Wenn das Herz stehen bleibt...

Autor: jaja
veröffentlicht am: 30.08.2009




Dann kam der Montag. Kat spuerte immernoch einen Schmerz. Und sie konnte nicht leugnen, dass dieser ihr ihre Kraft nahm. Ihre Kopfschmerzen regten sie auf. Trotzdem quaelte sie sich aus dem Bett. Sie machte ihr Mittagessen, fruehstueckte, duschte sich, zog sich an, schminkte sich und ging dann los. Sie war puenktlich wie immer als sie das Rektorenzimmer betrat. Trotzdem waren alle anderen schon versammelt. Gegen ihren simplen weissen, knielangen Rock und orangenem T-Shirt hatte Sue sich richtig herausgeputzt. In Kleid und Pumps, gelockten Haaren und tonnen von Schminke strahlte sich wie ein Engel neben dem Star. 'Ah, Kat! Da bist du ja. Also, Laurence, dies hier ist die andere Schuelersprecherin Katharina Gray. Sie wird dich heute durch den Tag fuehren.' Stumm reichte Kat Laurence ihre Hand. Ihr Gesicht war freundlich. Auch ihre Augen zeigten eine gewisse Offenheit. 'Laurence Miller.' 'Nennen Sie mich bitte Kat. So nennen mich hier alle.' 'Nur, wenn du mich Laurence nennst.' Sie nickte. Er war erstaunt, dass sie nicht nervoes war. Und dass sie so normal gekleidet war. Normalerweise waren alle Maedchen in seiner Umgebung immer aufgedonnert. Und sie hatte sich kaum geschminkt und ihre Haare waren einfach offen. Genauso wie an dem Tag im Friedhof. Es klopfte an der Tuer und die Presse kam herein. Auch Kat musste in die Kamera laecheln, die dann mit Blitzlicht unzaehlige Fotos machte. Dann wurden sie jeweils ein paar Fragen gestellt und nach eine halben Stunde hatten sie es ueberstanden. Sue ging dann in die Aula um dort alles Startklar zu machen. Kat bekam den Tagesplan. Dann hatten sie ein paar Minuten Zeit. 'Also, die paar Minuten koennen wir nutzen um uns kennenzulernen.' Ohne auf eine Reaktion zu warten, redete Laurence weiter. 'Singst du?' 'Nein.' 'Wie gehts deinem Freund?' 'Ich weiss es nicht. Nicht sehr gut, schaetze ich.' Der Schulleiter wurde hellhoerig. 'Momentmal, Kat, Sie haben einen Freund?' 'Ich hatte einen, ja.' 'Oh. Lebt er noch?' 'Ja.' 'Sind Sie okay?' 'Mir geht`s gut.' Die Maenner merkten dann auch, dass sie nicht darueber reden wollte.
'Herr Miller. Ich weiss dies ist nicht der beste Augenblick, aber steht ihr Angebot von Donnerstag noch?' 'Natuerlich. Wieso? Hast du es dir so ueberlegt?' 'Mein Mieter will meinen Vertrag nicht verlaengern. Ich brauche Unterschlupf. Obwohl ich das mit dem Vormund noch nicht weiss, waere ich Ihnen dankbar, wenn ich fuer eine Weile bei Ihnen wohnen koennte..' 'Sicher! Meine Frau wird sich freuen!' 'Aehm, will mich jemand aufklaren?' Laurence schaute verwirrt zwischen Kat und seinem Onkel hin und her. 'Du brauchst das nicht zu wissen.' Er zwinkerte Kat zu. Sie laechelte. 'Ahso.' Laurence zog eine Augenbraue hoch.
'Es ist Zeit.' Die Sekretaerin steckte den Kopf durch die Tuer. Laurence und Kat erhoben sich. 'Wir gehen dann einmal. Bis spaeter!' Laurence verabschiedete sich fuer beide. Sie gingen schweigend nebeneinander. 'Willst du nicht ein Lied singen? Eines. Bitte!' 'Wieso? Ich werde nicht mit Ihnen auf die Buehe kommen. Dort ist Sue. Sie ist eine gute Saengerin. Fragen Sie sie. Sie wird sicher zusagen!' 'Aber ich mag deine Stimme mehr.' 'Darf ich das Lied aussuchen?' 'Sicher.' 'Darf es von jemand anderem sein?' 'Ja.' Sie fluesterte ihm das Lied zu. 'Okay. Das sollte ich mit der Tonlage schaffen.'
Das Licht strahlte gegen ihr Gesicht. 'Ein Lied zum Finale. Kat und Laurence im Duet. Heute zum ersten und letzten Mal.' Sue lachte. Sie wusste nicht warum Laurence Kat gefragt hatte aber sie wusste, dass Kat nie sang. Sie war eifersuechtig aber sie wusste, dass es nicht so toll werden wuerde. Die Musik erklang. Die ersten Takte. Laurence begann.
It`s over. It`s over. It`s over.
Dann ertoente Kats Stimme. Klar. Und rein. Immer wieder setzten sie ein. Duettierten.
Hamonierten. Ergaenzten sich.
It seems you can`t hear me
When I open my mouth you never listen
You say stay but what does that mean?
Do you think I honestly wanna be reminded forever?
Don't waste your time trying to fix
What I want to erase
What I need to forget
Don't waste your time on me my friend
Friend, what does that even mean
I don't want your hand
You'll only pull me down
So save your breath
Don't waste your song
On me, on me
Don't waste your time

