Anima

Autor: Bubbles
veröffentlicht am: 20.02.2010




Zu Beginn, eine kleine Info:
Leider muss ich zugeben, das ich die Geschichte vor ca. einem Jahr geschrieben habe, und sie mir jetzt nicht mehr gefällt. Jemand hat sich eine Fortsetzung gewünscht und deshalb schicke ich nun einen weiteren Teil ein.
Ich habe sie mir nicht mehr durchgelesen, also wenn irgendetwas unlogisch erscheinen sollte, einfach drüber lesen... =)
Weil ich noch einiges am PC habe, kann ich es bei Wunsch rein stellen, aber ich werde die Geschichte nicht mehr zu Ende schreiben...
LG Bubbles

'Wo sind wir?' Wut und Überraschung lagen in meiner Stimme.
'Im Moment in Sicherheit.' Ich wurde wütend. Was soll das alles?
'Wo sind wir, verdammt?'
'Als erster sagst du mir, was der Malus von dir wollte. Dann erzähl ich dir alles.' Das war ein Trick! Er wollte bloß diese Information.
'Ich weiß nicht was er wollte.' Ich versuchte überzeugend zu klingen.
'Du lügst! Du weißt genau wonach er gesucht hat, oder?'
'Ich weiß es wirklich nicht. Er sprach von etwas, von dem ich noch nie etwas gehört hatte.''Wovon hatte er gesprochen?!' Allmählich wurde er ungeduldig.
'Ich… weiß es nicht mehr…' er funkelte mich wütend an 'Ehrlich…'
In einer Sekunde hatte er mich gepackt und an die Holzwand gedrückt.
'Ich weiß genau dass du lügst! Sag es mir bitte.' Ich versuchte mich zu befreien doch sein Griff wurde stärker. 'Ich. Weiß. Es. Nicht.' Knurrte ich leise.
'ich wollte nicht dass das passiert. Aber du lässt mir keine andere Wahl.'
Plötzlich hielt er meinen Kopf mit beiden Händen fest und zwang mich ihn an zu sehen. Mit einen Schlag durchfuhr mich eine ungeheuerliche kälte. Es war mir so als zerdrücke jemand meinen Kopf. Ich hob meine Hand um sie an meine Schläfe zu pressen. Doch da lag seine. Dann wurde es mir klar, er machte das! Ich krallte mich in seine Hand die an meinem Kopf lag, um ihn weg zu drücken. Seine Haut war noch kälter, als das Gefühl das in meinem ganzen Körper. Er ließ nicht von mir ab und starrte mir die ganze Zeit in die Augen. Ich versuchte ihn zu verletzen, indem ich meine Fingernägel in seinen Handrücken presste. Er ignorierte es vollkommen. Dann ging alles ganz schnell. Die eisige Kälte verschwand und stattdessen war da nur mehr ein beruhigendes warmes Gefühl, dass mir Geborgenheit versprach. Meine Hände lockerten sich und ich sank zu Boden. Er kniete mir gegenüber. Seine Hände hielten meinen Kopf noch immer fest. Seine Miene war besorgt und doch konzentriert. In meinem Kopf spielte sich die ganze Szene vom Malus der mich beinahe getötet hätte noch einmal ab. Ich sah mich, wie ich am Boden lag, überall blutend und ich hörte den Malus sprechen. 'Wo ist der Stein?' Ich fühlte auch den Schmerz den er mir zugefügt hatte. Dann war da nichts mehr. So schnell wie die Erinnerung gekommen war, war sie auch wieder verschwunden. Als ich wieder aus der Erinnerung auftauchte, spürte ich dass Force Griffs lockerer geworden war. Er streichelte beruhigend meine Wange mit dem Daumen, hielt meinen Kopf aber noch immer fest. Ich stieß ihn von mir und stand sofort auf.'Wenn du mich noch einmal anfasst, dann…'
'Was ist dann?' verlangte er zuckersüß zu wissen.
