Käuflich

Autor: Franzi
veröffentlicht am: 31.01.2010




Sie biss sich auf die Zunge. Was hatte sie da nun schon wieder gesagt! Ihr Körper schien zunehmend ein Eigenleben zu führen. Doch andererseits… irgendwie wollte sie es ja wirklich. Sie musste nur lernen diese Panik zu unterdrücken, die sie immer wieder befiel und alles kaputt machte.
Markus sah sie forschend an.
'Bist du dir da sicher?', fragte er.
Sie nickte zögerlich.
'In Ordnung', meinte er bestimmt und erhob sich. Er streckte ihr eine Hand entgegen und wartete. Kim wusste nicht was sie tun sollte. Wenn sie jetzt falsch reagierte könnte es sein, dass sie nie erfahren würde wie es wäre mit ihm zusammen zu sein. Mit wackligen Knien erhob sie sich und legte ihre Hand in seine.
'Wir werden jetzt miteinander schlafen, Kim. Aber du brauchst keine Angst zu haben. Ich werde ganz vorsichtig sein. Weil du mir nämlich wichtig bist und ich hoffe, dass ich dir auch wichtig bin. Wenn du Panik kriegst, dann sag es mir einfach, ja?'
Kim schluckte. Worauf hatte sie sich da nur eingelassen. Aber er hatte ja recht. Er war ihr wichtig. Sehr sogar. Und das obwohl sie ihn gerade erst kennen gelernt hatte. Sie nickte zögerlich.
Das war anscheinend das Zeichen, auf welches Markus gewartet hatte, denn er zog sie in seine Arme und besiegelte ihre Lippen erneut mit einem Kuss. Doch diesmal war es nicht sofort ein Großbrand. Er ließ sich Zeit. Erforschte jeden Winkel ihres Mundes, küsste sie auf den Hals, biss sanft in ihr Ohrläppchen um dann wieder zu ihren Lippen zurückzukehren. Kim legte die Arme um seinen Hals und erwiderte seine Neckereien. Noch befanden sie sich auf sicherem Terrain. Trotzdem konnte sie einen kleinen Schreckenslaut nicht unterdrücken als er sie auf einmal schwungvoll in seine Arme hob und in Richtung Schlafzimmer trug. Aber sie blieb ruhig. Diesmal würde die Panik nicht die Oberhand gewinnen. Sanft legte Markus sie auf dem Bett ab und streifte sein Shirt ab bevor er sich zu ihr legte. Er beugte sich über sie und küsste sie weiter während seine Hand fortwährend an ihrer Seite hinauf und hinunter strich. Sie hatte das Gefühl wahnsinnig zu werden. Immer wieder strichen seine Fingerspitzen hauchzart über den Ansatz ihrer Brust doch nie berührten sie sie wirklich. Jede Zelle in ihrem Körper sehnte sich danach ihn endlich zu spüren. Als sie es nicht mehr aushielt packte sie seine Hand und legte sie auf ihren Busen. Markus Kopf zuckte zurück und er sah sie verdattert an. Doch dann grinste er bis über beide Ohren und strich sanft mit dem Daumen über ihre Brustwarze. Kim biss sich fest auf die Unterlippe um ein verzücktes seufzen zu unterdrücken. Ehe sie sich's versah hatte er sie auch schon von ihrer Bluse befreit und streifte ihr die Träger des BHs ab, den er achtlos zu Boden warf. Dann wurde er einen Moment sehr still und starrte nur wie gebannt auf ihren nackten Oberkörper. Eigentlich müsste sie sich schämen, denn es war schließlich das erste Mal das ein Mann diese Körperteile zu Gesicht bekam, aber das Gegenteil war der Fall. Sein verzückter Blick machte sie stolz. Doch dann bewegte er sich wieder und begann ihre Brüste mit Küssen zu bedecken und im nächsten Moment da sie wieder halbwegs bei Sinnen war, streifte er sich gerade sein letztes Kleidungsstück vom Leib und auch sie trug nichts mehr als ihren Slip. Doch sie hatte keine Gelegenheit mehr ihn neugierig zu betrachten, denn in diesem Moment schoben sich seine Finger von oben unter den Bund ihres Höschens. Er sah ihr dabei tief in die Augen.'Hab keine Angst Kim. Ich verspreche dir es wird wunderschön.'
Er streifte ihr das winzige Teil von der Hüfte und holte ein Kondom aus seiner Tasche. Fasziniert beobachtete sie wie er es überrollte. Noch nie hatte sie diesen Teil eines ausgewachsenen Mannes live zu Gesicht bekommen. Damals auf der Toilette war einfach alles viel zu schnell gegangen.
Markus drückte ihr noch einen raschen Kuss auf die Lippen bevor er sanft ihre Beine spreizte und mit den Fingern zärtlich ein, zweimal über die Stelle zwischen ihnen strich. Dann legte er sich auf sie und begann vorsichtig, Stück für Stück in sie einzudringen. Die ganze Zeit sah er sie an. Und dann als er ganz tief in ihr war, begann er vorsichtig sich zu bewegen bis Kims Welt in tausend Stücke zersprang und sie der Sonne entgegenraste.

