Aus den Augen, aber nicht aus dem Sinn!! - Teil 18

Autor: Miya Habaruno
veröffentlicht am: 10.01.2011


Lächelnd neigte die Braunhaarige ihren Kopf nach links. Sie lag gerne so. Eingebettet in ihr kuschlig warmes Bett, den liebsten Menschen neben sich liegend – ein Seufzen verließ ihren Mund und machte die Person neben ihr wach.
„Morgen… meine Schöne.“, murmelte der Blonde halb schlafend, halb lächelnd und verlieh seinen Worten Ausdruck. Er beugte sich vor und legte zart seine Lippen auf ihre. Die Braunhaarige genoss es und schmiegte sich etwas näher zu ihm heran. „Necha…?“, flüsterte sie seinen Namen und rang mit sich selbst. Sofort merkte er, dass etwas nicht stimmte. Er presste fest die Arme um den Leib Minakos und flüsterte in ihr Haar: „Beruhige dich, meine Schöne… Beruhige dich…“ „Wie kann ich das nur wieder gutmachen…?“ „Bitte, Minako, du konntest doch nichts dazu…“ „Doch! Meinetwegen hat sie sich geopfert und meinetwegen ist sie…“ Minako wagte es nicht, weiterzusprechen – zu schmerzhaft waren die Erinnerungen an den Verlust der guten Freundin und Schwester.

Miley weinte. Sie war verzweifelt. Sie wusste nicht weiter. Alles schien so hoffnungslos. Sie konnte nicht mehr. Alles hatte keinen Sinn. Überhaupt hatte nichts in ihrem Leben je Sinn gemacht. Warum war sie überhaupt noch da? Eine auf den Boden tropfende Träne, brachte sie in die Gegenwart zurück. ‚Mit Selbstzweifeln hilfst du niemandem weiter – am wenigsten dir.’, mahnte sie sich in Gedanken zu Recht und sammelte ihre Kraft. Es musste doch einen Weg geben, Necha zu retten. Er musste die Augen wieder öffnen und an ihrer Seite Mai bekämpfen. Oh, er musste einfach. „Necha…“, hauchte Miley, dann schloss sie die Augen. Durch ihren Körper jagten ihr bis jetzt fremde Ströme. Wenn sie sich genügend konzentrierte, konnte sie die Energieströme vor ihrem geistigen Auge sehen – es waren gewaltige Energien, dessen Ausmaße wohl äußerst gefährlich und nicht zu unterschätzen waren. Sie besaß Kräfte, denen sie sich bislang nicht bewusst war. Es musste einen Weg geben, einen Menschen wieder zum Leben zu erwecken – vor Allem für sie. Sie konnte jemanden heilen, da konnte sie doch auch… Miley strich sich durch das rote Haar und zuckte erschrocken zusammen. Ein lauter Krach ließ sie herumfahren und sich umblicken. ‚Oh nein… Das Haus… Es…’ Sie konnte nicht weiterdenken. Nicht jetzt. Ihr Gehirn arbeitete auf Hochturen. Sie hatte kaum mehr Zeit. Oh, bitte, es musste ihr doch etwas einfallen. Sie verharkte die Finger ineinander und beugte sich etwas nach vorne. Unweigerlich berührte ein kaltes, metallenes Dreieck ihre Hände. Sie blickte ihren Anhänger an. Sofort kamen die Erinnerungen daran zurück. Damals erhielt sie es von der Person, die sie bei sich wohnen ließ. Vorher wuchs sie in einem Waisenhaus auf. Die Leute dort waren wirklich nett, doch sie waren nicht das, wonach sie sich sehnte. Wem würde denn schon ein Leben ohne Eltern gefallen? Sie schreiben uns zwar viel vor, außerdem können sie unseren Musikgeschmak kaum ausstehen – aber trotzdem lieben sie uns, wie wir sind. Wir sind ihr Fleisch und Blut. Die Erkennntnis, niemals mit ihren Eltern über ihre Erfolge und Misserfolge, ihre Erlebnisse, Freunde und Weiteres zu reden, machte die kleine Miley sehr traurig. Eines Tages, als sie sich bereits mit ihrem Schicksal arrangiert hatte, trat eine Person in ihr Leben. Sie hatte kaum Geld, sie hatte keinen Laden voll schöner Puppen und auch keine Süßigkeitenfabrik, dafür aber das größte Herz, das Miley je geschenkt wurde. Es war Anytox. Doktor Anytox. Er erzählte Miley, er kenne jemanden, der mit Miley verwandt sei. „Und genau deshalb musst du das tragen. Es wird dir zur gegebenen Zeit helfen, deine Seelenverwandte ausfindig zu machen…“, hatte der Doktor ein Weilchen darauf gesagt. Inzwischen waren viele Monate vergangen. Miley fühlte sich richtig wohl bei dem Doktor und verstand sich auch mit seinen Kindern hervorragend. Sie liebte jeden einzelnen dieser Familie. Sie hatte sie endlich wieder – eine Familie. Miley öffnete die Augen. Sie hatte eine Entscheidung getroffen. Bisher hatte sie die Kette nicht abgenommen. Sie musste immer auf den richtigen Zeitpunkt warten und sie wusste, dieser war gekommen. Sie löste die Kette von ihrem Hals und ignorierte den Krach um sich herum. Sie nahm das metallene Dreieck in die Hand und sah noch einmal zu Necha, dann sprach sie: „Oh, geheimnissvolles Dreieck, ich weiß nicht, wie ich dich nennen soll, aber… Bitte, erweis mir die Ehre, stell mir deine Macht zur Verfügung und erschaffe eine Möglichkeit, meine Seelenverwandte ausfindig zu machen… Bitte, bring sie zu mir… Jetzt…“ Sie glaubte nicht an ihr Können. Sie glaubte überhaupt nicht daran, als plötzlich ein gewaltiger Lichtstrom den gesamten Raum ausfüllte. Im blitzenden Licht nahm sie eine Gestalt wahr. Sie war weiblich. Funken verließen ihre Augen. Die Gestalt schien sehr verärgert. Es war… „Mai…?“ Das war das Letzte, was Miley sagen konnte, ehe ihre Augen zufielen…