Ich schnaubte verärgert, drehte mich um und ging in den Wald. Ich würde hier keine Minute länger bleiben.
'An deiner Stelle würde ich nicht allein in den Wald gehen.' Ich ignorierte ihn und ging weiter. Er folgte mir. 'Lass mich doch endlich in Ruhe!' fauchte ich.
'Früher oder später wirst du einsehen müssen, dass du auf mich angewiesen bist.' Er ging noch immer hinter mir her. Es machte mich nervös ihn nicht zu sehen, aber zu wissen dass er direkt hinter mir war. Ich warf Force einige flüchtige Blicke über die Schulter, um sicher zugehen, dass er keine Waffe oder so etwas trug. Ich ging schneller und steigerte zu laufen, um von ihm weg zu kommen. Als ich zurück sah war er auch wirklich verschwunden. Ich blieb stehen. Ein ungutes Gefühl machte sich in mir breit. Ich hätte es nie geschafft ihn weg zu laufen, er war viel schneller als ich. Ich sah mich um. Force war nirgends zu sehen. Ich wusste nicht ob ich erleichtert oder verängstigt sein sollte. Ich ging tiefer in den Wald, irgendwann musste ich schließlich zu einer Straße kommen. Es war schon beinahe dunkel. Weit würde ich nicht kommen, sobald es stockdunkel werden würde, würde ich nicht einmal meine Hand vor Augen erkennen. Ich fing an zu laufen. Ich hatte vor möglichst weit weg von der Hütte zu kommen, bevor es dunkel werden würde. Ich wurde immer schneller und schneller. Der Wald schien kein Ende zu nehmen. Ich suchte verzweifelt nach Hinweise auf Menschen, doch ich sah weder Wege noch hörte ich Autos. Es war schon zu dunkel. Ich suchte mir einen Platz wo ich die Nacht verbringen konnte. Als ich einen dicken großen Wurzelstamm aus der Erde ragen sah, ging ich hinüber. Dort lag weiches Laub und der Stamm war bemoost. Höhere Ansprüche konnte ich mir auch nicht leisten, ich würde bestimmt nichts besseres in einen dunklen Wald finden. Ich lies mich ins Laub sinken und lehnte mich an einen Stamm. Erst jetzt wurde mir bewusst wie müde ich war. Die Aufregungen vom letzten Tag hatten mich unglaublich geschwächt. Ich schloss meine Augen und schlief am Waldboden ein.

Ich konnte nicht sagen wie lang ich geschlafen hatte. Vielleicht waren es Stunden doch mir kamen es wie Minuten vor. Ich wurde von einem Rascheln geweckt. Das Geräusch war ganz in meiner Nähe. Ich konnte überhaupt nichts erkennen, nur eine leichte Silluette. Die Gestalt war groß. Ich hörte eine Art röcheln, und dann wieder Rascheln. Es schien auf mich zu zukommen.
Ich atmete nicht. Ich saß reglos im Laub.
Ja, es kam direkt auf mich zu. Es war ein riesiges Tier. Aus der bulligen Gestalt drang ein tiefes Knurren. Ich sprang auf. Das Vieh kam unaufhörlich auf mich zu. Nun erkannte ich auch das schimmernde dunkelbraune Fell, dass ihm zottelig und wirr vom Körper hing. Doch das machte es nur bedrohlicher. Die bernsteinfarbenen Augen fixierten jede Bewegung. Ich riss einen Ast vom Boden und richtete ein Ende auf das Tier.
Wolf!, schoss es durch meinen Kopf. Doch für einen Wolf war es zu groß, seine Schnauze etwas zu spitz, und die Gesichtszüge zu kantig.
