TRAUM

Autor: jenny weggel
veröffentlicht am: 15.04.2010


Ich wachte auf. Es war 6:47 und Dienstag. Ich wusste nicht, was ich über diesen Tag denken sollte und vor allem was ich von ihm erwarten sollte. Ich freute mich riesig, hatte jedoch gleichzeitig sehr große Angst. Es waren Ferien und meine Eltern waren mit meiner kleinen Schwester in Großöhrsdorf, um für 2 Nächte bei Brigitte zu schlafen, die vor Kurzem ihren Mann verloren hatte. Sie hatte es im Moment wirklich nicht leicht. Meine beste Freundin Laura würde heute bei mir schlafen, wir würden allein zu Hause sein und somit saloange wir wollten auf der Geburtstagsfeier von ihm bleiben. Er wird 17 und hat uns eingeladen. Insgeheim, dachte ich, dass er eigentlich nur wollte, dass Laura kommt und es unhöflich gewesen wäre, mich nicht einzuladen. Er hatte uns sowieso erst gestern Abend Bescheid gesagt, als er uns mit dem Fahrrad begegnet ist. Um 8 Uhr sollen wir in der Hütte sein, wo das Ganze stattfinden soll. Laura meinte, wir kämen frühestens halb 9. Wie immer, so nach dem Motto "Das Beste kommt zum Schluss. " Wie immer. Mittlerweile war es 7 Uhr, also blieben mir noch 13 1/2 Stunden, wenn ich richtig gerechnet hatte zumindest. Ich drehte mich nochmal rum, als ich die Schritte meiner Mutter hörte. SIe kam in mein Zimmer, aber als sie dachte ich würde schlafen, gong sie gleich wieder, was ja auch mein Ziel gewesen war. Etwa 20 min später hörte ichwie das Auto meiner Eltern aus dem Hof rollte. Endlich allein im Haus. Okay, wenn ich ehrlich war, wollte ich eigentlich nicht alleine sein, aber die Person, von der ich mir wünschte, dass sie meine Einsamkeit beendet, dachte nicht im Entferntesten daran.Dieser Gedanke tat ziemlich weh, auch wenn ich mich langsam daran gewöhnt haben sollte. Ich wusste nicht, ob er so genau wusste, was ich für ihn empfand, aber ich konnte mir denken, dass das nicht viel, vielleicht sogar gar nichts an meiner Situation ändern würde. In meinen Gedanken versunken schlief ich dann wirklich nochmal ein. Erst als das Telefon klingelte,fuhr ich erschrocken aus unruhigen, zum Glück jedoch traumlosen Schlaf. Ich stand auf und rannte so schnell wie möglich zum Telefon. Ich nahm ab, sagte fragend "Hallo? " und verschnaufte ersteinmal. "Ich bins. WAnn kann ich kommen? " erkannte ich Lauras´Stimme. ICh überlegte kurz. "Äähm... Ich brauche schon noch ein bisschen. Ich bin gerade erst aufgestanden. Außerdem muss ich noch mein ganzes Zimmer aufräumen und duschen gehen. Wie viel Uhr ist es überhaupt? " Ich wartete kurz und durchsuchte währenddessen alle Küchenschränke nach Schokolade, weil ich so großen Hunger hatte. "Halb 2. Wie lange brauchst du denn ungefähr? Damit ich weiß, wann ich ungefähr kommen kann. " Ich versuchte ungefähr zu überdenken wie lange ich für Alles brauchen würde, wahrscheinlich ziemlich lange, wenn man darauf achtete, wie mein Zimmer aussah. "Naja, komm doch so um 6. Bis dahin müsste ich alles hinbekommen. " Wir verabschiedeten uns und ich fing mit der ganzen Arbeit an. Ich hatte noch ziemlich viel vor mir.

Jetzt war es halb 9, mein Zimmer war komplett aufgeräumt, ich geduscht und wir waren auf dem Weg zur Feier. Langsam war ich wirklich aufgeregt, doch ich versuchte mir da Gegenteil einzureden, auch wenn ich sowieso wusste, dass es nicht funktionieren würde. Ein Versuch war es wert. Jetzt waren es nur noch wenige Meter, ich konnte schon die Hütte sehen. Es war noch ein Festzelt aufgebaut und alles erschien viel größer als sonst. Es waren schon mindestens 30 Leute da. Musik konnte ich auch schon hören. Wir gingen durch das Tor und sahen ein großes Zelt, in dem Bänke waren, auf denen viele Leute saßen.Da sah ich ihn auch schon.Seine wunderschönen blauen Augen.Ich sah auch, dass er Laura bemerkt hatte und nun auf direktem Weg zu uns war. Wie seine Augen leuchteten vor Freude. Wie sie funkelten wenn er sie ansah.







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