Do Vampires love?

Autor: DyingAngel
veröffentlicht am: 31.05.2010


Mein Kopf hämmerte, ich versuchte nach Luft zu schnappen. Schwerfällig zog ich mich in die Büsche. Verdammt, warum war ich auch nie mit den Gedanken bei der Sache. Blut quoll mir aus dem Mund und meine Rippen fühlten sich an, als wären sie gebrochen. Wenn er mich so sehen könnte würde er sicherlich nicht irgend ein anderes Mädchen in den Armen halten. Ich war schwer verletzt und alles schmerzte und schon wieder dachte ich an alles andere nur nicht an das was im Moment wichtig war. Weitere Autos rauschten an mir vorbei. Sahen die Blutlache nicht, die sich über die Straße gezogen hatte. Ich blickte geradeaus doch langsam verfärbte sich die ganze Umgebung rötlich. Keiner schien mich wahrzunehmen. Ich war eben aus dem Club gerannt und mitten in ein Auto. Der Fahrer machte sich nicht einmal die Mühe auch nur zu bremsen. Nein, er hielt nicht einmal an nachdem ich blutüberströmt auf dem Boden lag. Durch den brennenden Schmerz den ich fühlte war ich nicht einmal mehr dazu im Stande in Ohnmacht zu fallen. Tja, Raven, jetzt musst du einfach warten bis du stirbst. Meine Gedanken waren absurd. Plötzlich sah ich einen Menschen vor mir stehen. Ich erkannte sie nicht bis ich ihre Stimme hörte, denn sie sah aus wie alles andere für mich gerade aussah, rot. „Um Himmelswillen, Raven!“ sie sah mich eine Sekunde lang schockiert an, bis sie einen Gegenstand aus ihrer Tasche zog. Sofort hielt sie mir ihre Hand auf die Lippen. Ich verstand nicht. Ich schmeckte Blut, aber verstanden hatte ich immer noch nichts. „Trink!“ befahl sie mir. Ich hatte keine andere Wahl, sie würde schon wissen was sie tat. Ich strengte mich an einige Tropfen ihres Blutes zu schlucken, was sich als schwieriger herausstellte als es sich anhört, doch mit jedem Tropfen Blut wurde es einfacher. Ich merkte, dass es mir gut tat. Dann nahm sie die Hand von meinem Mund. „Genug. Deine Wunden sind geheilt. Gott, hast du mir einen Schrecken eingejagt! Was tust du überhaupt hier draußen?“ „Er...“ stammelte ich „wie? Warum blute ich nicht mehr?“ ich war sehr verwirrt. „Das werde ich dir alles in ein paar Minuten erklären. Du wirst es sowieso wissen müssen, da dich das gerade passierte jetzt vor eine Entscheidung stellen wird, die ich dir als meine Freundin nicht abnehmen möchte!“ Sie lächelte mich an, zog ihren Mantel aus und gab ihn mir. „Zieh das wenigstens über, wir gehen zu mir nach Hause, aber wenn du so zerfleddert aussiehst als würdest du jeden Moment sterben, werden wir sicherlich nicht so schnell nach Hause kommen“ Ich nickte nur. Dany war schon seit einigen Jahren eine meiner besten Freundinnen. Jedes Wochenende trafen wir uns im Club und auch sonst unternahmen wir viel zusammen. Was gerade geschah, hielt mich nicht davon ab ihr trotzdem vollkommen zu vertrauen. Ich ging hinter ihr her zu ihrem Wagen.
Nachdem ich Dany´s Haustür geschlossen hatte, machten wir es uns auf dem Sofa im Wohnzimmer bequem. Sie meinte ich solle mich einfach zurücklehnen, warten was sie mir erzählt und erst ganz am Ende meine Fragen stellen, die mir sonst noch so einfielen. „OK, also, das was dich vorhin geheilt hat war Vampirblut“ Ich starrte sie ungläubig an, sagte jedoch noch nichts. „Nachdem du jetzt weist, dass wir existieren und es nicht erlaubt ist, dass ein Mensch von unserer Existenz weiß, muss ich entweder deine Gedanken löschen, oder ich verwandle dich. Raven, du weist ich mag dich wirklich und im Grunde hasse ich es dir etwas vormachen zu müssen, also hoffe ich natürlich, dass du dich für letzteres entscheidest.“ Ihre grünen Augen starrten ausdruckslos in meine. „Aprilscherz?... Oh, nein es ist erst Februar. Dany meinst du DAS ernst?