Mit einem Satz hatte es mir die behelfsmäßige Waffe mit seiner Pranke aus der Hand geschlagen und war nur mehr einen Meter von mir entfernt. Es öffnete sein Maul. Riesige Fangzähne schimmerten in einem gefährlichen weiß Ton. Seine Pranken mit den scharfen Krallen schimmerten gefährlich im Mondlicht und sie schienen gemacht zu sein um zu töten.Das Tier wirkte irgendwie klug. Mir schien es, als wäre ihm genau bewusst was es tat. Seine Augen waren unablässig auf mich gerichtet und es ließ noch einmal ein lautes Knurren hören. Ich wagte es nicht mich zu bewegen, doch als es mit seinen riesigen Fängen nach mir schnappte, wich ich panisch zurück und lief.
Ich hatte keine Ahnung wohin ich lief. Ich streckte die Hände vor, um nicht gegen einen Baum zu stoßen. Panik stieg in mir auf. Ich stolperte, aber fing mich wieder. Ich konnte weder sagen, ob das Tier noch immer hinter mir her war, noch wo ich mich gerade befand. Ich spürte dass ich bergauf lief, es war nur eine leichte Steigung. Tränen rannen mir über die Wangen und ich schluchzte laut auf. Und dann war alles zu Ende. Ich stieß gegen einen harten Körper. Ich trat sofort zurück doch jemand hielt mich bei den Armen fest. Ich konnte nicht sagen wer mich hielt. Ich trat mit meinen Füßen um mich und zitterte am ganzen Körper.'Ich bin es.' Die beruhigende Stimme war mir bekannt. Force.
Sofort hörte ich auf zu treten und schlang meine Arme um ihn. Ich schluchzte laut auf. Er erstarrte für einen kurzen Augenblick, dann erwiderte er meine Umarmung.
'ich sagte doch, du sollst nicht allein in den Wald gehen. Komm mit.' Er machte sich von mir los, griff nach meiner Hand und führte mich wieder zurück hinunter. Mir war es herzlichst egal wo er mich hin bringen würde. Ich hatte keine Angst, bei ihm fühlte ich mich irgendwie sicher. Aha so schnell vertraust du also einer fremden Person? Vielleicht führt er dich ja ins Verderben. Doch diesen Gedanken legte ich gleich wieder beiseite. Ich war schon so lange allein gewesen. Ich wollte ihm vertrauen.


Ich schnitt mir noch ein Stück von meinem Steak herunter. Für gewöhnlich mochte ich Steaks nicht, doch wie ich bald herausfand, konnte man in diesem Haus nicht wählerisch sein.Als mich heute der Hunger weckte, war ich allein. Force hatte ich seit gestern nicht mehr gesehen.
Er hatte mich nach meinem ´Panikanfall´ im Wald zurück gebracht und mir erklärt ich hätte mir alles nur eingebildet. Als könne man sich solche Pranken, Zähne und Augen eines übergroßen Wolfes einbilden… Ja, ich war mir sicher das ich dieses bedrohliche, zähnefletschende Vieh wirklich gesehen hatte.
Ich ging in die Küche und öffnete den Kühlschrank und hoffte dabei auf so etwas wie Milch für ein Müsli zu stoßen, doch stattdessen begrüßten mich Unmengen von Fleisch. Jawohl, Fleisch! Nach meinem Wissen waren es mehr als 2 Sorten. Da war weißes und rötliches Fleisch. Das rötliche war wahrscheinlich Ente oder sonst irgendein Wild. Die Fleischklöße waren in Plastiksäckchen verpackt und der ganze Kühlschrank war damit vollgestopft.Ich fragte mich wozu ein einziger Mensch, so viel Fleisch brauchte. Und außerdem: Hatte er Gemüse auch? Er konnte sich doch nicht nur von Fleisch ernähren.
Mir war übel geworden, als ich den Kühlschrank öffnete, und mir der Geruch des Fleisches entgegen kam, doch aus Hunger bereitete ich mir ein Steak zu.
Als ich das letzte Stück heruntergeschluckt hatte, ertönte hinter mir ein räuspern. Ich fuhr herum und Force lächelte mich an.
'Wie ich sehe hast du dir schon Mittagessen gemacht, hat's geschmeckt?'
