Memories of Dreams

Autor: Goldglöckchen
veröffentlicht am: 21.11.2009




4. Kapitel


Am Ende des Waldes kamen sie nun an und Jessica hatte sich wieder an Janis fest gekrallt. Dieses Jet-Fly gefiel ihr gar nicht. Es war anders und man konnte mit ihm auch hochfliegen, doch nur bis zu einer bestimmten Grenze. Janis sagte es würden höchstens bis zu zehn Meter hochfliegen. Nicht gerade sehr hoch, aber für ein so modernes Jet schon. Jessica fragte sich noch immer, ob dieses Welt sich mit ihrer gleicht. Aber als sie dann etwas weiter fuhren und erblickte sie sofort eine riesige Stadt. Sehr modern, von weitem sah man das die Stadt wunderschön beleuchtet war. Riesige Wolkenkratzer konnte man sehen. Der Höchste reichte bis in die Wolken. Jessica rieb sich die Augen.
„Das ist unglaublich.“, rief sie Janis zu.
„Ja, das ist das NPC.“
„Ist das eine Abkürzung?“, fragte sie.
„Ja, es steht für Nationales Politisches Chesma.“
„Chesma?“
„Unser Land.“
Anstatt das sie zum Eingang fuhren machten sie einen großen Bogen drum und blieben noch am Waldrand. Sie passten auf, dass die Polizei sie nicht erwische, denn Colin und Janis waren noch Minderjährige. Es war zehn Uhr und in Jessicas Welt durfte man noch so spät weg sein, aber hier war alles anders.
Jessica bemerkte es erst gar nicht dass sie sich an der Wache vorbei schlichen, denn sie schaute die ganze Zeit nur auf die leuchtende Stadt. Ihre modernen Häuser, davon hatten die meisten komische Forme, wie ein gebogenes Dreieck. Auch die Scheiben waren alle aus Glas, außer die kleinen, die waren wie in Jessicas Heimat.
„Darf ich fragen, welches Jahr ihr hier zählt?“, rief sie zu Janis, der sich auf die Sicht konzentrierte.
„Also, wir haben…“
„Wow!“, rief er, denn fast wäre er gegen einen Baum geknallt. Doch er war gerade noch so davon gekommen.
„Später!“
Colin sprang aus dem Wald und bog zur Stadt ab. Janis folgte ihm und sie waren dann links vor der Mauer. Dort sind keine Wachen postiert, nur vorne und hinten. Die Wand sah so lang aus, als gäbe es bei ihr kein Ende. Da blieben sie vor ihr stehen und Colin stieg ab. Mit seiner Hand drückte er auf die Mauer und dann wurde plötzlich alles aus Metall. Man konnte sehen dass da eine Tür war. Als Colin seine Hand wegnahm öffnete sich die Tür und er stieg wieder auf seinen Jet.
„Jetzt können wir unbemerkt hinein kommen ins NPC.“
Beide fuhren langsam durch und sie kamen in einen Gang der aussah wie der eine im Labor. Die Tür schloss sich natürlich wieder und sie kamen dann in einem riesen Raum heraus, wo viele andere Jets standen.
„Wo sind wir hier?“, fragte Jessica vorsichtig und schaute sich um.„Nun, hier wohnen so manch einige Leute und das ist unser zu Hause.“„Wohnt ihr in einer Familie?“, fragte Jessica und stieg vom Jet ab, als der Motor ausging.
„Naja, man könnte meinen wir wären eine Familie, wir sind alle Waisenkinder.“
„Das bin ich auch.“, sagte Jessica traurig und sank den Kopf.
„Aber ich finde, mir gefällt es hier, denn in meinem Waisenheim war alles anders, so einsam und ihr habt mich so liebevoll aufgenommen. Ich meine ihr hättet mich auch liegen lassen können.“
„Ach, das war doch…Ich meine jeder hätte so gehandelt, oder?“, grinste er und musste kurz kichern.
