Musik, Chaos & die große Liebe - Teil 29

Autor: live love rock
veröffentlicht am: 25.04.2012


Am nächsten Morgen sah ich mich verwirrt um. Mein Kopf dröhnte und ich richtete mich leise stöhnend auf. Als ich Felix halb nackt neben mir entdeckte, erschrak ich. „Oh neeein. Bitte lieber Gott lass das jetzt nicht wahr sein.“ flüsterte ich. Leise stand ich auf und ging ins Badezimmer, um erst einmal zu duschen. Als ich, in einem Handtuch eingewickelt, zurück in mein Zimmer kam, war Felix wach. Er sah mich mit einem Grinsen an. „Na Prinzessin. Ist der Rausch ausgeschlafen?“ Er richtete sich auf und ich seufzte nur. „Hör zu das bleibt unser Geheimnis! Wehe du erzählst jemandem nur ein sterbens Wörtchen!“ Er verdrehte leicht die Augen und stand auf. „Schon gut kleine. Wem sollte ich es denn schon erzählen? Ich weiß, dass du noch auf mich stehst. Das muss ich niemandem beweisen.“ Er schlich sich aus meinem Zimmer und ich sank auf mein Bett. „Hiilfee…“ murmelte ich und griff nach meinem Handy. Ohne lange zu zögern rief ich Sassy an. Sie freute sich sehr über meinen Anruf und nach kurzem hin und her erzählte ich ihr die ganze Geschichte mit Jack und Felix.

„Oh man süße…Das hört sich ja alles ziemlich schwer an. Gib Jack doch noch einmal eine Chance. Klar war das keine sehr tolle Aktion aber ich denke er hat eine zweite Chance verdient! Ich muss los hab noch einen Termin. Wenn was ist schreib mir dann ruf ich dich zurück. Bis bald hoffe ich!“ – „Ja okay. Danke Sassy. Bis dann.“ Ich legte mein Handy zur Seite und dachte über ihre Worte nach. Sollte ich Jack wirklich noch eine Chance geben? Wie sollte ich ihm nach der Sache mit Felix je wieder in die Augen sehen.

Ich beschloss mir erst einmal etwas anzuziehen und dann spazieren zu gehen, um frische Luft zu schnappen. Auf Frühstück hatte ich keinen Hunger. Meinem Magen schien es immer noch nicht so gut zu gehen. Also nahm ich mir meine Jacke und schloss die Tür hinter mir. Als ich vor unserem Eingang einen Strauß Rosen mit Pralinen und einem Brief sah, stieg in mir die Hoffnung. Tatsächlich stand auf dem Brief mein Name. Ich beschloss doch wieder rein zu gehen und erst einmal den Brief zu lesen. Also schloss ich die Tür wieder auf und stellte die Rosen in eine Vase mit Wasser. Dann setzte ich mich in die Küche und öffnete den Brief.



Liebe Kadda,

ich weiß, dass ich einen großen Fehler gemacht habe. Ich kann dich und deine Reaktion auch vollkommen nach vollziehen. Aber ich hoffe du weißt, dass es mir leid tut! Ich bereue diesen Fehler zu tiefst, denn dadurch habe ich meinen größten Schatz verloren. Ich bin nicht wirklich gut in solchen Dingen aber ich möchte, dass du weißt wie wichtig du mir bist!

Wenn du mir noch eine Chance geben kannst und willst, dann komm doch bitte heute Abend um 18 Uhr in das Restaurant VLET in der HafenCity.

Ich liebe Dich !

Dein Jack



Der Brief, obwohl er sehr kurz war, berührte mich irgendwie. Trotzdem blieben kleine Zweifel. Ein Brief und ein paar Blumen? Sollte ich ihm schon verzeihen. Ich beschloss ihm seine Chance zu geben und erst mal den Abend abzuwarten. Ich war gespannt darauf, was er vorbereitet hatte. Ich stellte die ganzen Sachen in mein Zimmer. Als alles verstaut war, den Brief hatte ich versteckt, verließ ich die Wohnung und ging etwas im Park spazieren.

Ungefähr eine Stunde später stand ich wieder in meiner Wohnung und trank ein großes Glas Wasser in der Küche. Sharon kam zu mir und grinste mich an. Etwas verwirrt erwiderte ich ihren Blick. „Was ist?“ fragte ich sie schließlich. Sie begann zu lachen. „Du warst sooo betrunken gestern.“ Ich verdrehte leicht die Augen. „Ach ist doch egal.“ murmelte ich lediglich und verschwand schnell in meinem Zimmer, bevor ich Felix noch in die Arme lief. Ich hoffte einfach, dass er wirklich nichts sagen würde.

