Heaven is close - Teil 12

Autor: aLeks
veröffentlicht am: 04.10.2011


„Sie kennt nicht einmal deinen richtigen Namen?“ erkundigte ich mich angewidert.
Er sagte nichts. Valentina starrte ihn nur an.
„Er heisst Loan.“ sagte ich mit Absicht. Dann kam er auf mich zu.
„Wage es ja nicht.. Ich bin viel stärker als du glaubst.“ dann liess ich Alexejs Kopf wieder auf den Boden sinken und erhob mich.
„Er ist jetzt tot, danke.“ sagte ich ehrlich und meinte es auch so. Dann lächelte ich.
„Danke? Schwester, er ist tot und du bedankst dich? Das ist mir neu. Oder willst du dich uns jetzt doch noch anschliessen?“ fragte er belustigt.
„Nein, aber er wird sich MIR anschliessen..“ sagte ich ernst und sah auf Alexej herab.
„Und wo? In der Hölle?“ scherzte Loan.
„Nein, im Himmel.“ ich lächelte. Er hatte keine Ahnung wovon ich redete.
„Ngh..“ Alexej bewegte sich.
„Das kann nicht wahr sein!“ meinte er total überrascht.
„Er wird weiterleben.. Auch ohne ärztliche Hilfe.“ erklärte ich.
„Du kleines Miststück.“ er wurde wütend. Gut so.
„Es reichte jedes Mal nur ein Tropfen Blut. In jedem Getränk.“ erklärte ich munter weiter. Er schwieg.
„Es fügt sich langsam, nicht wahr?“ fragte ich ihn.
„Du wärst so viel glücklicher mit MIR gewesen..“ sagte er plötzlich.
„Was?“ ich hatte ihn doch wohl nicht recht gehört!? Aber dann verschwand er. Und Valentina mit ihm. Ich ging zu Alexej. Und plötzlich hatte ich Angst.. Dieses Gefühl hatte ich auch schon länger nicht mehr gehabt..
Ich streichelte sein Gesicht. Ob er mir das verzeihen würde? Nein. Aber wenn ich es mir genau überlegte, wollte ich viel lieber, dass er es verstand und mir nicht unbedingt verzeihen musste. Verständnis war mir wichtiger zurzeit. Denn wenn ich es nicht getan hätte, hätten die beiden ihn früher oder später wirklich getötet. Und ich wollte ich hier haben. Hier bei mir, auf dieser Welt und für immer. Alexej hustete.
„Hey.. Alexej..“ ich bewegte seinen Arm. Seine Augen öffneten sich langsam. Er röchelte irgendetwas, dass so wie „Hilf mir“ klang.
„Es ist okay.. Du brauchst keinen Arzt.“ sagte ich.
„Ich verblute..“ er wurde sehr panisch, obwohl die Schwäche seine Stimme gleich wieder dämpfte. Es brach mir das Herz.