„Miley… Miley… Miley… Wach auf… Bitte, wach auf…“ Stimmen? Wer war das? Miley spürte die Schwerelosigkeit. Wo war sie? Langsam öffnete sie die Augen… und wäre fast aus allen Wolken gefallen. „Necha…? Aber…“ „Keine Zeit für Erklärungen, bitte, komm schnell mit…“ „Aber, du… lebst?“ „Ja.“ „Und wieso? Ich meine, nicht, dass es mich nicht freuen würde, aber…“ „Tue ich gar nicht.“, meinte Necha. „Ich lebe nicht. Na ja, zumindest nicht auf der Erde.“ „Ach so…? Und wieso läufst du dann so quicklebendig neben mir her?“ Necha lachte. „Lass doch deine Ironie, Miley. Ich… Nun ja, wir beiden befinden uns in einer anderen Dimension.“ „So?“ „Ja. Wir sind… Das hier ist die Zwischendimension.“ Miley hatte ein großes Fragezeichen im Gesicht, das konnte Necha ihrer Nasenspitze ablesen. Wieder lachte er und erläuterte: „Siehst du den Turm dort?“ Miley schaute in die ihr gewiesene Richtung und nickte dann. „Dort befindet sich das paradisische Gericht. Dort wird über das Schicksal jedes Wesens entschieden… nach dem Tot.“ „Tot?“, wiederholte Miley fragend und erkannte keinerlei Sinn in diesem Wort. „Ja. Eigentlich, musst du wissen, bist du…“ „Ah, da seid ihr ja.“ Diese Stimme. Diese… Miley traute ihren Augen nicht. Konnte das wirklich…? „Minako?“, hauchte sie und sah auf. Vor ihr stand das schönste Mädchen, das sie je erblickt hatte. So schöne braune Haare und das strahlende Lachen erst – damit haute sie jeden um. „Oh, Minako…“ Miley brach in Tränen aus und fiel ihrer Schwester erleichtert in die Arme. „Es hat geklappt, es hat funktioniert… Ich…“ Minako strich ihr übers Haar. „Ich weiß. Ich weiß über Alles Bescheid, mMiley. Necha hat mir… alles…“ Auch sie brach in Tränen aus. Zu groß die Freude, die verlorene Schwester wiedergefunden zu haben. „Miley… Du hast dein Amulett benutzt.“, meinte Necha. „Aber… Woher weißt du…?“ „Mein Vater hat mir alles zu euch erzählt, was er herausgefunden hat. Er hat mir aber verschwiegen, dass Miley… ich meine, dass sie deine Schwester, Minako, ist. Er hat mir immer nur gesagt, ich soll gut auf Miley aufpassen. Als ich kleiner war, wusste ich nicht, wieso, aber ich tat es. Mein Vater schenkte dir dann diese Kette – für mich merkwürdig. Ehrlich gesagt, war ich ein bisschen neidisch auf dich – ich meine, ich war jung und verstand wenig. Papa sagte, es sei ein Familienerbstück und ich wunderte mich und fragte mich, warum er ausgerechnet dir das schenkte, schließlich…“ Miley nickte wissend und ergänzte seinen abgebrochenen Satz: „Ja. Schließlich gehörte ich nicht zur Familie. Ich weiß.“ „Mh, aber… Dann bist du überall hin mitgekommen – sogar meine Freunde wurden deine und schließlich… Eines Tages lerntest du Mai kennen und schwups – wurdet ihr Freundinnen. Alan wurde bald auch in die Sache mit Minako eingeweiht und mein Vater bat ihn, auf dich aufzupassen, da er den besten Draht zu dir hatte und ich mich aufmachen musste, um Minako zu suchen…“ Stille. Necha sah Miley an, die wieder mal weinte. Sie hatte ihre Schwester in den Armen und weinte Tränen vor Freude und vor Glück. „Minako…? Necha…?