Oben war ein Geländer und eine Tür, dort nach oben führte auch eine Treppe. Da schob sich die Tür auf und ein Mädchen mit roten Haaren, blasser Haut und hell leuchtend grünen Augen kam zum Vorschein. Sie trug einen dunkel blauen Lederanzug, eine lange Hose, moderne Turnschuhe und eine Weste die Bauchfrei war. Langsam ging sie zum Geländer und stützte sich mit den Ellenbogen den Kopf ab.
„Na, seid ihr wieder zurück?“, fragte sie und ihre Stimme klang dunkel und eher ruhig als ausgeflippt.
„Klar! Wir haben sogar wieder jemanden mitgebracht und jetzt halt dich gut fest…Die Kleine ist ein Erdling.“
Das langhaarige Mädchen drückte sich erstaunend vom Geländer ab.
„Oje, schon wieder ein Problem mehr!“, seufzte sie dann und drehte ihnen den Rücken zu. Im Gang verschwand sie dann und die Tür schob sich wieder zurück.„Clara, achtzehn Jahre alt und eigentlich eine ganz nette Frau, aber manchmal kann sie auch ziemlich schlecht drauf sein.“, erklärte Colin und ging zur Treppe.„Kommt schon!“, rief er.
Jessica blieb hinter Janis und er ging dann auch zur Treppe. Jessica fragte sich woher sie die ganzen Jets haben? Sind die nicht teuer? Wer bezahlt die Wohnung? Wer sorgt für sie? Wie bleiben sie geheim? Sie hatte so viele Fragen, aber keine Antwort dazu. Oben am Gang wartete Colin auf die Beiden und gemeinsam gingen sie dann auch durch. Es war hier dunkel, denn hier brannte kein Licht.
„Wieso ist es hier so dunkel?“, fragte Jessica.
„Ist nur zum Notfall, falls die Chaps unser Versteck mal gefunden haben. Wenn sie durch den Gang hier gehen, sehen sie nichts und wir aktivieren dann Fallen.“„Ach so.“
Am Ende des Ganges kamen sie in ein Zimmer, denn dort warteten bereits viele andere Kinder. Alle drei kamen rein und jeder starrte sie an. Alles war still und Jessica war immer bei so etwas unwohl.
„Wir haben jemanden mitgebracht, sie wurde im Wald gefunden. Ihr Name ist Jessica und sie ist ein Erdling!“
Jeder machte große Augen, andere murmelten so etwas wie ,,Armes
Mädchen…“ oder „Schon wieder einer?“.
„Halt!“, rief eine junge Mädchenstimme und aus dem ganzen
Menschenhaufen kam ein kleines Mädchen zum Vorschein. Sie erinnerte Jessica an jemanden, doch sie kam nicht darauf. Ihre Augen waren hellbraun und ihre Haare waren rotbraun, schulterlang. Ihre Haut blass und sie trug ein blaues Kleid. Es war ärmellos und hatte vorne eine Katze darauf gestickt. Da lächelte sie und legte die Hände hinter den Rücken. Sie schaukelte ein wenig und fragte dann: „Du Dummerchen, was hast du dir dabei gedacht einfach hierher zu kommen?“
„Wer bist du?“, fragte Jessica.
Da öffnete sie erschrocken die Augen und starrte Jessica an.
„Du kennst mich nicht mehr, es ist jetzt über ein halbes Jahr her und du erkennst deine eigene Schwester nicht mehr?“
„Va-Va, Vanessa?”
In ihren Augen sah man, dass sie sich füllten. Vorsichtig ging sie zu ihr hin und kniete sich zu ihr runter. Hecktisch nahm sie sie in den Arm und drückte Vanessa so feste wie es nur ging. In diesen Moment merkte Jessica wie sich ihr Herz wieder öffnete. Die ganzen schweren Wunder begannen sich zu heilen und wieder sah man in ihrem Gesicht ein wunderschönes Lächeln. Jessica machte es so glücklich, sie könnte vor Freude auch umfallen, aber sie wollte keinen Moment verpassen. All die Hoffnungen die sie sich die Jahre machte, all ihre Fragen an Menschen, ob sie etwas von ihrer kleinen Schwester wüssten, dieses großen Bemühungen haben sich endlich gelohnt.