'Ja, war gut.' Stammelte ich überrascht. Ich hatte nicht bemerkt, dass er zurück gekommen war. 'Wo warst du?'
'Ich hab mich nur etwas im Wald umgesehen.' Er ging zum Kühlschrank und holte sich ebenfalls ein Stück Fleisch heraus, dass er sich dann in einer Pfanne heraus brät.
Ich nickte zum Fleischvorrat 'Wofür braucht man so viel von diesem Zeug?' 'Ich esse nun mal viel' antwortete er schulterzuckend.
Ich hob eine Augenbraue. 'Ich bezweifle dass man soviel essen kann, du hast da ja einen Vorrat für mindestens 15 Männer.' Er kam mit seinem Teller zum Tisch und setzte sich mir gegenüber. 'Jetzt bist du ja auch da' Ich stieß ein schnauben aus und flüsterte Nicht mehr lange vor mich hin. 'Hast du eigentlich auch was anderes hier, oder isst du nur das?' Ich deutete auf sein Teller.
Er überlegte dann zogen seine Lippen sich nach oben und er sagte spöttisch: 'Ich glaube dir schmeckt das hier noch am besten.' Ich ließ mich darauf nicht weiter ein und stand auf. 'Wo willst du hin?' fragte er ernst. 'Das weiß ich noch nicht, ich weiß ja noch nicht einmal wo ich hier bin.'
'Setz dich wieder'
'Ich bleibe lieber stehen.'
'Also gut…. Gestern,…bevor du in den Wald abgehauen bist, hatten wir ja ein interessantes Gespräch am laufen, fandest du nicht?'
Ich zog meine Augenbrauen zusammen. 'Für mich gibt es da nichts mehr zu bereden' folgerte ich abwehrend.
'Für mich aber. Der Malus verlangte einen Stein von dir, nicht wahr?' kam er auf den Punkt.'Woher weißt du das? Was hast du gestern mit mir gemacht?' Misstrauisch betrachtete ich ihn aus zusammen gekniffenen Augen, als ich mich an das eiskalte Gefühl erinnerte, als er meinen Kopf festhielt.
'Du wolltest es mir nicht sagen, obwohl es nur zu deinem besten gewesen wäre. Versteh doch, ich möchte dir helfen.' Er hatte fertig gegessen und stand nun auf, er kam mit einer räuberischen Eleganz auf mich zu. Ich trat zurück, um die Distanz zwischen uns zu wahren.'Woher willst du wissen, was das beste für mich ist?' Er ließ meine Frage unbeantwortet.'Erzähl mir was für einen Stein er meint'
'Ich sagte schon, ich weiß nichts. Außerdem ist das für mich beendete Sache.' Ich wurde wieder argwöhnisch, warum brauchte er so dringend diese Informationen?
'Das ist keine beendete Sache, es fängt gerade erst an.' Stellte er klar fest. Die Art wie er es sagte, fröstelte mich. So als komme etwas Unausweichliches auf mich zu.
'Ich weiß nicht wo ich bin. Ich möchte dass du mir den Weg nach Hause zeigst.' Bat ich ihn höflich. Ich hatte wirklich keine Lust auf solche Spielchen.
'Du bist zuhause, Anima.' Sagte er sanft.
Entgeistert stand ich für längere Zeit einfach nur da. Fassungslos. Ich wusste nicht was ich sagen sollte. Eine Träne kullerte mir über die Wange, ehe ich sie schnell weg wischen konnte. Anima. Woher kannte er diesen Namen? Manchmal hatte meine Mutter mich so genannt…Und was sollte bedeuten das ich schon Zuhause war? Traurig, aber mit fester Stimme sagte ich:
'Das ist nicht mein Zuhause und Anima ist gestorben.' mit meiner Mutter zusammen. Ich drehte mich um und ging.

Weit kam ich jedoch nicht. Noch bevor ich die Tür erreichen konnte, legte mir Force seine Hände auf meine Schultern und drehte mich um.
