Heaven is close - Teil 13

Autor: aLeks
veröffentlicht am: 12.10.2011


Dann registrierte ich eine Bewegung. Esmée! Ihre Hand zuckte. Plötzlich begannen ihre Haare.. sich zu locken? Ich machte ein paar Schritte zurück. Dann schlug sie ihre Lider auf und ich sah direkt in ihre stechend, grünen Augen. Sie lebte! Aber wie war das möglich?!
„Das ging ja schnell. Willkommen zurück.“ sagte John und half ihr aufstehen. Ihre Wunden waren weg.. Jetzt sah sie aus wie, MEINE Esmée. Das Marmorgesicht. Steinhart und bitterkalt.
Und dann lächelte sie ihr böses Lächeln.
Plötzlich wurde es stockdunkel und kalt.. Schwärzeste Kälte umhüllte mich. Ich hörte eine Stimme, aber ich wusste nicht wo sie sich befand. Neben mir, weit weg von mir.. Dann wurden meine Augen schwer.
„Der Himmel ist nahe, Alexej..“ die vertraute Stimme wurde immer leiser.
„Esmée? Aber du bist doch gerade.. und dann..“ ich verlor den Faden. Wieso war es bloss so kalt hier?
„Sccht..“ allein schon ihr Versuch mich zu besänftigen, war für meine Ohren zu laut.
Plötzlich dröhnte mir mein Kopf. Ich war so durcheinander. Hörte ich etwa gerade einen Krankenwagen? Nein.. Ich bildete es mir nur ein.. Aber irgendetwas schien ich zu hören. Was war es bloss. Und dann roch ich etwas widerliches. Bevor ich weiter überlegen konnte, drückte sie mir etwas warmes gegen den Mund. Mein Mund war taub. Was war das? Der Geschmack war zuerst widerlich, genauso widerlich wie der Duft den ich vorhin gerochen hatte.
Aber dann wurde er plötzlich sehr vertraut. Metallisch, warm.. Es war Blut. Aber es war kein Vergleich damit, sich in den Finger zu schneiden und es nachher aus Reflex nur kurz abzulecken. Es war um so vieles besser..

