Die Wirklichkeit

Autor: -Alexiel-
veröffentlicht am: 06.12.2009




„Wieder dieser Traum…“, sagte ich vor mich hin als ich senkrecht in meinem Bett saß. Ich berührte mit meinem Zeige- und Mittelfinger meine Lippen und strich kurz und leicht darüber. Beinahe hätte ich Arams Kuss gespürt. Ich wusste nicht ob ich mich erleichtert fühlen sollte, dass ich vorher erwacht bin aber irgendwas in mir war enttäuscht. Ich stand auf und schob meine Vorhänge zur Seite. Ich lief ins Wohnzimmer und Aram saß schon auf der Couch und sah fern. „Guten Morgen“, sagte ich zu ihm und lief weiter in die Küche. Ich konnte ihm nicht in die Augen sehen, wen ich ihn ansah errötete ich. Ich könnte ihm nie sagen was ich geträumt habe. „Willst du etwas essen?“, unterbrach ich meine Gedanken und drehte mich zu Aram. „Ja das wäre schön. Kann ich dir bei etwas helfen?“, erwiderte Aram. Ich verneinte und machte mich an das Frühstück. Ich wusste nicht was Aram gerne ass, deshalb entschied ich mich von allem etwas zu machen. Also kochte ich Eier, nahmToaste- und Schwarzbrot und lag allerlei Belege auf den Tisch. Als wir beide am Tisch saßen und ich mir mein Marmeladenbrot strich bemerkte ich das Aram sich nichts nahm. „Alles in Ordnung?“, sah ich Aram an. Aram zuckte mit den Schultern und sah mich dann fragend an „Ich weiß nicht was ich nehmen soll…“, erwiderte er dann. Als er den Satz ausgesprochen hatte begann ich zu kichern und lag ihm meine Hand auf die Schulter „Aram nimm dir was du willst! Probiere alles durch, dafür ist es doch da!“, sprach ich ihm zu und nahm einen großen Biss meines Brotes. Ich beobachtete Aram ein wenig und lachte innerlich, weil er sich wirklich auf alles stürzte. Und irgendwie lies mich der Gedanke des Beinahkusses nicht los. Jedesmal wenn ich daran dachte musste ich schnell auf meinen Teller schauen, weil ich mich davor fürchtete, dass er meine Röte sehen könnte. Nachdem wir unser Frühstück beendet hatten, räumte ich den Tisch ab und spülte das Geschirr. Letztes Jahr ging mir meinGeschirrspüler kaputt und da ich nicht wirklich das Geld besaß mir einen neuen zu leisten, hatte ich ihn noch nicht ersetzt. Aram saß wieder auf der Couch und sah fern als er auf einmal aufschrie „Alexiel!“. Ich ging schnell ins Wohnzimmer und konnte meinen Augen nicht glauben als ich in den Fernseher blickte. Im Fernsehen lief eine Reportage über das kleine Dorf von dem Aram und auch ich geträumt hatten. Ich ging näher an den Fernseher ran um alles genau im Blick zu haben. Ich schaute mir den Film genau an. Kein Detail sollte mir entgehen ich müsste alles im Blick behalten. Die Dokumentation war interessant und gab mir viel Einblick in die Geschichte des Dorfes. Mehr als ich wusste. Mir war klar, dass bald die Zeit gekommen war dieses Dorf zu erkunden. Ich sah währenddessen Aram an und bemerkte, dass er in einem Trance ähnlichem Zustand war. Er reagierte nicht mehr auf sein Umfeld, selbst als ich mich vor ihm stellte und wild mit meinen Armen fuchtelte. Das Verhalten von Aram beunruhigte michund ich ging schnell in die Küche um ein Glas mit Wasser zu füllen. Schnell ging ich zurück ins Wohnzimmer und schleuderte Aram das Wasser ins Gesicht. „Hanayori?“, Aram sah mich mit einem Blick an, den ich vorher noch nie bei ihm gesehen hatte. Plötzlich stand er auf und nahm mich in den Arm. Seine Umarmung war fest und zärtlich zu gleich. Er drückte mich so fest an sich, dass ich seinen Herzschlag an meiner Brust spüren konnte. Die Tropfen die an seinem Haar runter glitten, liefen mir den Rücken langsam runter. Ich stand da und reagierte nicht im geringsten. Ich wusste nicht wie ich reagieren soll. Aram wich einen Schritt zurück und blickte mir ins Gesicht. Seine Augen waren warm und strahlten ein besonderes Gefühl aus. Er kam wieder ein Stück näher und legte seine rechte Hand auf meine Hüfte und die Linke an meine Wange. Dieser Zeitpunkt schien ganz langsam zu verlaufen und ich bemerkte wie er mir immer näher kam. Ich wich nicht zurück aber ich wies ihn auch nicht ab. Im Sekunden-Rhythmus kamer mit immer näher. Bis sich unsere Lippen berührten. Es durchfuhr mich wie Elektrizität. Seine Lippen waren so weich wie Kaschmir und umschlossen meine als seien sie für mich geschaffen. Er küsste mich leidenschaftlich und unsere Zungen tanzten einen erotisch langsamen Tanz. Der Kuss wurde wilder und unsere Körper pressten sich immer mehr aneinander. Aram küsste mich so leidenschaftlich, dass meine Knie immer weicher wurden. So einen intimen und vertrauten Kuss hatte ich noch nie erlebt. Aram wich zurück und blickte mich noch einmal kurz an. Ich zitterte am ganzen Leib und war einfach nur sprachlos. Was war gerade geschehen? Aram lächelte und sprach „Hanayori es ist schon so lange her…“ Ich erwachte aus meiner Trance des Kusses und sah ihn fragend an „Aram? Wieso nennst du mich Hanayori? Ich heiße Alexiel! Das weißt du doch… oder?“ Ich bemerkte das Aram nachdachte „Alexiel? Ich kenne diesen Namen nicht…“ Es traf mich wie einen Blitz und ich bemerkte dasmein Herz risse bekam. Ich war getroffen. Hatte er wieder sein Gedächtnis verloren? Hatte er alles über mich vergessen? Wirklich alles? Aber wieso hatte er mich dann geküsst und vor allem wieso erinnerte er sich noch an Hanayori? Das alles wurde mir zu viel und ich rannte aus der Tür ohne Aram noch einen Blick zu würdigen.

....Fortsetzung folgt







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