Ich versuchte gar nicht erst mich aus seinen Griff zu winden, denn ich hätte es ohnehin nicht geschafft.
Stur blickte ich auf den Boden, keinesfalls würde ich ihn ansehen! Er würde die Zerschlagenheit und Verzweiflung in meinen Augen sehen, er würde denken ich wäre schwach. Das wollte ich ihn einfach nicht wissen lassen.
'Lass mich los, ich will alleine sein. Ich brauche jetzt keine nervige Gesellschaft.' Meine Stimme war fest und monoton. Man hörte keine Gefühlsregung heraus, hoffte ich zumindest.'Anima, hör mir zu-' Ich stieß ein wütendes Schnauben aus und funkelte ihn zornig an. Gut! Wut war besser als Traurigkeit!
'Nenn mich nie wieder Anima, hast du verstanden?!' hörte ich mich mit bedrohlicher, ruhiger Stimme sagen. Force blieb gelassen.
'So heißt du aber.'
'Ich heiße Elisa!'
'Nein, dein Name ist Anima.' Sagte er ruhig.
Ich schüttelte seine Hände von meinen Schultern und er ließ es zu. Ich trat einige Schritte zurück, versuchte mich zu beruhigen. Meine Selbstbeherrschung war dabei sich im Nichts auf zu lösen und das wusste auch Force. Interessiert beobachtete er mich.
'Ich werde jetzt gehen, mit oder ohne deine Hilfe.' Stellte ich klar.
'Du wirst bleiben.' Hielt er dagegen. Er schien sich seiner Sache ja ziemlich sicher zu sein, aber da würde ich nicht mitspielen.
Ohne ein weiteres Wort ging ich durchs Zimmer auf die Tür zu, die mir Freiheit versprach. Gerade als ich die Türklinke herunter drücken wollte, wurde ich unsanft zur Seite gestoßen.'Du wirst bleiben!' knurrte Force, der plötzlich vor der Tür stand.
'Geh mir sofort aus dem Weg!' warnte ich mit kontrollierter Stimme
Schon wieder näherte er sich mir mit einer gefährlichen Geschmeidigkeit, die so unwirklich schien. Ich blieb stehen. Ich würde ihm nicht die Genugtuung geben und zurück weichen. 'Komm einen Schritt näher und du wirst es bereuen!' knurrte ich
Er lächelte mich gefährlich an. 'Drohst du mir, Anima?'
Er machte es schon wieder. Er provozierte mich und er wusste es ebenfalls.
'Elisa! Ich heiße Elisa!' schrie ich ihn an.
Dann hörte ich nur mehr ein lautes Wums und bevor ich überhaupt begreifen konnte was geschah stürzte er sich auf mich. Er riss mich zu Boden und war auf mir. Er hielt mich bei den Handgelenken fest, so dass ich mich nicht bewegen konnte.
'Sofort runter von mir!' Wut flammte auf.
Ich zappelte und versuchte ihn zu treten, doch es gelang mir nicht.
Er blickte zu mir herunter und betrachtete mich mit einem höhnischen Grinsen
Ich hätte ihn am liebsten geschlagen, wenn ich die Chance dazu hätte. Ich blieb reglos liegen.'Na wieder beruhigt, Engelchen?' Ich antwortete nicht. Blieb einfach reglos. Für einen kurzen Augenblick forschte er in meinen Augen, dann als er aufstehen wollte und ich genug Bewegungsfreiheit hatte, zog ich mein Knie an und stieß es ihm zwischen die Beine.Mit einem abgehackten Laut presste er seine Augen zusammen und stieß seinen Atem aus. Ich riss meine Hände unter seinem mittlerweilen zittrigen Griff und ging auf ihn los. Ich schaffte es ihn irgendwie von mir herunter zu bringen, doch leider hielt er mich mit schmerzvollem Griff um meine Taille fest sodass ich an seiner Seite gefangen war. Ich krallte meine Fingernägel in seine Arme und drehte mich so herum, dass ich auf ihm lag. Wenn wir nicht gekämpft hätten, wäre es mir unangenehm gewesen, aber mein Zorn überwältigte alle anderen Gefühle. Ich knurrte und fluchte, als er versuchte sein Bein um meine zu schlingen, damit ich mich nicht bewegen konnte. Ich trat ihn mit meinen Füßen und schlug mit meiner Hand auf seine Brust ein, die andere hatte ich noch immer in seinem Arm verkrallt. Sein Griff um meine Taille verstärkte sich noch mehr, sodass ich auf keuchte. Der Schmerz durchzuckte meinen Bauch.