Am nächsten Morgen erwachte Markus mit einem Lächeln auf seinen Lippen. Kim lag quer über seiner Brust und er hatte seine Hand in ihrem Haar vergraben. Noch zwei weitere Male hatten sie in der letzten Nacht miteinander geschlafen. Und ihm kam es so vor als wäre es mit jedem Mal besser geworden. Vorsichtig löste er sich aus ihrer Umklammerung und stand auf. Kim murmelte etwas vor sich ihn doch schlief weiter. Wie gerne würde er jetzt noch ein bisschen mit ihr kuscheln aber bezweifelte doch, dass sein Chef diese Ausrede gelten lassen würde. Außerdem musste er noch einiges für Dienstag vorbereiten. Schließlich würde seine Schwester in dieser Woche heiraten. Also zog er sich an und fuhr nach Hause um vor der Arbeit noch zu duschen.

Kim gähnte und streckte sich. Mit einer Hand tastete sie das Laken hinter sich ab … und griff in Leere. Markus war weg. Erschrocken setzte sie sich auf, bereute es allerdings sofort als sie einen kurzen Schmerz in ihrem Unterleib fühlte. Das Dritte Mal hätten sie sich wohl besser verkniffen. Jetzt hatte sie Muskelkater. Aber es war so wunderschön gewesen. Nur, wo war Markus? Kim suchte die ganze Wohnung ab in der Hoffnung er wäre vielleicht in der Küche oder im Bad, doch keine Spur von ihm…Nicht einmal eine Nachricht konnte sie entdecken. Kim warf sich wieder ins Bett und zog die Decke über den Kopf. Eine einzelne Träne stahl sich aus ihrem Augenwinkel hervor und ran ihre Wange hinab. Sie war so dumm! Sie hätte es besser wissen sollen. Aber gestern Nacht, da … sie konnte es nicht beschreiben. Es hatte sich einfach nur richtig angefühlt und er war so zärtlich und rücksichtsvoll gewesen. Doch sie hatte sich wieder einmal etwas vorgemacht. Sobald er mit ihr fertig war hatte er sie auch schon wieder allein gelassen…

Kathi saß vor dem Fernseher und mampfte genüsslich ein riesiges Eis. Im Fernsehen unterhielt Britt sich gerade mit einer Minderjährigen Mutter. Doch sie konnte ihrer Lieblings Talkshow heute nicht so recht folgen. Sie musste die ganze Zeit an Kim denken. Seit Freitagabend hatte sie ihre Freundin nicht mehr gesehen und ans Telefon ging sie ja auch nicht. ‚Ich muss heute unbedingt bei ihr vorbei fahren. Hoffentlich ist sie okay.' Sie machte sich inzwischen große Vorwürfe. Natürlich war ihr vorher schon klar gewesen, dass Kim nicht der Typ Frau war, welcher belanglosen Sex haben konnte. Aber sie hatte gehofft, dass sie die Situation anders sehen würde, wenn sie dafür bezahlt wurde. Und trotzdem herrschte nun schon seit fast zwei Tagen Funkstille. Kathi hatte Angst, dass Kim sich womöglich zuhause vergrub. ‚Verdammt, schrie sie sich in Gedanken selbst an, ‚ich kannte diesen Typen doch gar nicht!' Was wenn er irgendwelche Sauereinen von ihr verlangt hatte? Das war selbst für einen Profi wie sie nicht immer einfach.
Plötzlich klingelte es an ihrer Tür. Schnell schaltete sie den Fernseher aus und öffnete. Noch bevor sie reagieren konnte warf sich Kim in ihre Arme und schluchzte hemmungslos. Vorsichtig bugsierte Kathi sie zum Sofa und strich ihr sachte über den Kopf. Ihre schlimmsten Befürchtungen hatten sich soeben bestätigt. Kims Hals war noch immer übersät mit Knutschflecken.
'Was hat er dir nur angetan Liebes?', flüsterte sie und wiegte sie sanft vor und zurück, 'Es tut mir so leid, Kim.'
'Er ist so ein Schwein!'
'Ich weiß Kleines, ich weiß! Und gnade ihm Gott sollte er mir jemals wieder über den Weg laufen!'
'Es war so wunderschön Kathi. So schön! Und dann war er einfach weg und hat nicht mal eine Nachricht hinterlassen!'
Perplex sah Kathi auf. Irgendetwas hatte sie da wohl falsch verstanden.
'Ähm…Kim. Wir sprechen schon beide von Freitagnacht oder?'
'Freitagnacht? Nein. Ach entschuldige Kathi ich sollte wohl besser von vorne anfangen…'…
'Mhmm verstehe. Hast du denn versucht ihn anzurufen? Vielleicht ist es ja nur ein Missverständnis?'
'Das glaube ich nicht Kathi. Er hat mich nur ausgenutzt. Ein Fick und ich bin wieder Geschichte.'

