Die Hoffnung stirbt zuletzt

Autor: Liliane
veröffentlicht am: 27.09.2009




1: Ich seufzte schwer. Bald musste ich wieder mit Shadow nach Hause und Tante Hester würde mich wieder anschreien, das ich zu spät kam. Shadow war mein Hund. Ursprünglich war er ein Schlittenhund, aber ich hatte meinen Vater so lange genervt, bis er mir ihn kaufte. Das war vor fünf Jahren und Shadow war erst 8 Monate alt gewesen. Somit hatte die Ausbildung zum Schlittenhund erst einen geringen Status gehabt. Damals hatte ich dann drauf bestanden Shadow mit ins Flugzeug zu nehmen und nicht unten zu den anderen Tieren zu stecken, weil ich glaubte er würde sich zu sehr ängstigen. Das hatte ihm das Leben gerettet. Das Flugzeug stürzte ab. Ich konnte mich nur erinnern, das ich Shadow krampfhaft festhielt und er erbärmlich winselte. Die nächste Erinnerung war, das mein Vater aus dem Cockpit kam und mir einen Rucksack umband und mir zuschrie, das ich jetzt tapfer sein sollte. Dann war ich plötzlich außerhalb des Flugzeuges und fiel. Irgendwie öffnete sich dann der Fallschirm und der Düsenjett, in dem nur Dad, die Piloten, die anderen Tiere und ich mit Shadow gewesen waren, stürzte an mir vorbei und zerbarst in tausende Stücke weit unter mir. Dann war alles schwarz und als ich irgendwann wieder auf wachte, befand ich mich im Krankenhaus. Shadow ging es gut und ein Arzt erzählte mir alles was passiert war. Außer das mein Vater tot war. Dies verstand ich erst als meine Tante mich nach 2 Wochen aus dem Krankenhaus holte. Da meine Mutter bei meiner Geburt gestorben war, musste ich mit zu ihr. Ab dann war es die Hölle. Tante Hester hasste mich. Naja, zumindest meistens.
'Einen sehr schönen Hund hast du da.' diese Stimme schreckte mich aus den Erinnerungen auf und ich war froh da rüber. Ich schaute nach oben und sah einen jungen Mann um die 20 mit schwarzen Haaren, die hoch gegellt waren und blauen Augen. Es war als würde ich in einen Fluss schauen, so wild, ungezähmt und doch sanft und liebevoll. Aber vor allem so unendlich blau. Er hatte eine Stupsnase und sinnliche Lippen, um die ein wunderschönes Lächeln spielte. 'D...D...Danke.' ich war vollkommen irritiert. 'Darf ich mich zu dir setzen?' er hatte eine angenehm tiefe Stimme. Ich fand ihn sofort sympathisch. 'Gerne. Es ist schön Gesellschaft zu haben.' Shadow gab ein Laut von sich und ich streichelte ihm behutsam über den Kopf. Der junge Mann ließ sich neben mir nieder 'Ich bin übrigens River.' 'Ich heiße Liliane.' ich musterte ihn, 'Heißt du wegen deinen Augen so oder ist das dein richtiger Name?' Er lächelte.'In Gewisserweise ist das mein richtiger Name. Aber dein Name ist auch nicht grade üblich, oder?' 'Nein, eigentlich nicht.' ich seufzte, ' Aber in dem Lieblingsbuch meiner Mutter hieß die Hauptperson so.' Er wandte den Kopf zu mir ' Dein Name stammt aus einen Buch?' ' Ja, die Hauptperson war eine Elfe, die sich in einen Magier verliebte und nach all ihren Versuchen, ihn für sich zu gewinnen, schließlich umgebracht wird. Das ist doch irgendwie sinnlos, oder?' ich drehte meinen Kopf Richtung Sonne, die grade begann sich dem Horizont zu nähern. Der Himmel färbte sich schon rosa. So verharrte ich eine ganze Weile und sah der sinkenden Sonne zu. Bis mir wieder einfiel das ich nicht alleine war. Ich wandte den Kopf zu River und war etwas verdattert. Anscheinend hatte er mich die ganze Zeit angeschaut, denn das tat er immer noch. Seinen Kopf leicht geneigt und mich mit seinen wunderschönen Augen musternd saß er da. 'Was ist los?' das war mir peinlich.