“, begann sie. Beide sahen sie an. „Hört mir gut zu…“, fuhr sie mit glockenheller Stimme fort – etwas schien ihren gesamten Körper zu umgeben. Es war ein Licht – die Erkenntnis selbst, sprach aus ihren Worten. „Ich weiß, dass dies unsere erste und auch letzte Begegnung ist, Minako. Ich bin dankbar. Danke, dass ich dich… kennenlernen durfte. Du bist bezaubernd. Dein Lachen erst. Nein. Unterbricht mich bitte nicht. Ich weiß, dass es richtig war, das Amulett um Hilfe zu bitten. Der Zeitpunkt war der Richtige. Als ich hierher kam, sah ich allerdings jemanden – Mai. Sie weiß sicher, was ich getan habe und hat schon meinen Körper inspiziert, während mein Geist hier ist. Sie wird mich sicher daran hindern, in meinen Körper zu finden. Du aber, Minako…“ Sie drückte die Hand ihrer gewonnenen Zwillingsschwester. „Du wirst zurück ins Leben kehren.“ „Aber, was ist…?“, wollte Minako protestrieren, doch Miley drückte ihre Hand etwas fester, sodass die Braunhaarige verstummte und still weinte. „Du wirst meine letzten Kräfte aufnehmen und in deinen Körper zurückkehren. Minako, vertrau auf deine Kräfte. Das Wasser fließt in jeder deiner Aterien. Du musst es nur hören. Hör in dich. Du wirst einen Weg finden, dich zu Nechas Körper zu befördern und du wirst einen Weg finden, ihn ins Leben zurückzuholen.“ „Aber… Ich will auch einen Weg finden, dich ins Leben…“ Traurig schüttelte Miley den Kopf. „Ich weiß, wovon ich rede. Sie hat meinen Körper wer weiß wohin geschafft und stellt grauenhafte Dinge mit ihm an. Ich will kein Leben in Qualen – die Qualen sollen aufhören. Ich habe schon so viele von ihnen ertragen müssen…“ Eine Träne benetzte die braunen Haare Minakos, die ihren Kopf auf die Schulter Mileys gelegt hatte. „Aber…“ „Wein nicht, Minako. Das Leben geht weiter und sei dir sicher – ich werde immer bei dir sein…“ „Genau wie wir…“ Die drei Personen drehten sich um. Vor sich erblickten sie eine wunderschöne Frau und einen Mann. Die Frau hatte lange dunkle Haare und ein umwerfendes Lächeln. Der Mann sah ebenfalls sympathisch aus. „Mama…? Papa…?“ Miley lächelte befreit und lief ihnen entgegen. Sobald sie die Hände ihrer Eltern entgegennehmen würde, würde es kein Zurück mehr für sie geben. „Danke, das ist das schönste Geschenk meines ganzen Lebens…“, wisperte Miley, ehe ihr Wispern durch die Luft getragen und schließlich vom Wind davongetragen wurde. Minako sah den drei kleinen Lichtern nach, die in der Ferne verschwanden und sich im Horizont verloren. „Es wird ihr gut gehen…“, flüsterte Necha und legte seine Arme um sie. „Glaub mir… Sie hat es so gewollt.“ „Aber… Ich habe sie kaum gekannt.“ „Aber ich kannte sie… In meinem Herzen lebt sie weiter und wenn ich dir alles erzähle, was ich über sie weiß – wirst du sie auch kennen. Glaub mir, solange man jemanden nicht vergisst, wird er auf Ewigkeiten leben…“ Minako nickte, während Tränen ihre Augen verließen. Dann ging ein Ruck durch ihren Körper. Sie lag ungelegen und alles schmerzte, doch sie hatte die letzten Kräfte ihrer Schwester aufgenommen, sodass sie sich selbst heilen konnte. Sie blickte sich um – wo war sie? Plötzlich war ihr wieder alles klar. Necha. Sie musste zu ihm. Die Zeit lief erbarmungslos gegen sie. Sie bündelte ihre Kräfte und konzentrierte sich. Alles um sich stellte sie ab. „Minako?“ „Necha?“ Erleichtert, es geschafft zu haben und seine blauen Augen zu erblicken, weinte sie und fiel ihm in die Arme. „Gott sei Dank, du lebst…“ „Ja, aber nicht mehr lange…“ Minako zuckte zusammen – wer war das? „Hier bin ich, Minako.“, hörte sie eine Stimme hinter sich und drehte sich um. Eine in einen schwarzen Gewant gehüllte Gestalt stand vor ihr. Sie hatte kurzes schwarzes Haar und stechend grüne Augen – Greena? „Vor dir, habe ich keine Angst. Nicht mehr.