt damit das Volk nicht beunruhigt wird?“
„Was?“
„Glaube nicht ich weiß nicht was du hast. Du trägst das Mal des Blutneumondes, richtig? Ich dachte
immer. Das die, die Königsblut in sich tragen. Davon verschont blieben.“
„Woher…..?“
„Früher lebte ich auch hier am Hof. Ihr wart damals noch ein Baby. Meine Schwester trug ebenfalls
dieses Mal. Ich bat damals die Königin um Hilfe. Doch sie sagte mir sie wollte mir keine falschen
Hoffnungen machen, denn man könnte meine Schwester nicht helfen. Dafür habe ich sie gehasst. Ich
ging an den Hof des finsteren Königs um ihn um Hilfe zu bitten. Er gab sie mir unter einer Bedingung.
Ich sollte seinem Hof beitreten. Ich tat es und er versuchte alles zu tun um ihr zu helfen. Doch sie
starb trotzdem und ich war am dunklen Hof für immer gebunden.“
Liray hatte der Geschichte genau zugehört. Sie sah das er weinte: „Es tut mir leid.“, versuchte sie
Marik zu beruhigen.
„Muss es nicht. Seit gestern weiß ich dass die Königin recht hatte. Sie würde wohl kaum ihr eigenes
Kind sterben lassen, wenn sie etwas dagegen tun könnte.“
„Ja. Man kann nichts dagegen tun. Ich weiß das ich sterben werde.“
„Wenn du willst kannst du ruhig mit mir darüber reden. Ich werde schweigen wie ein Grab. Ich weiß
das du mit niemandem darüber reden kannst, denn du willst deiner Mutter nicht weh tun und willst
in deinem Volk keine Unruhe verbreiten.“
„Ich danke dir. Es stimmt ich kann mit niemandem reden.“
„Schlaf jetzt besser noch etwas. Wir sehen uns bestimmt später noch.“


Von dem Abend an trafen sie sich jeden Abend. Der finstere Hofstaat blieb nämlich sehr gerne und
sehr lange. Die beiden unterhielten sich und lachten gemeinsam über ihre Vergangenheit
Es war kurz vor Sonnenuntergang, als sie sich diesen Abend am See trafen.
„Hy!“, begrüßte Liray Marik.
„Na.“
Wie immer gingen sie am Fluss entlang. Bis sie an einer kleinen Landzunge ankamen und sich auf die
dort befindenden Steine setzten.
„Heute ist Neumond.“, erinnerte Marik.
„Ich weiß. Eine Frage: Hatte deine Schwester Angst?“
„Ich weiß was du meinst. Erstaunlicher Weise nein. Sie hatte nur davor, wie es geschehen würde.
Hast du Angst?“
„Jain. Ungefähr genauso wie bei deiner Schwester, aber ………. Ich habe Angst davor mein Volk zu
enttäuschen.“
„Kann ich mir vorstellen.“
Liray fröstelte etwas. An diesem Abend war es, aber auch wirklich kalt. Marik setzte sich hinter sie, auf einen erhöhten Stein, und legte seinen Mantel um ihre Schultern. „Besser?“, fragte er.
„Ja. Danke.“
„Gern geschehen. …………………………………….. Anders als manche denken, sterben die Neumondkinder nicht unbedingt unter Qualen. Meine Schwester ist einfach ganz normal eingeschlafen und am nächsten Morgen als ich sie wecken wecken wollte war sie Tod. Sie sah aus als ob sie schlafen würde.“
„Das tut mir Leid. Sie muss dir sehr viel bedeutet haben.“
„Ja. Sie war alles was ich noch hatte. Aber ich glaube das du mir mittlerweile auch viel bedeutest.“
Liray sah ihn an. Marik beugte sich runter und küsste sie, vorsichtig, als wäre sie zerbrechlich, wie Glass. Liray schloss ihre Augen und verlor sich regelrecht in diesem Kuss. Langsam löste sich Marik von ihr, protestierend gab sie nach.
„Es tut mir leid. Ich weiß es ist nicht erlaubt……..“
Liray kniete sich vor ihm hin und schaute in sein Gesicht: „Falls du es noch nicht bemerkt haben solltest interessieren mich die Regeln einen Scheiß.“ Jetzt küsste sie ihn. Liray glaubte es kaum. Sie empfand wirklich etwas für ihn. Zum ersten Mal hatte sie Angst, nicht davor zu sterben, sondern ihm durch ihren Tod zu verletzen. Liray fing an zu weinen. Sie wollte weder ihn verletzen noch ihn verlieren.
„Was ist?“, flüsterte Marik in ihr Ohr, als sie den Kuss beendet hatten.
„Ich habe Angst.“
Marik nahm sie in den Arm und versuchte sie zu trösten.







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