'Ich frage mich grade nur wie es sein kann, das du so wunderschön bist und doch so tiefe Trauer und Schmerz auf deinen Zügen zu erkennen sind. Was ist nur mit dir passiert? So etwas habe ich noch nie gesehen.' er gab mir das Gefühl ein guter Zuhörer zu sein, aber ich drehte schnell den Kopf nach links damit er nicht sah das sich meine Augen mit Tränen füllten. ' Ich möchte nicht darüber reden.!'
Shadow hob den Kopf und stupste mich mit seiner Nase an. 'Tut mir leid, Liliane, das wollte ich nicht.
Du verzeihst mir das doch, oder?' River berührte leicht meine Schulter. Nun musste ich grinsen.
Jetzt war er an der Reihe verdattert zu sein. 'Okay, ich bin so gnädig und verzeihe Ihnen großzügigerweise. Aber glauben Sie ja nicht, ich verzeihe Ihnen so was öfter. Zweimal sind ja noch drin, aber dann ist Sense.' River grinste mich an 'Wie überaus gütig von Euch, Madame. Ich werde drauf achten Euch nicht mehr zu verärgern, damit meine Gnadenfrist noch eine Weile hält.' sein Grinsen wurde breiter. ' Ich verlasse mich drauf.' neckte ich weiter, als ich mich erhob, 'Leider muss ich den Herrn jetzt verlassen, da sonst meine liebenswürdige Tante ziemlich böse wird und mir einen Monat lang Hausarrest erteilt und ich dich dann einen Monat lang nicht sehen könnte.' ich zog einen Schmollmund.
Er brach in Gelächter aus und ich stimmte mit ein. 'Also was hältst du morgen von einem kleinem Besuch in der Eisdiele 'La Bella'? Vielleicht bringe ich dann meinen Bruder mit und wahrscheinlich lassen sich unsere Jungs nicht davon abbringen mit zu kommen, wenn ich allen von dir erzähle.' 'Also ein Eis hört sich gut an. Morgen wird der erste richtig heiße Sommertag, da ist ein Eis sicherlich angenehm. Kommt nur drauf an ob du ein Langschläfer bist. Und warum musst du das deinem Bruder und euren Freunden erzählen? Ich bin nicht grade eine, die sehr kontaktfreudig ist, dafür bin ich zu schüchtern.' 'Wie wärs um eins? Aber ich weiß nicht ob ich es schaffe dich bis nach unserem kleinem Treffen geheim zu halten, immerhin lernt man nicht jeden Tag so ein hübsches Mädchen kennen:' er grinste mich anzüglich an und zwinkerte. 'Pass auf das du nicht auf deinen Schleimspur ausruschts, sonst muss ich dich morgen im Krankenhaus besuchen kommen und dir Eis mitbringen:' 'Na ob das wohl erlaubt ist?' er lachte. Ich winkte und drehte mich dann mit den Worten 'Bis eins dann' um. Shadow sprang auf und rannte um mich herum. Ich lief los ,da ich immerhin keinen Hausarrest bekommen wollte. Am Ausgang drehte ich mich noch mal um und sah River zur Sonne gewandt immer noch dort stehen. Shadow kläffte leise damit ich weiter lief. Ich brauchte ungefähr zehn Minuten, obwohl ich die ganze Zeit rannte. Mir wäre fast der Schlüssel runter gefallen, aber nun stürmte ich in die Halle. 'Tante Hester? Tut mir leid das ich zu spät gekommen bin, ich habe noch Melanie getroffen und deshalb....' ich unterbrach mich. Wieso kam Tante Hester nicht wie immer um die Ecke gestürmt um mit mir zu meckern oder mich zu fragen wie es Melanie geht? Das tat sie immer, wenn ich sie in meiner Ausrede erwähne. ' Tante Hester?' es kam keine Antwort. Ich zog meine Schuhe aus und hängte meine Jacke an die Garderobe. Shadow kam grade aus der Küche getrottet und hatte einen Zettel im Maul. Er wusste immer was ich wollte. Und er war lammfromm und so gut erzogen, dass er nicht mal einer Fliege etwas tat. Ich nahm ihm den Zettel aus dem Maul streichelte ihm über den Kopf und las Tante Hesters saubere Handschrift vor :


