Do Vampires love? - Teil 2

Autor: DyingAngel
veröffentlicht am: 31.05.2010


Mittlerweile wusste ich genauer worüber ich damals noch gerätselt hatte. Ja, das war lange her, doch eine Sache hatte sich nie geändert. Der Grund warum ich ein Vampir war, war immer noch ein Problem. Die Liebe war noch nie recht gnädig zu mir. Sex hatte ich genug mit genügend verschiedenen Männern gehabt, aber in unseren Club war ich seither nie wieder mit Dany gegangen. Sie sagte jedes Wochenende viele würden nach mir fragen, doch ich winkte immer nur ab. Mein Leben war seit genau einem Jahr jeden Tag gleich. Ich hatte mich an mein Vampirdasein gewöhnt, jetzt aß ich jeden Abend wo anders. Nie an den selben Orten zu oft hintereinander, da ich mich nicht an die Menschen dort gewöhnen wollte, ich schlief tagsüber, was ich eigentlich gar nicht mehr hätte müssen, da ich mittlerweile resistent gegen die Sonne geworden war. Ja, Sonne machte Vampiren nur in den ersten Monaten oder Jahren, je nachdem wie schnell sie sich entwickelten, erhebliche Probleme, danach war es nicht mehr so schlimm. Nachts waren wir stärker, aber sonst machte es keinen Unterschied, denn wir verbrannten nicht wie in vielen Märchen, in der Sonne. Die Tür knallte zu. Ich war so in Gedanken über früher, dass ich Dany nicht heimkommen hörte bevor sie nicht die Tür zugeknallt hatte „Hy Ravy. Bin wieder zu Hause! Ich blockier gleich das Bad ich will ja heut Abend in den Club. Ich gehe davon aus du gehst nicht mit oder?!“ Als sie an mir vorbeihuschte stand ihr der Mund offen „Oder doch?“ fügte sie hinzu. „Erstmal, hy.“ Grinste ich. Ich bürstete noch immer mein langes rabenschwarzes Haar. „Ich denke ich habe mich selbst in seiner Gegenwart jetzt gut genug unter Kontrolle, als dass ich es aushalten kann ihm über den Weg zu laufen. Ist ja jetzt schon ein Jahr her. Was du eigentlich hören wolltest, war denke ich ein Ja oder?“ Dany sah mich an als wäre ich eine Außerirdische. „Endlich Ravy, endlich können wir wieder zusammen feiern!“ Ihr war die Freude überall auf das Gesicht geschrieben. „Übrigens, Süße du schaust toll aus! Wenn dich irgendein Kerl heute Abend nicht anschaut, ist er blind oder schwul!“ sie zwinkerte mir zu und verschwand danach im Bad. Ich hatte mich doch nur ein wenig geschminkt und meine schönsten Kleider angezogen, eine schwarze, edle und zusätzlich verspielte Korsage und dazu einen noch verspielteren Rock, ebenfalls in schwarz. Meine Haut, so blass wie sie inzwischen war, stellte einen wunderschönen Kontrast dazu dar. Mir gefiel mein Outfit.
Keine 2 Stunden später war auch Dany fertig und wir waren auf dem Weg zu dem Club, den ich seit einem Jahr nicht mehr besucht hatte, und vor dem ich, wäre sie nicht gewesen, vor einem Jahr gestorben wäre. Die Türsteher ließen uns problemlos passieren und ich sah mich neugierig um, ob ich noch wen erkannte. Sofort stürmte ein Mädchen, das in meinem Alter war auf Dany und mich zu „Danyyyy!!!“ kreischte sie. Ich erkannte sie, es war Seline, das Mädchen, das vor eineinhalb Jahren noch gut mit mir befreundet gewesen war und danach immer weniger mit mir zu tun haben wollte, da sie den selben Mann begehrte wie ich. Ja so war das Leben schon immer gewesen, zuerst sah man immer die, die man nicht unbedingt sehen wollte. Ich setzte ein Lächeln auf und wandte mich zu Seline „Huhu Seline“ grinste ich „Ähm.. Hi“ sie lächelte unsicher. Ja sie wusste nicht mehr wo sie mich einordnen sollte. Geschieht ihr ganz recht. „Das ist Raven, kennst du sie nicht mehr?“ fragte Dany und unterdrückte selbst ein grinsen. „Doch natürlich! Bist ganz schön blass geworden Raven, oder ist das Make-up?“ Sie war immer noch genauso unfreundlich wie das letzte Mal als wir uns gesehen hatten, doch in diesem Satz schwang auch ein wenig Neid mit. „Ist meine normale Hautfarbe“ antwortete ich knapp und wandte mich ab um weiter zu unserem Stammplatz an der Bar vorzudringen. Dany hatte Recht gehabt, es schauten mir wirklich sehr viele Männer nach. Gerade gut so, das Singleleben auskosten war toll. Heute Abend würde ich auch keine Probleme wegen dem Abendessen haben, was ich im Normalfall sowieso nie hatte. Ich blieb wie angewurzelt am vorderen Ende der Bar stehen. Verdammt, er tanzte immer noch wie ein Gott. Ich starrte Ray über eine Minute lang an, bis ich meinen Blick endlich losreißen konnte. Scheiße, Raven reiß dich zusammen. „Einen fünffachen Vodka!“ Ich sah den Barkeeper an, der sofort loshuschte um mir das Bestellte zu bringen. „Sicher, dass es der Fünffache sein soll, Lady?