It's not easy not answering
Every time I want to talk to you
But I can't
If you only knew the hell I put myself through
Replaying memories in my head of you and I
Every night

Don't waste your time trying to fix
What I want to erase
What I need to forget
Don't waste your time on me my friend
Friend, what does that even mean
I don't want your hand
You'll only pull me down
So save your breath
Don't waste your song
On me, on me
Don't waste your time

You're callin'
You're talkin'
You're tryin'
Tryin' to get in
But it's over, it's over, it's over
Friend

Don't waste your time trying to fix it
So save your breath, don't waste your song
On me, on me
Don't waste your time

You held me
You felt me
You left me
But it's over, it's over, it's over
You touched me
You had me
But it's over, it's over, it's over my friend
Don't waste my time.

Das Licht ging aus. Es war ruhig. Dann gab es einen donnernden Applaus. Nur einer klatschte nicht. Greg. Er wusste, dass das eine und die Messege an ihn war. Als sie Laurence umarmte, oder besser gesagt er sie, spuerte er, wie Eifersucht in ihm aufflammte.
Kat ging hinter die Aula. Es hatte so gut getan. Sie wusste, dass sie nicht besonders gut sang, aber es hatte so gut getan. Anna war natuerlich schon hinten und umarmte sie stuermisch. 'Du warst toll!' 'Danke! Ja, die Ton und Technik-Leute haben schon ganze Arbeit geleistet.', lachte Kat. Auch Bob erschien. 'Ich versprech dir, ich werd dir nie das Herz brechen. Oh mein Gott. Armer Greg. Der heult wahrscheinlich jetzt irgendwo. Das war hart.' Lachend nahm er Kat in den Arm. 'Es hat gut getan.' Nach einer Weile kam Laurence von der Buehe zurueck. 'Du warst gut.' 'Danke. Danke, es hat mir Spass gemacht.' 'Mir auch.' Er freute sich. Ihre Augen strahlten. Er wusste nicht warum, aber als er das sah, machte sein Herz ein Sprung. Und in seinem Bauch wurde es wohlig warm.
Die Tuer oeffnete sich. Greg kam herein. Er lief zu Kat und nahm ihren Arm. 'Musste das sein? Haettest du nicht einfach mit mir reden koennen?' Kat, die zunaechst woanders hingeguckt hatte. 'Ich sehe nicht ein, warum ich mit dir reden sollte. Und das Lied hat nichts mit dir zu tun!' 'Ach nein? `But it`s over, it`s over, it`s over my friend`? Das hat nichts mit mir zu tun?' 'Auch wenn! Was dann? Was willst du tun?' 'Ich will einfach nur mit dir reden!' 'Ich sehe nicht was ich mit jemanden bereden muss, der mich verfuehrt, das aufnimmt und das wegen einer Wette!' Kat war relativ ruhig. Ihre Augen waren eiskalt. 'Lass mich los. Es tut weh!' 'Nein!' 'Was ist denn noch?' Er blizte mit seinen Augen. Laurence griff nach Gregs Handgelenk und loeste seine Hand von Kats Arm. Immernoch frustriert und wuetend drehte sich Greg um und verliess den Raum. 'Es tut mir Leid.' 'Was?' 'Dass Sie das jetzt mitbekommen mussten.' 'Bist du okay?' 'Ja. Mir gehts gut.' Sie laechelte ihn an. Doch das Leuchten war weg.







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