Eine Stunde später verließ Kim Kathis Wohnung wieder. Sie musste sich jetzt zusammen reißen. Es stand schließlich ein Besuch bei ihrer Mutter an und auf keinen Fall wollte sie sie noch mehr Belasten. Sie wollte gerade die Tür zum Zimmer ihrer Mutter öffnen, als diese ihr entgegen schwang und ein Arzt im weißen Kittel heraus kam. Es war Herr Geißbrecht. Der Spezialist für Brustkrebs im Klinikum.
'Herr Geißbrecht! Gut das ich sie treffe! Gibt es etwas neues? Wie geht es ihr?'
'Nun Kim'; seinen Stimme klang ernst und sie machte sich innerlich schon auf das Schlimmste gefasst, 'es geht ihrer Mutter den Umständen entsprechend. So einen Therapie ist sehr anstrengend und ich werde mich hüten ihnen Hoffnungen zu machen wo keine sind. Aber bisher verläuft alles normal. Es ist allerdings noch zu früh um eine klare Aussage über den weiteren Verlauf machen zu können.'
Sie nickte ihm zu. Wenigstens war er ehrlich. Als sein Pieper anschlug hob er nur kurz die Hand und hastete weiter.
Kim hob die Hand und klopfte an. Ein schwaches 'Herein' war von innen zu vernehmen. ‚So du musst jetzt ruhig bleiben Kim! Sie braucht deine Unterstützung!'
Kim meißelte ein Lächeln in ihr Gesicht und trat ein. Hier drinnen war der schreckliche Geruch nach Krankenhaus weniger präsent doch trotzdem schien Krankheit aus allen Poren zu triefen. Sie ging zu ihrer Mutter und setzte sich zu ihr. Es tat weh zu spüren wie schwach sie war als sie ihre Hand drückte. Eine Weile tat sie nichts. Sah sie einfach nur an und streichelte sie.
'Wie fühlst du dich?'
'Besser jetzt da du da bist.'
'Mum bitte sei ehrlich…'
'Ach Schatz. Ich habe schon schlimmeres überstanden. Die Ärzte ihr sind sehr gut. Und selbst wenn ich es nicht schaffe…dann bin ich wenigstens wieder bei deinem Vater.'
Kim traute ihren Ohren nicht!
'Wie kannst du so etwas nur sagen! Was ist mit Jana? Und Leon? Was ist mit mir? Wir brauchen dich! Fang gefälligst an zu kämpfen!'
'Liebling…'
'Nein Mutter.'
Kim erhob sich und riss ihre Hand zurück. Carola versuchte sie festzuhalten, aber sie war zu schwach. Kraftlos fiel ihre Hand zurück auf das weiße Laken.
'Die Medikamente scheinen dir das Hirn zu vernebeln. Ich komme morgen wieder.
Hoffentlich ist dir bis dahin klar was du willst!'
'Kim, geh nicht!'
Doch sie hörte gar nicht mehr hin. Drehte einfach nur um und ging so schnell sie konnte. Es war ein Dejavu. Wieder stieß sie die Krankenhaustüren auf und rannte. Rannte. Rannte.Sie war so unglaublich wütend. Auf ihre Mutter, weil sie schon aufgegeben hatte. Auf Markus, weil er nicht geblieben war. Auf die Ärzte, die ihr nichts garantieren konnten. Doch am allermeisten auf sich selbst. Sie war wütend, weil sie solche Angst hatte. Und weil trotz alledem ein kleiner Teil von ihr die ganze Zeit damit beschäftigt war sich nach Markus zu sehnen.