*** Esmée ***

Nun war meine Chance es endlich hinter mich zu bringen. Ich hatte ihn weg aus dem Haus gebracht.. Zu mir nach Hause. Mit meinem Auto war ich so schnell gefahren wie noch nie. Claire war bei der Nachbarin. Zu Hause angekommen, empfingen mich Estelle und Esther mit einer stürmischen Umarmung. Ich konnte mich aber nicht sehr lange freuen, sondern musste Alexej aus dem Auto nehmen.
„Oh Schatz.. Da bist du ja endlich!“ Gabrielle umarmte mich.
„Es tut mir so Leid..“ ich verspürte wirklich Reue. Aber rückgängig würde ich es wahrscheinlich nicht machen. Aber sie nahm es wortlos hin, nickte und nahm mich sehr sanft in den Arm.
Ich trug ihn mit der Hilfe meiner Mutter in mein Zimmer. Sie sagte nichts.. Und Alexej auch nicht.
Er hörte mich wohl schon fast nicht mehr. Es würde also nicht mehr lange dauern. Tatsächlich überlegte ich gerade, ihn doch sterben zu lassen. Ihm die Schmerzen und das ganze Leid zu ersparen. Und vor allem die Ewigkeit der Unendlichkeit.
Andererseits wären wir dann für immer zusammen. Ich nahm die Rasierklinge und schnitt mir in den Arm. Tief genug, um es richtig zum bluten gebracht zu haben. Ich drückte es ihm gegen den Mund. Zuerst machte er einen Protestlaut, dann trank er.
„Nein..“ Alexej klang verwirrt. Es begann weh zu tun und ich entzog ihm meinen Arm. Meine Adern brannten und ich wusste, dass seine genauso brannten. Mein Blut floss jetzt durch seinen Körper. Gleich würde es sich wie ein aggressives Virus verbreiten und zu seinem Tod führen.
Dann begann mein ganz persönlicher Horror. Zuerst stand er auf. Er sah mich an. Seine Augen waren voller Hass.Dann verkrampfte er sich und fiel auf die Knie. Der Schmerz peinigte ihn richtig.
„Es brennt.. Es brennt-“ keuchte er. Als er begann zu schreien, weinte ich. Ich ballte die Fäuste. Wieso hatte ich das bloss getan? Jetzt war alles vorbei. Ich war so wütend auf mich.
„Alexej, dein Körper stirbt jetzt.“ erklärte ich und wischte mir die Tränen aus dem Gesicht.
„Was?“ sein Atem begann zu rasseln. Oh Gott.. Dann war er wieder in einer Art Delir.
Er redete wirres Zeug. Er fragte viel.
„Wie hast du überlebt?“ wollte er wissen. Was? Gabrielle sah mich perplex an.
„Wir reden später.. Nicht jetzt.“ ich verstand gar nicht worum es ging.
„Aber Lukas.. und John.. Du warst tot.“ setzte er wieder an.
„Scccht.. Später mein Schatz, ruh dich doch noch ein wenig aus..“ ich streichelte sein Gesicht. Und dann füllte Stille das Zimmer. Ich konnte nur noch seine Atmung hören. Es klang furchtbar. Das Rasselatmen klang wie ein röcheln, das beim Ausatmen zu dampfen schien. Alexej schloss die Augen. Ich bekam Angst. Würde er wieder aufwachen? Würde es klappen? Dann war es vollkommen ruhig. Er war nun tot. Ich machte mich gefasst auf alles mögliche. Das Normalste wäre eigentlich, dass er sich nach dem Aufwachen auf mich stürzen würde, weil er denken wird, dass ich ein Mensch bin. Er würde mich durch seine Verwirrung nicht erkennen. Es würde etwas dauern, bis er wieder bei Sinnen wäre.
Ah ja, die Sinne. Diese würden später wieder geschärft sein, aber wahrscheinlich nicht sofort. Das sollte auch einer der Gründe sein, für die für ihn spürbare Bedrohung. Warum dauerte das denn bloss so lange?
„Viorel ist in der Stadt, nicht wahr?“ erkundigte sie sich.
„Loan auch.“ ich nickte.
„Haben sie ihn.. getötet?“ fragte sie.
„Sie haben Valentina als Marionette benutzt.. Sie hat Alexej mit einem Messer angegriffen. Aber ich hatte mich schon vorher darum gekümmert.“ erklärte ich.
„Was willst du tun wenn er aufwacht?“ die Frage kam nicht sehr überraschend, aber ich war sprachlos. Ich hatte nämlich keine Ahnung.
„Was wirst du ihm sagen?“ erkundigte sie sich.
„Die Wahrheit. Das Loan mich verwandelt hat und Viorel mein Bruder ist.“
„Wo ist Vater?“ fragte ich.
„Er trifft sich mit Loans Mutter.“ sagte sie und zuckte mit den Schultern.
„Mit MIRONOW?! Warum? Das wird nichts bringen.“ ich bekam Angst.
„Doch, dein Vater ist nicht alleine gegangen. Du musst dir keine Sorgen machen. Viorel und Loan werden nicht schwer zu töten sein.“ kaum hatte sie das gesagt, bewegte sich Alexej.
„Viorel lasst ihr gefälligst in Ruhe. Was mit Loan passiert, ist mir egal.. Tötet ihn.“ sagte ich während dem ich mich zu Alexej wandte. Dieser öffnete langsam die Augen und blinzelte mich an. Dann setzte er sich rasch auf und sah mich und meine Mutter misstrauisch an.
„Wo bin ich hier? Wer.. wer seid ihr?“ fragte er.
„Alexej.. Du bist bei mir zu Hause. Bitte, setz dich.“ bat ich vorsichtig.
„Nein! Ich kenne dich nicht.. Wieso weisst du meinen Namen?“ er kam mir bedrohlich nahe. Gabrielle packte ihn und hielt ihn fest.
„RUHE. Beruhige dich.“ sagte sie.