„Du hast mir so gefehlt.“, weinte sie.
„Du mir auch Schwesterherz.“
Sie umarmte Jessica kräftig und schloss dabei die Augen. Ihr kullerten selbst Tränen runter. Einige Leute die hier standen bekamen selbst Tränen in die Augen, weil sie es sehr rührend fanden.
„Wow, das es doch deine Schwester war, ist echt unglaublich.“, meinte Janis.Nach einigen Sekunden ließen sie sich auch wieder los und Vanessa nahm Jessica bei der Hand.
„Komm mit!“, sagte sie und zog Jessica durch die ganzen Leute. Viele von ihnen starrten sie lächelnd an, einige wiederum nicht und verzogen ein grimmiges Gesicht. Am Ende des Raumes schob sich eine Tür weg und beide gingen hindurch. Da war ein langer Gang und fast bei jedem achten Meter kam eine Tür, jeweils beidseitig. Bei einem Zimmer blieben sie dann stehen und gingen hindurch.
„Da ist dein Zimmer, dahinten dein Bett, hier links dein Schrank, und noch einige Kleinigkeiten wie ein Schreibtisch, ein Nachtschränkchen und ein Teppich. Später komme ich dich abholen, mach´s gut!“, erläuterte sie Jessica und wollte aus der Tür gehen.„Wieso kamst du nicht zurück?“, fragte Jessica, kurz bevor Vanessa verschwand.
„Nun, ich hatte dich, Mama und Papa vermisst, jedoch habe ich gedacht ihr wärt alle tot. Was würde ich noch auf der Erde wollen, wenn ich eine neue große Familie schon hatte. Jessica, ich hatte hier meinen Platz gefunden, sie sind immer für mich da, egal wann und wo. Sie sind meine Familie und daran gibt es nichts zu zweifeln. Sie waren es die mich in der Gasse gefunden hatten, bevor die Chaps kamen. Sie hatten mir ein neues Gefühl gegeben. Glaub mir, ich wollte auch wieder Heim, doch hier würde ich mich doch besser fühlen, oder?“
„Vanessa, du hattest doch mich.“
„Aber, woher hätte ich das wissen sollen? Du warst nicht da als ich in Not war, du warst in Sicherheit, zu Hause.“ Vanessa drehte sich um und lächelte Jessica zu.„Du wirst schon sehen Schwester, hier ist es wunderbar, das ist ein Leben, wie du es vor einem halben Jahr schon hattest.“
Sie bog ab, man hörte nur dass ihre Schritte leiser wurden und dann ging die Tür zu.Jessica schwirrten immer noch Fragen durch den Kopf, aber sie fand leider keine Antwort. Wenn es stimmte was Vanessa sagte, vielleicht würde sie sich wirklich wohl fühlen. Denn auf der Erde war sie ja doch nur traurig. Was wohl aus dem Gebäude geworden ist. Und was war mit dieser seltsamen Frau? Das alles waren ihre Hauptfragen. Sie würde doch hier nicht auch sein, oder? Denn sie ist mit Jessica gegangen.
All das würde sie sich noch weiter fragen, jedoch war sie so müde, das Jessica sich ins Bett lag, das für sie sehr angenehm und warm war und schlief.

In einem Raum waren Janis Colin und Clara, die drei unterhielten sich.