“ Ich war zu perplex um viel zu denken, ich laberte einfach alles raus, was mir in den Sinn kam „Ich meine, klar, ich glaubte schon immer an Vampire und ich finde sie toll, klar wär ich gern auch einer, aber du weist das doch, ich hab doch schon öfters geschwärmt davon. Aber jetzt wo du sagst du könntest das machen... ich weiß nicht, es macht mir schon Angst. Kann irgendwas schief gehen?“ Ich quasselte so durcheinander, arme Dany. „Nein, ich hab das schon oft genug gemacht, keine Angst. Heißt das, dass du willst?“ ich sah die Freude in ihren Augen aufblitzen. Ich nickte. Keine Sekunde später spürte ich wie Zähne n meinen Hals gerammt wurden. Ich zuckte zusammen, dann spürte ich die Wärme des Bisses, die innerhalb von Minuten wie weggeblasen war und sich in Todesangst veränderte. Ich keuchte, mein Körper wehrte sich. Raven, sie hilft dir, sie wird dich nicht tot rumliegen lassen. Mein Verstand kämpfte gegen meinen Körper an. Alles wurde wieder so rot wie kaum eine Stunde zuvor, dann verlor sich das Rot in tiefem Schwarz, nur um kurz darauf wieder von Rot und dann wieder von Farben abgelöst zu werden. Ich japste nach Luft während ich das Blut schluckte, dass in meinen Mund floss. „Keine Sorge, bald brauchst du dir um die Luft keine Gedanken mehr zu machen“ kicherte Dany, als sich die Wunde an ihrem Hals wieder geschlossen hatte. Wie konnte man nach so einem Blutverlust nur so gut drauf sein? Das Mädchen war echt sehr seltsam. „Ich habe Hunger!“ knurrte ich nur. „Ich weiß. Denkst du ich nicht? Deswegen werden wir auch gleich essen gehen.“ Sie packte mich und schleifte mich in ihr Schlafzimmer. „Aber zuerst zieh dir was anderes an. Nimm welche von meinen Sachen. Du bist immer noch total blutverschmiert. So bekommst du KEINEN heißen Kerl ab.“ Sie hatte sich nicht die Mühe gemacht das Licht anzumachen. Ich bemerkte die ganzen Veränderungen nur langsam. Ich roch, dass im Untergeschoss einige Menschen wohnten, hörte den Lärm der ganzen Stadt und hörte sogar die Leute 5 Stockwerke über uns um das Fernsehprogramm streiten. Der Mann wollte Fußball sehen, die Frau die Lindenstraße. Ich grinste „Wow, ist ja Hammer ich kann ALLES hören und ich sehe sogar im dunkeln deine Klamotten und ich rieche die Menschen unter uns. Warum müssen wir so weit weg wenn es doch da unten auch Essen gibt?“ „Zu auffällig.“ Dany antwortete nur knapp, da sie sich gerade ein anderes Kleid anzog. Ich tat es ihr gleich.
Da es mit einem so neuen Vampir wie mir schwer war die öffentlichen Plätze aufzusuchen, beschloss Dany, dass ich mich zuerst einmal mit den Obdachlosen beschäftigen musste. Sie schleifte mich eine finstere Gasse entlang und deutete auf einen Kerl mittleren Alters auf den ich mich ohne nachzudenken stürzte und den ich fast zu Tode aussaugte. Sie zerrte mich von ihm weg. Ihre Augen strahlten ihn in glühendem Grünton an. „Vergiss was heute passiert ist!“ befahl sie ihm. Er nickte, seine Augen wurden matt und verloren all ihren Glanz. „Was? Warum glühen deine Augen grün?“ Sie lachte lauthals los. „Raven, schau in den Spiegel, deine Augen glühen genauso, nur in Blau! Alle unsere Augen glühen, wenn wir in rage oder erregt sind, oder wenn wir jemandes Gedächtnis beeinflussen wollen, wenn wir noch unerfahren sind, glühen sie auch wenn wir trinken.“ Sie zwinkerte „Keine Angst das beim trinken geht vorbei, außer das Blut desjenigen erregt dich“ wieder lachte sie. Ich blickte sie verwirrt an. Meine normale Augenfarbe war blau, ihre grün, das könnte erklären warum die Augen bei uns nicht gleich glühen. Schlussfolgerte ich. Ja das war definitiv eine der sinnvollsten Erklärungen.




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