“ er sah mich ungläubig an, als er mir das Getränk reichte. „Ja“ Ich legte ihm das Geld hin und ging weiter, auf der Suche nach einem Platz von dem aus ich Ray nicht sehen konnte, doch zu spät. Er kam auf mich zu. Scheiße, verdammt, warum konnte er mich nicht auch einfach übersehen, wie Seline? Ich roch etwas eigenartiges als ich einatmete. Ich roch einen anderen Vampir in der Nähe, doch es war nicht Dany. Ihren Geruch kannte ich fast besser als meinen eigenen. Ich kippte den halben Vodka runter. „Raven. Auch mal wieder da?“ Er zögerte kurz bevor er mich umarmte und ich genau wusste wer der Vampir in diesem Raum war. Ich war so verwirrt gewesen, als ich bemerkte, dass er der Andere war, dass ich ganz vergaß die Umarmung zu erwidern, schnell holte ich das nach. Ich wusste nicht, ob er mich auch gerochen hatte. „Wie geht’s dir so? Heute mit mehreren unterwegs, nicht nur mit Dany?“ fragte er. Ich wurde hellhörig. Er dachte also ich sei nicht die Vampirin, die er roch, sondern jemand anderes sein noch dabei? Ich schüttelte den Kopf „Nein, nur Dany und ich. Wie früher. Wir wohnen ja auch zusammen. Achja... ähm... mir geht’s super“ Ich musste lügen, ich konnte ja schlecht sagen, dass es mir beschissen ging, weil ich seit einem Jahr nicht von ihm wegkam. Dabei waren wir noch nicht mal zusammen gewesen. Er schien ein wenig überrascht zu sein. „Seit wann wohnt ihr denn zusammen? Mir geht’s auch gut. Die Kleine da hinten ist echt ´ne nette Abwechslung, weist du, endlich mal nicht so schüchtern wie alle anderen, das hatte ich nicht mehr seit dir damals. Weist du noch? Wir beide vor einem Jahr bei mir. Das hätte ich gerne mal wieder. Aber nicht heute. Sorry, hab´s der Kleinen schon vor
’ner Woche versprochen, dass wir heute Abend ...“ „Arschloch“ fauchte ich. Oh, Scheiße, hatte ich das laut gesagt? „Was hast du gesagt?“ endlich unterbrach Ray seinen Redeschwall, aber eigentlich hatte ich ja gehofft, dass er es überhört hatte. „Nichts.“ Verdammt, der bringt mich auf die Palme, wenn jetzt auch noch meine Augen zu glühen anfangen. Aber zu spät. Ich schloss die Augen, in der Hoffnung er hatte es noch nicht bemerkt. „Raven? Warum machst du die Augen zu? Mach die doch bitte noch mal auf ich würde gerne deine hübschen blauen Augen sehen.“ „Arschloch“ knurrte ich wieder „Du hast sie doch schon gesehen. Ganz so blond kannst du dich nicht stellen, dazu hättest du deine Haare dann eher platinblond, statt schwarz färben sollen.“ Jetzt war ich wirklich sauer. Er packte meine Hände „Eiskalt“ murmelte er „Warum hat Dany mir das verschwiegen?“ Jetzt packte er mich an den Schultern „Warum?“ Er zerrte mich in Richtung Ausgang. Immer noch hielt ich die Augen geschlossen, damit niemand das glühende blau sah. Ich spürte den Wind und ließ mich weiterzerren, ich wusste zwar nicht warum ich das tat, aber es fühlte sich richtig an. Als wir um eine Ecke gebogen waren herrschte er mich an, ich solle die Augen öffnen. Ich öffnete sie und sah ihm direkt in die seinen. „Wunderschön“ flüsterte er. Dann räusperte er sich und sein normaler, distanzierter Tonfall von vorhin war zurück „Wann genau und warum hat sie dich verwandelt?“ Erinnerungen an den Tag vor einem Jahr kamen zurück. Ich hatte jedoch keine Angst mehr, wie damals. So etwas würde mir nie wieder passieren. Ein Auto konnte mir so gut wie nichts mehr anhaben. „Ich bin aus dem Club gerannt, in ein Auto, der Fahrer ist weitergefahren, ich hab mich in die Büsche geschleppt und dann hat Dany mich gefunden, geheilt und mich bei ihr zu Hause dann vor die Wahl gestellt. Erinnerungen weg oder Vampir werden. Warum willst du das eigentlich wissen?“ ich fasste alles so kurz wie möglich zusammen. Er wollte ja schließlich noch zu seinem Spielzeug. Wieder blitzten meine Augen strahlendblau auf. Verdammt, ich sollte nicht zu viel denken! Er knurrte „Sie hätte das nicht tun sollen. Sie weiß, dass es falsch war.“ „Warum sollte es falsch sein? Ich finde es richtig und gut so wie es ist.“ „Das finde ich auch.“ Dany bog um die Ecke und stellte sich neben mich. „Also Ray, warum sollte es falsch sein, dass ich meine Freundin zu einer Vampirin mache?“ Irgendetwas an ihrem Tonfall sagte mir, dass sie Ray gerade versuchte zu ärgern. „Weil sie ein Mensch hätte bleiben sollen! Du weist ich kann nicht, wie ich will, früher war es einfach, jetzt ist es schwieriger und du wusstest es, Dany!“ Er schien ziemlich sauer zu sein, als er, ohne sich zu verabschieden, wieder nach drinnen ging.
Als wir früh morgens wieder nach Hause kamen löcherte ich Dany mit Fragen über Ray und darüber was er gesagt hatte, die sie mir alle unbeantwortet lies. Das einzige was sie sagte war „Frag Ray selbst wenn du Antworten möchtest. Aber jetzt schlaf erst mal, ich denke der kommt so wie so morgen bei dir vorbei“




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