Imagine - Liebe zwischen Traum und Wirklichkeit

Autor: Fallow me
veröffentlicht am: 12.12.2009




So ihr Lieben, hier der nächste Teil, diesmal n bissel länger =D Ganz liebe Grüsse

Ich lief durch einen Wald, der Geruch von nassem Laub und warmen Tannennadeln stieg mir in die Nase. Ich hörte Vögel zwitschern, die Äste unter meinen Füssen knacken und das sachte Rauschen der Bäume, die sich im Wind bogen.
Ich war alleine, Sonnenstrahlen wärmten meine Haut und ich fühlte mich wunderbar.Es musste Frühling sein, hier und da hörte ich ein Tier, das verschreckt fortlief, als ich kam. Meine Gedanken waren frei, ich war unbeschwert.
Am ende des Weges auf dem ich lief, war eine Lichtung. Als ich dort ankam, stand ich inmitten einer wunderschönen Blumenwiese. Die Sonne stand schon tief und tauchte die Wiese in ein romantisches, warmes Licht. Ich schloss die Augen und konzentrierte mich auf die Stille.
Jemand umarmte mich von hinten, ich lächelte. Als ich mich umdrehte, sah ich in diese wunderschönen, mir gut bekannten Augen, die Daniel gehörten. Er lächelte mich an und flüsterte, dass jetzt alles gut werden würde. Ich wusste in diesem Moment nicht was er meinte, doch ich lächelte und nickte.
Er nahm mein Gesicht in seine Hände und streichelte mit einem Finger sanft meine Wange. Ich liebte diese Liebkosung. Sanft drückte er mit dem Zeigefinger mein Kinn nach oben und küsste mich zärtlich. Ein leises, sehnsüchtiges Seufzen entfuhr mir. Er nahm meine Hand und führte mich über die Wiese zu einem kleinen Bach. Es sah einfach wunderschön aus. Das Wasser des Baches war orange und sah aus wie flüssiges Feuer. Rundherum schwirrten Schmetterlinge herum und die ganze Atmosphäre wirkte total romantisch. Dany drückte sanft meine Hand und guckte mich an. Ich war gefesselt von der Schönheit dieses Ortes und dann lächelte ich ihn glücklich an. Er stellte sich plötzlich vor mich und umfasste meine Taille. Dann küsste er mich auf die Wange und auf den Hals, flüsterte mir ein 'Ich liebe dich' ins Ohr und legte seinen Kopf auf meine Schultern. Ich werde diesen Geruch nie mehr vergessen. Er roch immer nach kühlem Wind, diesen Duft den man in der Nase hat, wenn es soeben geschneit hat. Er roch sogar im Sommer so. Ich konnte diesen Mann nie gut beschreiben, er liebte Rockmusik, er war gross, schlank, blauäugig, blond… Seine Haut war hell und er war für mich einfach der schönste Mann auf der Welt. Sein Charakter war Gold. Er urteilte nicht, er hörte mir zu und war für mich da. Wie sich eine Frau ihren perfekten Mann vorstellte. Ich dachte nie, dass es solche Männer gab, doch ihn gab es und ich liebte ihn mit Haut und Haaren.
Ich lernte ihn kennen, als ich erst 15 oder 16 Jahre alt war. Alles war so verdammt verzwickt. Seine Eltern wollten nicht, dass wir zusammen waren und ich verlor ihn dadurch beinahe. Aber schlussendlich hielt er zu mir. Auch seine Eltern akzeptierten seine Entscheidung nach und nach.
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als er mir ins Ohr seufzte. Ich zuckte zusammen. Er lächelte entschuldigend und setzte sich an das Ufer des Baches. Ich setzte mich zu ihm und lehnte meinen Kopf an seine Schulter. Dany legte einen Arm um mich und wir beobachteten, wie die Sonne langsam unterging. Der Himmel über uns färbte sich orange und rosa, die Sichel des Mondes konnte man schon sehen und auch einige Sterne standen schon am abendrötlichen Himmel. Er nahm meine Hand in seine und streichelte sie. Ich war einfach unsagbar glücklich. Wenig später war die Sonne verschwunden und ich wunderte mich immer wieder darüber, wie schnell es vorbei sein konnte. Ich legte mich rücklings auf die Wiese und schaute zum Himmel empor mit seinen zahlreichen Sternen. Daniel beugte sich über mich und flüsterte: 'Ich liebe dich, für immer und ewig und es tut mir leid.'
In diesem Moment wusste ich nicht was passieren würde, ich wusste nicht wofür er sich entschuldigte. Er küsste mich, guckte mich an und schlug ohne Vorwarnung auf meinen Brustkorb. Ich riss die Augen auf, die Luft blieb mir weg und ich probierte verzweifelt Luft zu schnappen. Mein Herz raste und die Welt um mich herum drehte sich. Mir traten Tränen des Entsetzens in die Augen, aber auch weil ich jetzt wusste, was passieren würde. Das letzte was ich dann noch sah, war Daniels Gesicht, seine Augen, seinen Mund und ich sah ihn weinen. Dieses Bild, von seinem Gesicht, vergass ich nie.
Dann wurde es dunkel um mich herum. Stimmen drangen zu mir durch. In diesen Stimmen lag Panik. Ich konnte die Augen jedoch nicht öffnen. Ich bekam einen weiteren Schlag. Dann hörte ich nichts mehr und verlor das Bewusstsein.