“ „Ach ja, Minako? Wollen mal sehen, was du davon hältst…“ Es ging so schnell. Plötzlich schossen die Ranken auf sie zu – sie waren so lang und grün und es waren gleich so viele. „Neeein! Lass sie in Ruhe.“ „Oh, der möchte gern Romeo, na komm, mit dir mach ich kurzen Prozess und dieses mal im Ernst.“ „Hättest du wohl gern.“ Necha ging auf sie zu und jagte sie durch die Gegend. Indes stand Minako bewegungsunfähig da. Kein Wort verließ ihren Mund. Sie betrachtete nur stumm das Geschehen. Mai hatte Necha in die Mangel genommen. Hoffnungslos. Er war hoffnungslos verloren. Eine Träne kullerte ihre Wange herab. Wut stieg in Minako auf. Sie wollte das nicht mehr. Diese verfluchten Kriege sollten aufhören. Sie wollte kein Leib mehr. Macht? War es nur das, was Mai wollte. Na schön. Sie konnte ihr die Macht geben, wenn sie… „Minako, tu es nicht…“, keuchte Necha und war völlig eingewickelt in die Ranken. „Wenn du ihr deine Macht überlässt, ist die gesamte Welt verloren…“ „Hör nicht auf ihn, Mina, sei brav und rück die Kräfte heraus – na, wird’s bald… Oder ich werde deinem Freund mal die negativen Seiten von Pflanzen spüren lassen… Naaaa?“ „Ich…“ Minako wusste nicht, was sie tun sollte. Die gesamte Menschheit hing an ihrer Entscheidung. Diese Last war zu schwer. Sie… ‚Minako. Hör auf deine innere Stärke. Hör in dich hinein. Spür dich.’ Eine innere Stimme versuchte, sie zu beruhigen. Ob es das war, was Miley meinte, als sie sagte, sie hatten sich nicht verloren. Minako schloss die Augen und konzentrierte sich. Bilder schossen ihr in den Geist. Undeutliche, unscharfe Bilder. Bilder ihrer Vergangenheit, aber auch Gegenwart. „Mai, es ist besser, nach vorne zu sehen, als ewig der Vergangenheit nachzutrauern.“ „Was… hast du gesagt?“ „Das Schicksal mischt die Karten – und wir spielen. Wir wissen nicht, welches Blatt für uns bereitgehalten wird, aber wir nehmen jedes Glück dankbar entgegen. Ich war froh über die wenigen Freunde, die ich hatte. Ich liebte die Menschen, die mein Leben bereicherten… und nach und nach, Stück für Stück, zerlegtest du mein Leben in unzählige Teile. Heute merke, was ich verloren habe. Alles musste geschehen, damit du an die Macht kommst.“ Minakos Stimme wurde mit jedem Satz selbstbewusster, gewann an neuem Mut, wurde lauter. „Du tust mir leid. Außer Macht, hast du nichts im Kopf. Du egoistisches Ding, du…“ Mai lachte. „Oho, die Elementerbin kommt in Fahrt – ja, gib’s mir, zeig mir dein wahres Gesicht, fahr die Krallen aus, je mehr du dich aufregst, desto mehr wird deine Kraft entfacht – besser für…“ „Ich sagte es bereits. Du. bist. machtbesessen. Keiner kann dir gut genug sein, aber trotzde…“ Minako stand so dicht vor ihr. So dicht, wie Mai es noch nicht gewohnt war. „Trotzdem ist es an jedem, dich hinzunehmen, wie du bist. Wir können andere nicht verändern, aber wir können sie auf den Pfad der Besserung führen… Und genau deshalb…“ Minako legte vorsichtig, dann aber bestimmt, die Arme um Mai. „Du… Das… Aaaaah…“ Mai verglomm. Sowie Minako die Arme um Mai gelegt hatte, sowie Mai den Ansatz von Vergebung und Liebe, von Güte und Wärme zu spüren bekam, ertrug ihr von Hass zerfressenes Herz es nicht und sie löste sich im Nichts auf. Minako ließ sich weinend auf die Knie fallen. Necha lächelte gequält und meinte leise: „Es ist vorbei. Minako. Es ist vorbei.“