Mein Kopf war an seiner Brust, da ich kleiner war als er. Ich sah auf, und erkannte die Belustigung mit der er mich ansah. Auf seinem Gesicht war nicht einmal die Spur von Anstrengung oder Schmerz zu erkennen. Hatte ich ihn jemals ernsthaft weh getan? Nein, hatte ich nicht. Mit einem höhnischen Grinsen schlang er seine Beine um mich. Ich war eingezwängt.
'Du Mistkerl!' fauchte ich
'Ich fand's niedlich.' Gluckste er.
Er hielt mich weiterhin fest und als ich mich beruhigt hatte, wurde mir erst bewusst wie erniedrigend das ganze war….und dann bemerkte ich auch wie ich hier, umschlungen mit ihm am Boden lag. Meine Wangen färbten sich rot und ich versuchte von ihm runter zu kommen, doch dass ließ er nicht zu.
Seine Augen strahlten noch immer belustigt. 'Wenigstens hast du dich so mal richtig abreagieren können' hüstelte er um das Lachen zu überdecken.
Ich sah ihn finster an. 'Du hättest dem schneller ein Ende setzten können, dann hätte ich mir die Versuche dich zu besiegen ersparen können.'
'Ach, du warst so beschäftigt in deinem tun, da wollte ich dich nicht stören…' neckte er. Dann wich das Grinsen aus seinem Gesicht und seine Augen wurden irgendwie klarer, leuchtender. Er hielt meinen Blick fest. Sein Ausdruck wurde ernst und doch sanft. Ich wurde komplett reglos, atmete flach. Es war als würde er mich auf eine unvorstellbare Art mit seinem Blick gefangen nehmen. Seine Arme um meine Taille hatten sich gelockert. Was war bloß los mit mir? Ich versuchte auf zu stehen, doch meine Muskeln verweigerten jede Anstrengung. Noch immer hielt sein sanfter Blick mich gebannt.
'Wovor läufst du weg, Anima?' Er flüsterte die Worte. Ich beschloss die Bemerkung mit meinem Namen zu übergehen. Ich runzelte die Stirn.
'Ich laufe nicht weg.' Sagte ich genau so leise. Er schmunzelte, doch nichts höhnisches lag in dem Ausdruck.
'Doch. Die ganze Zeit über seit du hier bist, läufst du von mir weg.'
Ich schwieg. Was hätte ich auch sagen sollen?v'Du kannst mir vertrauen. Ich weiß du tust es nicht, aber du solltest.'
Das ließ mich wieder klar denken. Ich lag noch immer am Boden, auf seiner Brust, auf einem Typen den ich kaum kannte, von dem ich nichts wusste, der vielleicht etwas mit dem Tot meiner Mutter zu tun hatte. Als hätte ich mich verbrannt, fuhr ich ruckartig auf. Er ließ mich los und ich trat sofort einen Schritt zurück. Er stand ebenfalls auf.
'Du musst mir nicht alles erzählen, Anima. Ich sollte aber über einige Dinge bescheid wissen, zum Beispiel über deine Herkunft, Familie und über den `Stein`' Ich würde mit bestimmt keinen wild Fremden über meine Familie und Herkunft reden. 'Heute lass ich dich in Ruhe, aber morgen sollten wir einiges bereden…' er kniff seine Augen zusammen '…sonst werde ich mir wohl oder übel die Informationen holen müssen'







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