Heaven is close

Autor: aLeks
veröffentlicht am: 22.11.2009




Alexej

'Claire! Komm zurück!' ich musste schon wieder meiner kleinen Schwester hinterher rennen.Besonders toll fand ich das nicht. Es war dunkel und in der Nähe war ein See.
'Fang mich doch!' ich hörte ihre Stimme ganz in der Nähe. 'Hör auf damit! Komm zurück!' rief ich.
'Claire?' Ich stand neben einem Baum. Sie antwortete nicht. Ich seufzte. Plötzlich hörte ich einen schrecklichen Schrei. Claire! Dann platschte etwas ins Wasser. Sofort bahnte ich mir einen Weg zum See und sprang ohne zu überlegen hinein. Ein schrecklicher Adrenalinstoss, liess mich nicht mehr klar denken. Als ich meine Schwester gepackt hatte, tauchte ich auf und zog sie aus dem Wasser. Sie hustete drauflos und spuckte endlos Wasser. 'Claire! Claire! Geht's dir gut?!' fragte ich aufgebracht. Sie nickte schwach. Dann setzte sie sich auf und fing an zu weinen. 'Ich hab dir doch gesagt, du sollst Nachts nicht hier rum rennen.' sagte ich ruhig. 'Nein- nein..' sagte sie nur.
'Mom wird mich umbringen.. Nur weil du nicht auf mich hörst.' sagte ich und wollte aufstehen. 'Nein! Da war jemand! Bitte Alexej, du musst mir glauben!' sagte sie aufgeregt. 'Und wer?' hakte ich nach. 'Ich weiss nicht. Ein Mädchen!' sagte sie.
'Ja klar. Komm jetzt mit..' sagte ich und nahm ihre Hand. Dann gingen wir ins Haus.Kaum waren wir drinnen kam meine Mom und machte ein Theater.
'Schätzchen, wie oft haben ich und Daddy dir gesagt, du sollst nicht herumrennen. Vor allem nicht nachts und VORALLEM nicht um diesen See.' sagte meine Mom.
'Sie sagte, sie hätte ein Mädchen gesehen.' fügte ich hinzu.
'Claire, du sollst doch keine Lügengeschichten erzählen..' sagte Mom und brachte sie ins Bett. Als sie zurückkam sah sich mich mit einem eindringlichen Blick an.
'Was?' seufzte ich.
'Warum hast du nicht auf sie aufgepasst?' fragte sie.
'Wie bitte?! WARUM HAST DU NICHT AUF SIE AUFGEPASST? Ich hoffe ich habe mich verhört! Du weisst ganz genau, dass Claire macht was sie will.' sagte ich. Langsam machte mich die ganze Sache wütend. Immer war ich Schuld. IMMER. Dabei wollte Claire einfach nicht hören.
'Ja, tut mir Leid. Ich- ich bin einfach so fertig..' meine Mutter rieb sich die Augen. Seitdem meine Grossmutter tot war und ich um meinen Job kam, war sie nicht dieselbe. Sie liess alles auf mir sitzen und kümmerte sich nicht mehr um uns.
'Mom? Du- du bist anders. Merkst du das?' fragte ich vorsichtig.
'Ich weiss. Und ich kann nicht in Worte fassen- WIE- Leid mir das tut, Alexej.' sagte sie leise. Scheisse.. Ich wollte nicht, dass es ihr schlecht ging.
'Mom.. Schon okay. Ich pass besser auf.' versprach ich.
'Nein, ich bin Schuld. Dein Vater ist nur noch bei der Arbeit und ich mache gar nichts. Es tut mir sehr Leid. Du- du bist mein einziger Sohn. Ich kann nicht so tun, als ob du alleine für Claire verantwortlich bist.' sagte sie.
'Ist okay.. Schon gut.' beruhigte ich sie. Sie nahm mich in den Arm.
'Ich ändere das. Versprochen.' dann ging auch sie schlafen. Ich dagegen ging auf mein Zimmer und las ein Buch. Mir war ziemlich langweilig und schlafen konnte ich auch nicht. Das Buch war langweilig, trotzdem las ich zwingend weiter. Bis die Tür aufging, ich dachte es sei mein Vater, aber es war Claire.
'Was ist denn jetzt?' fragte ich. Sie hatte genug Ärger gemacht. Vor allem in den letzten Tagen. 'Ich kann nicht schlafen..' sagte sie bedrückt. 'Hast du schlecht geschlafen?' fragte ich. Sie nickte. zaghaft. 'Okay.. Möchtest du hier schlafen?' fragte ich. Wieder nickte sie. 'In Ordnung. Leg dich hin..' sagte ich schliesslich und lächelte. Sie legte sich hin und kuschelte sich in die Decke. Ich las weiter und als ich nach ein paar Seiten zu ihr sah, war sie schon eingeschlafen. 'Denkst du das Mädchen kommt wieder?' fragte sie plötzlich. Oder auch nicht! 'Es gibt kein Mädchen. Das hast du dir eingebildet.' sagte ich sanft. 'Nein.. Hab sie aber gesehen!' nuschelte sie. Ich schwieg. Jetzt schlief sie aber.