Eines Tages erwachte ich. Meine Augen mussten sich lange an die Helligkeit des Raumes gewöhnen. Ich blinzelte immer wieder und meine Augen fielen dabei immer auf den gelben Vorhang des Zimmers. Draussen schien die Sonne und ich merkte, dass ich immer noch am Langzeit-EKG hing. Mein Zimmer war voller Blumen und gute Besserungskarten. Ich fasste mir an den Kopf und merkte, dass ich einen Verband um den Kopf hatte. Ich schluckte meine Tränen herunter und schloss die Augen wieder.
Ich öffnete meine Augen erst, als eine Schwester in mein Zimmer kam. Sie las meine Werte vom EKG ab, überprüfte meinen Blutdruck und leuchtete mir in die Augen. Sie fragte mich wie ich mich fühle und ich erwiderte, dass ich mich nur etwas schlapp fühlen würde. Sie nickte und ging wieder.
Ich schloss meine Augen wieder und schlief ein.
Als ich wieder aufwachte, war es schon dunkel, auf einem Stuhl sassen der Bruder und die Mutter von Dany. Als sie merkten, dass ich aufgewacht war, erhoben sie sich beide und kamen zu mir ans Bett.
'Wie geht es dir, Kleine?', fragte Robin.
Ich nickte, 'geht so…'
Er strich mir eine Strähne aus dem Gesicht. Er war wie ein Bruder für mich.
Danys Mutter Sophie setzte sich auf mein Bett und nahm meine Hand.
Sie mochte mich eigentlich nie sehr, aber mit den Jahren probierte sie auch zu verstehen, wieso ihr Sohn mich liebte. Mittlerweilen war ich ja auch ein Familienmitglied.Plötzlich überkamen mich unsagbare Kopfschmerzen. Ich stöhnte auf und Roby eilte aus dem Zimmer um eine Schwester zu holen, da der Alarmknopf noch nicht eingeschaltet war.Diese Schmerzen fühlten sich an als würde mir jemand mit einem Schraubstock meinen Kopf zusammendrücken. Ich legte mich tief in meine kühlen Kissen und probierte mich zu entspannen. Ich schmeckte plötzlich Blut und merkte, dass ich Nasenbluten hatte. Eine Schwester kam mit einer Spritze und spritzte mir ein Schmerzmittel. Sie steckte noch den Alarmknopf ein, überprüfte, ob er funktionierte und verliess den Raum ohne weiteren Kommentar. Ich wurde aus diesen unfreundlichen Hühnern nicht schlau.
Meine Kopfschmerzen liessen erstaunlicherweise ziemlich schnell nach und ich entspannte mich nach und nach wieder. Ich wischte mir das Blut mit einem Taschentuch fort und legte den Kopf in den Nacken.
Roby sah mich besorgt an. Dann sagte er mir, er habe ein paar Dinge für mich dabei. Er hatte den Hausschlüssel für Danys und meine Wohnung. Rob stellte mir eine grosse Tasche auf die Beine und ich sah hinein. Darin lag Unterwäsche - was mir irgendwie peinlich war, einen Trainingsanzug, Waschsachen und mein kleines Fotoalbum. Mir traten Tränen in die Augen und flüsterte ein danke.
Er wollte die Tasche in meinen Schrank legen, doch ich hielt ihn noch kurz zurück und nahm das Fotoalbum an mich. Es war ein Album voller Erinnerungen von Dany und mir, unser erster gemeinsamer Urlaub, unser erstes Konzert, unsere Hochzeit… Alles was mir am Herzen lag, war in diesem kleinen Buch verpackt.
Sophie streichelte meine Wange, mir fiel auf wie alt sie geworden war. Als ich sie kennen gelernt habe, war sie eine richtige Powerfrau. Ich mochte sie damals nicht, aber musste zugeben, dass sie eine wunderschöne Frau war. Sie hatte kurze braune Haare und hellbraune Augen, die strahlten wie Sterne. Sie lachte viel und war voller Sarkasmus, ich glaube, dass das auch der Grund war, wieso ich sie nicht mochte. Ich war selber ein sehr sarkastischer Mensch und ich mochte es nicht, wenn ich meine eigene Medizin zu spüren bekam.Ich musterte Sophie und irgendwie erfüllte mich ein Gefühl der Traurigkeit. Ihr Gesicht sah müde aus, ihre Augen waren glanzlos, ihr Haar war grau. Trotzdem stand sie mir bei und ich war ihr sehr dankbar dafür.
Robin unterbrach meine Gedanken und sagte, dass er jetzt gehen würde, er hätte leider noch einen Termin. Aus seinen Augen sprach Bedauern. Ich wusste, dass er mich wirklich gerne mochte. Ich seufzte und nickte leicht, gerade so, dass es mein Kopf zuliess.