Hallo Liebling,

sicherlich wunderst du dich, das du mich nicht antreffen kannst, aber mach dir bitte keine Sorgen, denn meine Firma hatte vor gut einer halben Stunde angerufen und kurzfristig eine Geschäftsreise angekündigt. Ich weiß noch nicht wie lange wir bleiben werden oder müssen, aber ich werde dich anrufen, wenn ich genaueres weiß. Pass bitte in der Zeit gut auf dich und das Haus auf. Du kannst mich, falls etwas vorfällt jederzeit auf dem Handy erreichen. Höchst wahrscheinlich werde ich nicht vor einem Monat zurück sein.

Liebe Grüße,

Tante Hester
( 26.07.2009, 19:15 )

Handynummer: 0160/50xxxxxx

Ich ließ den Zettel sinken und überlegte. Tante Hester einen Monate lang weg? Ich las den Zettel noch mal und noch mal. Dann ließ ich ihn sinken und schrie. Shadow sprang alarmiert auf und starrte mich verunsichert aus seinen treuen Augen an. Ich schrie nicht, weil es so schlimm war, das sie weg war, sondern weil ich das immer schon mal machen wollte. Ich hatte es immer zurück gehalten und über all die Jahre hatte sich die Wut, die Trauer, der Hass und sonst was in mir gestaut. Ich ließ meinen Schrei noch etwas schriller erklingen, bis Shadow anfing zu winseln. Ich hörte augenblicklich auf und nahm ihn in die Arme um ihn zu beruhigen. So verharrten wir beide eine Weile. Ich ließ ihn bald los, um freudig rum zu hüpfen und raste durch das ganze Haus, mit Shadow an meiner Seite. Schließlich blieb ich wieder in de Halle stehen und betrachtete mich ihm großem Spiegel. Mein schulterlanges, stufiggeschnittenes, gold-blondes Haar fiel in lockeren, seidigen Wellen auf meine schmalen Schultern. Mein Fransenpony fiel in wirren goldigen Strähnchen ungleichmäßig über meine strahlenden blauen Augen. Die Iris war außen in einen dünnen Ring dunkelblau und um die Pupille war ein ungleichmäßiger gelb-grauer Ring. Der Rest war in einen zartem, warmen Himmelblau. Meine Wimpern waren richtig hübsch. Schwarz und voluminös. Ansonsten war mein Gesicht schmal, genauso wie meine restlicher Körper. Leider wurde ich schnell rot, was nicht unbedingt ein Vorteil war. Ich hatte Klavierspielerhände. Meine Hüfte und meine Tallie waren nicht füllig, aber ich hatte schon gewisse Rundungen, von denen ich mir keineswegs wünschte, das sie größere wurden. Meine Freundinnen pflegten oft zu sagen, das ich ein geborenes Model wäre, zu dem auch noch meine langen Beine beitrugen. Von dem Telefon wurde ich aus meinen Gedanken gerissen. Ich lief gemächlich ins Wohnzimmer, das richtig groß war. Nun ja, alles hier war groß. Alles außer mir, denn ich war trotz allem nicht so groß, wie man vielleicht erwartete, aber zum Glück hielt ich noch relativ gut mit den anderen mit.'Liliane Fear, bitte?' ich hatte mir diese feine Mundart schon angewöhnt, obwohl ich immer versuchte sie nicht anzuwenden. 'Hey, Lily. It's me, Susan. How are you?' das überraschte mich wahnsinnig, das sich
Susan meldete. Ich hatte fast ein Jahr nichts mehr von ihr gehört. Immerhin lebte sie in Australien und ich in Hollywood. 'Oh, hi Susan. It's nice to hear your voice again, so long ago. I missed you. What's happened?' sie erzählte mir was alles so passiert war und warum ich sie nie erreichen konnte. Sie ist auf eine Ranch umgezogen und man braucht einen ganzen Tag um die Grenzen mit dem Jeep ab zufahren. Außerdem war sie für fast ein Jahr nach Frankreich als Austauschschülerin gegangen und da sie sich keine Nummern merken konnte und als es ihr erst wieder einfiel, das sie mich anrufen wollte, waren sie schon auf dem Weg zu ihrem neuem Grundstück. Dann musste sie noch alles mit auspacken und hatte eine Weile gebraucht um sich einzuleben und die Nummer zu finden. Ich erzählte ihr noch die neusten Sachen, da sonst alles ziemlich langweilig war und dann war das Gespräch auch schon zuende. Als ich auf die Uhr sah war es 21:43 und ich schaltete den Plasmafernseher ein. Nach ein paar mal hin und her schalten, beschloss ich mir eine DVD anzusehen und nahm mir den Horrorfilm 'Sleepy Hollow'.