*

Am nächsten Tag wurde ich durch ein Klopfen wach. 'Morgen.. Alexej.. Steh auf.' es war meine Mom. Ich streckte mich. Claire war nicht mehr da. 'Wo ist Claire?' fragte ich schwach. 'Sie ist schon unten.' antwortete sie. Dann stand ich auf und zog mich an. Als ich unten war, waren alle schon beisammen. 'Morgen..' murmelte ich verschlafen.
'Guten Morgen..' wiederholte mein Vater. Plötzlich klingelte es. Meine Mom machte auf.Man hörte zwei weibliche Stimmen.
'Hey, kommt mal her!' rief sie. Also gingen wir alle drei zur Tür. 'Kuckt mal, dass sind unsere neuen Nachbarn. Sie wohnen ein paar Blocks weiter. Das sind Estelle und Esther.' stellte sie uns die beiden kleinen Mädchen vor. Sie waren etwa genauso alt wie Claire. 'Unsere Eltern wollten auch gleich kommen.'
'In Ordnung. Also das ist mein Mann Jake, mein Sohn Alexej, meine Tochter Claire und ich bin Violette.' sagte meine Mom. 'Hi..' sagte Claire lächelnd. Dann tauchten auch eine Frau und ein Mann auf. Sie schüttelten uns allen die Hand und stellte sich vor. Der Mann hiess Domenik Moliere und die Frau hiess Gabrielle.
'Unsere Älteste, Esmée ist leider nicht zu Hause. Aber vielleicht schaffen wir es ja, sie Ihnen mal vorzustellen.' lächelte Gabrielle. Claire und die zwei anderen Mädchen schienen sich prächtig zu verstehen. Denn als sich die beiden verabschieden wollten, verlangten Estelle und Esther fast danach Claire mit ihnen zu nehmen.
'Na gut. Aber nicht zu lange. Und sei brav.' sagte Mom und lächelte.
'Bis bald! Einen schönen Tag noch!' sagte Gabrielle. Dann ging die Tür zu. 'Nette Leute.' sagte mein Vater, bevor er sich wieder setzte. Meine Mom stimmte ihm zu. Ich war neutral. Schliesslich kannte ich sie ja gar nicht.

*

'Ist sie noch immer nicht zurück?' fragte Mom. Ich schüttelte den Kopf. 'Langsam mache ich mir echt Sorgen.. Sie sollte doch schon längstens wieder da sein.' sagte sie. 'Bin wieder da!' ertönte Claires Stimme. Meine Mom seufzte.
'Und wie war's?' fragte sie. Claire war begeistert. Sie erzählte alles von A-Z. Sie hatten anscheinend eine wunderschöne Wohnung. Vor allem viele Spielsachen.
Ich lächelte. Sie war echt schnell zu begeistern.

Später, nachdem ich sie ins Bett gebracht hatte, sah ich noch ein wenig fern.Meine Eltern schliefen auch schon. Ich war schrecklich müde und schlief ein. Als ich aufwachte sah ich auf die Uhr. Drei Uhr Morgens. Ich schaltete also den Fernseher ab und ging nach oben. Um nach dem Rechten zu sehen ging ich in Claires Zimmer. Aber sie lag nicht in ihrem Bett. Schnell sah ich in meinem Zimmer nach. Auch nicht! Dann ging ich zu meinen Elter. Scheisse, da war sie auch nicht! 'Mom..Dad! Claire ist weg- Ich geh sie suchen!' rief ich und rannte raus. Wo konnte sie denn nur sein?! Ich rannte zum Wald und zum See. Ich konnte sie nirgends entdecken. Es war sehr dunkel.
'Claire!' rief ich. 'Claire! Ich bin's Alexej! CLAIRE!' rief ich noch lauter. Keine Antwort. Scheisse.. Ich rannte weiter. 'Claire!!' brüllte ich. Keine Antwort.
Ich blieb stehen und fuhr mir durch die Haare. Ich versuchte mich auf Laute zu konzentrieren. Würde ich sie hören? Nichts.
Nur die Dunkelheit und die Nacht. 'ALEEEEX!' schrie jemand. Claire!
'CLAIRE! WO BIST DU?!' schrie ich. 'Komm bitte her! Ich hab Angst, Alex..' schrie sie. Ich folgte ihrer Stimme. Schliesslich fand ich sie völlig verängstigt irgendwo herumsitzen. Neben ihr lag ein Stoff. So etwas wie ein Schal. Er war nass. ich nahm ihm mit. 'Wieso bist du hier hergekommen?!' erkundigte ich mir säuerlich. Sie nahm meine andere Hand.'Alex.. Ich weiss es nicht.' ihre Stimme klang wirklich sehr verängstigt.
'War noch jemand hier?! Hat dir jemand wehgetan?' fragte ich unruhig.
'Ich weiss es nicht mehr..' sagte sie nur. Was meinte sie damit?!
'Was sagst du da? Du musst doch wissen, ob noch jemand hier war!' sagte ich.
'Nein- nein - nein.. Ich weiss nicht wie ich hierher gekommen bin. Ich weiss es nicht!' sagte sie. Ich sagte nichts mehr, sondern brachte sie nach Hause. Kaum waren wir im Haus, fiel mir der Schal ein. Es war ein grüner Schal, mit einer Flüssigkeit darauf.
Blut.

Fortsetzung folgt.

LG aLeks







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