„Und so nehme, was deines ist… Asche zu Asche, Staub zu Staub…“ Es wurde eine Trauerfeier gegeben. Miley hätte es sicher auch gewollt. Minako war traurig, aber sie wollte nicht weinen. Sie konnte in sich hineinhören und hörte in ihren Gedanken die warme Stimme ihrer Schwester. Beide konnten sich so austauschen. Minako erzählte ihr von ihrer Vergangenheit und Miley von ihrer. Beide hatten sich, obwohl sie das irdische und überirdische Dasein voneinander trennte. Trotzdem wollte Minako ihrer Schwester zu Liebe eine Trauerfeier geben und sie so gebüren ehren. „Leb wohl, Miley, unsere Zeit war kurz, aber sie war mir die liebste…“, flüsterte Minako, drückte die Hand Nechas und ließ die weiße Rose ihrer Hand langsam auf den Sarg fallen. Sie drehte sich ihrem Freund zu und ließ sich in seine Arme fallen. Beide lauschten dem Konzert des Windes, während sie einfach nur dastanden und kümmerlich weinten.

Inzwischen waren ein und einhalb Jahre ins Land gezogen. Minako war in ihre alte Heimatstadt gezogen, gemeinsam mit Anytox und Anytoxs Kindern. Minako besuchte wieder die Schule und hatte Kiki verziehen. Beide waren wieder die besten Freundinnen und erzählten sich alles. Tausend Mal entschuldigte sich die eine bei der anderen. Und Necha. Ja. Necha wurde die vertraulichste Person in ihrem Leben. Sie hatte sich in ihn verliebt. Sie liebte ihn, wie keinen anderen. Jeden Tag aufs Neue bewies er ihr, wie gerecht er ihrer Liebe war. Wie auch jetzt, wo beide im Bett lagen und er sie tröstete. Sie stellte ihr Weinen ein – zumindest versuchte sie das und blickte ihm in die Augen. „Necha?“ „Ja?“ „Ich danke dir. Du bist wirklich… Ich danke Gott, dass es dich gibt und…“ „Schon gut.“, unterbrach er sie mit einem kleinen Lächeln auf den Lippen und zog sie etwas näher zu sich. „Wein nur nicht mehr, Mina, dann machst du mich glücklich. Na komm… Miley… hätte es sicherlich auch nicht gewollt.“ Und so geschah – Minako weinte nicht mehr. Ja. Sie hatte Vieles verloren, viele Menschen, die ihr die Welt bedeuteten, aber sie hatte auch viel Schönes erfahren dürfen, wie zum Beispiel die Liebe dieses wunderbaren Wesens – Necha. Sie hob den Kopf und blickte ihm direkt in die Augen. Ihre Lippen verschmolzen wenig später und Minako war sich sicher: Sie hatte eine Zukunft. Ihr Leben hatte wieder Sinn – Necha bewies ihr dies immer wieder aufs Neue.

Alan* = Alen, hab ihn die ganze Zeit falsch geschrieben)

ENDE

Tjaaaa, die Geschichte ist jetzt zu Ende… Ich hatte es mir gaaanz anders vorgestellt, aber… na ja… Hier ist es dann – das Ende… Ich hoffe, es hat euch gefallen und ich hoffe, ihr vergibt mir diese Verspätung. Es ist eigentlich nicht wieder gut zu machen, ich weiß das… Aber an die, die mich noch kennen und meine Geschichte gelesen haben: Ich hoffe, nein, pardon, ich wünsch mir, dass ihr das liest und euch meldet – wenn nicht… hab ich ein schlechtes Gewissen. Vergebt mir die extrem lange Wartezeit – es tut mir von Herzen leid… Im Ernst… Ich wünschte, ich könnte es wieder gut machen… Ich wünsche euch weiterhin alles Gute und man schreibt oder liest sich bald wieder.
Gruß, Miya Habaruno





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