Gefährliche Leidenschaft - Teil 9

Autor: Elvira<3
veröffentlicht am: 31.05.2010


Ich stand vor der Tür. Die Tür, die mir alle Geheimnisse offenbaren sollte. Und nun überlegte ich fieberhaft, ob ich wirklich dazu bereit war. Marionette hatte mir den Weg gewiesen und ist dann verschwunden. Wahrscheinlich musste sie noch Hausarbeiten erledigen, wie Wäsche waschen. Ich hob die Hand und klopfte an die Tür. Dann trat ich hinein.
“Hallo Rosalia. Ich habe schon auf dich gewartet.”
Freundlich wies Kristian mir einen Platz zu. Er sah mal wieder bezaubernd aus. Er trug dunkelblaue Jeans und ein schwarzes Polohemd, welches seine Muskeln betonte. Seine braunen Augen schimmerten.
“Möchtest du Tee oder Kaffee?” fragte er und winkte ein mir fremdes Dienstmädchen zu.
“Ich möchte gleich auf den Punkt kommen, Kristian. Was bist du und warum wolltest du mich umbringen?”
“Also nichts zu trinken? Wie du willst. Ich jedoch verzichte nicht auf meinen Espresso.” Er hob seine Tasse zu seinem Mund an und trank. Ungeduldig und neugierig wartete ich. Es war zum Verrücktwerden. Als er endlich nach, wir mir vorkam, hundert Stunden sein Getränk ausgetrunken hatte, widmetet er sich mir.
“Deine Geschichte fängt mit deinen Eltern an. Dein Vater und deine Mutter hatten sich sehr geliebt. Sie lernten sich spät abends kennen. Deine Mutter war eine gewöhnliche und doch sehr starke Frau, dein Vater war jedoch ein Vampir. Was er anfangs in deiner Mutter gesehen hatte weiß ich nicht genau. Vielleicht einen Imbiss oder so etwas ähnliches. Jedoch verfiel er schnell ihrem Charme. Den gleichen Charme, den auch du besitzt. Bald darauf zeugten sie dich, deine Mutter wusste anfangs nicht mit wem sie sich eingelassen hatte. Doch schon die Schwangerschaft verlief alles andere als gewöhnlich. Und so verriet dein Vater welches Wesen er in sich verbarg. Auch dann hatte deine Mutter ihn geliebt und nicht verachtet. Und auch dich hatte sie nicht verachtet, auch wenn du zu halb ein Wesen der Finsternis bist. Dein Vater wurde währenddessen gejagt, wegen Hochverrats. Den Verrat den er eingegangen war, als er sich in deine Mutter verliebte. Und den Verrat, als er ihr noch die andere Welt offenbart hatte.”
Mir war bewusst gewesen, das Kristian nicht um den heißen Brei herum redete. Aber die völlige Kälte in seiner Stimme war mysteriös. Ich wartete darauf, dass er fortfuhr. Als er nichts sagte ließ ich die angehaltene Luft aus mir entweichen.
“Und was ist meine Tante? Eine Fee? Und ihr Mann ist wahrscheinlich ein Werwolf.” ich hatte scherzen wollen, doch wirkte er nicht amüsiert. Er musterte mich eher und achtete auf jede Reaktion. Nun bat ich doch um einen Kaffee, einen sehr starken Kaffee. Ich forderte ihn zum fortfahren auf. Er tat es.
“Als du keine zehn Jahre alt warst, wurdet ihr gefunden.”
Er musste mir nicht sagen, wer uns fand. Ich wusste es. Es traf mich wie ein Blitz und tat genauso weh. Stromschocke schossen durch meine Glieder. Sie waren also tatsächlich zerfetzt wurden. Und ich wusste auch wessen Schuld dies aufwies.
“Weil Nicholas uns verraten hat!” schrie ich aufgebracht.
“Du musst dich beruhigen. Sonst kann ich nicht fortfahren. Gut so! Tatsächlich hatte Nicholas etwas getan, was ihn noch heute schmerzt. Er hatte mit einem Bekannten über deine Mutter gesprochen. Auch du warst schon immer etwas besonderes gewesen. Und so scherzte er, dass du wahrscheinlich die Auserwählte wärest. Dabei lag er gar nicht mal falsch. Der Bekannte, mit dem Nicholas gesprochen hatte, war ein Diener eines Vampirs. Nachdem sein Herr davon erfuhr, schickte er Unmengen von Vampiren los um dich zu töten.”
“Nicholas hätte uns retten können! Doch er hat meine Mutter verraten, dieser Schweinehund.” Das war das einzige was mir einfiel. Die Verzweiflung war enorm, doch ich konnte sie durch den Zorn dämpfen.
“Rosalia. Du hast doch keine Ahnung. Er tat das Beste, was er nach diesen Fehler nur hätte tun können. Als er euch in der Not sah, rannte er zu uns und informierte uns. Wir haben dich heraus geholt. Nur durch seine Hand bist du noch am Leben!”
“Und nur durch seine Hand sind dafür meine Eltern gestorben.” erwiderte ich eiskalt. “Ihr Leben ist ein hoher Preis, für meines!”
“Du bist von Rache nur so zerfressen, Rose. Du darfst die Seite in dir nicht die Überhand gewinnen lassen. Und nun steckt in dir der böse sowie gute und starke Teil. Die Legende prophezeit, du würdest den Vampiren Einhalt gebieten und über sie bestimmen. Ich bin ein Vampirjäger, sowie Nicholas. Wir sind unsterblich, das ist unsere Bestimmung. Die Menschen vor den Ungeheuern zu retten. Wir haben auch bestimmte Talente. Ich bin schneller und stärker als Menschen. Auch kann ich besser hören und sehen. Sowie Gefühle riechen”
“Und warum wolltest du mich dann umbringen? Und…wie bitte? Gefühle riechen? Das ist ja äußerst nützlich.” Sagte ich spöttisch und nichtglaubend.
“Es kann sehr nützlich sein. Vampire empfinden anders als Menschen. In Vampiren kann man nur Hass und Blutgier spüren. Es ist sehr von Bedeutung, weil wir sie so besser aufspüren können.” verteidigte er seine Gabe heftig. Ich hätte beinahe gelacht. Beinahe.
“Was heißt uns? Wie viele gibt es von euch?”
“Fünf. Nicholas, Patrik, Damon, Adrian und ich. Und übrigens wollte ich dich damals gar nicht angreifen. Nicht absichtlich. Nur du bist den Vampiren in manchen Gefühlen sehr ähnlich. Und ich habe erst erkannt, dass du ein Mensch bist, als meine Hand die Vene an deinem Hals gespürt hatte.” erklärte er plausibel.
“Also hattest du mich mit einem Vampir verwechselt?”
“Auch du bist blass. Und du bist groß und wunderschön.” zählte er auf.
“Sind also alle Vampire schön?”
“Es gibt immer etwas auffallendes an ihnen.” Und damit schlossen wir das Thema ab. Es waren schon mehr als eine Stunde vergangen. Ich war zwar nicht müde, doch mein Kopf pochte. Ich konnte mich noch Bruchstückhaft an meinen Vater erinnern, doch erschien er mir als normal. Und nun musste ich feststellen, das er einer von Draculas Getreuen gewesen war. Eine Frage brannte sich noch tief in mir ein.
“Und was ist nun meine Aufgabe?”
“Das werden wir herausfinden. Währenddessen wirst du alle Kampftechniken lernen. Und auch alles über Vampire lernen.”
Und er behielt Recht. Ich sollte es noch herausfinden.




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