Als ich dann schließlich gähnend den Fernseher ausschaltete war es 23: 23. Die perfekte Uhrzeit.
Müde zog ich mir meine Sachen aus warf sie auf den Boden, putzte mir die Zähne und kroch in mein Bett. Ich zog alle Vorhänge an meinen Bett zu und schlief dann ein. Es war eine traumlose Nacht, wie es öfter mal vorkam. Am nächstem Morgen wachte ich später als sonst auf, was auch daran lag, das heute Samstag war und das mich niemand weckte. Schnell zog ich alle Vorhänge auf und schlüpfte in meinen kaminroten Morgenmantel. Dann schlurfte ich in die Küche um Shadow zu füttern. Seltsamerweise war er nicht da und sein Trockenfutter- und Trinknapf wieder voll.
Dies bedeutete, das er schon Nassfutter bekommen hatte. Aber wo war er? Als ich in die Halle eilte, hing seine Leine nicht mehr am Hacken. Schnell wollte ich mir etwas anziehen, um ihn zu suchen, als auf der Treppe mit Maja, unserer Haushälterin, zusammenstieß. 'Was machst du denn hier? Hast du heute nicht eigentlich frei?' ich wunderte mich wirklich sie zu sehen. 'Morgen, Liliane. Deine Tante möchte das wir alle in der Zeit hier arbeiten. Außer natürlich Sonntags. Aber es würde uns nichts ausmachen auch dann zu kommen, da sie uns für die Zeit in der sie weg ist, den doppelten Lohn zahlt.' sie lächelte mich mütterlich an. 'Alle? Auch James, John, Parker und Isabella?' 'Ja, alle. Vor allem Parker wird für dich da sein.' bei dem Gedanken grinste sie schelmisch. Parker war grade mal 21 und über beide Ohren in mich verliebt. Er war nett und sah gut aus und so was, aber er war einfach nicht mein Typ. Außerdem wäre Tante Hester damit nicht einverstanden. Ihr Zitat 'Lass dich auf niemanden ein, der nicht den selben Stand hat wie du. Alle unter dir sind falsch und würden dich nur ausnutzen.' Bei so einer Einstellung war es gar kein Wunder, dass sie so wenige Freunde hat. Ihre Freunde waren alle ältere Ehepaare, die eingebildet und genauso wie Tante Hester waren. Meine Freundinnen brachte ich nie mit, höchstens mal Melanie, da ihre Eltern mit Tante Hester befreundet waren. Melanie war keineswegs eingebildet und wir verstanden uns richtig gut. Und ich behauptete immer ich hätte nur Melanie als Freundin. Sie behauptete auch das selbe von mir.
Unsere anderen Freundinnen konnten nur kommen wenn Tante Hester und Melanies Eltern zusammen weg waren. Wir luden dann immer alle ein und ließen es richtig krachen. 'Ist jemand mit Shadow spazieren?' fragte ich Maja, um sicher zu gehen. 'Hmm.... ich glaube James oder John. Möchtest du Waffeln mit Sahne zum Frühstück?' 'Gerne, aber ich glaube ich muss mich ein wenig beeilen, da ich um eins eine Verabredung habe.' Maja sah mich neugierig an. 'Ein Date?' 'Erstens geht dich das nichts an und zweitens nein.' ich ging an ihr vorbei nach oben und stieg unter die Dusche. Eine halbe Stunde später kam ich mit gewaschenen, geföhnten und gekämmten Haaren aus dem Bad. Ich hatte wieder den Morgenmantel an und lief in die Küche in der es herrlich nach Waffeln duftete. 'Fertig für dein Date?' 'Ich habe kein Date, Maja, und außerdem gehe ich sicherlich nicht im Morgenmantel zu meinem vermeintlichem Date.' 'Was denn für ein Date? Na, Beauty? Reißt du schon wieder Kerle auf?' obwohl Parker wahrscheinlich genau das verhindern wollte, konnte man trotzdem die Eifersucht in seinen Worten hören. 