„Also, wenn wir weiter so viele Erdlinge bekommen, werden sie uns irgendwann auf die Schliche kommen. Ihr habt gesehen was sie mit einigen gemacht haben, die sie in die Finger bekommen hatten.“
„Was war das nochmal?“, fragte Colin und saß auf einem weißen Sessel.„Sie hatten sie erstmal einen komischen Anzug angezogen, dann in einen Behälter gesteckt. Das furchtbare war daran, das sie nicht bewusstlos waren und sie versuchten dagegen zu wehren. Der Behälter wurde mit einer Säure gefüllt, die farblos war, jedoch nicht wie Wasser, sondern eher schmierig. Von oben kamen dann Sauerstoffmasken runter und sie drückten sie sich gleich an den Mund. Ein Band an der Maske hielt das fest und sie war Wasserdicht. Drei Tage und drei Nächte steckten sie da drinnen und bald bekamen sie auch schweren Hunger und das war schon sehr qualvoll. Dann wurde man raus gelassen und am Rücken ist eine furchtbar aussende Narbe entstanden. Sie kommen für einen Tag in Ruheräume und werden danach in eine Kammer geschmissen, wo es über dreißig Grad warm ist. Diese Säure die einzog war für die Haut gefährlich und du beginnst durch die Hitze schrecklich zu schwitzen, als würde deine Haut sich auflösen. Dieses raus geschwitzte benutzen sie für etwas, doch leider weiß ich nicht wieso. Wo du danach hinkamst weiß ich auch nicht, denn….“, erläuterte er und war in die Bilder seiner Erinnerungen vertieft.
„Das ist wirklich bemerkenswert. Woher weißt du das alles?“, fragte Colin.„Wie oft soll ich es denn noch erklären, was ich bin?“
Er drehte sich um und zog hinten sein T-Shirt hoch. Dort war ganz deutlich eine dicke Narbe zu erkennen. Sie sah grauenvoll aus.
„Stimmt, tut mir Leid Kumpel, ich vergesse nach einigen Wochen wieder alles.“
Die zwei Jungs bemerkten gar nicht dass Clara angespannt und mit einem erschreckenden Gesicht da saß und geradeaus starrte. Ihre Augen waren ängstlich weit offen und einmal schluckte sie kurz. Ihre Hände zitterten und über ihrem Rücken lief ein kalter Schauer hinweg.
„Clara? Was ist mit dir?“, fragte Colin beängstigend und Janis zog sein T-Shirt runter. Beide gingen zu ihr hin und nahmen ihre Hand.
„Ich…ich erinnere mich. Da war eine Narbe, es war dunkel und es gewitterte. Ein Mann der kein Oberteil trug und blonde Haare hatte. Sein Gesicht konnte ich nicht sehen, aber da war auch schon die Erinnerung weg. Jetzt weiß ich auch was sie danach mit den Erdlingen machen. Sie werden getötet. Etwa in einer Gaskammer ersticken sie oder ihre Pulsadern werden…“
Sie sprach nicht mehr weiter. Ab da sagte sie kein Wort mehr und eine Träne kullerte ihr runter.
„Diese Chaps sind nicht mehr das was sie mal waren. Sie dienen nur noch dem Imperator. Wir müssen auf die zwei ein Auge werfen, sie dürfen hier nicht alleine aus dem Haus.“, sagte Janis.
„Drei.“, fügte Colin noch hinzu.
„Zähle dich noch mit, du bist auch ein Erdling.“
„Nicht mehr, mit mir haben sie doch ihre Experimente durchgeführt. Aus mir kann man nach einem Jahr wieder etwas gewinnen, doch das wissen die Chaps nicht. Außerdem sind das nur die wichtigsten Personen, Vanessa, Jessica und ich. Die anderen die aus dem Labor des NPC-Zentrum geflohen sind, sind eures Gleichen, denn mich kann man wieder verwenden wegen der Spritze. “
„Clara, sag mal woher hast du diese Erinnerung?“, fragte Colin.
Es kam nichts zurück.
„Lass sie gehen, sie ist zu geschockt.“
„Trotzdem, was hat diese Erinnerung mit dem zu tun, was sie uns gerade erklärt hat?“
„Du merkst echt nichts, Colin!“
„Sie wusste es schon. Die Erinnerung hat sie so geschockt, dass sie uns es einfach gesagt hat. Clara war dabei als ihre beste Freundin starb, wusstest du das nicht? Sie wollte es uns nur nie erzählen.“
„Arme Clara.“, murmelte Colin.

Jessica öffnete ihre Augen und starrte geradeaus. Ihre kleine Schwester Vanessa saß schon auf einem Schreibtischstuhl der aus durchsichtigem Plastik war.