*Ring*, *Ring*
Kathi fuhr erschrocken zusammen. Hastig lief sie zum Telefon.
'Katharina Gruber?'
'Hi Kathi. Hier ist Andi. Du weißt doch noch, oder? Freitagabend?'
Für wen hielt er sie eigentlich? Natürlich konnte sie sich noch erinnern. Mit so vielen Männern schlief sie nun auch nicht.
'Klar! Hi Andi. Was gibt's denn?'
'Ich hätte mal ne Frage. Hast du Dienstag noch Zeit? Die Schwester von meim Kumpel heiratet und ich bin eingeladen. Ich kreuz da aber nur ungern ohne Begleitung auf…'
'Ich soll deine Begleiterin sein?'
'Ja.'
'Nur begleiten oder willst du hinterher noch-'
'-Nein. Ich will das du mich einfach nur begleitest.'
'Okay ich mach das. Um wie viele Stunden wird es sich denn handeln?'
'Naja, so von 16 bis 23 Uhr…Geht das?'
'Klar. Aber das sind 7 Stunden. Das wird teuer.'
Nachdem sie die Formalitäten geklärt hatten legte Kathi auf. Sie wusste, dass sie am Dienstag nicht mit Andi auf diese Hochzeit gehen würde. Auf keinen Fall.
Sie durfte ihn nie wieder sehen. Freitagnacht war alles anders gewesen als sonst. Als sie ich zum ersten Mal sah hatte sie das Gefühl keine Luft mehr zu bekommen. Doch das war nichts im Vergleich zu ihrer ersten Berührung. Noch nie hatte Kathi so etwas erlebt. Wenn sie mit einem Kunden schlief, dann empfand sie nichts dabei. Sie tat es. Wie eine Maschine. Doch bei Andi hatte sie es nicht geschafft sich zu schützen und er hatte sie mitten ins Herz getroffen. Er war zärtlich gewesen, hatte sie langsam erregt und schließlich war sie gekommen. Das war ihr während der Arbeit noch nie passiert. Normalerweise erledigte sie es selbst wenn sie einmal die Lust überkam, denn außergeschäftlichen Sex gab es bei ihr nicht. Und nun das. Sie musste diese Gefühle sofort vergessen, denn sollte sie sich verlieben könnte sie nicht mehr als Nutte arbeiten. ‚Du dumme Kuh! Was glaubst du denn eigentlich. Der ist doch eh nur scharf auf deinen Körper!' Entschlossen griff sie zum Telefon und wählte Kims Nummer.
'Hallo?'
'Hey Süße, ich bins. Hast du Dienstag schon was vor?'
'Ich arbeite am Vormittag aber ab eins hab ich frei. Wieso?'
'Ich hab nen Job für dich.'
'Was??? Mensch Kathi hast du denn nich kapiert, dass das nix für mich ist? Ich kann das nicht!'
'Jetzt beruhig dich doch mal. Es geht nicht um Sex. Du sollst ihn nur auf eine Hochzeit begleiten. Nur begleiten. Mehr nicht, dass hat er mir versichert. Er wollte eigentlich mich buchen aber das geht nicht.'
'Wer ist er denn eigentlich?'
'Andi. Du weißt schon…der, der die Sache letzten Freitag organisiert hat. Und er zahlt gut.''Wie viel denn?'
'…'
'So viel??? Und da ist wirklich nicht mehr als begleiten?'
'Nein Schätzchen, wenn ich's doch sage.'
'Gut ich mach's. Aber eins versteh ich nicht: Wieso machst dus nicht selber? Ich meine bei der Bezahlung?'
Kathi druckste verlegen herum. Sie hatte Kim immer versichert, dass sie sich niemals verlieben würde. Wenn sie ihr jetzt beichtete was Freitag geschehen war würde sie sie bestimmt auslachen. Auf einmal war ein lautes Tuten in der Leitung zu hören.
'Kathi? Oh scheiße mein Akku ist gleich leer. Ich…'
Doch da war die Verbindung auch schon getrennt. ‚Glück gehabt.'

'Mist!', schnaufte Kim. Ausgerechnet jetzt. Kathi war so komisch gewesen am Telefon. Irgendetwas war da im Busch! Sie fühlte es ganz deutlich. Sie ging in ihr Zimmer uns fing an nach dem Ladekabel ihres Handys zu suchen, konnte es aber nirgends finden. ‚Ach egal. Das kann auch warten.'