'Keine Angst, Knuffel, ich habe kein Date und ich reiße, wenn überhaupt, die Typen nur unabsichtlich auf.' das war so ein kleines Spiel zwischen uns, dass er mich 'Beauty' nannte, obwohl ich es nicht mochte und ich ihn 'Knuffel', was er wiederum verabscheute. Parker sah mich bedauernd an 'Sag bloß dir ist noch nie aufgefallen, dass dir alle Kerle zu Füßen liegen? Bei dir steht doch jeder Schlange. 'Gar nicht wahr. Wie würdest du es dir sonst erklären, dass ich noch nie einen Freund hatte?' 'Du lässt ja alle abblitzen und....' 'Parker, kommst du mal bitte?' rief Bell, ich nannte Isabella immer so, aus dem Flur. Parker drehte sich wiederwillig um und verschwand aus der Küche. Die große Küchenuhr schlug 11. Ohne ein weiteres Wort schlang ich meine Waffeln runter, um mich anzuziehen. Schnell eilte ich hoch und suchte mir die Sachen aus dem Kleiderschrank. Es war immer schwierig in dem riesigen, begehbarem Ding etwas zu finden, da es so viel Auswahl gab. Schließlich entschloss ich mich für ein blaues Top mit doppelten Spagettiträgern und eine beige Dreiviertelhose. Dazu nahm ich mir einen schwarzen Schmuckgürtel mit dünnen schwarzen Kettchen und meine neuen schwarzen, mit blauen Punkten versehene, Kreolen. Anschließend band ich meine Haare, mit einen blau-beige Schleifenband, zu einen hohen Zopf. Meinen Pony zupfte ich noch ein wenig azurecht und volla! Ich war bereit zum Eisessen. Mein Blick schweifte zur Uhr.11.45. Schnell sauste ich die Treppe runter und krachte prompt in James, der mich, zum Glück, auffing.'Holla, Prinzeschen. Wo brennt's denn?' 'Hey, James. Kannst du mir bitte um halb eins sagen, dass ich los muss, weil ich es sonst vergesse.' 'Mach ich doch gerne.' Ich ging gemächlich wieder hoch und setze mich in meinen Sandsack. Von meinen Nachtschrank nahm ich mir eine der zahlreichen Fernbedienungen und schaltete die riesige Stereoanlage ein. Aus den Boxen klang nun leiser Jazz und ich schloss die Augen.
Ich war schon eingedöst, als plötzlich etwas schweres auf mir landete. Erschrocken riss ich die Augen auf.
Shadow leckte mir entschuldigend über die Wange. 'Bäh, Shad. Was hast du denn jetzt wieder gemacht?'
Shadow rollte von mir herunter und setzte sich vor meinen Kamin in den Sessel. Ich seufzte schwer, wischte meine Wange ab und nahm mir eine weitere Fernbedienung und stellte auf kleine Flamme. Der Kamin öffnete sich und eine kleine Flamme ging an. Sie war durchaus echt, weshalb Shadow auch an der linken Pfote eine kleine gebogene Narbe hatte, da er neugierig gewesen war, ob dieses Etwas gefährlich ist. Seit diesem Vorfall saß er immer gerne davor und freute sich das ich über dieses Etwas Macht hatte und es ihm nicht noch einmal etwas tun konnte. Zum Glück war das Fenster offen, sodass die ganze überflüssige Wärme raus konnte. Meine Augen schlossen sich wieder und ich entspannte mich vollkommen. Nach einer Weile, in der ich meine Gedanken hatte schweifen lassen, holte mich James in die Realität zurück. Ich stand auf, warf noch einen Blick in den Spiegel, nahm mir meine schwarze Tragetasche und stellte die Flamme aus. Shadow kam mit runter, aber als er sah das ich nicht nach seiner Leine griff winselte er traurig. Ich schüttelte den Kopf und zog mir meine Schuhe an. Als ich die Tür öffnete, drehte ich mich noch mal zu Shadow um. Er sah mich traurig an. 'Okay, ist ja gut. Aber bring deine Leine mit.' er fing an wie verrückt mit dem Schwanz zu wedeln und packte seine Leine, danach trottete er an mir vorbei und ließ die Leine vor meinen Füßen fallen. Ich hob sie auf, kontrollierte noch mal ob auch alles in meiner Tasche war und stopfte die Leine hinzu. Shadow hüpfte munter durch unseren Vorgarten und schnüffelte an den vielen Blumen. Mit einem Pfiff rief ich ihn zur Ordnung und er lief an meiner Seite brav mit zur Eisdiele.









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