„Da auf deinem Bett liegt ein Kleid, du kannst es anziehen, denn hier gibt es kein unterschiedliches Klima mehr. Es gibt immer nur ein Temperatur für nachts und am Tag. Beeil dich, denn wir wollten mit dir noch reden.“, erklärte sie Jessica und begab sich aus dem Zimmer.
Sie stand müde auf, streckte sich kurz und fing dann an Janis Jacke auszuziehen. Das zusammengefaltete Kleid schüttelte sie kurz und legte es neben sich. Das was sie trug zog sie aus und schmiss es auf den Boden. Dann zog sie Vanessas Kleid an. Es saß wie angegossen. Im Spiegel schaute sie sich an. Es hatte kurze Ärmel und es war so geschnitten das ihr Rücken und ihre Brust etwas offen waren. Es war aus einer sehr angenehmen schwarzen Seide und ging so weit runter, bis die Knie anfingen. Am Bauch war noch ein brauner Ledergürtel und man musste ihn vorne zuschnüren. Es deckte von der Brust bis zur Taille. Im Großen und Ganzen sah es doch sehr hübsch aus und wenn sie die Haare noch ordentlich hätte, würde es richtig gut aussehen. Da fand sie Schuhe die an der Tür standen. Schwarze und aufgepeppte Turnschuhe lagen dort und gleich schnappte Jessica sie sich auch. Das lustige war, in dem Schuh waren schon Socken eingeklebt. Da zog sie ihre aus und schlüpfte rein. Sie Tür ging auf und Vanessa stand wieder da.
„Komm mit!“, rief sie und bog um die linke Ecke. Jessica rannte ihr hinterher.„Wohin gehen wir?“
„Nirgends. Ich zeige dir erstmal alles und dann gehen wir in den Gemeinschaftsraum. Hier lang!“
Vor einer Wand blieb sie stehen und rückte auf eine blickende Platte, die dort aufleuchtete. Es war zuerst sehr dunkel und die Tür verschloss sich gleich wieder, als sie drinnen waren.„Wo ist hier Licht.“, fragte sie.
„Das brauchen wir hier nicht, denn was du jetzt siehst, wird dich sehr schockieren, Jessica. Es hängt von deinem Leben ab.“
Wieder sah man von weitem etwas blicken und als sie da waren drücke Vanessa darauf. Es öffnete sich wieder eine Tür und dann war es auch hell. Ein riesen Laboratorium und unter ihnen liefen auch einige Kinder rum.
„Wow, so groß. Und die Kinder sind bestimmt die doppelte Anzahl von unserem Waisenhaus, die ihr hier habt.“
„Möglich.“
Sie waren auf einer Brücke und rechts war eine massive Glaskugel, dort waren Kinder oder sogar Erwachsene drinnen, die offensichtlich schliefen. Dort war eine Art Säure oder vielleicht sogar nur einfaches Wasser drinnen. Am Leib trugen sie nur Seidentücher. Bei den Frauen schwebten die Enden im Wasser und sie waren an den Brüsten und dem Unterleib gebunden. Bei den Jungen das Unterteil. Machen sie hier auch Experimente? Am Ende der Brücke gingen sie in eine Röhre und dort führte eine Treppe runter.
„Komm schon!“
„Ja.“
Unten kamen sie wieder raus und gingen dann zuerst nach rechts.