*** Alexej ***

Als ich aufwachte, befand ich mich in einem komischen Haus. Es war ziemlich dunkel. Aber, was war denn bloss los? Wo war Esmée? Sollte ich nicht im Krankenhaus sein? Anscheinend blutete ich nicht mehr und Schmerzen hatte ich komischerweise auch keine?!
Vorsichtig begann ich, mich umzusehen. Ich irrte herum, bis ich Stimmen hörte. Irgendwie konnte ich sie nicht zuordnen. Wo zum Teufel war ich?
„Bleib hier! Nein, geh nicht runter!“ es war eine männliche Stimme. Sie klang bedrohlich. Dann hörte ich jemand weinen, ganz laut und wehmütig.
Jetzt war ich an einem Treppenabsatz. Ich hörte Schritte, aber ich war zu langsam, die Person war schon unten. Es war ein Mädchen. Schwarzes langes Haar.. Die grünen Augen. Das war alles, was ich erkennen konnte. Aber sie blickte mich gar nicht überrascht an. Sie sah mich zwar an, aber schien durch mich durch zu sehen.. Was zur Hölle was hier wieder los? Und wo war ich bloss?
„Ich verschwinde jetzt.. Ich hätte nicht herkommen sollen..“ sagte sie unter tränen erstickter Stimme.
War das möglich?
„Esmée?“ sagte ich ungläublig. Aber niemand nahm Notiz von mir.
„Ich kann dir helfen.“ es war Lucas. Er hielt sie zurück. Aber ihr Blick bewirkte nur, dass er sie losliess. Wie sie aussahen passte mir nicht. Sie trugen etwas ältere Kleider. Wieso konnten sie mich denn bloss nicht sehen? Ich wollte nach Esmée greifen, aber ich schien durch sie durch zu greifen.
Verdammt, was war mit mir los?!
„Wir haben uns zwei Jahre nicht gesehen.. Und du wagst es mir das zu sagen Schwesterherz?“ er kam auf sie zu. SCHWESTERHERZ?
„Nein, bitte nicht!“ sie hob ihre Arme schützend vor ihr Gesicht. Konnte das überhaupt meine Esmée sein? Diese hier war verletzlich und ängstlich.. Ich wollte ihr helfen. Wollte ihn schlagen, obwohl ich keine Ahnung hatte, was er ihr antun wollte, oder was nicht. Aber beim Versuch mich auf ihn zustürzen, fiel ich auf den Boden.
„Akum!“ sagte er bestimmend. Was war das denn für eine Sprache? Ich horchte richtig und bekam langsam Angst. War ich tot?
„Viorel, tu mir das bitte nicht an.. Bitte.“ flehte sie. Sie umarmte ihn und weinte. Moment mal, Viorel? Wieso nannte sie Lucas, Viorel? War das sein.. Name?
Dann trat noch eine Person aus der Dunkelheit hervor. Esmée erstarrte. Es war John. Was machte er denn hier? Und wieso sahen sie alle drei so edel aus? Bestimmt war ich in einem Theaterstück..„Nein!“ schrie sie. Auch er konnte mich anscheinend nicht sehen. Aber wie hoch war denn die Wahrscheinlichkeit, dass sie nur so taten, als würden sie mich nicht sehen? Niedrig. John hatte versucht mich zu töten, bzw. Valentina.
Dann brach sie zusammen und weinte. Was war bloss los? Mir tat es weh, sie so zu sehen. Ich beugte mich zu ihr und fing an auf sie einzureden.
„Hey.. Engel, hörst du mich?“ ich konnte sie nicht berühren. Sie schluchzte. Plötzlich tat mein Rücken mir wieder weh. Zur Hölle mit allem! Ich konnte nichts tun und das machte mich rasend. Rasend vor Wut. Ich fing an alle im Raum anzubrüllen. Vielleicht würden sie mich doch noch hören!
„Valea.. Du bist das schönste Mädchen.. das ich kenne.“ John strich ihr eine Haarsträhne aus dem Gesicht. Valea?
„Du dreckiger kleiner Mistkerl!“ brüllte ich. Nichts. Das nächste was passierte, war zu viel für mich. Viel zu viel. Mit einer einzigen Handbewegung seiner linken Hand, hob er sie auf die Füsse.
„Du musst nicht weinen.. Bald wirst du wieder lachen. Versprochen.“ er lächelte sie an.
„Lasst mich gehen..“ sagte sie ängstlich. Was konnte ich bloss tun? Ich versuchte dazwischen zu gehen, sie zu packen, ihn zuschlagen. Aber jede meiner Bewegungen ging durch sie alle hindurch.