Markus warf gefrustet sein Telefon an die Wand. Warum nur hob sie nicht ab? Schon den ganzen Tag versuchte er Kim zu erreichen doch entweder ihr Telefon war nicht eingeschalten oder sie wollte nicht mit ihm sprechen. So langsam aber sicher befürchtete er eher letzteres. Am liebsten wäre er zu ihr gefahren und hätte sie zur Rede gestellt, aber es galt noch so viel für die Hochzeit vorzubereiten, dass er einfach keine Zeit mehr hatte.
'Mensch Markus was ist denn dir heute für en Laus über die Leber gelaufen?', meinte da Andi.
Er hatte gar nicht mehr daran gedacht, dass der ja auch da war.
'Nichts!'
'Nach nichts sieht das aber nicht aus! Naja mir kann heute nichts mehr die Laune verderben.''Wieso?'
'Ich hab morgen ein heißes Date auf der Hochzeit.'
'Ach ja? Mit wem?'
'Mit der Kleinen von Freitagabend. Sie ist so verdammt süß. Ich kann es kaum erwarten sie wieder zu sehen. Aber ich glaube sie wäre nicht mit mir gekommen wenn ich es nicht als 'Geschäft' getarnt hätte. Aber was solls. Wie heißt es so schön: In der Liebe und im Krieg ist alles erlaubt.'
'Was soll das denn heißen? Du hast dich in sie verknallt?'
Andi nickte nur, lächelte und war in Gedanken schon wieder beim morgigen Tag.

Am Dienstag fuhr Kim nervös zum Park. Am Eingang sollte sie Andi treffen, da ein großes Festzelt irgendwo auf einer Wiese im Park aufgebaut war. Als sie sich dem großen Tor näherte sah ihn schon warten. Er blickte in die andere Richtung und als sie bei ihm ankam tippte sie ihm sachte auf die Schulter. Andi drehte sich um und sein Gesicht strahlte. Doch Kim war sofort klar dass irgendetwas nicht stimmte denn in der Sekunde, da er sie entdeckte entgleisten seine Gesichtszüge.
'Was machst du denn hier?'
Kim blickte ihn total verdattert an. Was sollte das denn jetzt?
'Wo ist Kathi?'
'Kathi kann heute nicht. Deswegen hat sie mich an ihrer Stelle geschickt.'
'Was?'
Kim wurde zunehmend unsicher. Wo war sie da nur hinein geraten? Andi sah ziemlich enttäuscht aus. ‚Ich wüsste zu gerne was zwischen den beiden vorgefallen ist. Kathi war auch schon so komisch und er sieht gerade aus als sei seine Welt untergegangen!'
'Ähm…wäre es dir lieber wenn ich wieder gehe?'
Andi schüttelte nur den Kopf.
'Nein jetzt bist du ja schon mal da. Ich meine ist ja auch egal wer mich begleitet nicht war?'Doch seine Stimme verriet ihn.
'Komm lass uns gehen. Du siehst gut aus.'
Er bot ihr seinen Arm an und sie machten sich auf den Weg zum Fest. Kim sah wirklich gut aus. Das olivgrüne Cocktailkleid umspielte ihre Knie und ihr Haar lag in engelsgleichen Locken auf ihrem Rücken. Doch sie war eben nicht die Frau die er sich in diesem Moment an seine Seite wünschte.

Markus schlenderte durch das überfüllte Festzelt. Er brauchte dringend Mal eine kleine Verschnaufpause. Doch da steuerte schon nie nächste Tante auf ihn zu um mit ihm zu reden. Wo war nur Andi? Er sollte wirklich langsam mal auftauchen und ihn ein wenig unterstützen. Er hasste Familienfeiern. Schnell drehte er ab um seiner Verwandten vielleicht doch noch zu entkommen.

'Wer heiratet denn heute eigentlich?', fragte Kim derweil um das unangenehme Schweigen, das sich breit gemacht hatte zu beenden.
'Markus´ Schwester. Markus kennst du ja schon.'
'Was??? Wird er etwa auch hier sein?'
'Ja klar. Wieso fragst du? Hey was ist denn auf einmal los?'
Bei dieser schockierenden Nachricht war Kim wie angewurzelt stehen geblieben. Sie befanden sich nun direkt vor dem Zelt, aus dem laute Musik und Gelächter drang.
'Tut mir leid aber ich kann da nicht reingehen!'
'Häh? Was soll das denn jetzt heißen?'
Doch in diesem Moment verließ Markus das Zelt. Kim entdeckte ihn wie er in ihre Richtung steuerte und handelte instinktiv. Sie packte den verdutzen Andi am Kragen und küsste ihn entschlossen auf seine vor Schreck leicht geöffneten Lippen.







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