Wenn das Herz stehen bleibt...

Autor: jaja
veröffentlicht am: 04.09.2009




6. 'Hey.' Laurence laechelte wieder sein Starlaecheln. Kat fragte sich, wie er das hinbekam. Und warum er es nie bei ihr machte. Er laechelte sie nie so freundlich an.
'Hey Laurence.', saeueselte Sue. Sie gab Kat einen vieldeutigen Blick.
'Ich geh mal kurz auf Toilette.' Wenn Sue sie weghaben wollte, machte sie ihr den Gefallen. Laurence schaute sie etwas verwirrt an, doch bevor er etwas sagen konnte war Kat weg und Sue sass neben ihm und laechelte suess.
'Was ist los? Brauchst du noch eine Unterschrift?' Misstrauisch musterte er Sue. Sie machte ihm Angst.
'Hm.' Sie blickte ihm in die Augen. Dann legte sie ihre Hand auf seinen Arm.
Schwungvoll oeffnete sich die Tuer und der Direktor betrat den Raum. Er sah, wie die beiden zusammenzuckten und runzelte die Stirn.
'Sue, was machen Sie hier? Wuerden Sie bitte so nett sein und den Raum verlassen? Ich wuerde gerne mit meinem Neffen reden.' Schuechtern nickte sie, laechelte Laurence nocheinmal zu und verliess den Raum, nicht ohne ihm ihre Telefonnummer zuzustecken.'Was sollte das?'
'Was sollte was?'
'Ich will nicht, dass du hier Beziehungen mit einer meiner Schuelerinnen beginnst!''Ich hab doch nichts gemacht!'
'Lueg mich nicht an.'
'Wen meinst du ueberhaupt?'
'Sue, wen denn sonst? Oder hast du auch Kat schon um den Finger gewickelt?'
'Ich habe niemanden um den Finger gewickelt!'
'Was war das gerade dann?'
'SIE hat mich angemacht! Haette ich sie verletzen sollen? Ich sehe sie sowieso nie wieder!''Du bist ja sowieso unschuldig!'
'Herr Miller. Er hat Recht.' Beide Maenner drehten sich erstaunt um, als sie Kats Stimme hoerten. Sie war lautlos eingetreten, waehrend die beiden sich zankten.
'Sue hat mich rausgeschickt. Sie hat den ersten Schritt gemacht.'
'Sie hat Sie rausgeschickt?!' Auch Laurence runzelte seine Stirn. Dass man Maennern alles erklaeren musste.
'Sagen Sie mir nicht, dass auch Sie dem Teufel von meinem Neffen verfallen sind!''Nein. Keineswegs. Aber wenn eine Frau will, dass eine andere Frau den Raum verlaesst, guckt sie sie besonders an. Das hat Sue bei mir gemacht. Maenner merken sowas anscheinend nicht.' Abfaellig schaute sie zu Laurence.
'Wieso hast du mich alleine gelassen, wenn du wusstest, was sie wollte?' Er konnte es nicht fassen. Und er dachte, dass er ihr vertrauen konnte.
'Ich dachte, Sie wollen das auch. Alle wollen sie.'
Es klopfte wieder an der Tuer. Laurence seufzte tief.
Die Tuer oeffnete sich und die Vorstandsmitglieder betraten das Zimmer.
'Ich hoffe wir haben hier nicht bei einem Familiengespraech gestoert?' Ein alter Mann, der Vorstandsvorsitzender seit geraumer Zeit, laechelte in die Runde. Er kannte alle Schueler. Er wusste ueber ihre Beziehungen. Er wusste, dass der Rektor ab liebsten Kat adoptiert haette.'Nein, ganz und gar nicht.'
Nach und nach fuellte sich der Raum mit Lehrervertretern, Elternvertretern und ein paar Schuelern. Das Essen, manierter Fisch, Kartoffeln und gekochtes Gemuese wurde von der schulischen Mensa serviert. Kat verzog das Gesicht leicht, als sie das Gemuese probierte. Es war ueberkocht. Als sie zu Laurence lugte, sah sie, dass es ihm nicht besser ging. Sie grinste. Er hob sein Gesicht und laechlte zurueck. Es war schon wieder kein froehliches Laecheln. Eher ein normales. Sie zuckte mit den Schultern und stocherte weiter im Essen. Sie wuergte die Haelfte vom Fisch und ein paar Kartoffeln herunter. Dann ueberzeugte sie die Mensafrau davon, dass sie satt war.
Die Gespraeche waren ueberaus langweilig. Laurence beobachtete Kat beim Essen. Teils aus reiner Langweile und Teils weil er sich immernoch fragte, warum sie bei seinem Onkel einziehen wuerde. Was war mit ihrer Familie? Er wusste dass ihre Grosselten tot waren, er hatte sie ja auf dem Friedhof gesehen, doch man hatte doch auch noch Eltern, oder? Gruebelnd stocherte auch er im Essen herum.
'Schmeckt es Ihnen?' Die Mensafrau schaute ihn herausfordernd aus.
'Ja, danke.' Er schob einen grossen Bissen in seinen Bissen.
'Ich muss nur auf meine Figur aufpassen...' Bedauernd schaute er sie an und laechelte sie dann mit seinem atemberaubenden Laechlen an. Er wusste, dass er damit jedes Frauenherz zum Schmelzen bringen konnte. Auch die Mensafrau laechelte ihn freundlich an. 'Natuerlich. Sie armer. Als junger Mann sollte man doch viel essen!' Kopfschuettelnd nahm sie seinen halbvollen Teller und verliess dann schliesslich den Raum.
Nach dem Mittagessen wurde die Zeit knapp. Laurence musste noch zum Soundcheck fuer das Konzert am Abend. So bedankte er sich bei allen und verliess dann das Schulgebaeude, nicht ohne jedem die Hand zu schuetteln, der es verlangte.
Als er dann ins Auto einstieg fiel im auf, dass er sich nicht richtig von Kat verabschiedet hatte und dass sie kein Autogramm von ihm hatte. 'Ich werde sie sowieso nie wieder sehen.' Er schuettelte den Kopf darueber, dass er sich ueberhaupt darum kuemmerte und dachte dann doch darueber nach, wie es sich angefuehlt hatte mit ihr zu singen.

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Das ist also der 6. Teil. Ich hoffe er gefaellt euch. Ich freue mich weiterhin auf Rueckmeldung!
lg, Jaja







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