„Lass mich los! Seid ihr verrückt?!“ er begann um sich zu schlagen. Aber er hatte sich selbst nicht unter Kontrolle. Obwohl er sehr stark war, war Gabrielle erfahrener. Sie brauchte selbst nicht so viel Kraft um ihn zu halten. Ich eilte runter und holte die Blutbeutel. Oben angekommen riss ich einen mit meinen Zähnen auf und der Duft verteilte sich im Zimmer. Plötzlich verstummte er und schien den Duft zu bemerken. Man sah wie er sich entspannte und sich zu konzentrieren schien.
Gabrielle liess ihn los. Und er stand ganz ruhig da.
„Du kannst es riechen, nicht wahr?“ er sah zu mir, dann wurde er wieder durch das Metallische in der Luft abgelenkt. Und ob Alexej das Blut roch. Und ob! Er wirkte wie ein Tier auf mich, ein Tier mit Jagdtrieb. Als er sich endlich orientieren konnte, schnappte er nach den Beuteln in meiner Hand. Ich erschrak vor ihm. Meine Mutter nahm mich in den Arm.
„Es ist okay.. Gleich wird er wieder zu sich kommen.“ sie beruhigte mich.
Alexej Hörsinn war wieder hergestellt, denn er schien auf das kleinste Geräusch zu reagieren. Und plötzlich veränderte sich sein Gesicht. Es wurde wieder das alte, dass mir vertraute Gesicht. Aber das Gesicht sah nicht glücklich aus. Es sah so traurig aus, dass ich am liebsten geweint hätte.
„Esmée.. Ich..-“ wisperte er, geschockt über sich selbst. Dann fasste er sich an den Mund. Er war ganz blutig.
„Alexej..“ Ich kam näher, um ihn in meine Arme zu schliessen.
„Nein.. Bleib da!“ er ging zurück. Sehr schnell.
„Es tut mir so Leid..“ sagte ich ehrlich. So ehrlich wie noch nie.
„Du hast mich die ganze Zeit belogen und dann bist du abgehauen! Und jetzt.. Was.. Was hast du mir angetan?! Ich habe das Gefühl, dass mein Kopf gleich explodiert!“ er war ziemlich aufgebracht. Aber mit seinem blutverschmierten Mund sah er verzweifelt aus. Seine Augen vor allem.
„Du bist jetzt so wie ich. Jetzt wirst du verstehen, warum- ich töte.“ sagte ich betreten.
„Was hast du mir nur angetan Esmée? Ich habe gedacht, du liebst mich..“ er sah mich an.
„Ich liebe dich und genau aus diesem Grund habe ich es auch getan. Du bist jetzt ein Vampir.“ sagte ich leise.
„Ich bin WAS?“ er lachte ein hysterisches Lachen.
„Wie erklärst du dir sonst das Blut trinken?“ fragte ich schliesslich.
„Nein.. Ich kann das nicht glauben. Ich will es auch nicht. Und jetzt werde ich gehen!“ er wollte gerade raus stürmen, als ich mich blitzschnell vor ihn stellte.
„Tut mir Leid, das kann ich leider nicht zulassen.“ sagte ich.
„Lass mich vorbei.“ zischte er.
„Der Typ der sich Lucas nennt, heisst eigentlich Viorel.“ erklärte ich.
„Und?“ meinte er sauer.
„UND er ist mein verdammter Bruder.“ sagte ich.
„Darum nannte er dich also Schwesterherz.“ schlussfolgerte er. Dann schüttelte er den Kopf.
„Wieso hast du mich immer belogen und mir alles verschwiegen?“ fragte er total enttäuscht.
„John hat dich getötet. Ich habe das gesehen..“ sagte er plötzlich total neben der Spur.
„Er heisst eigentlich Loan. Und ja, das hat er. Er hat mcih zu dem gemacht, was ich heute bin.“ sagte ich leise.
Und dann spürte ich wieder dieses unangenehme Gefühl, als müsste ich gleich erbrechen.
Plötzlich packte Gabrielle ihn am Arm und führte ihn ans Fenster. Ich hörte Stimmen. Viorel, Loan und Valentina. Alexej kletterte kooperativ aus dem Fenster.
Dann gingen wir aus dem Zimmer heraus. Wir gingen runter, dort wo die Stimmen waren. Loan hatte sich einen Blutbeutel genommen.
„Fühl dich wie zu Hause. Möchtest du Pantoffeln?“ fragte ich sarkastisch.
„Hallo meine Schöne. Wo ist denn dein Freund?“ Loan sah sich um.
„Tot.“ Estelle war an der Treppe.
„Ein weiteres falsches Familienmitglied, nehme ich mal an?“ fragte Viorel.
„Halt den Mund.“ schnappte ich. Loan schmiss den Blutbeutel auf den Boden.
„Kommen wir zur Sache. Wo ist er?“ fragte er allmählich wütend.
„Tot. Nach wie vor.“ kam es dieses Mal von Gabrielle.
„Schliess dich uns an. Du weisst dass ich und du zusammen gehören. Und mit deinem Bruder, werden wir sehr stark sein.“ er kam näher.
„Ich bin schon mal gegangen. Meinst du, dass werde ich nicht wieder tun?“ meinte ich.
„Dieses Mal werde ich dich davon abhalten.“ Er drehte Valentina und Viorel den Rücken und konzentrierte sich nur auf mich.
„Schon okay, ist nett gemeint, aber ich verzichte nach wie vor.“ sagte ich.
Loan türmte sich vor mir auf. Was für ein dummer Vampir. Ihn zu töten wird mir Spass machen. Er hatte mein Leben zerstört.
„Na gut, dann soll es so sein..“ sagte er bedrohlich.
„Jetzt!“ schrie Esther. Und dann ging alles sehr schnell. Gabrielle hatte ein Messer.
„Hol ihn runter.“ befahl sie mir. Ich rannte nach oben.
„Nein!“ Loan rannte hinterher.




Fortsetzung folgt!


Dies ist der zweitletzte Teil :)

Ich hoffe es hat euch gefallen.. ;)



GLG, aLeks.





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