„Hier werden die noch überlebenden Erdlinge in Salzwasser gesetzt und nach einer Woche wieder herausgelassen. Denn das was in sie einzog ist gefährlicher als es sich manchmal anhört.“
„Wieso denn überleben?“
„Nun, die Chaps sind nicht mehr das was sie mal waren. Sie fixieren sich auf eine Maschine die ganz tief unten, unter dem Schloss, in den tiefsten Gewölben gelagert wird. Kinder kommen zuerst in eine Behälter wo sie eine Zeit lang weilen und eine giftige Mixtur aus Ixyloson, auch genannt als IL und Blausäure kann einen Menschen innerlich furchtbar in Qualen versetzen. Hungersnot tritt ein und Durst. Nicht nur das, auch Schmerzen, in der Brust oder im Bauch. Danach werden sie herausgenommen und sie essen und trinken sich erstmal satt in einem Erholungsraum. Was der Nachteil dabei ist, durch das Essen und Trinken verdickt sich die Narbe auf einem Rücken. Je dicker sie ist, desto mehr kannst du aus ihr was gewinnen. Wie gesagt, danach wird man in eine Zelle versetzt, die nur aus Schwamm besteht. Die Luft ist über dreißig Grad warm und man schwitzt wie noch nie zuvor. Die Qual ist sehr grauenvoll, weil man dadurch auch Schmerzen bekommt, denn dieses Narbe hinten schmerzt, durch das abnehmen. Wie ein Schwamm beim ausdrücken verlierst du Flüssigkeit. Es ist vollbracht und du kommst davon oder wirst umgebracht.“
„Das ist ja furchtbar und das gilt nur für die Erdlinge?“
„Ja, denn sie besitzen etwas in sich, die hier die Bewohner nicht haben. Wozu und warum, das weiß keiner. Wenn du mehr wissen willst, frag Janis. Er war der einzige Überleben der sein Gedächniss nicht verloren hatte.“
„Wieso nicht?“, fragte sie und schaute sich wieder die riesige Kugel an.„Er hatte sich davor ein Mittel in die Pulsadern gespritzt. Er dachte es würde ihn doch retten, hatte es auch, doch nicht seinen Körper, sondern seinen Geist.“
„Ich werde ihn mal darauf ansprechen.“
„Aber sag ihm nicht was mit den Kindern dann passiert, wenn sie aus diesem Schwammraum austreten, keiner weiß es, außer Clara, ich und jetzt du.“
„Geht klar!“
Als gerade Vanessa wieder was sprechen wollte, erklang ein Alarm Ton.
„Mist, die Chaps!“, rief Vanessa und rannte zurück und die Treppe hoch.Jessica war zu geschockt um los zu rennen. Alle anderen waren in Panik versetzt und liefen etwa kurz gegen sie oder rannten sie sogar um. Oben von der Brücke rief Vanessa, weil sie dachte ihre Schwester wäre hinter ihr.
„Schnell, beeil dich, wir müssen in den Schutzraum.“
Erst jetzt rannte Jessica hoch, ihr Puls war hoch, sie war selbst geschockt und in Panik. Hoffentlich schaffen sie es bis dahin. Endlich kam sie an der Brücke an und rannte los. Ihre Schwester war einige Schritte vor ihr und beide liefen um ihr Leben. Im Gang hörte man schon Waffenschüsse.
„Sie sind da! Hier lang, schnell!“, rief sie zu ihr.
Sie bogen, von ihnen ausgesehen, nach links ab und folgten den Gang runter. Ein Glück war er nicht gerade, sondern ging im Kreis. Doch gabelte er sich irgendwann und beide liefen dann geradeaus. Jessica dachte sie würde in einer Sackgasse landen, doch da wurde ein Knopf gedrückt. Die Tür schob sich auf und Jessica sah schon in der Ecke ein paar Menschen, doch sie hatten Gotts ei Dank Jessica und Vanessa noch nicht entdeckt.
„Da drüben, ich sehe sie!“, schrie dann plötzlich einer von ihnen.
„So ein Mist! Komm rein.“
Beide drinnen keuchten sie erstmal kräftig und stützten sich mit den Händen auf den Knien ab.
„Knapp!“
„Nein, wir sitzen in der Falle, die werden so lange an der Wand rumdrücken bis sie den Schalter finden, wir sitzen fest!“
Im Moment fühlte sie sich eingeschlossen. Wenn jetzt kein Wunder kam, waren sie wirklich dem Ende nahe. Jessicas Körper zitterte, schwitzte und ein kräftiger Schauer lief ihr über den Rücken. Ihre Tränen waren bereit vor Angst heraus zu quollen, aber trotzdem waren noch in ihr Hoffnungen. Da hörte man Hilfeschreie vor der Tür und jemand lachte finster.







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