Musik, Chaos & die große Liebe - Teil 5

Autor: live love rock
veröffentlicht am: 31.01.2012


"Felix lass mich bitte gehen!" Meine Stimme zitterte vor Wut, vor Trauer und vor Verlangen. Dem Verlangen mich in seine starken Arme zu schmiegen. Aber das Verlangen verdrängte ich ganz schnell in die hinterste Ecke meines Kopfes. "Komm schon Kadda.Ich möchte die Zeit, die ich so mit dir verbringen kann genießen. Heute Abend ist Bandprobe und.." Ich unterbrach ihn "Und was? Da musst du mich anders behandeln. Ich muss mich verstecken oder was? Ne Felix vergiss es bei sowas mach ich nicht mit! Überleg dir was du willst." Bevor meine Stimme anfangen konnte zu brechen schwieg ich und schnappte mir meine Sachen. Ich band meine Haare zu einem Zopf, zog mich an und ging aus der Tür. Ich spürte Felix eindringlichen Blick auf mir während ich aus seinem Zimmer ging.
Draußen angekommen spürte ich wie eine Träne mein Gesicht hinunterlief und auf den Boden aufprallte. Ich wollte einfach nur noch nach Hause und lief los. Felix wohnte nicht sehr weit von mir entfernt und so brauchte ich nicht sehr lange bis ich vor meiner Haustür stand. Ich wollte nicht, dass meine Mum mich mit fragen durchbohrte. Also öffnete ich leise die Haustür und schlich mich in mein Zimmer. Es schien sowieso niemand da zu sein. Kam mir nur recht. Ich lies mich auf mein Bett fallen und drückte mein Kissen gegen mein Gesicht.

Als ich mich schließlich beruhigt hatte dachte ich über die ganze Situation nach. Ich musste dringend mit jemandem reden also rief ich Sassy an. Wir verabredeten uns am kleinen Badesee im nahe gelegenem Wald. Ich machte mich kurz frisch und ging los.
Am Treffpunkt angekommen setzte ich mich auf eine Bank. Ich musste nicht lange warten, da sah ich schon Sassy in der Ferne. Sie setzte sich neben mich und legte einen Arm um mich. "Mensch Mäuschen was ist denn los bei dir? So aufgelöst hab ich dich ja noch nie erlebt." Tröstend strich sie mit der Hand über meinen Arm und ich erzählte ihr die ganze Geschichte. Wirklich die ganze... Geschockt atmete sie einmal tief durch und seufzte. "Oh man so ein Mist. Was ist das denn für ein Arschloch? Und wenn du die Band verlässt.. Nein vergiss das .. scheiße" murmelte sie. Sie wusste genau, dass mir die Band alles bedeutete. Sie war so ziemlich das einzige was mir halt gab in diesem manchmal doch so beschissenen Leben. Doch was half mir überhaupt diese Band, wenn da der immoment einzige Mensch war, der mich zutiefst verletzen konnte? "Ich weiß nicht.. vielleicht sollte ich die Band doch verlassen. Es findet sich bestimmt eine neue und vielleicht würde Felix so mit mir zusammen kommen. Und wenn nicht, dann könnte ich ihn vergessen." Sassy nickte nur. Sie traute sich nicht etwas zu sagen.

Die Zeit verging rasend schnell und so machte ich mich auf den Weg zu meiner wohl letzten Bandprobe. Ich wollte sie noch mitmachen, um es ein letztes mal zu genießen. Doch die Jungs merkten ziemlich schnell das etwas mit mir nicht stimmte. Felix hatte mich die ganze Zeit kaum beachtet. Das wurmte mich doch mehr als ich gedacht hätte. Während einer kurzen Raucherpause von Tim und Jan stellte ich mich zu den anderen nach draußen. "Jungs ich muss euch was sagen..." Als ich einen Blick zu Felix warf, sah ich wie er sich versteifte und musste leicht die Augen verdrehen. "Ich kann leider nicht mehr bei euch in der Band bleiben. Es fällt mir schwer das zu sagen aber es ist besser so." Die Jungs schauten mich entgeistert an. Jan schien sogar etwas bedrückt zu sein. "Wieso Kadda?" Ich wollte Felix nicht 'outen' also schob ich es auf Zeitmangel. "Ich fang jetzt meine Ausbildung an und dazu muss ich noch viel lernen. Ich schaff das einfach nicht mehr tut mir leid." Ich spürte wie meine Augen verschleierten und wand mich ab zum gehen. Meine Güte war ich immoment nahe am Wasser gebaut.

Ich wollte nicht sofort nach Hause also ging ich an einen meiner Lieblingsplätze. Eine kleine Stallgemeinschaft die den Eltern von Sassy gehörte. Auch ich kümmerte mich manchmal um die Pferde und besonders das kleine Fohlen Felix >irnoie des Schicksahls< hatte es mir angetan. Ich setzte mich auf einen Strohballen im Auslaufgehege ließ meinen Gedanken freien lauf. Wieso Felix? Wieso nicht Jan das wäre um einiges leichter. Oder einfach gar keinen.. Bin ich so schrecklich, dass mich das Leben bestrafen will? Es war total ruhig und für einen Moment ruhte auch ich. Diese stille beruhigte mich einfach immer wieder.. bis mein Handy mich aus meinen Gedanken riss. "Wieso hast du das gemacht? Können wir reden? Felix" Ich stöhnte auf. Konnte er mich nicht einfach in Ruhe lassen. Merkte er denn nicht, dass ich das alles wegen ihm gemacht hatte. Doch schließlich rappelte ich mich doch noch auf und ging zu ihm nach Hause. Ich zögerte kurz doch dann drückte ich doch auf die Klingel. Es dauerte auch nicht lange, bis Felix mir die Tür öffnete. "Schön das du gekommen bist." Er lächelte mich zaghaft an und ich ging an ihm vorbei. "Worum gehts?" Ich erschrak selber dabei wie kalt meine Stimme klang. Er zuckte kurz zusammen und bat mich, mich zu setzen.

"Kadda, das wollte ich bestimmt nicht. Ich will dich so oft in meiner Nähe haben wie nur möglich. Ich lie..." Bevor das aussprechen konnte unterbrach ich ihn. "Und wieso hast du mich dann heute so ignoriert? Denkst du das lässt mich kalt? Denkst du ich sag mir 'Hey er steht auf mich aber wir können das nur unter uns zeigen aber klar. Das ist es mir wert'.. Dann denkst du falsch Felix. Und wenn dir was an mir liegt dann.." Weiter kam ich nicht, denn seine Lippen legten sich auf meine. Als er sich kurz von mir löste flüsterte er mir ins Ohr. "Bitte versteh doch süße. Das kann ich Jan einfach nicht antun. Bitte für mich." Wieder küsste er mich, diesmal auf die Wange. Ich spürte wie ich schwach wurde. Liebe ich verdamme dich.. Alles was ich konnte war leicht nicken und ich spürte wie er lächelte als er mich erneut küsste. Man könnte es vielleicht ja mal ausprobieren oder? ..





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