Wenn das Herz stehen bleibt...

Autor: jaja
veröffentlicht am: 30.08.2009




Am naechsten Morgen gingen sie tatsaechlich zusammen in die Schule. Sie verabredeten sich fuer das Mittagessen auf der Wiese und gingen dann in ihre Klassen. Kat war kein Typ, der anders wurde, wenn sie einen Typen hatte. Sie war immer sie. Doch trotzdem sah sie es ein,dass ihre Freunde wohl doch wissen sollten, was ihr Beziehungsstand ist. 'Hey, Bob, Anna!' Sie umarmten sich. 'Du riechst maennlich.' Anna musste man wirklich nichts sagen. 'Greg?' 'Ja.' 'Ich freue mich fuer dich.' Bob umarmte sie einfach. Ihre Freunde waren einfach die besten. Vielleicht merkten sie, dass noch mehr gestern passiert ist, aber sie fragten nicht. Sie wussten, dass sie nur das wissen konnten, was Kat wollte dass sie es wissen wuerden.
'Du hast es geschafft?' 'Jop. Also her mit dem 50er!' 'Ich glaub dir nicht. Mit Kat?!' Kat blieb stehen. Sie stellte sich hinter eine Saeule. Sie wusste, dass man nicht lauschte, aber irgendwas hielt sie auf das Gespraech zu unterbrechen. 'Ich habs deswegen aufgenommen.' 'Du hast ein Video? Du bist ein Arschloch!' Der Typ boxte ihm spielerisch in die Schulter. 'Naja, ohne Bild. Aber sonst wuerde ich ja nie meine 50 Euro kriegen.' Er grinste. Dann holte er sein Handy aus der Hosentasche. '`Ich liebe dich.` Kuessgeraeusche.. `Was machst du da?` `Ich begehre dich.` `Aber...` `Ich weiss, es ist noch frueh, aber wir lieben uns doch, nicht wahr?` Rascheln. Kuessgeraeusche. Schritte. Absetzen auf einem Bett. Kuessgeraeusche. `Ist das dein erstes Mal?` `Nein.`' Sie hatte genug gehoert. Ihr Herz tat weh. Ihr Herz war stehen geblieben. Und dann fing es wieder an zu klopfen. Da dapp. Da dapp. Da dapp. Da dapp. Rythmisch klopfte es kraeftig gegen ihren Brustkorb. Sie legte ihre Hand darauf und konzentrierte sich darauf. Da dapp. Da dapp. Da dapp. Dann drehte sie sich um und ging.
Anna merkte sofort, dass etwas falsch war. Kat hatte diesen Gesichtsausdruck. Diese Fassade. 'Reden?' 'Hmm. Aber ohne Bob.' Anna nickte. Bob wusste, dass es nicht persoehnlich war. In der Mittagspause sollte er zu Greg gehen und ihm sagen, dass Kat nicht kam. Und Anna und Kat wuerden sich irgendwo verkriechen und die Lunchboxen aufessen und reden.'Na mein Sorgenkind? Was ist los?' 'Er hat gewettet.' 'Dass er dich ins Bett kriegt?' Kat nickte. 'Er hat gewonnen. Und ich dummes Kind habe nichts bemerkt!' Eine Traene rollte ihre Wange herunter. Sie hatte solange nicht mehr geweint. Aber es tat so verdammt weh. Anna nahm sie in Arm. Im inneren brachte sie Greg um. Er muesste doch am besten wissen, dass Kat keinen Verlust mehr Verkraften konnte. Auch wenn sie so stark tat. Greg war doch soetwas wie ihre Familie gewesen!
'Kat kommt nicht.' Greg zuckte zusammen. 'Bob! Du hast mich erschreckt... Wieso? Gehts ihr nicht gut?' 'Nein. Oder ja. Aber koerperlich geht es ihr bestens.' 'Was ist los?' 'Denk mal scharf darueber nach. Ich weiss zwar nicht genau was du gemacht hast aber ich glaube du wirst es wissen.' Greg wurde bleich. Sie wusste doch nicht etwa.... 'Bei dir scheint ja der Groschen gefallen zu sein. Ich geh dann mal. Schoenen Tag noch!' Grimmig ging Bob wieder weg. Greg sass regungslos da. Scheisse. Scheisse. Scheisse.

'Lass uns einfach nicht darueber reden, okay?' Anna nickte. Kat hatte sich laengst beruhigt. Das Leben ging weiter. Sie hatte ihre Familie ueberlebt. Sie wuerde auch eine Liebe ueberleben. Sie war stark.
Das Wochenende verging. Greg hatte Kat mehrere Male angerufen und Kat hatte genauso oft einfach abgenommen und keine Sekunde spaeter wieder aufgelegt. Er war auch vor ihre Wohnung gekommen. Doch sie hatte ihm nicht aufgemacht. Sie war dann, ihn ignorierend, zum Friedhof gegangen. Sie war einkaufen gegangen. Jedes Mal war er ihr gefolgt. Und dann irgendwann aufgegeben. 'Kat! Hoer mir doch bitte zu! Ich liebe dich! Du hast alles falsch verstanden!' Sie reagierte nicht.







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