Sophie meinte, sie müsse auch aufbrechen, in Wirklichkeit hatte ich das Gefühl, ihr war es unangenehm mit mir alleine zu sein. Ich nickte wieder. Robin umarmte mich, Sophie reichte mir die Hand und ein paar Minuten später war ich alleine. Ich wollte wissen wie ich eigentlich aussah. Ich spürte nur diesen elenden Verband und sonst nichts. Ich wollte aufstehen, hatte jedoch das Gefühl, dass das wohl keine besonders gute Idee war, einerseits, weil ich am EKG angeschlossen war und eine Infusion im Arm hatte, andererseits weil ich nicht einschätzen konnte, wie gut ich mit meinem Spiegelbild umgehen konnte - also liess ich es bleiben.Ich guckte auf die Uhr, die ich im Zimmer hatte und sie zeigte neun Uhr an. Ich war durstig und so klingelte ich, um zu fragen, ob ich was zu trinken haben dürfte. Die Schwester nickte und fragte ob ich sonst noch was brauchte und ob ich ein Schlafmittel brauchen würde. Ich nahm das Angebot mit dem Schlafmittel dankend an. Die Schwester nickte, ging und kam nach einigen Minuten wieder zurück um mir mein Wasser zu geben und ein Schlafmittel. Sie wünschte mir noch eine gute Nacht, löschte das Licht und schloss die Tür. Ich fühlte mich alleine, mein Herz war leer und trotzdem fühlte ich mich irgendwie bedrückt. Ich schluckte die Tablette und legte mich so gut es eben ging hin. Ich schlief schnell ein, schlief jedoch diese Nacht nicht besonders gut und wachte dann mitten in der Nacht mit höllischen Kopfschmerzen auf.

Fortsetzung folgt...







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