Später am Tag machte ich mich für das Treffen mit Jack fertig. Ich zog mir ein schwarzes Cocktailkleid an und dazu blaue Schuhe. Ich schminkte mich noch dezent und band meine Haare zu einem lockeren Zopf. Danach schnappte ich mir Handtasche und Jacke und verließ schnell die Wohnung. Auf dem Weg zum Restaurant wurde ich immer nervöser. Meine Hände waren kalt, als wenn ich ihn heute das erste Mal sehen würde. Nach 20 Minuten Bahnfahrt kam ich am Restaurant an. Es sah wirklich toll aus. Ich ging durch die Eingangstür und Jack fiel mir sofort auf. Er trug einen Anzug und der Tisch war total süß dekoriert mit Kerzen, Rosen und Rosenblättern. Auf dem Tisch stand bereits eine Flasche Wein und als Jack mich sah stand er auf und ging mit zwei gefüllten Gläsern entgegen. Völlig erstaunt blieb ich stehen. Als Jack vor mir stehen blieb, sah ich die Erleichterung und das Glück in seinen Augen. Es war also die richtige Entscheidung gewesen her zu kommen. „Schön, dass du gekommen bist.“ holte mich Jack aus meinen Gedanken. Ich lächelte ihn leicht an und nahm mir ein Glas. „Danke für die liebe Einladung!“ Er führte mich an den Tisch und sofort wurde uns eine Suppe gebracht. Es war einfach perfekt.

Wir sprachen uns lange Zeit aus. Ich sagte ihm, dass ich immer noch sehr enttäuscht war. Das schien er allerdings zu verstehen. Trotzdem spürte ich immer mehr, wie sehr ich ihn nur diesen einen Tag vermisst hatte. Er nahm den Stuhl und rückte etwas näher an mich heran. Vorsichtig nahm er meine Hand. „Kadda ich liebe dich! Bitte verzeih mir diesen dummen Fehler.“ Ich sah ihm lange Zeit schweigend in die Augen. Dann nahm ich meine freie Hand und strich ihm durch die Haare. Wie ich es liebte ihm durch diese ‚lange’ Rockstarmähne zu fahren. Bei dem Gedanken musste ich lächeln. Ich wollte nichts sagen, also beugte ich mich einfach nur zu ihm rüber und küsste ihn. Er nahm mich glücklich in den Arm. „Danke!“ hauchte er.

Wir genossen noch das restliche Essen und als wir fertig waren, beschlossen wir noch etwas zu mir zu gehen. Als ich die Tür aufschloss und Hand in Hand mit Jack rein ging, spürte ich schon ein paar Blicke. Sharon kam quietschend auf mich zu. „Oooh ihr habt euch versöhnt wie schön!“ Sie umarmte mich und ich musste lachen. Felix tauchte hinter Sharon auf und sofort legte Jack seine Arme von hinten um mich und gab mir einen Kuss auf die Wange. Ich verkniff mir ein genervtes Seufzen. Ich war ja froh, dass ich wieder bei Jack war. Ich schnappte mir Jack und wollte mit ihm in mein Zimmer. „Kadda? Kann ich mal mit dir kurz quatschen?“ Hörte ich Felix hinter mir sagen. Ich schob Jack schon mal in mein Zimmer. „Ich komme gleich.“ flüsterte ich ihm zu und schloss die Tür. Langsam ging ich auf Felix zu. „Was denn?“ – „Ist das jetzt gerade wirklich dein Ernst? Gestern knutscht du noch mit mir rum und wir schlafen sogar miteinander…und jetzt fällt dir nichts Besseres ein als wieder Friede, Freude, Eierkuchen mit Jack zu spielen?“ Ich seufzte und lehnte mich gegen die Wand. „Tut mir leid Felix! Ich liebe Jack und er hat sich wirklich Mühe gegeben. Ich hab dir bereits gesagt, dass das ein Fehler war und das nichts zu bedeuten hatte. Das soll unter uns bleiben also vergiss es einfach!“ Zähneknirschend ging Felix in sein Zimmer und ich zurück zu Jack, um nochmals auf die Versöhnung anzustoßen…





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