War das vielleicht ein Albtraum? Gott sollte mir jetzt helfen. Unbedingt.
„Du wirst sterben wenn du jetzt gehst..“ sagte Lucas.
„Viorel, lieber sterbe ich, als das zu werden, was ihr seid!“ sie begann zu rennen. Aber John war viel zu schnell für sie.
„Ich lasse dich nicht sterben!“ er erhob seine Stimme gegen sie. Er packte sie an den Schultern.
„Lass sie los!“ schrie ich.
„Lass mich los!“ zischte sie.
Dann warf er sie zu Boden. Ich ging zu ihr. Ihre Augen waren vor Angst so geweitet, dass es mir das Herz brach. Egal was sie tat, Lucas und John waren schneller.
„Hab keine Angst.. Ich bin da. Ich liebe dich.“ ich versuchte vergeblicherweise ihre Hand zu halten.
Wieder hob er sie hoch. Dieses Mal war es aber Lucas. John nahm ein Messer hervor. Adrenalin pumpte durch meine Adern. Mein Atem ging stossweise. Wieso wollten sie ihr etwas antun? Warum nur?
„Lass sie gehen! Macht zu Ende, was ihr angefangen habt und tötet MICH!“ brüllte ich ausser mir. Aber das ganze schreien und brüllen schien nichts zu bezwecken. Als ob man mich auf stumm und unsichtbar geschaltet hätte..
„NEIN!“ brüllte ich und fiel auf meine Knie.
Aber es geschah.. John stach zu. Dann machte er einen Schnitt an seinem Handgelenk. Hoffentlich schnitt er sich die Pulsadern auf. Ich würde ihn eigenhändig umbringen, sobald sich die Gelegenheit bot. Er drückte sein Handgelenk gegen ihre Mund. Ich befürchtete gleich brechen zu müssen. Er zwang sie sein Blut zu trinken. Schliesslich liess Lucas sie auf den Boden fallen. Ziemlich unsanft.
Es dauerte nicht lange, sie krümmte sich am Boden. Und ich konnte nichts tun! Panik überkam mich.. Und Verzweiflung. Ich durfte sie nicht sterben lassen.
„Sie mich an.. Hey.. Esmée!“ aber sie hatte die Augen geschlossen. Überall war Blut..
Meine Augen füllten sich mit Tränen. Sie starb langsam und ich konnte sie nicht einmal berühren.
Ich betrachtete sie.
„Engel? Warum hörst du mich denn nicht..?“ Meine Stimme wurde von dem riesigen Kloss in meinem Hals erstickt. Sie war also ermordet worden, unter Angst. Ermordet worden von Lucas und John. Sie war alleine gestorben, ohne mich. Zwar nicht direkt ohne mich, aber trotzdem war es nicht real gewesen.
Ich liess sie nicht aus den Augen.
„Somn usor.“ eine weibliche Stimme meldete sich. Oh mein Gott..
„Dr. Mironow?!“ sagte ich laut. Was machte sie denn hier? Und wieso war sie denn auch so, „verkleidet?“
Waren diese Wörter die sie sprachen denn überhaupt eine echte Sprache? Dann registrierte ich eine Bewegung. Esmée! Ihre Hand zuckte. Plötzlich begannen ihre Haare.. sich zu locken? Ich machte ein paar Schritte zurück. Dann schlug sie ihre Lider auf und ich sah direkt in ihre stechend, grünen Augen. Sie lebte! Aber wie war das möglich?!
„Das ging ja schnell. Willkommen zurück.“ sagte John und half ihr aufstehen. Ihre Wunden waren weg.. Jetzt sah sie aus wie, MEINE Esmée. Das Marmorgesicht. Steinhart und bitterkalt.
Und dann lächelte sie ihr böses Lächeln.
Plötzlich wurde es stockdunkel und kalt.. Schwärzeste Kälte umhüllte mich. Ich hörte eine Stimme, aber ich wusste nicht wo sie sich befand. Neben mir, weit weg von mir.. Dann wurden meine Augen schwer.
„Der Himmel ist nahe, Alexej..“ die vertraute Stimme wurde immer leiser.



FORTSETZUNG FOLGT! (:


Tut mir echt Leid für die Verzögerung ihr Lieben! Ich hatte echt viel um die Ohren.. :S

Ich hoffe euch gefällt der Teil ganz gut und ihr habt noch etwas Geduld. :)


LG, aLeks =D





Teil 1 Teil 2 Teil 3 Teil 4 Teil 5 Teil 6 Teil 7 Teil 8 Teil 9 Teil 10 Teil 11 Teil 12 Teil 13


© rockundliebe.de - Impressum Datenschutz